Benutzer:In dubio pro dubio/Baustelle

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Kult (Popkultur); Kult (Gegenwartskultur); Kultobjekt; Kultstatus

In der Pop-, Gegenwarts- oder Alltagskultur wird mit Kult umgangssprachlich ein Objekt, Ding oder auch eine Person mit einem sogenannten Kultstatus bezeichnet. Damit wird der Status von jemandem oder etwas verstanden, der darin besteht, bei einer bestimmten Anhängerschaft hohe Verehrung, Bewunderung oder hohes Ansehen zukommt. Entsprechende Ableitungen sind, abhängig vom Zeitgeist, insbesondere in der Jugendsprache gängig wie etwa kultig oder Kult sein. Häufig ist auch von Kultobjekt oder Objektkult die Rede. Der Begriff findet auch Verwendung in Komposita wie Kultbuch, Kultfilm, Kultband, Kultautor oder Kultmarke.

(hauptsächlich Duden)

Kult bezeichnet zunächst eine ‘nach festen Riten geregelte Verehrung einer Gottheit, übertriebene Verehrung einer Person bzw. übertriebene Pflege einer Sache’ und wurde im 17. Jahrhundert aus lat. cultus ‘Anbau und Pflege von Pflanzen, Pflege von Kunst und Unterricht, Verehrung, Anbetung’, einer Bildung zu lat. colere (cultum) ‘bebauen, (be)wohnen, pflegen, (religiös) verehren’ entlehnt.

(DWDS)

Gelegentlich unterschieden wird zwischen religiös-spirituellen, profanen (etwa Personen-, Führer- oder Starkulten) sowie Objektkulten/Kultobjekten. Letztere würden dann entstehen, wenn Gebrauchsgegenstände und/oder Trivialprodukte der Alltagskultur ihrem eigentlichen funktionalen Kontext entrückt werden und innerhalb einer Fangemeinde Kultstatus erlangen, weil sie ihnen als „[signifikantes] Bezugsobjekt des eigenen Inszenierungsstils [dienen]“ (Mohr 2001/ 2010: 507). Die Benennung ‚Kult‘ verleihe damit einem Objekt eine außerordentliche Aura und basiert in erster Linie auf einem Prozess, der als Ästhetisierung des Alltäglichen beschrieben werden kann. Der Starkult sei eine moderne Ausprägung des Personenkultes, der als Fortsetzung des Geniekults der Epoche des Sturm und Drang und der Romantik zu interpretieren ist: „Der moderne ‚Starkult‘, dessen Vorläufer im 18. Jh. an der Oper (Primadonnen), im 19. Jh. und frühen 20. Jh. auf dem Theater (Eleonora Duse) zu finden waren, entstand mit dem Aufkommen einer populären Massenkultur Anfangs des 20. Jh. in den euro-amerikanischen Industriegesellschaften“ (Mohr 2001/ 2010: 506).

(Mohr, Hubert. „Kult“. In: Barack, Karlheinz; Martin Fontius, Dieter Schlenstedt, Burkhart Steinwachs, Friedrich Wolfzettel (Hg.): Ästhethische Grundbegriffe. Band 3 Harmonie – Material. Stuttgart und Weimar, 2001/ 2010. S.498–510.)