Benutzer:JHolland/Geschichte des Rheinlandes
Die Geschichte des Rheinlandes behandelt die Entwicklung des Landes am Rhein, besonders am Niederrhein und am Mittelrhein. Das Rheinland war in verschiedene Gebiete zersplittert.
Urgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1856 wurden das Teilskelett eines Neandertalers im Neandertal bei Düsseldorf entdeckt. Daher kommt die Bezeichnung Neandertaler für den frühen Menschen. Die Funde des ersten Neandertalers im Neandertal wirgeschätzt, dass er auf vor ca. 42.000 Jahren gelebt hatte. Seit 14.000 Jahren lebt der moderne Mensch im Rheinland wie das Doppelgrab von Oberkassel bezeugt.
Neolithikum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In dem Gebiet des nördlichen Rheinlandes ist kein kontinuierlicher Übergang von der Linearbandkeramische Kultur zur Stichbandkeramik zu beobachten. Die Kultur entwickelte sich nach der Folge Hinkelstein, Großgartach und Rössen. Den Neubeginn zeigen den Wandel bei der Form der Keramik, die Wahl der verwendeten Feuersteine und die geänderte Siedlungsstruktur.Die Ergebnisse der Pollenanalyse deuten draufhin, dass im Rheinland etwa zwischen 4900 und 4800 v. Chr. mit einer geringeren Bevölkerungsdichte und einer extrem späten Fazies der Bandkeramik zu rechnen ist, die zur gleichen Zeit mit dem frühen Mittelneolithikum in Südwestdeutschland existierte. Aus dem darauf folgenden frühen und mittleren Großgartach fehlen Belege.
Das Rheinland in der Antike
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevor die Römer in die Gebiete am Niederrhein und Mittelrhein kamen, wurde die Gegend links des Rheins von Kelten besiedelt. Vor allem die Latène-Kultur war verbreitet. Die Kelten bauten ab der 2. Hälfte des 3. Jhs. v. Chr. Oppida als Siedlungen. In der keltischen Religion gab es mehere Götter,die Priester nannten sich Druiden. Die linksrheinischen Gebiete von Rheinland-Pfalz und das Gebiet des Saarlandes wurden von den Galliern besiedelt und gehöten zu Gallien. Zwischen Rhein, Maas, Nordardennen und Eifel lag das Gebiet der Eburonen. Sie waren ein keltischer Volksstamm und Kienten der Treverer. Die Eburonen standen unter einem Doppelkönigtum von Ambiorix und Catuvolcus. Während des Gallischen Kriegs der Römer unter Gaius Iulius Caesar kämpfen die Eburonen auf Seiten der Römer gegen die keltischen Belger 57 V. Chr. Den Römern und ihren Verbündeten gelang die vollständige Unterwerfung der belgischen Stämme. Der römische Herrscher Caesar legte im Herbst 54 v. Chr. eine Legion und 5 Kohorten in ihr Winterlager bei Atuatuca mitten im Gebiet der Eburonen. Nach einer schlechten Ernte griffen Mitte November 54 v. Chr. die Eburonen das Winterlager an. Durch eine List von König Ambiorix wurden die Römer getäuscht und verließen fluchtartig ihr Winterlager. In dem Marsch durch ein langgestrecktes Tal wurde die römische Legion und die Kohorten von den Eburonen aufgerieben. Etwa 10.000 römische Legionäre, rund ein Fünftel der in Gallien stationierten Legionen fielen. Die keltischen Stämme Aduatuker, Nervier, der keltisch-germanische Mischstamm Menapier und rechtsrheinische Germanenstämme verbündeten sich mit den Eburonen und griffen ein Winterlager der Römer unter Kommando von Quintus Tullius Cicero im Gebiet der Nervier an. Durch das eingreifen Caesars entkamen die Römer knapp einer weiteren Niederlage. Die aufständischen Stämme wurden vernichtet und die Reste flohen. 53 - 51. v. Chr. verwüsteten die Römer unter Führung Caesars das gesamte Eburonengebiet in mehreren Rachefeldzügen. Die Einwohner wurden niedergemetzelt, die Gehöfte eingeäschert und das Vieh weggetrieben. König Catuvolcus beging 53 Selbstmord und König Ambiorix konnte knapp über den Rhein zu den Germanen entkommen. Der germanische Stamm der Sugambrer griff auf Seiten der Eburonen mit Booten über den Rhein die Römer 53 an und griffen das Römerlager Aduatuca an. Die Römer konnten dan Angriff mühsam abwehren. 51 wurden die Eburonen unterworfen. Die Reste vermischten sich mit anderen Völkern. Es wurden die römischen Provinzen Gallia und Belgica gebildet. Die Römer begannen mit der Romanisierung des linksrheinischen Gebietes. Sie siedelten den Germanenstamm der Ubier in den entvölkerten linksrheinischen Gebieten als Föderaten an. Die Bevölkerung vermischte sich mit Resten der keltischen Bevölkerung und römischen Legionären und Zivilisten. Die Cugener, die sich von den Sugambrer abgespalten haben, wurden bei Xanten angesiedelt und die germanischen Bataver, die sich von den Chatten getrennt hatten, am Rheindelta angesiedelt. Es wurde Städte gegründet, darunter Köln, Xanten, Bonn, Trier. Die Römer führten Münzen ein. Es begann Weinbau. Sie bauten Straßen und den Handel aus. Angehörige Männer der germanischen Stämme in der römischen Provinz stellten Hilfstruppen des römischen Heers und waren von weiteren Abgaben befreit. Die Bataver und Ubier wurden bevorzugt in die kaiserliche Leibgarde aufgenommen.[1] Rechts des Rheins siedelten Germanenstämme. Nach der Eroberung der linksrheinischen Gebiete im Gallischen Krieg blieb der Rhein die Grenze. Die Germanenstämme beherrschten die Gebiete rechts des Rheins. Während der Germanenfeldzüge 12 - 9 v. Chr. während der Herrschaft Kaiser Augustus drangen die römische Truppen rechts des Rheins gegen die Sugambrer und Usipeter, die in die römische Provinz Gallia einfielen vor und stießen bis zur Weser vor. Sie besetzten das Land, bauten Lager. Es wurden germanische Hilfstruppen auch rechts des Rheins aufgestellt. Arminius aus dem germanischenischen Stamm der Cherusker kämpfte zunächst im römischen Heer. Er lief später zu den Über und kämpfte mit anderen Germanen gegen die Römer. Nach der Niederlage der Römer unter Varus in der Schlacht im Teutoburger Wald 9. n Chr. wurden die Römer zum Rhein zurückgedrängt. Die Germanen hatten eine Religion mit mehreren Götter. Es gab nur kleine Siedlungen und Einzelgehöfte. Der Thing war die Versammlung der oberen Gesellschaft. Die Germanen bestanden aus mehreren Stämmen und waren lose verbunden. Nach dem Tod Kaiser Neros im Juni 68 n. Chr. wollte der neue Kaiser Aulus Vitellius (April - 22. Dezember 69) im Januar 69 Aushebungen in der Provinz Belgica im Siedlungsgebiet der Bataver vornehmen. Dagegen erhoben sich die Bataver unter Führung Iulius Civilis im Bataveraufstand. Sie sahen in der Aushebung eine Verletzung in den bestehenden Vertragsverhältnis zwischen Römern und Batavern. Iulius Civilis führte eine batavische Auxiliarkohorte an. Die Bataver Kohorten unter seiner Führung unterstützten ab Juli Titus Flavius Vespasianus als Anwärter auf dem Römischen Kaiserthron, der sich am 1. Juli 69 in Alexandria zum römischen Kaiser proklamieren ließ. Die römischen Truppen in Germanien unterstützten Kaiser Vitellius. Dieser ließ vor seinem Ritt nach Rom im Gebiet der Bataver und Cananefaten weitere Aushebungen durchführen. Daraufhin erhoben sich die Auxiliarkohorten der Bataver unter Iulius Civilis ab August 69 gegen die Römischen Streitmacht. Die Cananefaten und Friesen unterstützten die Bataver im Aufstand gegen die Römer unter Kaiser Aulus Vitellius. In einer Strafexpedition flüchtetet die Römer mit Mühe in das Lager Vitera (Xanten). Im Spätsommer und Frühherbst 69 marschierten die 8 in Mogontiacum stationierten Bataver Kohorten nach Norden und vereinigten sich mit den Aufständischen unter Führung von Civilis. Iulius Civils vereidigte sie auf Titus Flavius Vespasianus und forderte die in Vitera verbliebenen Teile der 5. und 15. Legion auf sich Titus Flvius Vespasianus anzuschließen. Die Garnision in Vitera blieb aber Kaiser Vitellius treu. Unter dem Oberbefehlshaber Gaius Dillius Vocula marschierten 8.000 bis 12.000 römische Legionäre von Neuss in Richtung Vitera unsd schlugen in Gelduba ein Marschlager auf. Die Ubier unterstützten dabei die Römer. Die Cugerner kämpften auf der Seite der Bataver. Rechtsrheinische Germanen schlossen sich dem Bataveraufstand an. Germanen kaperten ein römisches Versorgungsschiff vor dem Lager Gelduba und legte Häuser des zivilen Ortes Gelduba in Brand. Erst nach der Rückkehr Vocula konnten die Aufrührer bestraft werden. Germanen aus allen Teilen auch des freien Germaniens schlossen sich den Aufständischen Batavern an, und die Aufständischen verwüsteten das gesamte Gebiet am Rhein bis hin zur Nordsee. Ausch schlossen sich die keltischen Treverer und Lingonen dem Aufstand an. Im Dezember 69 siegten die Truppen Titus Flavius Vespasianus in Italien. Kaiser Aulus Vitellus wurde ermordet. Titus Flavius Vespasianus wurde neuer Kaiser. Er rief Iulis Civilis auf, den Kampf einzustellen. Gegen den Willen ihres Anführers Iulius Civiles massakrierten ein Teil der aufständischen das Lager Vitera bei Xanten im März 70. Die rechtsrheinischen Chatten und Usipeten plünderten inim südlichen Aufstandsgebiet. Die Ubier schlossen sich ebenfalls dem Aufstand an. Kaiser Titus schickte weitere Verstärkung unter Befehl von Quintus Petillius Cerialis an den Niederrhein. Trotz der Unterstützung von den Brukterern und Brenkterern verloren die Bataver Schlachten bei Bingen, Riol und Trier. Eine vorentscheidene Schlacht in der Nähe des Lagers Vitera bei Xanten verloren die aufständischen Batever im Juli 70. Die Kämpfe dehnten sich Nimwegen und die Bateverinsel aus. Die Batever und ihre Verbündeten teilten sich auf und belagerten vier Römerkastelle bei Arenacium, Nimwegen, Grinnes und Vada. Die Batever erlitten im Sept./Okt. schwere Verluste. Die Römer verwüsteten Teiel der Bataverinsel. Bei den aufständischen Kämpfern machte sich Kampfverdrossenheit breit. Auch die Bataver standen nicht mehr voll hinter Civilis. Im Okt. 70 kapitulierten die aufständischen Bataver.[2] Nach dem Bataveraufstand war zunächst keine grundsätzliche Veränderung der römischen Politik erkenne. Die Ubier schlossen sich nur widerwillig dem Bataveraufstand an. Sie weigerten sich der Forderung der Aufständischen anzuschließen und alle Römer umzubringen. In ihren Hauptort Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) wurde zu einer Veteranenkolonie der Ubier. Viele Ubeier waren mit römischen Frauen und viele Römer mit ubierischen Frauen verheitŕatet und hatten auch zusammen Kinder. Der Ubiername verschwand bis Ende des 1. Jhs. Man rückte nach und nach von den ethnisch einheitlichen Einheiten ab. Offenbar wurden die Privelegien der Bataver erneuert. Man verlegte eine Legion in das Gebiet der Bataver bei Nimwegen. Die während des Bataveraufstand zerstörten Städte wurden wieder aufgebaut und monumental ausgebaut. Der römische Kaiser Domitian richtete 85 n. Chr. die Provinzen Niedergemanien Germania inferior und Obergermanien Germania superior ein. Nach römischen Eroberungen wurde in der Provinz Germania superior ein Limes vom Rhein bis zur Donau gebaut. Der römische Kaiser Trajan ließ bei Xanten eine weitere römische Kolonie Colonia Ulpia Traiana bauen. Die einheimischen Cugerner wurden wie die Ubier schnell integriert. In den anderen Städten der Bataver, Canninefaten, Frisiavonen und Tungrer blieben die Stammesnamen als Eigenbezeichnung erhalten, auch wenn die Städte im Laufe des 2. Jhs verschiedene Privilegien erhielten und und alle zu Munizipien erhoben worden. Immer mehr Germanen erhielten das römische Bürgerrecht. Kaiser Caracella verlieh es 212 allen Bewohnern der Provinz. Die städtischen Zentren im Norden der Provinz Niedergermanien entwickelten sich nur langsam im Gegensatz zu den Städten Köln, Xanten und Tongeren. Einheimische Kulte wurde in römische Form gebracht. So waren Matronenstein im 2. Jahrhundert verbreitet. Während sich die Heiligtümer der Matronenverherung im ländlichen Raum verbreitete waren in den städtischen Zentren die römischen Kulte in den Städten und Militärlager verbreitet. Die Landwirtschaft bildete die Grundlage der Wirtschaft auch zur römischen Herrschaft. In der Landwirtschaft ging man von der Selbstversorgung zur Überschussproduktion über. Diese zusätzlichen Lebensmittel waren Voraussetzung für die Versorgung der neuen Städte und vorallem des Militärs, das erhöhten Konsumbedarf hatte. In der fruchtbaren Lösszone im Süden der Provinz Niedergermanien legte man in der hohen Kaiserzeit rustikale Vilen an, die teils neugebaut wurden und teils aus alten Gehöften umgebaut wurden. Die größeren Villen verfügten über reprensentative Räume. Durch Häufung von Villen im ländlichen Raum bekam dieser Raum eine strk römische Prägung. Im Norden der Provinz wurde hauptsächlich Viehzucht betrieben und größere Hallenhäuser und einfache Wohnstallhäuser aus Holz dominierten die Landschaft. Schon zu julisch-claudischer Zeit lässt sich in der Nähe zu Legionslagerdie Entstehung eines differenzierten Handwerks erkennen, das sich an den Bedürfnissen des Militärs orientierte. Da das römische Milittär schnell ein System von Straßen aufbaute und Flüsse als Verkehrswege nutzte, kamen schon bald zahlreiche Konsumgüter aus den mediterranen Raum in die Provinzen Niedergermanien und Obergermanien über den Rhein. Bald wurden handwerkliche Produkte in den römischen Provinzen Nieder- und Obergermanien produziert. Die Germanen in den beiden römischen Provinzen übernahmen römische Kulturpraktiken. Die Lage an der Rheingrenze und am Limes blieb Ende des 1. Jahrhundert bis in das 3. Jh. lange ruhig.[3] Der römische Kaiser Caracella unternahm im Sommer 213 einen Germanenfeldzug gegen die Alamannen. Das Harzhornereignis hatte sich vermutlich 235/36 ereignet während der römische Kaiser Maximinus Thrax von Mogontiacum aus nach Germanien vordrang. Die römischen Legionen drangen 300 bis 400 Meilen in das freie Germanien vor. Die Kampfhandlungen fanden am Westrand des Harzes statt. Die römischen Legionen konnten sich in Germanien nicht halten und zogen sich hinter den Rhein und den Limes zurück. Mitte des 3. Jahrhunderts tauchte die Franken (Volk) als Großverband mehrerer Germanenstämme die zunächst rechts des Mittel- und Niederrheins im freien Gemanien siedelten. Die Franken bestanden aus mehreren Gruppen mit eignenen Anführern. Seit Mitte des 3. Jahrhunderts drangen sie in die römischen Provinzen Niedergermanien und Obergermanien vor. Die Stadt Colonia Ulpia Traiana wurde 275 zerstört und nur in kleineren Maße wiederaufgebaut. Der römische Kaiser Constantius I. siedelte besiegte Franken 294/95 als Wehrbauern in Nordgallien an. Kaiser Konstantin der Große warb systematisch fränkische Truppen für das römische Heer an. Köln wurde erstes christliches Bistum in der Provinz Niedergermanien zu Beginn des 4. Jahrhunderts. Die Franken glaubten an die germanische Religion. Zu ersten Christen wurden die romanisierten Völker. Als durch Kaiser Konstntin der Große das Toleranzedikt von Mailand 313 erlassen wurde und die Ausübung der christlichen Religion geduldet wurde, wurden viele Bewohner der Provinzen Niedergermanien und Obergermanien Christen. Die Franken blieben Anhänger der germanischen Religion. 321 wurden die ersten Judensynagogen in der römischen Provinzen Niedergermanien und Obergermanien gegründet. Kaiser Konstantin ließ sich auf den Totenbett 337 christlich taufen. Die folgenden römischen Kaiser waren Christen. Ab 350 drangen die Franken erneut in das Römische Reich vor. Vom Kaiser Julian (Kaiser), den Neffen Kaiser Konstantin des Großen, wurde sie 355 und 358 von römischen Truppen besiegt und unter anderen in der Gegend von Antwerpen (Toxandrien) angesiedelt. Aus ihnen ging die Gruppe der Salier hervor. Viele Franken machten Karriere im römischen Heer und einige stiegen in die höchsten Ränge auf.[4] Die Germanen im Freien Germanien östlich des Rheins behielten ihre germanische Religion und Kultur. Sie betrieben eine Naturalwirtschaft ohne Währungen.
Das Rheinland während der Völkerwanderung (375 - 568)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem Einfall der Hunnen nach Osteuropa begann die Germanische Völkerwanderung, die ganz Europa erfasste. Nach der Unterwerfung der germanischen Goten und iranischen Alanen flohen die Goten in das Römische Reich. Die Goten teilten sich in Westgoten und Ostgoten auf. Seit ca. 390 kam es zu größeren Unternehmungen der Franken östlich des Rheins in die Provinz Niedergermanien. Mehrere fränkische Anführer überschritten den Rhein und verwüsteten die Gegend von Köln. Die germanischen Eindringlinge wurden von den römischen Legionen besiegt und zu Bündnisverträgen mit den Römern gedrängt. Der römische Kaiser Theodosius I. der Große erklärte 391 das Christentum zur Staatsreligion. Die römische Religion wurde verboten. Die Franken behielten die germanische Religion bei. Nach dem Tod Kaiser Thedosius des Großen wurde das Römische Reich in das Oströmische Reich mit der Residenzstadt Konstantinopel, das heutige Istanbul und das Weströmische Reich mit der Hauptstadt Rom geteilt. 406/407 fallen die germanischen Stämme Sueben, Vandalen und die iranischen Alanen am Mittelrhein in die römische Proviz Obergermanien ein und plündern die Gegend. Sie ziehen nach Gallien weiter. Die germanischen Burgunder verbündeten sich mit den Weströmischen Reich und überqueerten 406 den Rhein. Sie soedelten am Mittelrhein in Rheinhessen. 435 dringen die Burgunder unter Gundahar in die Provinz Belgien vor. 435 besiegen das weströmische Heer unter Aëtius die Burgunder und zwingt sie zum Rückzug in die Provinz Germania I. 436 besiegen die Weströmer und Hunnen und vernichten das Burgunderreich am Mittelrhein. 443 wereden die Burgunder in der heutigen Westschweiz und in der Saupaudia als Föderaten angesiedelt. Die fränkischen Salier drangen unter ihrem König Chlodio um 445 in den Norden der Provinz Belgica II vor und wurden aber von den Weströmern unter Heerführer Aëtius 448 besiegt. Sie wurden als Föderaten in der Gegend um Arras angesiedelt. Als die Hunnen 451 plündernd nach Gallien vorstießen, besiegten die Weströmer unter Aëtius, Franken und Burgunder die Hunnen in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern zwischen Troyes und Orléans. Die Hunnen unter König Attila zogen in die Pannonische Tiefebene zurück. Mit der Ermordung von Aëtius brach die weströmische Ordnung in Gallien zusammen. Dir Franken aus dem Mittel- und Oberrheingebiet nahmen 460 Mainz ein und bedrohten Trier. In Trier herrschte in den 460er und 470er Jahren der romanisierte Franke Arbogast eine römisch geprägte Herrschaft mit stark fränkischen Akzent. Die niederrhienischen Franken eroberten Köln und errichteten ein faktisch eigenständiges Reich. Der König des niederrheinischen Frankenreichs verbündete sich 469 mit den Burgundern und sie unterworfen die Herrschaft Arbogasts in Trier. Das Niederrheinsche Frankenreich reichte um 485 bis Mainz. Mit dem Ende des Weströmischen Reichs 476 mit der Absetzung Kaiser Romulus Augustulus wurden die römischen Provinzen Germainen I und II aufgelöst. Bis zum Ende der Germanischen Völkerwanderung 568 behaupteten sich die Franken im Rheinland.
Das Rheinland im Frankenreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der rheinfränische König Sigibert von Köln regierte am Rhein mit der Residenz in Köln. In einer Allianz mit den Salfranken unter König Chlodwig I. aus der Familie der Merowinger besiegen die Rheinfranken in der Schlacht von Zülpich 496 496/97 die Alemannen. Die Alemannen wurden von den Franken nach Süden gedrängt. Der salfränkische König Chlodwig ließ sich römisch-katholisch taufen und führte die römische Form des Christentums bei den Franken ein. Im Krieg gegen die Westgoten 507 zogen die Salfranken und die Rheinfranken im Bündnis mit den Burgundern. 507 besiegten die Franken und Burgunder die Westgoten in der Schlacht von Vouillé. Salfranken König Chlodwig stiftete Sigiberts Sohn Chloderich um 508/509 zu einem Attentat auf dessen Vater Sigibert an. Daraufhin beschuldigte König Chlodwig Chloderich als Vatermörder und ließ ihn töten. Chlodwig zog in Köln ein und wurde von den Größen der Rheinfranken als König anerkannt. Er gründete das fränkische Großreich. Nun wurden viele Franken römisch getauft und das Land wurde mit der römischen Konfession christianisiert. Während in Köln ein heidnisches Heiligtum existierte, gab das Bistum Mainz fast den Mittelrhein auf. Nur im Bistum Trier hielt sich das Christentum. Bistümer waren Köln, Trier, Mainz, Worms und Speyer. Nach dem Tod Königs Chlodwigs 511 wurde das Frankenreich unter seinen 4 Söhnen aufgeteilt. Das Rheinland fiel an Theuderich mit der Residenzstadt Reims. Später fiel es an dessen Sohn Theudebald. Unter König Theudebald wurden im Osten weite Gebiete erobert. Das germanische Thüringerreich wurde 529 - 534 unterworfen. Nach dem Tod des letzten männlichen Nachkommen Theuderichs 555 übernahm der Sohn Chlodwigs Chlothar I. die Herrschaft im Ostreich. Er einigte nach dem Tod der weiteren Teilherrscher das Fränkische Reich 558 unter seiner Herrschaft. Nach dem Tod König Chlotars I. 561 wurde das Frankenreich unter Chlothars 4 Söhnen aufgeteilt. Das Ostreich Austrasien fiel unter die Herrschaft des zweitjüngsten Sohns Sigibert. Er verlegte die Residenz nach Metz. Die Rheinlande kam an diesen Reichsteil. Über den Rhein und die Mosel konnte man von der Residenzstadt Metz das Rheinland leicht erreichen. Köln machte Sigibert zu seiner Nebenresidenz. Es brachen Kämpfe zwischen den fränkischen Teilreichen aus. Es kam zum Krieg zwischen Sigibert und dessen Halbbruder Chilperich. König Sigibert wurde 575 in den Auseinandersetzungen mit König Chilperich von Neustrien getötet. Die Großen von Austrien setzten Sigiberts minderjährigen Sohn Childebert I. als König von Austrien ein. 592 wurde Childebert auch König von Frankoburgund. Nach dem Tod Childeberts II. wurde dessen Sohn Theudebert II. König von Austrasien und dessen anderer Sohn Theuderich II. König von Franko-Burgund. Die beiden Könige der Teilreiche machten sich die Herrschaft gegenseitig streitig. König Theuderich II. von Franko-Burgund vertrieb seinen Bruder Theudebert zunächst aus dem Moselgebiet. Theudebert II. zog sich nach Köln zurück und sammelte ein Heer. Er erlitt in der Schlacht bei Zülpich 612 eine vernichtende Niederlage und fiel. Theuderich II. erhielt auch die Herrschaft über Austrasien. Nach dem Tod Königs Theuderichs II. 613 übernahm dessen minderjähriger Sohn Sigibert II. als König die Herrschaft in Frankoburgund und Austrasien als König unter der Regentschaft seiner allseits unbeliebte Urgroßmutter Brunichilde. 613 luden einige Große König Chlothar II. von Neustrien ein, die Herrschaft in Austrien und Franko-Brugund zu übernehmen. Chlothar II. setzte sich durch und brachte alle Familienmitglieder des konkurrierenden Familienzweig der Merowinger um, darunter König Sigibert II. und die Regentin Brunichilde. An der Spitze der austrasischen Adeligen standen Arnulf (582 -641) und Pippin (um 580 - 640), die Stammväter der Karolinger. Arnulf führte die austrischen Adel in der Unterstützung des neustrischen Königs an. König Chlothar II. berief Arnulf zum Bischof von Metz. Um 600 gelang dem Köner Bischof Kunibert die Missionierung im Gebiet zwischen Neuss und Nimwegen auf dem Land. Es wurden zahlreiche Klöster gegründet. König Chlothar II. residierte in Paris. Den Teilen Austrien und Frankoburgund gestand er eigene Hausmeier zu. Dem austrasischen Adel genügte das aber nicht mehr. Daher erhob Chlothar II. seinen Sohn Dagobert 622/623 zum König von Austrasien. Pippin wurde Hausmeier von Austrasien. Neben Pippin gehörten auch Arnulf und Kunibert von Köln dem Rat König Chlothars II. und König Dagoberts von Austrasien an. Nach König Chlothars II. Tod 629 wurde Dagobert Alleinherrscher des Frankenreichs. Er kam dem austrasischen Adel entgegen, als er seinen 3-jährigen Sohn Sigibert III. 633/634 zum Unterkönig von Austrasien erhob. Als König Dagobert 639 starb, regierte des Hausmeier Pippin bis zu seinem Tod 640 für den unmündigen König Sigibert III. In der Funktion als Hausmeier folgte ihm sein Sohn Grimoald der Ältere. Nach dem Tod Sigiberts III. 656 versuchte Hausmeier Grimoald der Ältere 656 oder 657 seinen Sohn Childebertus adoptivus zum König zu erheben. Er wurde als Hausmeier gestürzt. Pippin der Mittlere (635 - 714), der Enkel Arnulfs und Pippins und Sohn Ansegisels und Begga aus der Adelsfamilie der Karolinger heiratete Plektrud aus einem mächtigen austrasischen Adelsgeschlecht. Es besaß Güter im Kölner Raum, am Niederrhein, an der Maas und rund um Trier. Er wurde zum Hausmeier in Austrasien. 687 besiegte Pippin der Mittlere den neustrischen Hausmeier Berchar in der Schlacht bei Tertry an der Somme. Die Ermordung des Rivalen Berchar 688 machte Pippin zum faktischen Alleinherrscher im Frankenreich. Er zog sich nach Austrasien zurück und ließ den in Neustrien residierenden Frankenkönig Theuderich III. der über das gesamte Frankenreich als König regierte, von seinen Gewährsleuten überwachen. König Theuderich III. war nur schwach. Die Macht erlangte der Hausmeier Pippin der Mittlere. Ende des 7. Jahrhunderts begann die Missinierung der heidnischen Friesen und der Sachsen östlich des Rheins. Die beiden Priester Ewald wurden im letzten Jahrzehnt des 7. Jahrhunderts nördlich der Lippe erschlagen. In einem von Franken und Sachsen umkämpften Gebiets östlich des Rheins war der Missionar Suitbart aktiv. Er hatte aber keinen Erfolg und zog sich auf die Rheininsel Kaiserwerth zurück. Auch die Christianisierung der Friesen hatte zunächst keinen Erfolg. Nach dem Tod Pippins des Mittleren im Dezember 714 wurde sein heranwachsender Enkel Theudoald sein Nachfolger, sein Sohn aus der Beziehung mit Chalpaida, Karl Martell, musste auf deas Amt als Hausmeier verzichten. Die Regentschaft übernahm die Großmutter Theudoalds, Plektrud. Die Neustrier setzten einen eigenen Hausmeier ein und besiegten die Austrasier unter Theudoald 715 bei Compiège und drangen mit Hilfe der heidnischen Friesen 716 zur Maas und nach Köln vor, wo Plektrug residierte. Viele Austrasier liefen zu Karl Martell über, der sich gegen Plektrud und Theudoald erhob. Ihm gelang es, die Neustrier zurückzudrängen und später besiegte er die Neustrier unter ihren Hausmeier in Neustrien. 718 war er der Alleinherrscher im Frankenreich als Hausmeier unter einem schwachen Merowingerkönig. Mit dem Sieg Karl Martells trat der Gegensatz zwischen Austrasien und Neustrien im Hintergrund. Der Osten des Frankenrech einschließlich des Rheinlandes erlangte ein noch größeres Gewicht. Wichtige Positionen wurden mit Anhängern der Karolinger besetzt. Die aus Austrasien stammenden Adeligen wurden als Reichsaristrokratie bezeichnet und bildeteten das Fundament der karolingischen Herrschaft. Während der Regentschaft Karl Martells verbreitete der angelsächsiche Missionar Bonifatius das Christentum die Hessen, Thüringer und zeitweise auch die Sachsen. Während sich das katholische Christentum in Hessen und Thüringen durschsetzte, konnte es sich in Sachsen und bei den Freisen noch nicht behaupten. Karl Martell besiegte mit seinem Heer in der Schlacht von Tours und Poitiers 732 das islamische arabische Heer und verhinderte das vordringen der Araber weiter nach West- und Mitteleuropa. In Kreigen gegen Friesen, Sachsen und Alemannen festigte er seine Macht. Die Herzogtümer Alemannien, Bayern und Thüringen wurden als alte Stammesherzotümer in loser Abhängigkeit vom Frankenreich gegründet. Nach dem Tod des Merowingerkönigs Theuderich IV. 737 wurde zunächst kein Nachfolger als König eingesetzt. Der Hausmeier Karl Martell war somit der allieniger Herrscher im Frankenreich und ließ sich auch nicht als König einsetzen. Nach dem Tod Karl Martells 741 wurde dessen ältester Sohn Karlmann Hausmeier in Austrasien, dessen jüngerer Bruder Pippin wurde Hausmeier in Neustrien, Burgund und Provence. Karlmann ergriff in dem Streit zwischen den angelsächsischen Missionaren und den einheimischen adeligen Bischöfen Partei für den angelsächsischen Missionar Bonifatius. Auf der Reformsynode 742/743 setzten sich die angelsächsischen Missionare mit der Concillium Germanicum durch. Der austrasische Hausmeier Karlmann verkündete das Ergebnis als Reichsgesetz. 743 setzte Karlmann den Merowinger Childerich III. als König des Rankenreich ein. 747 wurde der jüngere Bruder Karlmanns, Pippin, Hausmeier des gesamten Frankenreichs. Nach der Rücksprache mit dem Papst ließ sich Pippin 751 zum fränkischen König wählen und krönen und setzte den letzten Merowinger König Childerich III. ab. Er ließ die Königswahl 751 vom Papst Zacharias bestätigen.[5]
754 versprach den Papst Stephan II. die von den Franken von den Langobarden eroberten Gebiete das Dukat Rom, das Exarchat von Ravenna, die Pentapolis (Italien), Tuszien, Venetien, Istrien, und die Herzogtümer Spoleto und Benevent in der Pippinische Schenkung. Daraus entstand der Kirchenstaat. Nach Pippins Tod 768 wurde Karl der Große sein Nachfolger als König. Dessen Bruder Karlmann I. wurde auch König. 771 starb Karlmann, damit wurde Karl der Große alleiniger König. Er baut Aachen zu seiner Residenz aus. Die Rheinlande dienten den Franken zum Aufmarschgebiet gegen die Sachsen in den Sachsenkriegen 772 - 804. In den ersten Jahren der Sachsenkriege litt das Rheinland an Plündrungen der aufständischen Sachsen. Die rheinischen Bistümer Mainz, Trier und Köln wurden zu Erzbistümer erhoben. Dem Erzbistum Mainz wurde die Sufraganbistümer Worms und Speyer unterstellt. Durch die Ausdehnung des Frankenreichs bis zur Elbe verlor die Rheinlande die Randlage. Karl der Große baute Aachen mit der Kaiserpfalz zu seiner Residenz aus. 788 gliederte Karl der Große das Herzogtum Bayern in das Frankenreich ein und setzte Herzog Tassilo III. ab. Um 793 reformierte er durche eine Verwaltungsreform die innere Verwaltung des Frankenreichs. Er zentralisierte die Königsherrschaft. Diese gründete sich auf den königlichen Hof, das Pfalzgericht und die Kanzlei. Im Reich verwaltetetn die Grafen die Königsgüter (Pfalzen). An den grenzen des Frankenreich errichtete er Grenzmarken, die von Markgrafen verwaltet wurden. Pfalz- und Markgrafen wurden durch Königsboten kontrolliert. Auch wurde ein Lehnswesen eingeführt. Der König gab den Reichsgrafen Lehen, dafür waren die Reichsgrafen dem König zur Treue verpflichtet. Die Reichsgrafen gaben Lehen an Grundherren und diese waren den Reichsgrafen zur Treue verplichtet. Die älteren Stammesherzöge wurden durch Pfalzgrafen ersetzt. Die Grundherren verpflichteten unfreie Bauern zur Lehnarbeit. Der Besitz und der Reichtum der Lehnsherren stieg stark an. Es wuchs die Anzahl der unfreien Bauern. Auch der Besitz des Klerus wuchs. Die adeligen Grundherren waren zur Heerfolge verpflichtet. Am 25. Dezember 800 wurde Karl der Große in Rom vom Papst zum römischen Kaiser gekrönt. Kaiser Karl der Große starb 814.[6] Sein Nachfolger wurde Ludwig der Fromme, der 813 von seinem Vater Karl der Große zum Mitkaiser gekrönt wurde und nach dessen Tod König des Frankenreichs und römishcer Kaiser wurde. Er erließ das Ordinatio imperii als Reichsgesetz. Die Kaiserwürde wurde unteilbar. Seinen ältesten Sohn Lothar ernannte er 817 zum Mitkaiser. 829 brachen Aufstände der jüngeren Söhne Ludwigs gegen den Kaiser Ludwig des Frommen und Mitkaiser Lothar aus. Nach dem Tod des fränkischen Königs und römischen Kaiser Ludwig des Frommen wurde Lothar I. fränkischer König und römischer Kaiser. Er strebte die Alleinherrschaft im Frankenreich an. Seine Brüder Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle erhoben sich gegen Lothar I. Am 14. Februar 842 verbündeten sich Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle in den Straßburger Eiden gegen ihren älteren Bruder Kaiser Lothar I. in altdeutsch und altfranzösisch. Es kam zu langen bluten Kämpfen zwischen den Heeren der drei Thronfolger. Nach Verhandlungen in Metz und Koblenz schlossen die drei Karolinger im August 843 Vertrag von Verdun. Lothar I. erhielt das Mittelfränkische Reich, das von der Nordsee über Burgund bis nach Italien reichte und wurde als Herrscher von Norditalien römischer Kaiser, Ludwig der Deutsche erhielt das Ostfränkische Reich, aus dem Deutschland hervorging und Karl der Kahle erhielt das Westfränkische Reich aus dem Frankreich entstand. Das Rheinland am Niederrhein mit Köln und Aachen, sowie das Moselgebiet mit Trier und der Mittelrhein bei Koblenz kam an das Mittelfränkische Reich Lothars I. Das Erzbistum Mainz und die Bistümer Worms und Speyer mit linksrheinischen Hinterland kamen an das Ostfränkische Reich Ludwig des Deutschen.[7] Nach dem Tod des mittelfränkischen Königs und römischen Kaiser Lothar I. 855 wurde das Mittelfränkische Reich in der Reichsteilung von Prüm aufgeteilt: Ludwig II. wurde römischer Kaiser und König von Italien. Die Rheinlande fielen an das Herrschaftsgebiet Lothar II. (Lothringen), der Friesland, den Maas-Moselraum, Elsass und den nördlichen Teil Burgunds erhielt. Dieses Land wurde Lotharingien (nach lateinisch Lotharii Regnum) genannt. Der dritte Sohn Lothars I. Karl (Provence) erhielt Burgund. Lothar II. heiratete Theutberga. Der König Lothar II. von Lotharingien wollte sich 857 von Theutberga wieder trennen und seine Konkubine Waldrada heiraten, mit der er einen Sohn, Hugo, hatte. Der Papst lehnte die Hochzeit ab. Nach dem Tod König Lothars II. 869 wurde Lotharingien im Vertrag von Meerssen 870 zwischen dem Ost- und Westfränkischen Reich aufgeteilt. Der Ostteil Lotharingiens mit dem Niederrhein, Moselland, Utrecht und Elsass fiel an das Ostfränkische Reich Ludwig des Deutschen, der Westteil an das Westfränkische Reich Karls des Kahlen. Der Ostteil Lotharingiens war wirtschaftlich stärker entwickelte als der Westteil. Der westfränkische König Karl der Kahle versuchte nach dem Tod seines Halbbruders Ludwig des Deutschen 876 den Ostteil Lotharingiens zu erobern. Sein Heer erschien vor Aachen, im September drange er mit dem Heer bis vor Köln vor. Im Oktober 876 besiegte das Heer des ostfränkischen Köngis Ludwig III. des jüngeren in der Schlacht bei Andernach das westfränkische Heer. Im Vertrag von Ribemont 880 fiel Westlotharingien an das Ostfränlische Reich. 881 drangen die germanischen heidnischen Normannen ins Rheinland vor. Sie drangen nach Neuss, Jülich, Zülpich, Bonn und Köln vor und schließlich plünderten sie Aachen und die Klöster Kornelimünster und Stablo-Malmédy. Am 6. Januar 882 plünderten sie Prüm und am Gründonnerstag 882 Trier. Der östfränkische König und römische Kaiser Karl III. (Ostfrankenreich), der Dicke, musste sich den Frieden mit großen Gegenleistungen erkaufen. Die Normannen unternahmen bald neue Plünderungszüge ins Rheinland. Doch 885 konnte ein nromannischer Anführer in die Falle gelockt und getötet werden. Doch Kaiser Karl III. der Dicke wurde der Normannengefahr nicht Herr. Er war 885 auch der Köngi vom Westfrankenreich geworden. Vor Paris ließ sich Kaiser Karl III. der Dicke auf einen Handel mit den Normannen ein. 887 stürzten die Adeligen im Ostfrankenreich Kaiser Karl III. den Dicken als König vom Ostfrankenreich. Dessen Neffe Arnolf von Kärnten wurde zum König des Ostfränikischen Reichs gekrönt. Arnolf von Kärnten konnte sich aber nicht im gesamten Frankenreich durchsetzen. Der Welfe Rudolf versuchte in Lotharingien 888 sich zum König krönen zu lassen. In Toul erhoben ihn seine Anhänger zum König. Die weltlichen und geistlichen Großen zwischen Maas und Rhein unterstützten in Lotharingien den ostfränkischen König und römischen Kaiser Arnulf von Kärnten. Nur im Burgund fand Rudof Unterstützung. 892 unternahmen die Normannen einen zweiten Raubzug an der Mosel. Im Februar 892 zogen sie die Mosel entlang und plünderten Trier. Sie zogen bis Bonn. Bei Lannesdorf trat ein Aufgebot der einheimischen Bevölkerung den Wikinger entgegen. Sie flüchteten und zogen die Eifel zum Kloster Prüm, plünderten es und ermordeten und verschleppten zahlreiche Menschen. Nur der Abt und einige Mönche konnten fliehen.[8][9] Der ostfränkische König und römische Kaiser Arnolf ließ seinen unehelichen Sohn Zwentibold 895 zum König von Lotharingien krönen. Gegner von Zwentibold riefen den westfränkischen König Karl den Einfältigen nach Lotharingien. 898 stießen die westfränkischen Truppen bis Aachen und Nimwegen vor. In St. Goar verhandelten die Westfranken und Lothronger über einen Frieden. Nach dem Tod des ostfränkischen Königs und römischen Kaiser Arnolf von Kärnten am 8. Dezember 899 wurden die Absprachen von St. Goar umgesetzt. Die Großen Lotharingiens sagten sich von König Zwentibold los und huldigten den minderjährigen Sohn Arnolfs Ludwig das Kind im März 900 als König von Lotharingien. Die Konradiner übernahmen die Regierungsgeschäfte für Ludwig das Kind. Zwentibold fiel kurz danch im Kampf gegen seine Feide. Ludwig das Kiind wurde zum letzten osfränkischen König aus der Familie der Karolinger. Lotharingien kam wieder zum Ostfrankenreich, erhielt aber eine Sonderstellung unnd bekam einen königlichen Statthalter mit dem Konradiner Gebhard. Große teile des lothringischen Adels wanden sich kurz nach Gebhards Tod 910 im Juli oder August 911 von dem ostfränkischen König Ludwig das Kind ab und erkannten den westfränkischen Karolinger König Karl den Einfältigen als König an.[10] Die Versuche des König des Ostfrankenreiches, des späteren Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation, Konrad I. aus dem Haus der Konradiner Lotharingien 912 und 913 zurückzuerobern scheiterte.[11]
Die Rheinlande im Hochmittelalter im Heiligen Reich Deutscher Nation bis zum Interregum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]925 erwarb das Ostfrankenreich unter den deutschen König Heinrich I. von den säschsischen Liudolfinger Lothringen. Es wurde zu einem Stammesherzogtum. Zunächst war 926 - 928 Eberhard von Franken Herzog von Lothringen. 928 wurde Giselbert von Lothringen Herzog von Lothringen. Während der Herrschaft des deutschen Königs Heinrich I. war Herzog Giselbert loyal zum deutschen König. Nach dem Tod Heirichs I. 936 und der Wahl dessen Sohns Otto I. durch die Großen des Reichs aus den Adeligen wollte sich Herzog Giselbert 939 dem westfränkischen König Ludwig IV. (Karolinger) anschließen. Er schloss sich der Rebellion von Ottos I. jüngeren Bruder Heinrich und Eberhard von Franken an. Nach der Schlacht von Andernach am 2. Oktober 939 ertrank Herzog Giselbert während seiner Flucht im Rhein. König Ludwig IV. des Westfränkischen Reichs heiratete Giselberts Witwe Gerberga 940. Er versuchte mit dem westfränkischen Heer 940 Lothringen wieder zu gewinnen und musste 942 auf Lothringen verzichten. Aus der Karolingerzeit bestand die Grafschaftsverfassung. Die Grafen wurden vom König eingestzt. Im 10. Jahrhundert war der Vererbung des Grafenamtes innerhalb einzelner Familienverbände vorherrschend. Voraussetzung für das Grafenamt war Eigenbesitz. Grafen und Herren wurden von Bischöfen mit Vogteien, den Schutz von Klöstern und Stiften belehnt. Die Pfalzgrafen von Aachen verwalteten das Reichsgut. In Aachen wurde seit Otto I. 936 die deutschen Könige gekrönt. die deutschen König. 959 wurde Lothringen in Nieder- und Oberlothringen aufgeteilt. Der nördliche Teil des Rheinlandes kam an Niederlothringen, der südliche Teil mit Trier an Oberlothringen. Nach dem Tod des römisch-deutschen Kaisers Otto I. des Großen überfiel der König Lothar von Frankreich den deutschen König und römisch-deutschen Kaiser Otto II. 978 in Aachen. Dieser unternahm mit seinem Heer 980 einen Vergeltungszug bis kurz vor Paris. Frankreich verzichtete auf das herzogtum Niederlothringen. Der Herzog Gotzelo I. seit 1023 Herzog von Niederlothringen vereinigte die beiden Herzogtümer 1033. Nach seinem Tod 1044 wurden sie endgültig geteilt. Vom späten 10. Jh. bis 1085 war im nördlichen Rheinland eine Konzentration der Reichsgrafschaften in der Hand der Familie der Ezzonen zu beobachten. Im Trierer Raum erlangten die säteren Luxemburger eine starke Stellung. Während die Ezzonen und Luxemburger über Generationen hinweg ihre Machtposition im Rheinlande aufrecht erhalten hatten, waren andere adelige Herrscherfamilien nur kurzlebig. Seit der Zeit des Erzbischofs Brun von Köln entwickelte sich die Stadt Köln durch die verkehrsgünstige Lage am Rhein zu der führenden Handelsstadt im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. Der Rhein wurde zu einer wichtigen Handelsstraße über den Schiffverkehr floss. Es entstanden viele Zollstationen. Trier hatte zu der Zeit nur regionale Bedeutung. An der Mosel wurde Wein angebaut und dann exportiert. In den Mittelgebirgen wurden Erze gewonnen und zur Metallherstellung verwendet. In Pingsdorf bei Köln wurde im großen Stil Keramik produziert, die nach England und Skandinavien exportiert wurde. Die landwirtschaftliche Produktion war in Grundherrschaften mit zentralen Herrenhöfen und vielen abhängigen Bauernstellen organisiert. Die größten Grundbesitzer waren der deutsche König, die Bischofskirchen und die reichen Klöster und Stifte. Im Laufe des 11. Jahrhunderts führten die günstigen Klimaverhältnisse und die Modernisierung der Landwirtschaft zu einem Bevölkerungsanstieg, der große Rodungen zur Erweiterung der Acker- und Siedlungsflächen notwendig machte. Es entstanden viele Orte mit mit der Endung -rath. Die Grundherrschaften wurden umstrukturiert und oft auch aufgelöst. Hörige Bauern wurden aus der Leibeigenschaft entlassen und zur Zahlung einer Kopfsteuer verpflichtet. Das ermöglichte ein gewisses Maß an Mobilität. Viele Unfreie wurden den Klöstern und Stiften als Wachszinser anvertraut. Die Erzbischöfe und Adelige zogen Ministeriale zum Kriegsdienst und für Verwaltungsaufgabern heran. Diese Ministerialen setzten sich von den Unfreien ab. Während der Minderjährigkeit des deutschen Königs und späteren römisch-deutschen Kaisers Heinrich IV Salier seit seiner Wahl 1056 wurde die Königsmacht geschwächt. Dies führte zu tiefgreifenden Veränderungen der Gesellschaftsordnung. Die Lebensbedingungen verbesserte sich für die Oberschicht. Adelige Gefolgsleute der Grafen entzogen sich durch Bau von Burgen, der Gefolgschaft ihrer Reichsgrafe. Sie gründeten eigenständige Herrschaften. Die Burgherrschaften führte zur Auflösung von Reichsgrafschaften. Viele kleiner Herrschaften gingen im 12. Jh. wieder unter. Um 1100 bildetee sich eine neue Schicht von adeligen Burgherren, die sich auch die alten Grafenfamilien eingegliedert hatten. Die Grafenrechte, die sich sich von den alten Grafschaftssprengeln lösten und mit dem Herrscahftszentren ihrer Inhaber verbunden wurden, entglitten weitgehend der königlichen Verfügung. Im nördlichen Rheinland waren diese Burgherren Vasallen des Erzbischofs von Köln. Im südlichen Rheinland waren zahlreiche Burgherren Vasallen des erzbischofs von Trier. Aus der Raum Trier fiel später an das Herzogtum Niederlothringen. Die Verbesserung der Lebensverhältnisse im 11. Jahrhundert führte dazu, dass die Bischofsstädte zu Zentren von Handel und Gewerbe wurden. Die Inhaber der Hoheitsrechte Gericht, Zoll und Münzprägung waren die Erzbischöfe. Die Einwohnerschaft der städte hatte keinen einheitlichen Rechtsstand. Sie setzte sich aus freien Kaufleuten, Grundbesitzern, Ministerialen, kopfzinspflichtigen Wachszinser und Zensualen und den weiteren Sondergruppen Geistliche und Juden zusammen. In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhundets bildeten die wohlhabendsten und einflussreichsten Stadtbewohner ein neues Selbstverständnis und Ehrgefühl. Den Aufstieg zur beherrschenden Stellung des Kölner Erzbischofs gelang Erzbischof Anno II. mit dem Sieg seines Heers 1060 über das Heer des Pfalzgrafen Heinrich von den Ezzonen. 1074 rebellierten die Kölner Bürger gegen das autoritäre Auftreten des Kölner Erzbischofs Anno. Vermütlich 1064 wurde das Kloster Siegburg gegründet. Es entstand aus der Bewegung von Abtei Cluny in Burgund, einer Reformbewegung. Vom Kloster Siegburg breitete sich die Reformbewegung im Rheinland aus.
Im 1077 ausbrechenden Investiturstreit unterstützten die Erzbischöfe von Köln und Trier König Heinrich IV gegen den Papst. Während des 1. Kreuzzuges 1096 wurden 2.000 - 3.000 Juden im Rheinland ermordet worden sein und die Juden verfolgt wurden. 1122 wurde mit dem Wormser Konkordat zwischen Papst Calixt II. und dem römisch-deutschen KaiserHeinrich V. (Salier) der Investiturstreit beigelegt. Seit den frühen 12. Jahrhunderts entstanden in Köln Einrichtungen der bürgerlichen Selbstverwaltung. Aus diesen Amtsleutekollegien in den Krichspielen entwickelte sich ein Bürgergemeinde und ein Stadtregiment aus Schöffen Ende des 12. Jahrhunderts. Im wirtschaftlich weniger bedeutenden Trier gelang dem Stadtpräfekten Ludwig von der Brücke als Ministerialer der Aufstieg zur Macht gegen die schwachen Erzbischöfe Gottfried und Meginher von Trier. Der deutsche König und römisch-deutsche Kaiser Lothar III. von Süpplinburg bezeichnete 1131 Ludwig von der Brücke als "Ersten der Trierer". Während des 2. Kreuzzuges 1144 - 1149 kam es zur Verfolgung von Juden. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts wurden die Fronhöfe von den Eigentümern zunehmend verpachtet. Die Eigentümer erhielten dafür entweder einen Teil der Ernte oder festgelegte Geldbeträge als Pacht. Der deutsche König Konrad III. (Staufer) (Regierungszeit 1138 - 1152) belehnte den Kölner Erzbischof Arnold II. von Wied 1151 mit einem Herzogtum. Der Trier Erzbischof Albero von Montreuil gelang während seiner Amtszeit die Autorität der erzbischöfliche Herrschaft über die Stadt wiederherzustellen. Durch den Bau einer Stadtmauer erhöhte er die Sicherheit. Der deutsche König und römisch-deutsche Kaiser Friedrich I. Barbarossa (Staufer) verbot 1157 und 1161 Schwurgemeinschaften Trierer Bürger. Seit 1169 entstand in Trier eine bürgerliche Organisation. Aachen wurde von Kaiser Friedrich I. Barbarossa 1166 zur Reichsstadt erklärt. Sie wurde ein rheinischer Marktort. In den Städten entwickelte sich rudimentäre städtische Lebensformen. Im 12. Jh. reichten die Handelsbeziehungen Kölns durch weite Teile Europas von der Ostsee bis nach Lissabon und von England bis nach Ungarn und nach Italien. In Köln waren vorallem die Textilproduktion und Metallverarbeitung verbreitet. Durch Zuzug aus dem Umland von zinspflichtigen Leuten wuchs die Stadt Köln zur größten Stadt des Reiches mit um die 40.000 Einwohner bis zur frühen Neuzeit. Der rheinische Hochadel übernahm ab 1170 die die in Franlkreich entwickelte ritterliche Kultur. Nach der Entmachtung des sächsischen und bayerischen Herzog Heinrich der Löwe (Welfen) 1180 belieh Kaiser Friedrich I. Barbarossa den Kölner Erzbischof mit dem Herzogtum Westfalen. Lübeck wurde Reichsstadt, der Allodialbesitz der Welfen um Braunschweig und Lüneburg behielt Heinrich der Löwe, der nach England verbannt wurde, das restliche Herzogtum Sachsen fiel an die Askanier. Nach dem Tod des Sohnes Kaiser Friedrich Barbarossa des deutschen Kaönigs und römisch-deutschen Kaisers Heinrich VI. (Staufer) 1197 unterstützte der Erzbischof von Köln den Sohn Heinrich des Löwen Otto (Welfe). Während die meisten Fürsten den Staufer Philipp von Schwaben (Staufer) 1198 zum deutschen König wählten, wurde Otto zu Gegenkönig gewählt. Es kam zum Krieg zwischen Anhänger der Staufer und der Welfen. Das nördliche Rheinland wurde Schauplatz dieses Kampfes um die deutsche Königskrone bis 1215. Nach dem Mord des deutschen Königs Philipp von Schwaben 1208 wurde Otto als Otto IV. deutscher König. Er wurde 1209 in Rom vom Papst zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt. Nun kämpften die Anhänger der Staufer mit Unterstützung Frankreichs gegen den neuen Kaiser und wählten Friedrich II. (Staufer), Enkel Friedrich Barbarossa und Sohn Heinrich VI. 1212 zum neuen deutschen König. Das nördliche Rheinland wurde Schauplatz dieses Krieges. Die Welfen wurden von England unterstützt. Frankreich und die Staufer gewannen die Schlacht bei Bouvines am 27. Juli 1214 gegen die Heere der Welfen und Engländer. Am 25. Juli 1215 ließ sich Friedrich II. in Aachen zum deutschen König krönen. Das südliche Rheinland um Trier wurde von den Kämpfen verschont. 1220 wählten die Großen des Heiligen Römischen Reichs den Sohn Friedrich II. Heinrich (VII.) (Staufer zum römisch-deutschen König. Der Erzbischof von Köln krönte ihn in Aachen. Friedrich II. wurde danach bei seinem Zug nach Italien in Rom 1220 zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt. In der Folgezeit in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts vollzogen sich die großen territorialen Veränderungen im Rheinland ausschließlich durch Erbschaft, kleinere durch Kauf oder Verpfändung. Militärische Sieg und Niederlagen spielten keine wesentliche Rolle bei den Veränderungen trotz der zahlreichen Schlachten über die Quellen berichteten. Während im nördlichen Rheinland die Ausstattung von nachgeborenen Söhnen mit Nebenländern sowie in Jülich praktiziert wurde nur von kurzer Dauer war, kam es im Raum Trier zu mehreren Teilungen von Territorien. Das Herzogtum Niederlothringen zerfiel in einzelne Territtorien. Die niederlothringische Herzogswürde wurde zum Titel uohne Territorialanspruch und fiel an die Herzöge von Brabant. Kaiser Friedrich II. setzte auf dem Mainzer Reichstag 1235 den römisch-deutschen König, seinen Sohn Heinrich (VII.) ab. Außerdem wurde der Mainzer Landfriede beschlossen. Die Fehden wurden nicht abgeschafft. Auf Vorschlag des Kaiser Friedrich II. wurde sein Sohn Konrad IV. (Staufer) 1237 von den Großen des Reichs zum römisch-deutschen König gewählt und in Aachen vom Erzbischof von Köln gekrönt. Bereits zur Regierunszeit Friedrich II. wurde 1246 Heinrich Raspe zum deutschen Gegenkönig gewählt. Nach dessen Tod wurde 1247 Wilhelm von Holland zum deutschen Gegenkönig gewählt. Nach dem Tod Konrads IV. 1254 regierte zunächst der Gegenkönig Wilhelm von Holland als römisch-deutscher König. 1254 schlossen sich rheinische Städte zum 1. Rheinischen Städtebund zusammen. Diesem gehörten nicht nur selbständige Städte sondern auch Landesherren an. Nach dessen Tod 1256 wurde in einer Doppelwahl der erstmals 7 Kurfürsten Alfons von Kastilien und Richard von Cornwall zum neuen deutschen König gewählt. Keiner konnte sich durchsetzen. Damit begann das Interregnum (Heiliges Römisches Reich). Das Heilige Römische Reich deuscher Nation zerfiel in zahlreiche Territorialstaaten und die Stammesherzogtümer lösten sich auf. 1257 löste sich während des Interregnum der 1. Rheinische Städtebund auf. Im 13. Jahrhundert entstanden neue Siedlungen in den Erzbistümern Köln und Trier und in den rheinischen Grafschaften. Sie entwickelten sich oft zu Handels- uned Gewerbezentren. Einige erhielten im 13. Jahrhundert Stadtrecht. In den verschiedenen Territorien bildete sich die Landesherrschaften aus. Einige Territorien wurden in Ämter eingeteilt. Von den Landesherren wurden Amtmänner eingesetzt, die aus dem Adel der Ministrialen stammten.[12]
Die Rheinlande im Spätmittelalter (1273 - 1500)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Interregnum wählten die Kurfürsten Pfalzgraf am Rhein, die 3 geistlichen Kurfürsten die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier, der Markgraf von Brandenburg und der Herzog von Sachsen gegen den König Ottokar II. Přemysl von Böhmen am 1. Oktober 1273 in Frankfurt am Main Graf Rudolf IV. von Habsburg zum neuen deutschen König. Mit der Salbung und Krönung in Aachen als deutscher König Rudolf I. am 24. OKtober 1273 endete das Interregnum im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. Die 3 rheinischen Erzbischöfe von Köln, Trier und Mainz sowie der weltliche Pfalzgraf am Rhein gehörten den Kollegium der 7 Kurfüsten an. Die weiteren Kurfüsten waren der Markgraf von Brandenburg, der Herzog von Sachsen-Wittenberg und der König von Böhmen. Am 5. Juni 1288 besiegten Truppen des Herzogtum Brabant undter den jungen Herzog Johann I. von Brabant, und dessen Verbündete die Grafschaften von Berg, Jülich und Mark und die Bürger der Stadt Köln den Erzbischof Siegfried von Westerburg von Köln und dessen Verbündete die Grafen von Geldern und Luxemburg in der blutigen Schlacht von Worringen. In den Friedensverträgen von Mai 1289 musste der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg seine Gegner als gleichberechtigte Partner akzeptieren. Die Stadt Köln wurde eine freie Stadt. Die Grafschaften Geldern, Jülich, Berg und Kleve waren mittelgroße mächtige Territorien. Die Grafschaft Moers wurde mit ihrer Pfandschaftspolitik ebenfalls mächtig. Das weltliche Herrschaftsgebiet des Erzbischofs von Köln, das Erzstift Köln oder Kurköln bestand. Daneben gab es eine vielzahl weltlicher und geistlicher Unterherrschaften, die in größere Territorien aufging. Im südlichen Rheinland war das Erzbistum Trier bedeutend. Die Grafschaften von Virneburg. Veldenz, Sponheim, Saarbrücken, Zweibrücken, die Wild- und Rheingrafschaft sowie kleinere weltliche und geistliche Territorien im südlichen Rheinland erlangten nicht die Bedeutung wie die Territorien im nördlichen Rheinland. Die bedeutende Grafschaft Luxemburg wurde durch die Schlacht von Worringen geschwächt und oreintierte sich nach Süden. Die Erzbistümer Köln und Trier nahmen eine herausragende Stellung ein. Sie gehörten den zu den Kurfürsten, die den deutschen König wählten. Der Kölner Erzbischof krönte den deutschen König in Aachen. Mehrere rheinische Territorien griffen auch in angrenzende Nachbarregionen aus, wie Kurköln nach Westfalen, die Grafschaft Geldern in Gebiete westlich der Maas und die Grafschaften Kleve und Jülich mit einzelnen Besitzrechten bis nach Frankreich. Gleichzeitig nahmen die westlichen Nachbarn Brabant, Burgund und Frankreich direkt oder indirekt Einfluss auf rheinische Territorien. Der Kölner Erzbischof Wigbold von Holte verbündete sich im Oktober 1300 mit den anderen rheinischen Kurfürsten Erzbischof von Trier gegen den römiosch-deutschen König Albrecht I. von Habsburg (Regierungszeit 1298 - 1308). Dieser verbündete sich mit den Grafschaften Jülich, Berg und Kleve. Aus dem Krieg gegen den römisch-deutschen König Albrecht I. gingen die beiden rheinischen Kurfürsten Erzbischöfe von Köln und Trier geschwächt hervor. Bei der Doppelwahl zum römisch-deutschen Königs 1314 nach dem Tod des römisch-deutschen Kaisers Heinrich VII. (Luxemburger) 1313 unterstützte der Kölner Kurfürst und Erzbischof Heinrich von Virneburg Friedrich der Schöne von Habsburg, während der Kurfürst und Erzbischof von Trier, Balduin von Luxemburg Ludwig IV. der Bayer (Wittelsbacher) unterstützt. Ludwig IV. der Bayer wurde zum römisch-deutschen König gewählt und Friedrich der Schöne zum Gegenkönig. Die niederrheinischen Landesherren außer Geldern und Mark unterstützen den römisch-deutschen König und ab 1328 römisch-deutschen Kaiser Ludwig IV. Der Erzbischof von Köln konnte sich in den Kämpfen nicht gegen die Gegner durchsetzen. Seine Gegner konnten ihre Macht weiter ausbauen. 1332 wurde Walram von Jülich, der Bruder des Grafen Wilhelms V. von Jülich zum Erzbischof von Köln gewählt. Jülich und Kurköln verbündeten sich in einer niederrheinisch-niederländischen Koalition zunächst gegen Brabant 1332 und 1334 gegen Frankreich. Die Grafen von Jülich und Geldern vermittelten den Frieden zwischen Kaiser Ludwig IV. und den englischen König Eduard III. 1338. Der römisch-deutsche Kaiser erhob Jülich 1336 zur Markgrafschaft und Geldern 1339 zum Herzogtum. In dem Erzbistum Trier festigte Erzbischof Balduin von Luxemburg sein weltliches Territorium und stärkte seine Herrschaft durch eine geschickte umsichtigte Politik mit Sammelprivilegien , Balduineen. er setzte seine Vormacht erfolgreich in den Fehden gegen den Wildgraf in der Dhauner Fehde 1328 - 1342 und die Herren von Eltz und deren Verbündete in der Eltzer Fehde 1331 - 1336 durch. Seit Anfang der 1340er Jahre war Erzbischof Walram von Köln in schwere Kämfe gegen die Grafen von Mark verwickelt. Walram zog sich 1347 zurück und ernannte den Ritter Reinhard von Schönau zum Generalvikar und überließ ihm die weltlichen Angelegenheiten. 1346 setzten die Kurfürsten den römisch-deutschen Kaiser Ludwig IV. den Bayer ab und wählten Karl IV. von Luxemburg auch König von Böhmen zum römisch-deutschen Gegenkönig. Seit 1349 breitete sich die Pest aus. Während der Pest wurden die Juden im Rheinland stark verfolgt. Bereits 1287/89 und 1337 kam es zu Verfolgungen der Juden. Sie wurden im Spätmittelalter aus Territorien und Städten verwiesen. Die große Kölner Judengemeinde wurde am 23./24. August 1349 zerstört. 1349/1350 zogen Geißler durch das Rheinland. Die Geißler standen unter Ketzerverdacht. Die Juden siedelten sich wieder an. Karl IV. seit 1355 römisch-deutscher Kaiser erließ 1356 die Goldene Bulle. Darin bestätigte er die 7 Kurfürsten: die 3 geistlichen Kurfürsten Erzbischöfe von Köln, Trier und Mainzund die 4 weltlichen Kurfürsten den Herzog von Sachsen-Wittenberg, den Markgrafen von Brandenburg, den Pfalzgrafen von Rhein und den König von Böhmen. Die weltlichen Kurfürstentümer Sachsen-Wittenberg, Brandenburg, Rheinpfalz und das Königreich Böhmen wurden nun nicht in Erbteilungen aufgeteilt. Der gewählte nannte sich erwählter römisch-deutscher Kaiser. Die Grafschaft Luxemburg wurde 1354 und Jülich wurde 1356 zum Herzogtum erhoben.
Nach dem Tod des Herzogs Rainald II. von Geldern 1343 brach um die Nachfolge im Herzogtum Geldern ein Erbfolgekrieg zwischen den Brüdern Rainald III. und Eduard aus, in dem Rainald vom Grafen von Kleve und Eduard von den Grafen von Mark und Moers unterstützt wurde. 1361 setzte sich Eduard durch und wurde Herzog von Geldern. Nach dem Aussterben des Hauses Limburg 1348 regierte das Haus Jülich auch die Grafschaft Berg. Die Grafschaft Moers stieg auf und Geldern konsolidierte sich. Unter den Erzbischöfen Adof und Engelbert III. erlebte das Erzbistum Köln eine Schwächephase. Erst unter den Trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein als Kölner Koadjutor 1368 - 1370 überwand das Erzbistum Köln die Schwäche.
Für die Rechtswahrung und Friedenssicherung erhoben die Landesherren Steuern, sogenannte Schatzungen. In der Grafschaft Geldern wurden diese Abgaben seit 1290, in der Grafschaft Kleve seit 1311, im Herzogtum Jülich und im Erzbistum Köln seit Mitte der 1330er Jahren und in Berg seit der zweiten Hälfte des Jahrhunderts erhoben. Die Landesherren erhoben auch Transitzölle. Der Rheinzoll war die wichtigste Zolleinnahme. Die Erzbistümer Köln und Trier sowie die Landesherren Jülich, Berg, Mark und Kleve erhoben Rheinzölle. Seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts bildete sich die Landesherrschaften heraus. Der Landesherr erhielt fürstlichen Status und erhob sich der übrigen Herren. Um 1360 erreichten die Landesherrschaft mit den Ämterverfassungen nahezu den gleichen Status. In den rheinischen Landesherrschaften bestanden landesherrschaftliche Ämter. Die zunächst aus abhängigen Dienstleuten (Ministerialen) bestehende Verwaltung wurde im 14. Jahrhundert durch eine besoldete, dem Landesherren rechenschaftpflichtige Beamtenschicht ersetzt. 1369 fiel die Grafschaft Kleve in der weibliche Erbfolge an Graf Adolf von der Mark. Adolf wurde Graf von Kleve.
Brabant expandierte um 1370 stark und das Herzogtum Jülich geriet unter Druck. Jülich schloss eine Allianz mit Geldern und dem Erzbistum Köln. Es brach ein Krieg zwischen Brabant und dessen Verbündeter der Grafschaft Mark und Jülich, Geldern und das Erzbistum Kurköln aus. Die geldrisch-jülisch-kölner Truppen besiegten in der Schlacht bei Baesweiler am 22. August 1371 das brabantische und das Heer der Grafschaft Mark. Herzog Eduard von Geldern fiel in der Schlacht von Baesweiler. Nachfolger wurde dessen Bruder Rainald III. Er starb ohne Nachkommen am 4. Dezember 1371. Darufhin brach der Erster Geldrischer Erbfolgekrieg 1371 - 1379 aus. Der Neffe von Rainald III. und Eduard Wilhelm (Jülich-Geldern) siegte im 1. Geldrischen Erbfolgekrieg 1379 und wurde Herzog von Geldern.
Im Kölner Schöffenkrieg 1375/76 brach ein Konflikt zwischen den Erzbischof Friedrich von Saarwerden von Köln und der Kölner Bürger aus. Es kam zum Krieg zwischen dem Erzbistum Köln und der Grafschaften Mark und Kleve aus unter den Grafen Engelbert III. von Mark und Adolf von Mark als Graf von Kleve, die die Bürger von Köln unterstützten. Graf Engelbert III. bat sich als FEldhauptmann der Bürger der Stadt Köln an. Zwischen 1380 und 1392 führten Mark und der Erzbischof von Köln drei Kriege um Rechts- und Grenzfragen.
Auch rheinische Städte schlossen sich der Hanse an, die 1356 ihren ersten Hansetag abhielt. In der Hanse schlossen sich Städte zusammen. Die Kaufleute bauten ihren Handel an Nord- und Ostsee aus. 1381 schlossen sich die Städte Mainz, Worms und Speyer im südlichen Rheinland sowie Frankfurt/Main und Strßburg zum 2. Rheinischen Städtebund zusammen. Am 17. Juni 1381 schlossen sich der Schwäbische Städtebund und der 2. Rheinische Städtebund zum Süddeutschen Städtebund zusammen. Im Städtekrieg 1387–1389 kämpfte der Süddeutsche Städtebund gegen das Herzogtum Bayern. Die Truppen der rheinischen Städte unterlagen in der Schlacht bei Worms am 6. November 1388. Nach dem Landfrieden von Eger am 5. Mai 1389 wurde der Süddeutsche Städtebund aufgelöst.
1380 wurde Berg zum Herzogtum erhoben.
Im ausgehenden 14. Jahrhundert wurde im nördlichen Rheinland Bergbau betrieben. Braunkohle wurde bei Eschweiler abgebaut, Blei bei Kall, Maubach und Mechernich und Eisen bei Solingen gewonnen.
Die rheinischen Pfalzgrafen bauten 1359 die Stadt Simmern als ihr Zentrum im Hunsrück aus und erlangten 1394 die Herrschaft über die Grafschaft Zweibrücken um Süden des Rheinlandes. Im Erzbistum Trier setzten die Erzbischöfe Boemund II. von Saarbrücken und Kuno II. von Falkenstein die Vormacht des Erzstiftes durch. Sie mussten Erfolge der Bürgerschaft und Adels mit Einschnitten in die landesherrlichen Rechte hinnehmen, konnten sich aber behaupten. Unter dem Trierer Erzbischof Werner von Falkenstein wurde die Stellung de Erzbischof in mehreren Fehden mit den Städten Frankfurt am Main und Oberwesel im Weseler Krieg 1380/81 gefährdet.
Nach dem Tod des Grafen Engelbert III. von der Mark 1391 erbte dessen Bruder Graf Adolf II. von Kleve auch die westfälische Grafschaft Mark und vereinigte sie in Personalunion, da Engelbert III. keine Erben hinterließ.
Herzog Wilhelm I. von Berg führte Krieg gegen Kleve. In der Schlacht von Kleverhamm am 7. Juli 1397 wurde das bergische Heer besiegt und gefangen genommen. Kleve-Mark konnte siene Herrschaft festigen und nahm hohe Lösegelder ein. [13]
- ↑ Fußnote: Portal Rheinische Geschichte, Epoche bis 500 - Die Romanisierung im Rheinland
- ↑ Fußnote: Portal Rheinische Geschichte bis 500 n. Chr. - Zeit der römischen Eroberungen
- ↑ Fußnote: Portal Rheinische Geschichte, Epoche bis 500 - Romanisierung im Rheinland
- ↑ Fußnote: Portal Rheinische Geschichte, Epoche 500 bis 785 - die Rheinlande im Frühmittelalter
- ↑ Fußnote: Portal Rheinische Geschichte, Epoche 500 bis 785 - Die Rheinlande im Frühmittelalter
- ↑ Fußnote: Portal Rheinische Geschichte, Epoche 500 bis 785 - Die Rheinlande im Frühmittelalter
- ↑ Fußnote: Portal Rheinische Geschichte, Epoche 500 bis 785 - Die Rheinlande im Frühmittelalter
- ↑ Fußnote: Portal Rheinische Geschichte, Epoche 500 bis 785 - Die Rheinlande im Frühmittelalter, 7. Die Rheinlande in spätkarolinger Zeit: Zwischen West- und Ostfrankenreich
- ↑ Fußnote: Portal Rheinische Geschichte, Thema: Wikinger am Mittelrhein
- ↑ Fußnote: Portal Rheinische Geschichte, Epoche 500 bis 785 - die Rheinlande im Frühmittelalter
- ↑ Fußnote: Portal Rheinische Geschichte, Epoche 500 bis 785 - Die Rheinlande im Frühmittelalter
- ↑ Fußnote: Portal Rheinische Geschichte, Epoche 785 bis 1288 - Die Rheinlande im Hochmittelalter
- ↑ Fußnote: Portal Rheinische Geschichte, Epoche 1288 bis 1521 - Die Rheinlande im Spätmittelalter