Benutzer:José Rodríguez Gil/A. Roller Maschinenfabrik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Maschinenfabrik, Eisengießerei und Kesselschmiede von A. Roller war eine Maschinenfabrik in Berlin.

Das Unternehmen wurde 1855[1] von dem Ingenieur A. Roller gegründet. Ab 1870 entstand ein Spezialbetrieb für den Zündholz- und Sperrholzmaschinenbau in der Chausseestraße 86[2] in Berlin-Mitte. Inhaber der Firma im Jahr 1870 waren W. Ruhmer, O. Marckwald und Alb Hankel. 1890 zog der Betrieb in die Prinzenallee 24 in Berlin-Gesundbrunnen. Dort entwickelte sich die Firma zum viertgrößten Unternehmen weltweit für den Zünd- und Sperrholzmaschinenbau. 1886 waren die Inhaber der Firma der Kaufmann Carl Thieme und der Ingenieur P. Hjarup (Berlin, 1851 – 28. April 1928).[3] Das Unternehmen gewann eine Goldmedaille auf der Weltausstellung 1900[4] in Paris. Die Firma exportierte nach Japan, China, USA und Südamerika.[5] Im Jahr 1910 gründete A. Roller eine Zündholzgesellschaft in Punjab.[6] 1931 waren die Inhaber Carl Thieme, Dr.-Ing. Otto Liemke und Dipl.-Ing. Walter Hjarup.[7][8]

Im Jahr 1939 wurde die Produktion umgestellt und auf Komponenten von Handgranaten konzentriert. Im Zweiten Weltkrieg beschäftigte die Maschinenfabrik 150 russische und ukrainische Zwangsarbeiter und betrieb an der Kühnemannstraße ein eigenes Lager.[9][10][11]

Im Jahr 1945 zog das Unternehmen nach Osnabrück um.[12] Im Jahr 1954 wurden Verwaltung und Geschäftsleitung mit dem Maschinenpark nach Berlin zurückverlegt.[12] Bis 1989 war die Firma Lieferant der NATO.[13]

Im Jahr 1990 stellte das Unternehmen den Betrieb unter dem Namen Roller Zündholzmaschinen GmbH II  ein.[14]

  • Einer aus Berlin – 100 Jahre Maschinenfabrik A. Roller in Berlin, Maschinen zur Herstellung von Zündhölzern, Zündholzschachteln u. ihrer Verpackung. DecoVerlag Stuttgart, Hamburg, 1955.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Handbuch der Ges. m.b.H. mit einem Kapital ab 500.000 RM einschl. der Kom.-Ges., Off. Handels-Ges. und Einzelfirmen der gleichen Grössenordnung Bisnode., 1961, S. 183.
  2. Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesammten Industrie Deutschlands, Band 1, Christoph Sandler.
  3. Kenneth A. Loparo: Jahrbuch der Schiffbautechnischen Gesellschaft, 29. Band, 1928, S. 80–82.
  4. A. Roller, Maschinenfabrik
  5. Columbische Weltausstellung in Chicago: amtlicher Katalog der Ausstellung des Deutschen Reichs. Reichsdr., 1893 (google.de [abgerufen am 4. August 2024]).
  6. Zeitschrift Export, 1910
  7. Berliner Handels-Register 1931 [1]
  8. Great Britain. British Intelligence Objectives Sub-committee. H. M. Stationery Office, 1945
  9. Zwangsarbeit im Wedding – Ein Zeitzeuge berichtet am historischen Ort, Berlin: Fabrik Osloer Straße /DVD SOS. Studios 2004 (Kurator)
  10. [2]
  11. Rainer Kubatzki: Zwangsarbeiter- und Kriegsgefangenenlager. Standorte und Topographie in Berlin und im brandenburgischen Umland 1939 bis 1945 – eine Dokumentation.Berlin Verlag Spitz, Berlin, 2001.
  12. a b Industrie im geteilten Berlin (1945–1990). Die elektrotechnische Industrie und der Maschinenbau im Ost-West-Vergleich: Branchenentwicklung, Technologien und Handlungsstrukturen. K.G. Saur, München 2001, ISBN 3-598-23227-6 (Zugl.: Berlin, Freie Universität, Habil.-Schr., 1997).
  13. NATO-Lieferant Berlin, Rüstungswirtschaft und -forschung in Berlin (West), Von Erich Schmidt-Eenboom, Karl Winklmair, Berlin, 1989
  14. Amtsblatt, Band 40, Ausgaben 1–22, Kulturbuch-Verlag, Berlin. 1990. S. 154.

Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Berlin) Kategorie:Gegründet 1855 Kategorie:Aufgelöst 1977 Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Osnabrück) Kategorie:Handgranate Kategorie:Dampfmaschinentechnik