Benutzer:Karl-Heinz Schnare/Karl-Heinz Schnare
Karl-Heinz Schnare sen., *6.6.1925 Bad Pyrmont, † 3.3.2015 in Bad Pyrmont war ein namhafter leitender Verwaltungsfachmann von 1939 - 1987.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er wurde als Sohn des Zimmerpoliers August Schnare und der Hauswirtschaftlerin Emma ("Emmy") Schnare in der Rathausstraße 42 (Oesdorf) geboren, wo seine Eltern ein "Fremdenheim" (damaliger Begriff für eine Pension) betrieben. Nach seiner Schulzeit absolvierte er die Verwaltungslehre bei der Stadtverwaltung, wurde zum Wehr-/Kriegsdienst eingezogen, zum Fallschirmspringer ausgebildet, verwundet, entging aber der Gefangenschaft durch einen Fußmarsch vom Rhein nach Bad Pyrmont. Sofort nach Kriegsende stellte ihn die Britische Besatzungsverwaltung wieder ein, um den Neuaufbau mitzugestalten. 1949 heiratete er Adelheid Meier (aus Niese am Köterberg), 1952 wurde sein Sohn Karl-Heinz jun. geboren. Seit 1955 bewohnte er mit seiner Familie das neu gebaute Haus Löwenser Straße 15. Nach dem Tod seiner Ehefrau 1979 heiratete er in 2. Ehe Ilse Blume (Inhaberin der Pension Blume, Brunnenstrasse). 1987 trat er in den Ruhestand, engagierte sich aber weiter in seiner Heimatstadt. 1998 verstarb auch seine 2. Ehefrau. Am 3.3.2015 verstarb Karl-Heinz Schnare in seiner Geburtsstadt.
Berufsleben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1931-1939 besuchte er die Volkschule I in Bad Pyrmont und begann danach die Verwaltungslehre bei der Stadtverwaltung, die er 1942 erfolgreich abschloss und als Angestellter übernommen wurde. Von Herbst 1942 bis Mai 1944 wurde er zum Wehr-/Kriegsdienst eingezogen, verwundet und kehrte im April 1945 zurück. Nach Kriegsende im Mai 1945 ernannte ihn die Militärregierung zum Hilfspolizeibeamten, im September erfolgte die Einstellung als Stadtangestellter und Leiter des Steueramtes. Im Sommer 1947 absolvierte er den Verwaltungslehrgang I der Niedersächsischen Gemeindeverwaltungs- und Sparkassenschule in Hannover, worauf er im Mai 1948 ins Wohnungsamt versetzt und zum 1.1.1949 die Leitung des Gewerbeamtes übernahm. Zum 1.8.1950 wurde ihm die Leitung des Wohnungsamtes übertragen. Im Sommer 1951 besuchte und absolvierte er den Verwaltungslehrgang II der Niedersächsischen Gemeindeverwaltungs- und Sparkassenschule in Hannover. Am 1.1.1954 erfolgte die Übernahme in das Beamtenverhältnis und die Ernennung zum Stadtobersekretär, zum 1.10.1954 wurde ihm das Rechnungsprüfungsamt übertragen und er bereits zum 1.4.1955 zum Stadtinspektor ernannt. Seit 1956 ( bis 1975) war er Fachlehrer an der Niedersächsischen Landesversehrtenberufsfachschule in Bad Pyrmont. Zum Stadtoberinspektor wurde er am 1.4.1958 befördert und am 1.4.1965 zum Stadtamtmann. In dieser Funktion übernahm er als Kämmerer die neu eingerichtete Kämmerei- als Dezernat II. Auf diese Planstelle wurde er ab dem 1.7.1969 vom Rat der Stadt für 12 Jahre gewählt. Ab dem 1.5.1971 wurde er zum allgemeinen Vertreter des Stadtdirektors gewählt und am 11.12.1980 wurde vom Rat der Stadt seine Amtszeit um weitere 12 Jahre verlängert. 1986 wurde ihm der Diplomgrad Diplom-Verwaltungswirt (FH) durch die Niedersächsische Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege in Hildesheim verliehen. Mit 30. Juni 1987 endete diese lange Verwaltungskariere und er trat vorzeitig auf eigenen Wunsch in den Ruhestand. (Sein Kommentar: "Ich möchte angesichts der vielen Arbeitslosen meinen Platz frei machen für einen Nachfolger.")
In diese 48-jährige Berufstätigkeit fallen wichtige richtungsweisende Entscheidungen der Stadt Bad Pyrmont. Zunächst waren die Nachkriegsjahre geprägt von der Wohnungsnot, weil viele Flüchtlinge aufgenommen werden mussten. Die Verwaltung musste neu strukturiert werden, wobei er diverse Abteilungen durchlief, bis er für Rechnungswesen und Finanzen zuständig wurde. In seiner Zeit wurde vorsichtige Haushaltspolitik betrieben, die Pro-Kopf-Verschuldung der Stadt lag weit unter dem Landesdurchschnitt. Obwohl sich die Stadt in den Jahrzehnten in vielen Projekten engagieren musste (Hallenbadneubau, Rathauserweiterung,Investitionen als Staatsbad), übergab er mit seinem Ausscheiden "geordnete Finanzen", sogar mit Rücklagen, um "auch den Rathausbau gesund überstehen" zu können, wie Stadtdirektor Malte Möller in seiner Verabschiedungsrede am 30.5.1987 sagte.
Engagement und Ehrenämter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zeit seines Lebens hat sich Karl-Heinz Schnare sen. in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen engagiert und ehrenamtlich tätig. In den Pyrmonter Sportvereinen TUS und Spielvereinigung war er mehrere Jahre 2. Vorsitzender, leitete über Jahre die Beamtengewerkschaft komba in Bad Pyrmont. Sein besonderes Engagement galt der kirchlichen Arbeit: 36 Jahre lang war im Vorstand "seiner" Oesdorfer Kirchengemeinde, 20 Jahre als stellvertretender Vorsitzender, 21 Jahre arbeitete er im Kirchenkreistag Hameln-Pyrmont, teilweise auch im Vorstand, und viele Jahre im Sprengelbeirat Calenberg-Hoya. Nach seiner Pensionierung kandidierte er für den Rat der Stadt und war als Finanzfachmann eine Legislaturperiode tätig von 1991-1996. Auch im hohen Alter nahm er aktiv an Diskussionen in seiner Heimatstadt teil und wurde um Rat gefragt.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dokumentation "Stadtkämmerer Karl-Heinz Schnare in Ruhestand", 2 Bände, Hrsg. Stadt Bad Pyrmont, verantwortlich Kurt Lindhorst, Bad Pyrmont 1987, im Stadtarchiv Bad Pyrmont
Persönliche Unterlagen aus dem Nachlass bei Stadtarchiv Bad Pyrmont, Herr Manfred Willecke.
Familien- und Privatarchiv Karl-Heinz Schnare jun., Hannover