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Kajetan Kovič (* 21. Oktober 1931 in Maribor, Königreich Jugoslawien, heute Slowenien; † 7. November 2014 in Ljubljana) war ein jugoslawischer und später slowenischer Dichter, Schriftsteller und Übersetzer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kovič wurde in Maribor geboren und stammte aus einer Lehrerfamilie. Seine Kindheit verbrachte er in Poljčane, wo er die ersten drei Klassen der Grundschule absolvierte. In der vierten Klasse zog die Familie wegen des Krieges nach Hrastje Mota bei Gornja Radgona. Dort lernte er das bäuerliche Leben und die Strapazen des Krieges kennen. Die Landschaft an der Mur prägte sich tief in sein Gedächtnis ein. Viele seiner Gedichte geben Naturbilder aus der Umgebung des Flusses wieder. Während dieser Zeit besuchte er die Schule in Vučja vas, Gornja Radgona und Maribor. Nach dem Krieg zog er mit seinen Eltern nach Slatina Radenci und setzte seine Schaullaufbahn in Maribor fort, wo er das Klassische Gymnasium besuchte und 1950 maturierte. Anschließend inskribierte er sich an der Philosophischen Fakultät der Universität Ljubljana, um Vergleichende Literaturwissenschaft zu studieren. 1956 sein Diplom für Weltliteratur und literarische Theorie.
Zwischen 1961 und 1962 absolvierte er als Stipendist des Prešeren-Fonds einen Studienaufenthalt in Paris. 1966 besuchte er ein Seminar für tschechische Sprache und Literatur an der Universität Prag. Während seines Studiums schrieb er Beiträge für die Literaturzeitschrift Beseda und trat bei Literaturabenden auf. Da er seinen Lebensunterhalt jedoch nicht durch das Schreiben bestreiten konnte, nahm er nach seinem Studienabschluss eine Stelle als Journalist beim Ljubljanski dnevnik sowie bei Ljudska pravica an. Nach Ableistung seines Wehrdienstes in Valjevo und Kraljevo (Serbien), wurde er 1958 Lektor für Belletristik beim slowenischen Staatsverlag Državna založba Slovenije, wo er von 1985 bis zu seiner Pensionierung 1992 als Chefredakteur tätig war. 1991 wurde er zuerst außerordentliches und 1995 ordentliches Mitglied der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste (SAZU), für deren Kunstklasse er von 1996 bis 2002 Sekretär war. Er war Mitglied des slowenischen Schriftstellerverbandes (Društvo slovenskih pisateljev) und außerordentliches Mitglied des ungarischen Schriftstellerverbandes. Er hat an Schriftstellertreffen in einigen europäischen Ländern teilgenommen, darunter die Niederlande, Österreich und Frankreich. Er hat zahlreiche nationale und internationale Literaturpreise gewonnen. So wurder er dreimal mit dem Levstik-Preis (1963, 1985 und für sein Lebenswerk 2001), dem Preis des Prešeren-Fonds (1967), dem Sovrè-Preis (1972), dem Prešeren-Preis (1978), dem Jenk-Preis (1993) und dem Zlatnik-Poesiepreis (2007) ausgezeichnet.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lyrik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine ersten Gedichte schrieb er bereits im Gymnasium und veröffentlichte sie erstmals 1948 in der Zeitschrift Mladinska revija. Seinen Durchbruch in der Öffentlichkeit schaffte er als Mitautor des Gedichtbandes Pesmi štirih, in dem 26 von Kovičs Gedichten veröffentlicht wurden. Der Gedichtband wurde 1953 vom bereits damals bekannten jungen Quartett Kajetan Kovič, Ciril Zlobec, Janez Menart und Tone Pavček herausgegeben. Diesem Band folgten eigenständige Gedichtbände, in denen er sich zunächst von der Poetik des neoromantischen Intimismus entfernt, um sich dann thematisch und stilistisch stark dem irrationalen Existenzialismus zuzuwenden.
Prosa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kovič ist auch Autor von Erzähltexten, in denen er seine Erfahrungs- und Gedankenwelt aus einer eher realistischeren Perspektive zeigt. Er verfasste eine Sammlung von Novellen (Iskanje Katarine, 1987) und die Romane Tekma ali kako je arhitekt Nikolaj preživel konec tedna (1970), Pot v Trento: Prizori iz navadnega življenja Franca M. (1994) sowie Profesor domišljije: Ljubljanska zgodba (1996).
Jugendliteratur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von besonderer Bedeutung ist sein Beitrag zur zeitgenössischen slowenischen Jugendliteratur. Beim jungen Publikum wurde er durch seine Poesie und Prosa berühmt. Seine Kinderbücher wurden in zahlreiche Fremdsprachen übersetzt.
Übersetzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er ist auch als Übersetzer deutscher, französischer, ungarischer, tschechischer, kroatischer, serbischer und russischer Lyrik anerkannt. Unter anderem übersetzte er Prešerens deutsche Gedichte ins Slowenische. Er übersetzte Heinrich Heine, Rainer Maria Rilke, Stefan George, Georg Heym, Georg Trakl, Endre Ady und Vladimír Holan. In Zusammenarbeit mit Niko Grafenauer stellte er die Anthologie der deutschen Lyrik des 20. Jahrhunderts (1998) zusammen und übersetzte für sie.
Werke (Auswahl deutscher Übersetzungen)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Goldene Schiffe, Plochingen 1969 (Gedichte)
- Holunderstunden, Graz 1983 (Gedichte) 2005 Neuaufl. im Kitab-Verlag Klagenfurt
- Sibirski Ciklus/Sibirischer Zyklus, Graz 1994 (Gedichte)
- Sommer, Klagenfurt 2000 (Gedichte)
- Der Drache Wirrwarr, Hersching 1985, Klagenfurt 2003 (Kinderbuch)
- Kater Murr, Hersching 1985, Klagenfurt 2003 (Kinderbuch)
- Mein Freund Piki Jakob, Klagenfurt 1999 (Kinderbuch)
- Professor der Phantasie, übers. v. Andreas Leben, Klagenfurt 1998.
- Weder Gott noch Tier, Kitab, Klagenfurt 2005
- Grenzgänger/Mejaš (gemeinsam mit Alois Hergouth, Gedichte deutsch-slowenisch), Graz 1988.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Liebeskind/SlowenischeLebensläufe/Kajetan Kovič im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographische Angaben auf der Homepage des Slowenischen Akademie (slowenisch)
- Nachruf auf dnevnik.si (slowenisch)
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Kategorie:Gestorben 2014
Kategorie:Mann
Personendaten | |
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NAME | Kovič, Kajetan |
KURZBESCHREIBUNG | jugoslawisch-slowenischer Dichter und Übersetzer |
GEBURTSDATUM | 21. Oktober 1931 |
GEBURTSORT | Maribor |
STERBEDATUM | 7. November 2014 |