Benutzer:Neitram/Auferweckung von Heiligen beim Tod Jesu

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Die Auferweckung von Heiligen beim Tod Jesu wird in der Bibel in Mt 27,51-53 EU berichtet.

51 Da riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte und die Felsen spalteten sich.
52 Die Gräber öffneten sich und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, wurden auferweckt.
53 Nach der Auferstehung Jesu verließen sie ihre Gräber, kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen.

Ulrich Luz nennt vier Deutungsmöglichkeiten der betreffenden Bibelstelle: eine heilsgeschichtliche, eine christologische, eine auf den Abstieg Christi in die Unterwelt bezogene und eine allegorische Deutung. Mit der Befreiung der Seelen der Gerechten seit Adam durch Christus in der Nacht nach seiner Kreuzigung wurde die Stelle keinesfalls primär und nur gelegentlich verbunden, obwohl dies thematisch eng verwandt scheint. Als exegetische Legitimation dafür diente sie nie.[1]

Nach Matthias Konradt verweist die Auferweckung von Heiligen als Begleiterscheinung des Todes Jesu darauf, dass auch hier unschuldiges Blut vergossen wurde (vgl. 27,4.24) und dient als Gerichtszeichen gegen die, die für den Tod Jesu Verantwortung tragen. Dadurch, dass die auferweckten Heiligen in die „prophetenmordende“ Stadt Jerusalem gehen, werde sie bei ihrer Schuld behaftet. „Die mangelnde Plausibilität der Szenerie, nach der die Auferweckten bis zur Auferweckung Jesu in den Gräbern verharren, hat Matthäus offenbar so wenig gestört wie das Problem, dass er die Soldaten unter dem Kreuz in V. 54 auf Geschehnisse reagieren lässt, die zum Teil erst später stattgefunden haben.“ [2]

  • Erich Fascher: Das Weib des Pilatus (Matthäus 27, 19). Die Auferweckung der Heiligen (Matthäus 27, 51-53).: Zwei Studien zur Geschichte der Schriftauslegung. M. Niemeyer, 1951

Einzelnachweise

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  1. Ulrich Luz: Das Evangelium nach Matthäus. 4. Teilband [EKK] 2002, S. 361
  2. Matthias Konradt: Das Evangelium nach Matthäus, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2015, ISBN:9783666513411, S. 447f