Benutzer:Netzwerk FMBS/Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen

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Das Netzwerk der österreichischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen ist ein österreichweiter Dachverband von 63 Beratungsstellen in allen neun Bundesländern und ist somit die größte Frauenrechts-NGO in Österreich.[1]

Das Netzwerk wurde 1995 als Interessensvertretung von 27 Frauenberatungsstellen gegründet. Mittlerweile haben sich mehr als 60 Beratungsstellen dem Netzwerk angeschlossen. Als Dachverband vertritt das Netzwerk die Interessen, Positionen und Ziele der autonomen Frauen- und Mädchenberatungsstellen in Österreich sowie feministische Ziele, um Frauen und Mädchen zu unterstützen.

Geschichte und Ziele

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Das Netzwerk wurde im Jahr 1995 als Verein ins Leben gerufen, um die Kräfte der einzelnen Beratungsstellen zu bündeln und eine gemeinsame Plattform für den Austausch von Erfahrungen, Ressourcen und bewährten Praktiken zu schaffen. Ziel ist es, sich als feministischer Dachverband, für die Interessen und Bedürfnisse von Frauen und Mädchen auf Bundesebene einzusetzen und dafür zu kämpfen, dass Frauen und Mädchen in allen gesellschaftlichen Teilbereichen die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben. So kann neben der lokalen und regionalen Arbeit der Beratungsstellen eine fachlich fundierte Stimme auf der Bundesebene für ein selbstbestimmtes, gewaltfreies und diskriminierungsfreies Leben von Frauen und Mädchen eingebracht werden.

Struktur und Mitgliedschaft

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Das Netzwerk besteht aus einer Vielzahl von Mitgliedsberatungsstellen, die über das gesamte österreichische Gebiet verteilt sind. Als Netzwerk der „autonomen“ österreichischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen, vertritt das Netzwerk Beratungsstellen, die überparteilich, -konfessionell und unabhängig von öffentlichen Institutionen arbeiten. Jede Beratungsstelle ist eigenständig, aber durch die Mitgliedschaft im Netzwerk profitieren sie von einem gemeinsamen Wissensaustausch, Schulungen und der Möglichkeit zur Zusammenarbeit bei Projekten und Initiativen.

Die Mitglieder erreichen das Netzwerk über das Koordinationsbüro in Wien, welches als zentrale Anlauf- und Servicestelle für die Mitglieder dient. Für starke regionale Verankerungen sorgen die beiden mobilen Außenstellen in Tirol und Kärnten, die ebenfalls vom Koordinations-Team in Wien geleitet werden.[2]

Der Vorstand des Vereins besteht aus gegenwärtigen und ehemaligen Mitarbeiter*innen von Mitgliedseinrichtungen des Netzwerks, welche die Tätigkeiten und Aktivitäten des Netzwerks maßgeblich mitgestalten.[3]

Tätigkeitsbereiche

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  • bündelt die Expertisen aus den Beratungsstellen und trägt diese in weiterführende Kontexte, wie Arbeitsgruppen, Fachgremien und Stellungnahmen hinein.
  • versteht sich als Informationsplattform für die Mitgliedseinrichtungen, um relevante Informationen zu teilen und eine Möglichkeit für (kritischen und reflektierten) Fachaustausch und Vernetzung der Frauen- und Mädchenberatungsstellen zu bieten.
  • sensibilisiert durch öffentlichkeitswirksame Kampagnen und Pressearbeit für frauen- und gleichstellungspolitische Anliegen und bezieht als Dachverband der Frauen- und Mädchenberatungsstellen Stellung zu politischen Themen.
  • befasst sich mit gegenwärtigen Themen und Konzepten innerhalb feministischer Diskurse und leistet eine Beitrag, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden.
  • kooperiert mit Organisationen, Initiativen und Institutionen, die sich für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit engagieren.[4]
  • konzipiert und organisiert Veranstaltungen und Workshops, um bei der Weiterentwicklung von Angeboten der Frauen- und Mädchenberatung unterstützend mitzuwirken.[2]
  • Die Frauen- und Mädchenberatungsstellen des Netzwerks arbeiten ganzheitlich, feministisch und parteilich in der direkten Arbeit mit ihren Klient*innen. Als Mitgliedseinrichtungen des Netzwerks österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen verpflichten sie sich zur Einhaltung der Qualitätsstandards des Netzwerks.[5] Beratungen sind sowohl vertraulich als auch kostenfrei. Einige Mitglieder des Netzwerks bieten neben der Beratung vor Ort auch telefonische oder online Beratung an.[6]
  • Als niederschwellige und offene Anlaufstellen beraten die Mitgliedseinrichtungen zu einer Vielfalt an Thematiken Beratung und Unterstützung. Frauen, Mädchen und andere marginalisierte Geschlechter werden u.a. zu den Themen Gewalt, Arbeit und Beruf, Geld, Existenzsicherung, familiäre Belange, Beziehung, Trennung, Wohnen, Rechtliches und vieles mehr beraten. Einige Beratungsstellen des Netzwerks haben sich über die Jahre hinweg auf bestimmte Zielgruppen und Themen fokussiert, wie bspw. Mädchen und junge Frauen, Migration und Flucht, Behinderungen, FLINTA*.
  • In Österreich sind Frauen- und Mädchenberatungsstellen die primäre Anlaufstelle für Beratung und Unterstützung in Bezug auf geschlechtsspezifische Erfahrungen, Probleme und Gewalt.[4]

Das Netzwerk sowie seine Mitgliedseinrichtungen widmen sich im Rahmen von Projektförderungen regelmäßig verschiedenen geschlechtsspezifischen Thematiken sowie Anliegen in der Beratungspraxis. Das Netzwerk der österreichischen Frauen- und Mädchenberatung kooperiert u.a. mit der Mitgliedseinrichtung Frauenservice Graz bei dem Projekt #GemeinsamGegenCybergewalt[7] sowie mit dem Österreichischen Integrationsfonds für das Projekt "Laiendolmetscherinnen für Frauen- und Mädchenberatungsstellen"[8].

Zusammenarbeit und Vernetzung

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Das Netzwerk arbeitet eng mit anderen Organisationen, NGOs und Initiativen zusammen, um nachhaltige positive gesellschaftliche Veränderungen voranzutreiben. Sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene arbeitet das Netzwerk mit verschiedenen feministischen Organisationen und Initiativen, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen, zusammen. So engagiert sich das Netzwerk auf nationaler Ebene beim Österreichischen Frauenring[9], der Allianz GewaltFREI leben[10], der Armutskonferenz[11] sowie auf internationaler Ebene bei dem feministischen Netzwerk WAVE – Women against Violence Europe[12].

  1. Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen. 30. Januar 2024, abgerufen am 13. März 2024 (deutsch).
  2. a b Netzwerk der österreichischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen: Jahresbericht 2022. 2022.
  3. Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen: Vereinsstatuten des Netzwerks österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen. 2017.
  4. a b Leitbild - Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen. 1. Februar 2024, abgerufen am 13. März 2024 (deutsch).
  5. Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen: Qualitätsstandards des Netzwerks der österreichischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen. 2018.
  6. WAVE: Country Report 2023. 2023, S. 81.
  7. Gemeinsam gegen Cyber-Gewalt - Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen. 23. Februar 2024, abgerufen am 13. März 2024 (deutsch).
  8. Gewalt gegen Mädchen und Frauen: ÖIF und Netzwerk Frauenberatung bieten gedolmetschte Beratungen in 17 Sprachen. Abgerufen am 13. März 2024.
  9. Mitglieder | Österreichischer Frauenring. Abgerufen am 13. März 2024.
  10. Gewaltfrei leben. Abgerufen am 13. März 2024.
  11. Mitglieder. Abgerufen am 13. März 2024.
  12. WAVE Members - WOMEN AGAINST VIOLENCE EUROPE. 2. Dezember 2021, abgerufen am 13. März 2024 (amerikanisches Englisch).