Benutzer:Nicholas Urquhart/Asiatische Kavalleriedivision

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Asiatische Kavalleriedivision


Eine Einheit der Heeresgruppe Transbaikalien, 1919.
Aktiv 1919 bis 1921
Staat Russisches Kaiserreich
Streitkräfte Weiße Armee
Teilstreitkraft Heer
Typ Kavalleriedivision
Gliederung Regimenter
Stärke 1.500 bis 8.000 Soldaten
Standort Daurija, Sibirien
Spitzname Die Blutige Division
Farben Weiß-Blau
Ausrüstung Leichte Kavallerieausrüstung; Mehrere Gebirgsbatterien

Die Asiatische Kavalleriedivison war eine Militäreinheit der russischen Weißen Armee, die im Russischen Bürgerkrieg zwischen 1919 und 1921 gegen die Rote Armee kämpfte. Oberbefehlshaber der Division war der baltische Baron Roman von Ungern-Sternberg, der sie in Transbaikalien 1919 aufstellte und sie erst gegen Daurija und dann, im Winter 1920, gegen die mongolische Hauptstadt Urga führte.

Erste Truppen der weißen Armee wurden bald nach der Oktoberrevolution 1917 von Teilen der antibolschewistischen russischen Gesellschaft im Zuge des sich entwickelnden Bürgerkrieges in Nowotscherkassk gebildet. Sie trugen den Namen Freiwilligenarmee, und wurden von General Michail Wassiljewitsch Alexejew kommandiert. Erster ausschließlich militärischer Kommandeur der weißen Armee wurde offiziell General Lawr Georgijewitsch Kornilow, während Alexejew nun politische Funktionen übernahm. Zu dieser Zeit zählte die weiße Armee nur 2.000 Mitglieder, doch bereits wenige Monate später war sie auf 17.000 angeschwollen. Ganze Regimenter desertierten die Ostfront in Europa um zu den weißen Truppen überzulaufen, unter ihnen auch mehrere Schwadronen der Kosaken, einer Eliteeinheit des Zaren. Im Sommer 1918 entstand eine weiße Armee auch im Osten Russlands, 1919 formierten sich antibolschewistische Verbände im Norden und Nordwesten des Landes.

Lage in Sibirien

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Eine Abteilung russischer Kosaken im Ersten Weltkrieg, 1916.

Im November 1918 bildete Admiral Alexander Wassiljewitsch Koltschak, Befehlshaber der Schwarzmeerflotte, in Sibirien eine eigenständige Regierung: er stürzte das sozialrevolutionäre Direktorium in Omsk, verhaftete dessen Vorsitzende und wurde durch die Wahl des Ministerrates zum Obersten Regenten Russlands ernannt. Alle weißrussischen Verbände wurden unter dem zaristischen Banner Koltschaks vereint und übernahmen nun den Kampf gegen die Bolschewisten im Westen; die Regierung nahm den Namen Provisorische Regierung Sibiriens an und bestand aus zaristischen Politikern, Abgeordneten der westlichen Mächte und antibolschewistischen Offizieren.

Der Provisorischen Regierung Sibiriens wurde stark durch die Entente, mittels eines Unterstützungsprogrammes, als Sibirische Intervention bekannt, geholfen; die Vereinigten Staaten kommandierten 1919 ein 10.000 Mann starkes Expeditionskorps nach Sibirien ab, ebenso Frankreich und das Vereinigte Königreich. Dazu kamen internationale Beobachter, die nach Omsk geschickt wurden. Alle Mächte der Entente entsanden zudem Botschafter und diplomatisches Personal nach Sibirien, sowie Waffen, Uniformen und Munition für Koltschaks Einheiten. Zu diesem Zeitpunkt bestand die weiße Armee aus fast einer Million Soldaten, welche in verschiedenen Heeresgruppen gegliedert waren: die Heeresgruppe des Generals Pjotr Nikolajewitsch Wrangel operierte im südlichen Russland und konnte der Roten Armee empfindliche Niederlagen beibringen, während eine größere Einheit, unter Generalleutnant Anton Iwanowitsch Denikin, im Landesinneren kämpfte.

Niederlage der Heeresgruppe Trainsbaikalien

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Ein sibirischer Kosake der Asiatischen Kavalleriedivision, 1920.

Operativ litten die antibolschewistischen Truppen jedoch unter Kommunikationsschwierigkeiten: trotz Koltschaks Bemühungen konnten sich Wrangels und Denikins Truppen nie mit seinen Kräften, die in Transbaikalien kämpften, vereinigen. Die Heeresgruppe Transbaikalien errang mehrere Siege, doch durch die unhaltbar lange Front und politische Intrigen erlitt sie bei Samara eine schwere Niederlage. Am 14. November 1919 musste Omsk geräumt werden. Koltschaks Armee, die alliierten Militärmissionen in Sibirien und etwa 200.000 Zivilisten zogen, zumeist zu Fuß, über den sibirischen Trakt und entlang der transsibirischen Eisenbahnlinie nach Osten; am 14. Januar 1920 ließ der französische General Maurice Janin Koltschak in Nischneudinsk unter alliierten Schutz stellen, da seine Truppen nicht mehr in der Lage waren, ihn zu verteidigen. Die Tschechoslowakische Legion brachte ihn nach Irkutsk: doch die Sozialrevolutionären, die die Ortschaft zusammen mit der Roten Armee erobert hatten, erlaubten der Legion den Durchzug nur unter der Bedingung, dass sie Koltschak auslieferten. Der Oberste Regent Russlands wurde am 7. Februar 1920 standrechtlich durch die Rote Armee hingerichtet.

Ende des Krieges im Osten

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Nach dem Tod Koltschaks übernahm der Kosakengeneral Grigori Michailowitsch Semjonow die Provisorische Regierung Sibiriens und die verbleibenden Truppen der Heeresgruppe Transbaikalien; viele Nationen der Entente zogen ihre Unterstützung angesichts von Semjonows Aggresivität zurück, doch das Japanisches Kaiserreich trat für ihn ein: die zerschlagene Heeresgruppe Trainsbaikalien wurde nun mit japanischen Waffen, Munition, Pferden, Artilleriegeschützen, Maschinengewehren und Uniformen versorgt, und konnte im Mai 1920 den Kampf gegen die Rote Armee wieder aufnehmen. Einige von Wrangels und Denikins Einheiten stießen zu Semjonov, zusammen mit Kosakenabteilungen, japanischen und mongolischen Freiwilligen. Nach wenigen Monaten Kampf versprengten sich die Truppen Semjonows jedoch endgültig: die Rote Armee leitete 1921 ihre dritte Offensive ein und zerschlug die letzten intakten Divisionen in Sibirien. Transbaikalien wurde durch die Bolschewiken besetzt und Semjonow floh in den japanischen Marionettenstaat Mandschukuo, wo ihm Exil gewährt wurde.

Bildung der Asiatischen Kavalleriedivision

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Baron Roman von Ungern-Sternberg im Jahr 1920.

Baron Roman von Ungern-Sternberg, ein baltischer Adliger der in der russischen Garde und in Wrangels Armee gedient hatte, erreichte im November 1918 den Ort Daurija, nahe der Grenze zur chinesischen Mandschurei. Hier hatte Semjonow, noch ein unbedeutender weißrussischer Offizier, der über eine Kosakeneinheit und zwei Maschinengewehre verfügte, Stellung bezogen. Ungern schloss sich ihm an und gliederte seine winzige Infanterieabteilung, etwa 45 Mann, in dessen Einheit ein; wenige Tage später entwaffnete er mit wenigen Soldaten und einem Zug die etwa 1.500 Mann starke Garnison von Manjur, welche sich gegen ihre Offiziere, die Koltschak treu waren, gestellt hatte.[1] Manjur diente fortan als Basis für Ungern und Semjonow; dessen kleine Einheit wurde fortan Spezielle Mandschurische Division genannt.

Erste Operationen

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Ab dem 1. Januar 1918 stießen sie von ihrem Stützpunkt aus erneut vor: Ungern besetzte größere Gebiete entlang der russisch-chinesischen Grenze, konnte sie jedoch nur kurz halten. Die Mandschurische Division lieferte sich Gefechte mit Soldaten der nördlichen chinesischen Kriegsherren, mit sowjetischen Partisanen und rebellierenden russischen Truppen. Ungern entwaffnete die restlichen russischen Einheiten in der Mandschurei mit einer Gruppe mongolischer Barguten und gliederte sie in seine Division ein. Da einige kleinere Kriegsherren die Barguten als Aufständische betrachteten und Ungerns Machtzuwachs fürchteten, nahmen sie ihn und seine Truppen bei einem getäuschten Festessen gefangen. Semjonow konnte sie jedoch freipressen, indem er einen Panzerzug in chinesisches Territorium entsandte.

Von März bis Juli 1918 versuchte die Division erneut, russisches Gebiet zu besetzen; sie stieß mit einigen Abteilungen von Koltschaks Armee vor, musste sich jedoch nach einer schweren Niederlage am 13. Juli tief in die Mandschurei zurückziehen. Ab August versuchten Ungern und Semjonow es erneut: sie wurden durch japanisches Gerät sowie durch die Anwesenheit japanischer, weißrussischer und tschechoslowakischer Truppen unterstützt und konnten einen großen Teil des bolschewistischen Transbaikalien besetzen. Das Gebiet wurde sofort in die Provisorische Regierung Sibiriens eingegliedert und Semjonow erklärte sich in Tschita zum Ataman der Region. Koltschak unterstellte ihm etwa 20.000 Soldaten, Kosakenabteilungen und Artillerieregimenter, und Ungern erhielt das Kommando über den Ort Daurija und die Mandschurische Division, nun Asiatische Kavalleriedivision genannt. Er wurde von Semjonow darüber hinaus zum Generalmajor ernannt.

Verteidigung von Daurija

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Nach seiner Beförderung begann Ungern schnell, sich von Semjonow zu emanzipieren, und ließ eigenständig neue Truppen rekrutieren, ausbilden und in die Division eingliedern. In die Asiatische Kavalleriedivision wurden Burjaten, Steppenbewohner, Nomaden, Kosakendeserteure, Tibetaner, streunende Räuber, Söldner aus Astrachan und Nižnij Novgorod aufgenommen. Die mongolischen Partisanen der Gegend, die durch die Kommunistische Partei koordiniert und bewaffnet wurden, konnten im Laufe der Besetzung von Daurija mehrere Attentate gegen die Truppen in der Ortschaft auf die Beine stellen. Zwei von Semjonows Zügen explodierten, und viele Patrouillen der Asiatischen Kavalleriedivision wurden angegriffen.[2]

Als Vergeltungsmaßnahme plünderten die Kosaken der Division häufig die umliegenden Dörfer: auch durchfahrende Zivilzüge wurden oft nach bolschewistischen Agenten, Provokateuren und Juden abgesucht. Viele Zivilisten wurden durch Ungerns Truppen gehängt, gefoltert, erschossen oder in den Dampfkesseln der Lokomotiven lebendig verbrannt. Es kam auch zu Kriegsverbrechen an den sowjetischen Kriegsgefangenen Mit der Eskalation des Bürgerkonfliktes in Sibirien gingen beide Seiten dazu über, entwaffnete Gefangene in Konzentrationslager in der Steppe unterzubringen. Die Division des Barons erschoss den Großteil der kommunistischen Gefangenen jedoch in der Umgebung Dauriens, da nicht genügend Rohstoffe zur Hand lagen um schnell Unterkünfte für die Gefangenen zu errichten. Andere Gefangene, meist rote Partisanen oder einheimische Kommunisten, wurden gehängt oder durch Pferde gevierteilt.

Marsch nach Urga

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Im Verlauf des Jahres 1920 verschlechterte sich die Lage der zaristischen Truppen immer weiter; nach dem Tod Admiral Koltschaks und dem Rückzug der Truppen Wrangels von der Krim stellte Transbaikalien das letzte größere, unter weißer Kontrolle stehende Gebiet dar. In der Mitte des Jahres bestand die Kavalleriedivision Ungerns aus etwa 5.000 Kämpfern: es waren meistens russische Kosaken und berittene Fußsoldaten, doch auch Mongolen, Tibetaner, Lamas und Tartaren.

Vormarsch nach Aksha

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Der Stab der Division war sich der Tatsache bewusst, dass auch die Zone um Daurija bald an die bolschewistischen Truppen fallen würde; man begann sich nach einem Rückzugsort umzusehen. Es wurden Einheiten nach Haidobulak und Huijia, zwei naheliegende Ortschaften, geschickt, um Vorräte einzusammeln. Die Division begann im Sommer 1920 einen langsamen Rückzug aus dem Gebiet um Daurija, in Richtung Manjur. Die Einheiten Semjonows blieben hingegen in der Gegend stationiert und bereiteten sich auf einen Kampf gegen die Rote Armee vor. Als der Rückzug nach Manjur im Gange war, erhielt Ungern jedoch einen Brief des mongolischen Bogd Khan, welcher ihn und die Division um Hilfe bat. Nach der Xinhai-Revolution von 1911 hatte die Mongolei sich unter dem Bogd Khan von China losgesagt, wurde 1919 jedoch wieder militärisch besetzt. Der chinesische General Xu Shuzheng schaffte die Theokratie des Bogd Khans ab und sperrte ihn in seinen Palast in der Hauptstadt Urga ein. Die Division unterbrach den Rückzug nach Manjur und marschierte in Richtung Süden, nach der mongolischen Grenze: die Truppen besetzten einige Ortschaften, plünderten mehrere Händlertrosse und lieferten sich im Anschluss kleinere Gefechte mit General Xus Truppen. Am 15. August besetzte die Division den kleinen Ort Aksha, bevor sie weiter in die Mongolei zog. Damit gab Ungern sein Gebiet in Transbaikalien auf.[3]

Erster Angriff gegen Urga

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Die transsibirische Eisenbahn, die auch durch Daurija lief. Hier ein Grenzposten zwischen Russland und der Mongolei, 1903.

Im Oktober 1920 erreichten die ersten Einheiten der Division die Umgebung von Urga. Es wurden mehrere chinesische Soldaten gefangen genommen, die über die Verteidigung der mongolischen Hauptstadt berichteten und danach hingerichtet wurden; die Stadt sollte erobert werden, danach sollten in der inneren Mongolei neue Kräfte rekrutiert werden um später, im Frühling, in Richtung Norden aufzubrechen.

Die asiatische Kavalleriedivision griff am 26. Oktober die Ortschaft Maimacheng, nahe der Hauptstadt an. Neben den meisten Soldaten waren hier der Tross, die Lastwagen der motorisierten Kolonne und das komplette Armeearchiv des chinesischen Expeditionskorps untergebracht. Die chinesischen Truppen waren mit Mauser-Gewehren bewaffnet und verfügten, neben einem dutzend Maschinengewehre, auch über einige deutsche Artilleriegeschütze und eine Leuchtraketenbatterie. Etwa 2.700 Soldaten des chinesischen Korps waren insgesamt im Dorf stationiert. Der erste Angriff der weißen Truppen wurde unter hohen eigenen Verlusten von den Chinesen zurückgeschlagen; einige Kosakeneinheiten konnten zwischen die Häuser gelangen und Feuer anstecken, doch sie wurden schließlich durch Artillerie- und Maschinengewehrfeuer zurückgeworfen.

Am selben Abend befahl General Boris Petrovič Rezuchin, aktiver Kommandeur der Kavalleriedivision, einen Erneuten Angriff gegen Maimacheng: inmitten der Nacht schlichen sich buriatische Späher an die Verteidigungsanlagen, überwältigten die Wachen und zündeten mehrere Lagerhäuser an. Der folgende Generalangriff des 1. sibirischen Regiments, bestehend aus Moskowitern und Baikal-Kosaken, wurde jedoch durch ein koordiniertes Abwehrfeuer gebrochen und die Division musste schwere Verluste an Männern, Pferden und Material erleiden. Ein erneuter Sturm wurde befehligt, und wieder wurden die russischen Verbände mit schweren Verlusten abgewiesen; die Angriffe dauerten die ganze Nacht lang an, und am Morgen bestand das 1. Regiment, welches mit 600 Mann gegen Urga angetreten war, nur noch aus 150 kampffähigen Soldaten. In derselben Woche erkrankten mehrere Soldaten Ungerns an Typhus und Cholera, und etwa 100 Mann erfroren während der Nächte in ihren Feldbetten. Ende Oktober wurde die Belagerung Urgas abgebrochen und die Asiatische Kavalleriedivision zog sich nach Aksha, nördlich der mongolischen Hauptstadt, zurück.

Gruppierung in Aksha

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Karte der Operationen um Urga, 1920-1921. Zam Kuren und Daurija sind eingezeichnet.

Eine zerschlagene Kosakeneinheit, eine mongolische Schwadron und ein Teil des Divisionsstabes, darunter Ungern, zogen sich jedoch nicht nach Aksha, mit dem Großteil der Einheit Rezuchins und dem Rest der Kommandoebene, zurück. Sie winterten in Zam Kuren, östlich der Ortschaft. Dort versorgten sich die russischen Soldaten dadurch, dass sie umliegende Siedlungen oder Kloster plünderten. Um die mangelnde Disziplin in den mongolischen Einheiten aufrechtzuerhalten, führte Ungern einen strengen Strafkatalog ein, der für die kleinsten Vergehen harte körperliche Züchtigung oder Folter vorsah.

Rezuchins Truppen, die den Großteil der Division bildeten, erreichten hingegen Ende November 1920 den besetzten Ort Aksha, nördlich von Urga. Die Formation bestand nach dem schwierigen Rückzug durch Feindesland nur noch aus rund 1000 Mann; diese Einheiten wurden nun durch etwa 500 Kosaken, die mit einem buriatischen Bataillon und einem japanischen Verbindungsoffizier, Leutnant Suzuki Hitarō, in der Ortschaft geblieben waren, verstärkt. Auch hier wurden Dörfer, einheimische Karawanen oder Händler überfallen und beraubt. Rezuchin beschlagnahmte zudem ganze Herden von buriatischen Bauern und Hirten, und zwang diese zur Rekrutierung. Mit diesen Systemen und einem Verstärkungsregiment Semjonows, der im Dezember eintraf und aus 250 Kosaken, drei Maschinengewehren, zwei Gebirgskanonen und einer kleinen motorisierten Einheit bestand, konnte er die Stärke der Asiatischen Kavalleriedivision auf 2900 Mann erhöhen. Zählt man dazu die Truppen Ungerns, die in Zam Kuren stationiert waren, ergibt sich eine Gesamtstärke von 3500 Soldaten.

Zweiter Angriff gegen Urga

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Im Januar 1921 vereinigten sich Rezuchins verstärkte Truppen mit Ungerns Einheit, und begannen erneut den Marsch gegen Urga. Die mongolische Hauptstadt war durch die chinesischen Truppen nicht weiter befestigt worden, und es war keinerlei Verstärkung aus dem Norden Chinas eingetroffen. Die Verteidiger von Urga litten unter Munitions- und Waffenmangel, Thypus und Cholera brachen unter den Einheiten aus. Zudem wurden mehrere Soldaten von der einheimischen Bevölkerung, empört durch die Absetzung des Bogd Khans durch General Xu und seine Truppen, gelyncht. Andere fielen den bolschewistischen Partisanen, die sowohl gegen die chinesischen Besatzer als gegen die Weißrussen Ungerns kämpften, zum Opfer.

Am 23. Januar erreichte die Asiatische Kavalleriedivision die Umgebung von Maimacheng und schlug die Zelte auf. Es kam zu einigen wenigen Schärmützeln zwischen den Kosaken und chinesischen Einheiten in der Steppe, bei denen Ungerns Truppen immer die Oberhand behielten. Am 30. Januar ließ Rezuchin heimlich eine der beiden Feldbatterien in Stellung bringen: die Geschütze positionierten sich auf dem Gipfel des Bogdo-Ulas, ein niedriger Berg vor der Stadt. Am nächsten Tag ging auch die zweite Batterie neben der ersten in Stellung und begann Urga unter schweren Beschuss zu nehmen; die chinesische Batterie, vor Maimacheng postiert, antwortete nur sporadisch, und das Bombardement verursachte den feindlichen Truppen in der Stadt und den Verteidigungsanlagen Urgas schwere Schäden. Eine Kosakeneinheit der Division konnte am selben Abend in der Steppe eine chinesische Nachschubskompanie zerschlagen und erbeutete dessen Tross.

In der Nacht des 1. auf den 2. Januar brachten Rezuchin, Oberst Vladimir Nakeev und Ungern ihre Abteilungen, bestehend aus jeweils 650, 90 und 120 Mann, an die Front: die Operation erfolgte in kompletter Stille und wurde von den feindlichen Posten nicht bemerkt. Um 1.00 Uhr Nachts gingen die Einheiten in Stellung: Rezuchins zwei Regimeter gruppierten sich vor dem Verteidigungswall Maimachengs, während Ungerns und Makeevs Formationen jeweils deren linke und rechte Flanke übernahmen. Im Morgengrauen startete der Angriff: die chinesischen Verteidiger wurden durch den besonders wilden Ansturm von Ungerns Abteilung, bestehend aus Buriaten, Kirgisen und Tibetanern, überrascht. Die Division trieb sie zwischen den Gebäuden vor sich her, zerschlug dabei das einzige noch intakte chinesische Regiment und rieb die Verteidiger der Ortschaft mit geringen Verlusten innerhalb einer Nacht auf.

Am nächsten Morgen gingen Makeevs, Ungerns und Rezuchins Truppen vereinigt gegen Urga vor. Im Nachmittag wurde die Telegrafenzentrale der Stadt von russischen Einheiten besetzt, in der Nacht wurden die letzten, isoliert kämpfenden Chinesen getötet. Der gesamte Stab der chinesischen Armee in Urga floh kurz vor dem Ende der Schlacht mit den Resten des Hauptquartiersgarde nach Süden.

Besetzung Urgas

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Damdin Süchbaatar und Tschoibalsan. Die beiden Revolutionäre gründeten 1921 die Revolutionäre Volksarmee, die gegen die Asiatische Kavalleriedivision um Urga kämpfte.

Aufgrund des schizophrenischen Antisemitismus Ungerns wurde die Stadt nach ihrer Einnahme erstmals nach Bewohnern, Reisenden und Einsiedlern jüdischer Herkunft abgesucht: mehrere Hundert wurden entdeckt und durch die Einheiten der Division in der verschneiten Umgegend Urgas hingerichtet. Vier Massengräber wurden für diese ersten Opfer ausgehoben, in denen etwa 300 Leichen verscharrt wurden. Nach der Erschießung sämtlicher semitischer Bewohner wurden Linke, Bolschewiken, Mitglieder von subversiven Parteien und mongolische Autonomisten in Razzien festgenommen: sie wurden nicht auf der Stelle hingerichtet, sondern in die Kerker des ehemaligen chinesischen Hauptquartiers eingeschlossen. Auf direkten Befehl Rezuchins wurden jedoch alle Verhafteten am nächsten Morgens auf den Hof gebracht und dort mit Maschinengewehren niedergeschossen; innerhalb einer Woche ermordete die Asiatische Kavalleriedivision somit mehr als 2000 Menschen.

Ein konsistenter Teil der restlichen Bevölkerung wurde zur Rekrutierung gezwungen und verstärkte die Division somit um 1500 weitere Kämpfer; hinzu kamen weitere Freiwillige aus der Umgegend und eine große Gruppe chinesischer Überläufer. Im Januar 1921 erreichte die Einheit somit die Stärke von 8000 Soldaten, die in fünf Regimentern und der persönlichen Leibgarde Ungerns eingegliedert waren. Eine Demonstration ihrer Stärke gab die Division im März, während der Zerimonie, in der formell der Jebtsundamba Khutukhtu, spiritueller Führer des Landes, als Regent der Mongolei anerkannt wurde. Im selben Monat trafen die Einheiten der Division jedoch auch mehrere Anschläge durch die Kommunisten: die Partisanen, Widerstandskämpfer und Autonomisten hatten unter der Führung Süchbaatars und mit bolschewistischer Unterstützung eine einheitliche Front, die Mongolische Revolutionäre Volksarmee, sowie eine mögliche Exilregierung gebildet. Parallel zur Volksarmee wurde auch eine Volkspartei, die über einen Obersten Rat und einem Präsidenten verfügte, aufgestellt, um die Befreiung Mongoliens von den Weißrussen auch auf politischem Wege zu erreichen.

Feldzug nach Norden

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Nach mehreren weiteren Wochen in Urga und einigen Scharmützeln mit Partisanen der mongolischen Volksarmee marschierte die Division im Mai 1921 auf die russische Grenze, im Norden der mongolischen Hauptstadt, zu. Ohne den Befehlen Semjonows zu gehorchen, griff die Gruppe unter Ungern, bestehend aus etwa 6000 Kämpfern, im selben Monat die sowjetischen Verbände nordwestlich der Grenze zur Mongolei an: im ersten Gefecht wurde sie vernichtend Geschlagen und erlitt enorme Verluste. Die Asiatische Kavalleriedivision begann nun einen chaotischen Rückzug nach Urga unter dem Befehl Rezuchins, während Ungern und eine kleine Einheit Kosaken versuchten, die Rote Armee mit Hinterhalten und Überraschungsangriffen aufzuhalten. Ende Mai vereinigten sich die beiden Teile der Division wieder, und Ungern übernahm wieder das Kommando: er plante, in Urga noch einmal seine Kräfte zu massieren um Anfang August einen erneuten Angriff einzuleiten. Während des Rückzuges wurde die Division jedoch mehrmals durch russische Flugzeuge angegriffen und bombardiert; in einem dieser Luftangriffe wurden die meisten Proviantvorräte, die beiden Gebirgsbatterien und ein Teil der Maschinengewehrbatterie getroffen und mussten zurückgelassen werden. Die Stärke der Division war zu diesem Zeitpunkt bereits wieder auf 3500 Mann geschrumpft: viele wurden im Gefecht getötet, andere desertierten, verirrten sich in den Steppen, gingen an Hunger oder Krankheit zugrunde oder wurden wegen versuchter Fahnenflucht hingerichtet.

Meuterei und Auslieferung Ungerns

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Uniformen und Bewaffnung

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Name Von Bis
1 General Roman von Ungern-Sternberg 1918 21. August 1921
2 General Boris Rezuchin 21. August 1921 22. August 1921
3 Major Dmitri Zabijakin 22. August 1921 27. August 1921

Einzelnachweise

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  1. Palmer: The Bloody White Baron. 2009, S. 83.
  2. Palmer: The Bloody White Baron. 2009, S. 113.
  3. Palmer: The Bloody White Baron. 2009, S. 116–117.