Benutzer:NocoTheWitcher/Kontrollstreifen

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Kontrollstreifen und Sperrzone der DDR

Merkblatt für Besucher der Sperrzone

Der Grenzkontrollstreifen der DDR auch "Todesstreifen" genannt, war ein Teil der Innerdeutschen Grenze und ein 10 Meter breiter, 870 Kilometer langer Grenzstreifen der zwischen 1961 und 1989 die DDR und BRD voneinander trennte.

Innerdeutsche Grenze Ende der 1970er Jahre im Bereich nördlicher Harz

Vor 1961 wurde die Innerdeutsche Grenze durch Holzwachtürme später auch eckige Betonwachtürme überwacht.

Die zylindrischen BT-11 Wachtürme, waren die ersten Wachtürme nach den ursprünglichen Holzwachtürmen, sie hatten keine wirklich besondere Ausstattung außer einen Stromanschluss und ein 360° Scheinwerfer. Einige hatten auch kleine Bunker unter dem Wachturm für eine Kontrollgruppe oder eine nachrichtentechnische Anlage. Ihren Name entstand ging ihrer Höhe von 11 Metern hervor

Ab den 1970er Jahren wurde der BT-9 verwendet. Er war neun Meter hoch und 2x2 Meter breit, deshalb wurden sie auch BT 2x2 genannt. Der BT-9 war aber nicht nur besser gebaut sondern auch Technisch besser ausgestattet. Er hatte wie der BT-11 auch einen Scheinwerfer auf dem Dach, er hatte aber nicht nur einen Stromanschluss sondern auch einen Anschluss ans Grenzmeldesystem und eine Antennenanlage auf dem Dach. Die Türen waren immer zum Staatsgebiet der DDR ausgerichtet da sie nicht von BRD-Agenten einsehbar sein sollten.

Querschnitt eines Wachturm Typ
BT 4x4

Ab 1980 wurden die Wachtürme BT 4x4 als erstatz für die unterirdischen Führungsstellen eingesetzt. Die BT 4x4 Türme waren im vergleich zu den anderen größer und technisch besser ausgestatet. Sie waren vier Meter breit und neun Meter hoch, hatten drei Etagen und einen Keller. Im Erdgeschoss waren die Toiletten, Akkumulatoren und ein Schaldkasten. Im Keller fand man einen Nodstromagregat was bei ausfall des öffentlichen Netztes die Stromversorgung für den Grenzabschnitt wo sich der Wachturm befand sorgte, dazu kam noch ein Schaltkasten wo sich die Stromversorgung steuern ließ. Im 1. OG befanden sich die Ruheräume der Alarmgruppen, Waffenständer, eine Alarmklingel und Schießscharten. Im Beobachtungsgeschoß waren immer ein Führungsoffizier und ein Soldat, dazu kommt noch ein Meldegrät zur Alarmauslösung für den Signalzaun mit der Selbstschussanlage SM 70. Eine Funk und Fernschprechanlage des Grenzmeldenetz durfte auch nicht fehlen damit man die anderen Alarmgruppen ind den anderen Türmen erreichen konnte und die Suchgruppe in der Kaserne. Auf dem Dach war wie auf den anderen türmen auch ein 360 grad Scheinwerfer.

Selbstschussanlagen

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Splittermine und Selbstschussanlage SM-70

Die SM70 (Splittermine 1970) war eine selbst auslösende Mine am Grenzzaun der DDR. Die durch einen Draht ausgelöst wurde der dann ein Mechanismus auslöste der, dann mehrere 100 kleine Metallkugeln abschoss. Viele dieser SM70 Modelle wurden im Chemiewerk Kapen hergestellt. Sie waren an den Grenzzäunen montiert, der abschnitt 501 war 5km lang, er war in zwei Zonen unterteilt die je 9 abschnitte von ca. 280m länge hatten. Es waren pro abschnitt 39 SM70 Minen.

Die Sperrzone ist ein Teil der Innerdeutschen Grenze und eine für Unbefugte verbotene Zone.

Geschleifte Dörfer

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In unmittelbarer Grenznähe befindliche Dörfer und Betriebe wurden als Sicherheitslücke angesehen. Mehrere Dörfer in Grenznähe wurden geschliffen also abgetragen, da diese ungünstig für die Überwachung dere DDR waren.
Darunter auch:
Billmuthausen[1] (etappenweise von 1965 bis 1978 abgetragen), Erlebach (etappenweise von 1975 bis 1986) und Leitenhausen (1971) im Landkreis Hildburghausen
noch hinzuzufügen sind:
Weiler: Bardowiek, Broda (Rüterberg), Christiansgrün (Spechtsbrunn), Dornholz, Greifenstein, Grabenstedt, Hasenreuth, Heiligenroda, Jahrsau, Karneberg (Wendehausen), Kaulsroth, Kleintöpfer, Korberoth, Krendelstein, Lankow, Lenschow (Lüdersdorf), Liebau, Lieps, Markusgrün, Neuhof, Neu Gallin, Niederndorf, Ruppers (Stedtlingen), Scharfloh (Wendehausen), Schmerbach, Schwarzenreuth, Schwenge, Stöckigt, Stresow, Taubenthal, Troschenreuth, Vockfey, Wahlsdorf, Wehningen, Zarrentin-Strangen. Dazu kommen Wüstungen an der Grenze zwischen der ČSSR und der DDR, die etwa 50 km ab dem bayrisch-tschechischen Dreiländereck ebenso militärisch gesichert wurde wie die innerdeutsche Grenze. Dort wurden u. a. zerstört und eingeebnet: Ebersberg, Gottmannsgrün, Gräben im Thale, Hammerleithen, Kugelreuth, Pabstleithen, Wieden (fast alle im Kreis Oelsnitz gelegen).

Zahl der Todesopfer [2]
  Vor dem
13. August 1961
Seit dem
13. August 1961
Insg. bis 1989
Berliner Grenze/Mauer 37[3] 136[4] 173
Innerdeutsche Landgrenze 100 238[5] 371
Ostsee 15 174 189
Sonstige Fluchtwege
(Flugzeugentführung, Warenexport,
Transitwege)
0 7 7
Angehörige des DDR-Grenzdienstes
im Einsatz
11 16 27
Sowjetische Fahnenflüchtige 1 5 6
Flugzeugabschüsse im Grenzgebiet 14 3 17
Total: 178 612 790
Commons: Beobachtungstürme der Grenztruppen der DDR – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Schriftliche Quellen

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Das Hessische Staatsarchiv Marburg bewahrt die schriftliche Überlieferung der Bundesgrenzschutzdirektion Mitte (Bestand 610) auf. Sie enthält zahlreiche Dokumente zur Grenze, zu den Übergängen, zum Grenzverkehr und zu den Flüchtlingen. Der Bestand ist größtenteils erschlossen und online recherchierbar.[6]

Einzelnachweise

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  1. Norbert Klaus Fuchs: Billmuthausen: das verurteilte Dorf. Greifenverlag, Rudolstadt/Berlin 2010, ISBN 978-3-86939-004-8.
  2. https://www.berlin.de/mauer/geschichte/mauertote/#:~:text=Weit%20%C3%BCber%20100%20000%20B%C3%BCrger,erschossen%20oder%20starben%20bei%20Fluchtversuchen
  3. Gerhard Sälter, Johanna Dietrich, Fabian Kuhn: Die vergessenen Toten. Todesopfer des DDR-Grenzregimes in Berlin von der Teilung bis zum Mauerbau (1948–1961). Christoph Links, Berlin 2016, ISBN 978-3-86153-933-9
  4. Hans-Hermann Hertle, Maria Nooke (Projektleiter): Die Todesopfer an der Berliner Mauer 1961–1989. Ein biographisches Handbuch. Christoph Links, Berlin 2009, ISBN 978-3-86153-517-1
  5. Rolf Brütting, Michael Epkenhans, Martin Krön, Petra Offergeld, Michael Sauer, Helge Schröder, Martin Thunich, Hartmann Wunderer: Geschichte und Geschehen. In: Michael Sauer (Hrsg.): Schulbuch Geschichte. 1. Auflage. Band 3. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-12-443030-4, S. 150–251.
  6. HStAM: Übersicht über den Bestand „610 Bundesgrenzschutzdirektion Mitte“ In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).