Benutzer:Rosenkohl/Benutzer:Timur und sein Trupp/Bertelwiki
Das Ende der deutschen Wikipedia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über die Medien durften wir erfahren, dass es künftig eine Kooperation zwischen der Wikipedia (vertreten durch den Männerverein Wikimedia e.V.), der Spiegel Wissen Group und - jetzt kommt's - Bertelsmann geben wird. Gemeinsam soll eine "Wissens"-Plattform gestaltet werden. Wer vor allem den letztgenannten Konzern halbwegs kennt, kann sich denken, wie "Wissen" künftig auf dieser Plattform definiert wird.
Wikipedia in Kürze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wikipedia ist eigentlich eine gute Idee. Das Wissen von vielen Menschen wird gesammelt und (theoretisch) kostenlos an Menschen weitergegeben, denen ein Zugang zur Bildung nicht möglich ist und die sich auch keinen Brockhaus leisten können. Die emanzipatorische Idee der Wikipedia wird zwar dadurch geschmälert, dass der größte Teil der Menschheit, vor allem die, die ohnehin von jeglichen Bildungsangeboten ausgeschlossen sind, keinen Internetzugang hat, die Idee ist aber nach wie vor gut. Man könnte es gar mit der Alphabetisierungskampagne in Kuba und anderen entkolonialisierten Ländern im Aufbruch vergleichen.
Bertelsmann und Wikimedia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wikimedia stellt ungefähr sämtliche Probleme der Wikipedia konzentriert dar. Alles, was bspw. an der "Adminpedia" katastrophal und mehr als schädlich für das Projekt ist, findet sich auch in jenem e.V.: Statt Fachleute vor allem Freaks und Nerds, totale Männerdominanz und offenbar Menschen, die in der totalen sozialen und politischen Isolation leben. Anders lässt sich die Entscheidung, mit Bertelsmann zusammenzuarbeiten, nicht erklären.
Bertelsmann steht den Ideen der Wikipedia komplett gegenüber, genausogut könnte es eine Kooperation der Friedensbewegung mit einem Rüstungskonzern geben. Der Bertelsmann-Konzern gehört derzeit zu den führenden Protagonisten der neoliberalen Umgestaltung der deutschen Bildungslandschaft, kaum ein anderer Konzern setzt sich bspw. so stark für die Abschaffung der jahrhundertealten Tradition der Volluniversität und für die totale BWLisierung der Hochschulen ein. Studiengebühren, und damit der Ausschluss breiter Schichten von einer höheren Bildung, sind ein Muss für Bertelsmann. Das vor einiger Zeit durchgeführte CHE-Ranking befragte Studierende nach der Qualität ihres Studiums, ganz allein auf Kriterien der neoliberalen Ideologie ausgerichtet. Wie soll es möglich sein, mit solch einem Konzern die Idee einer emanzipatorischen Bildung weiter zu führen? Wie soll mir eine Enzyklopädie umfassende Informationen über grundlegende philosophische Ideen der Menschheit gewähren, wenn dahinter ein Konzern steht, der Studienfächer wie Philosophie oder Geschichte als überflüssigen Balast betrachtet?
Zum Bertelsmann-Konzern gesellt sich schließlich auch noch ein Unternehmen der Spiegel-Gruppe, jenes Medienkonzerns, der sich in Deutschland zum Hersteller eines Leitmediums entwickelt hat. Wie es um den viel zitierten "neutralen Standpunkt" der Wikipedia in Zukunft bestellt ist, lässt sich mit einem Blick in die Meldungen und Artikel des Spiegel abschätzen.
Einzige Hoffnung, die besteht, ist die, dass große Konzerne wie Bertelsmann in Zukunft ein Auge auf die derzeit noch zu findenden Inhalte der Wikipedia haben, die nahe am Straftatbestand der Volksverhetzung sind (Stichwort "Nazipedia"). Vielleicht werden sie, neben der Zensur jeglicher Kritik an ihrem eigenen Unternehmensgebahren, auch die unendlichen Peinlichkeiten im Handeln der Admins ein wenig eindämmen.
Konsequenzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Entscheidung passt sich haargenau in die Vorgänge in der Wikipedia ein, weltfremde Personen pfuschen herum, viele Admins genießen ihre scheinbare aber dennoch virtuelle Macht und spielen eine peinliche Form des Absolutismus durch. Es scheint immer wieder, als gäbe es vor allem in der Wikipedia viele Menschen, die völlig isoliert vom Weltgeschehen irgendwo ihr Leben verbringen. Genau dieser Makel führt nun zur Kooperation mit einem Unternehmen, das den Prinzipien der Wikipedia völlig widerspricht. Das Hauptproblem ist dabei gar nicht die Kommerzialisierung, sondern der weltanschauliche Teil. Mit einem Unternehmen, das eine anti-emanzipatorische Ideologie propagiert, kann man keine fortschrittliche Bildungsvermittlung betreiben. Die Wikipedia ist damit tot.
JedeR sollte daher darüber nachdenken, ob es sich lohnt, für einen Großkonzern weiterhin zu arbeiten, zu recherchieren, zu schreiben und im Endeffekt eine menschenverachtende Ideologie zu füttern und zu fördern. Hoffen können wir nun auf den kostenlosen Online-Brockhaus als Alternative zur Wikipedia. Qualitativ ist er ohnehin deutlich höher angesiedelt.