Benutzer:DeTobi/FIFO-Board
Das FIFO-Board bezeichnet eine technische Einrichtung im Produktionsbereich deren Funktion darauf abzielt, Elemente in einem Lager nach dem FIFO-Prinzip zu organisieren. Damit wird sichergestellt, dass alle Elemente dieses Lagers in der gleichen Reihenfolge entnommen werden, in der sie angeliefert wurden.
Üblicherweise findet eine solche Einrichtung Anwendung im Produktionsbereich um die Aufwände der Produktionssteuerung zu minimieren. Anwendungsbereich ist die Lagerung von Waren zwischen zwei Produktionsprozessen bzw. vor einem Produktionsprozess oder in einem Lager.
Die Bezeichnung FIFO-Board geht auf die Kombination aus einem Trägermedium, üblicherweise ein Board (englisch [1] für Brett), einer darauf angebrachten Einrichtung zur Sicherstellung des First In - First Out Prinzips sowie mehreren Paaren aus Kennzeichnungselementen zurück. Die paarweise bestehenden Kennzeichnungselemente sind derart ausgeprägt, dass ein Element in der Einrichtung zur Sicherstellung des FIFO-Prinzips genutzt werden kann, während das zweite Element zur Identifikation auf den zu lagernden Waren oder Ladungsträgern angebracht werden kann.
Elemente
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grundlage des Funktionsprinzipes ist es, einen Wartebereich (Lager, Zwischenlager, Materialpuffer usw.) bzw. die dortigen Materialen eine geordneten Warteschlange zuzuordnen. Hierzu wird der Wartebereich mit einem FIFO-Board versehen und visuell abgegrenzt. Das Gesamtsystem besteht folglich aus drei Bestandteilen:
- FIFO-Bahnhof / Stellfläche: Dies ist in der Regel eine Wartebereich der entweder als Bodenfläche, Regal oder sonst visuell abgegrenzter Bereich vorliegt.
- FIFO-Board: Das namengebende FIFO-Board besteht aus einem Trägermedium und der Einrichtung zur Sicherstellung des FIFO-Prinzips. Letzteres ausgeprägt als eine Rutsche, bei der oben eingeworfen und unten entnommen wird (Nutzung Schwerkraft). Zusätzlich trägt das Board eine Vorrichtung zum Lagern der ungenutzten FIFO-Kennzeichen.
- FIFO-Kennzeichen: Hierbei handelt es sich im Kennzeichen die beide die gleiche Ziffer oder eine anderweitige Visualisierung tragen. Das erste Kennzeichen dient als Informationsträger am FIFO-Board (Aufsteckziffer), das zweite Kennzeichen (Winkelziffer) dient als Informationsträger auf dem Objekt, welches auf die Stellfläche platziert wird. Diese Kennzeichen sind derart geformt, dass sie gemeinsam bevorratet werden können ohne sich voneinander zu trennen (z.B. durch Aufstecken).
Funktionsweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anlieferung von Waren / Zugang zum FIFO-Puffer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Anlieferung einer Ware auf eine definierte Stellfläche wird die Ware mit der Winkelziffer eines paarigen Kennzeichens markiert. Die Aufsteckziffer dieses paarigen Kennzeichens wird oben in die FIFO-Rutsche des FIFO-Boards gegeben. Weitere Waren werden in der Reihenfolge ihres Eintreffens und zum Zeitpunkt ihres Eintreffens auf der Stellfäche ebenfalls mit einer Winkelziffer markiert und das jeweilige Gegenstück, die Aufsteckziffer, jeweils oben auf den bereits in der FIFO-Rutsche befindlichen Aufsteckziffern gegeben.
Entnahme von Waren / Abfluss aus dem FIFO-Puffer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Entnahme von Ware aus dieser definierten Stellfläche wird die unterste Aufsteckziffer der FIFO-Rutsche entnommen, die paarige Winkelziffer hierzu identifiziert und die hiermit markierte Ware der Stellfläche entnommen. Die Reihenfolge der Entnahme entspricht somit der Reihenfolge der Einlagerung.
Vergleich zu anderen FIFO-Lösungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben dem FIFO-Board kommen auch weitere Systeme zur Sicherstellung der FIFO-Reihenfolge im Produktionsbereich zu Anwendung.
Tafeln mit fix zugeordneten Lagerorten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei FIFO-Tafeln mit fixen Lagerorten existiert für jeden defininierten Lagerort genau ein Kennzeichen[2].
Hierzu wird jedem Stellplatz ein Informationsträger (Button, Chip oder ähnliches) zugeordnet. Diese Informationsträger werden in der Reihenfolge Ihrer Belegung in Spalten oben eingeworfen und unten entnommen. Hierzu wird üblicherweise für jedes Objekt (Material, Produkt oder Produktfamilie) eine solche Spalte vorgehalten und die Informationsträger dem entsprechenden Objekt in der jeweiligen Spalte eingeworfen. Die Reihenfolge der Informationsträger gibt also die Reihenfolge der Stellplatzentnahme vor.
Durchlaufregale / Durchlaufbahnhöfe / Supermärkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Systeme bestehen im Wesentlichen aus Lagerreihen, in denen oft homogene oder zumindest gleichartige Ladungsträger hintereinander gelagert werden. Hierbei wird in der Regel von hinten neues Material in eine Lagerreihe zugeführt und von vorne das älteste Material entnommen. Dies wird über Bodenschienen[3], Rollenbänder oder schräge Ebenen realisiert.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Frank Richter: board : Wörterbuch / Dictionary (BEOLINGUS, TU Chemnitz). In: dict.tu-chemnitz.de. Abgerufen am 15. März 2016.
- ↑ Egert System Organisation. In: www.egert-system.de. Abgerufen am 15. März 2016.
- ↑ Supermarkt, Bodenschienen. In: www.bloksma.de. Abgerufen am 15. März 2016.