Benutzer:T. Schmidbauer/archiv/Zitate
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Ausschnitt aus dem Kapitel „Grüne Revolution“
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„ Die heute angewendeten mineralischen Dünger enthalten Stoffe, von denen man weiß, dass sie von der Pflanze benötigt werden und dass sie sich besonders positiv auf das schnelle Pflanzenwachstum und den Ernteertrag auswirken: Stickstoff und die Mineralien Phosphor und Kalium sowie weitere Spurenelemente. Ohne die Stickstoffverbindungen ist in der Pflanze keine Eiweißsynthese möglich. Neben den Mineraldüngern gibt es auch organische Dünger für Biobauern. Die am häufigsten verwendeten organischen Dünger sind Stallmist und Gülle, deren Verfügbarkeit begrenzt ist. Hauptbestandteile sind auch hier Stickstoff, Kalium und Phosphate. Der Pflanze ist es egal, ob der Stickstoff im Pulver aus der Fabrik oder im Urin aus der Kuh kommt. Auch uns kann es egal sein, denn Stickstoff ist eben Stickstoff. Es gibt keinen „organischen Stickstoff“ und kein „künstliches Nitrat“. Nitrat besteht aus einem Stickstoffatom, das von drei Sauerstoffatomen umgeben sind [!]. Die sind überall im Universum gleich, egal woher sie stammen. Im Hinblick auf Gesundheit und Nährstoffgehalt der Pflanzen gibt es keinen Unterschied.
Gibt man mehr künstlichen oder auch natürlichen Dünger aufs Feld, als die Pflanzen aufnehmen können, wird der Stickstoff ausgewaschen und gelangt in Gewässer, in denen durch diese Überdüngung übermäßig Algen wachsen, die den anderen Pflanzen das Licht nehmen, sodass diese sterben und verrotten, dabei Sauerstoff verbrauchen, der wiederum den Fischen fehlt, sodass das Gewässer am Ende ganz „umkippen“ kann. Schuld ist jedoch nicht der Dünger, sondern die falsche und unökonomische Anwendung. Tatsächlich wurde inzwischen ermittelt, dass der Kunstdünger am wenigsten zur Auswaschung von Nitrat beiträgt, da er dann eingesetzt wird, wenn die Pflanzen ihn für ihr Wachstum benötigen. Organischer Dünger setzt dagegen über längere Zeiträume Nitrat frei, also auch im Winter, wenn es von Pflanzen nicht verwertet werden kann. Die Hauptquellen für Nitrat in Gewässern sind natürliche Stickstoffquellen (Humus und tierischer Urin), es folgt der Regen, der Stickstoff aus Abgasen enthält, organischer Dünger und zuletzt Kunstdünger.
Aus welche Gründen auch immer ist dennoch heute die Ansicht verbreitet, Kunstdünger, ohne den es die Zivilisation des 20. Jahrhunderts nicht hätte geben können und mehr als ein Viertel der heutigen Menschheit verhungern müsste, zähle zu den schädlichen Erfindungen der Menschheit.
Gibt man mehr künstlichen oder auch natürlichen Dünger aufs Feld, als die Pflanzen aufnehmen können, wird der Stickstoff ausgewaschen und gelangt in Gewässer, in denen durch diese Überdüngung übermäßig Algen wachsen, die den anderen Pflanzen das Licht nehmen, sodass diese sterben und verrotten, dabei Sauerstoff verbrauchen, der wiederum den Fischen fehlt, sodass das Gewässer am Ende ganz „umkippen“ kann. Schuld ist jedoch nicht der Dünger, sondern die falsche und unökonomische Anwendung. Tatsächlich wurde inzwischen ermittelt, dass der Kunstdünger am wenigsten zur Auswaschung von Nitrat beiträgt, da er dann eingesetzt wird, wenn die Pflanzen ihn für ihr Wachstum benötigen. Organischer Dünger setzt dagegen über längere Zeiträume Nitrat frei, also auch im Winter, wenn es von Pflanzen nicht verwertet werden kann. Die Hauptquellen für Nitrat in Gewässern sind natürliche Stickstoffquellen (Humus und tierischer Urin), es folgt der Regen, der Stickstoff aus Abgasen enthält, organischer Dünger und zuletzt Kunstdünger.
Aus welche Gründen auch immer ist dennoch heute die Ansicht verbreitet, Kunstdünger, ohne den es die Zivilisation des 20. Jahrhunderts nicht hätte geben können und mehr als ein Viertel der heutigen Menschheit verhungern müsste, zähle zu den schädlichen Erfindungen der Menschheit.
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(die Hervorhebungen in Fettschrift sind von mir)
- Der Text ist aus der gebundenen Ausgabe: Ganten, Deichmann, Spahl: Leben, Natur, Wissenschaft. Alles, was man wissen muss, Eichborn 2003, S. 122–123, ISBN 3-8218-3981-3 (12,50 €, 608 Seiten)
- Es gibt eine neuere Ausgabe als Taschenbuch: Ganten, Deichmann, Spahl: Naturwissenschaft. Alles, was man wissen muss, dtv 2005, ISBN 3-4233-4237-4 (24,90 €, 580 Seiten)