Benutzer Diskussion:Herr Andrax/Wiki-Antidiskriminierungs-Etikette
Diskussion zu "Neger"...
[Quelltext bearbeiten]Entschuldigung, ich bin hier eingeladen worden mitzudiskutieren, aber wo bring’ ich hier am besten eine "Gegenposition" unter? Ich weiß, das Wort "Gegenposition" ist schwierig, das klingt so, als ob ich diskriminieren wollte, das will ich aber gar nicht. Ich bin bloß der Meinung, daß ein Wort allein nicht diskriminiert (okay, Nigger - sofern ich das überhaupt noch schreiben darf, ich stelle hiermit fest, daß ich es nicht verwendet, sondern nur darüber geschrieben habe - schon, oder Bimbo, Spaghettifresser, etc.). Aber zu dem, was oben steht: Wenn jemand meine weitere Verwandtschaft (ich habe viele Verwandte) als Sippe bezeichnen würde, wäre ich deswegen nicht beleidigt. Die Bayernhymne enthält die Worte "mit Deutschlands Bruderstämmen einig", in einer anderen Fassung sogar "vom Alpenland zum Maine jeder Stamm" - da ist "Stamm" doch ganz normal. Wie wollte man das denn sonst bezeichnen (oder darf man über Unterschiede nicht reden, weil das gleich diskriminiert?)? Ich bin dagegen, irgendwie die Sprache politisch korrekt zu machen (vgl. den Artikel Euphemismus-Tretmühle). Ich bin dafür, überhaupt nicht zu diskriminieren, aber den Reichtum der Sprache trotzdem zu nutzen. Angenommen, man schaut ein Fußballspiel an, die Mannschaft spielt schlecht, jemand sagt frustriert "Das sind doch Neger" und man will das nicht unwidersprochen stehenlassen. Welche Antwort ist wohl die beste?
- "Neger sagt man nicht, sondern Schwarze."
- "Man sagt nicht Neger."
- "Man darf Neger nie als Schimpfwort verwenden, das beleidigt die Schwarzen."
- "Wenn sie wenigstens Neger wären, dann täten sie nämlich besser spielen." (oder ist dieser Satz seinerseits diskriminierend?)
Wenn ich hier zu polemisch oder sonst etwas war, dann sagt’s mir bitte. Ich finde nur, daß eine Gegenposition schon auch geschrieben werden sollte. --84.154.82.84 19:46, 7. Apr 2005 (CEST)
Meineherrn, jetzt ist mir grad erst aufgefallen, daß ihr sogar "Volk" und "Nation" auf der "schwarzen Liste" habt. Also da hört sich der Spaß doch auf, nennt mir einen einzigen Menschen, der gerade beim Aussprechen dieser Begriffe diskriminierende Gedanken im Hinterkopf hat. Verzeihung für den Tonfall! --84.154.49.199 14:37, 8. Apr 2005 (CEST)
Also, ich war, wo ich das gesehen hab’, ein bißchen geschockt, also hier kommt noch einmal das gleiche in neutralerer Formulierung: Wie will man das "Deutsche Volk", von dem u. a. das Grundgesetz spricht, denn anders nennen? Ich finde übrigens, gerade das Wort Volk ist durchaus tolerant: So bezeichnen sich etwa die Bayern zum einen als Volk, zum andern als Teil des Deutschen Volkes. Es ist eine Tatsache, daß es verschiedene Völker gibt, dei sich voneinander unterscheiden, vor allem durch ihre Muttersprache. Das Ziel des Zusammenlebens mit den anderen Völkern sollte meines Erachtens die Einigkeit in Vielfalt sein, und dazu gehört auch dazu, daß man das Anderssein akzeptiert, deshalb muß man auch über die Unterschiede zwischen Völkern reden können. Den Begriff "Nation" als diskriminiernd einzuschätzen, ist meiner Meinung nach noch abwegiger, da er für mich mit "Staatsvolk" identisch ist und daher klar definiert ist. Außerdem möchte ich bitte gerade bei der Sprache den "In dubio pro reo"-Grundsatz angewendet wissen: Wenn einer nicht eindeutig diskriminiert, soll ihm auch nicht aufgrund eines benützten Wortes (wieder mit ein paar Ausnahmen, z. B. Nigger) eine Diskriminierung vorgeworfen werden. Ich glaube, daß gerade so der Diskriminierung abgeholfen werden kann: So wie es jetzt ausschaut, wird "Neger" für immer als der rassistische Begriff erhalten bleiben. Gelänge es, "Neger" haufenweise neutral und dafür niemals zu Diskriminierungszwecken einzusetzen, wäre das Wort aus dem Diskriminierungswortschatz gestrichen (das ist eine kleine Utopie meinerseits.) --84.154.48.231 17:13, 8. Apr 2005 (CEST)
Hallo, ich habe dazu mal folgende Diskussion hierher gestellt. andrax 13:20, 10. Apr 2005 (CEST)
Diskussion auf der Diskussionseite zum Begriff "Neger"
[Quelltext bearbeiten]Dieser Artikel entspricht in der Einleitung nicht dem POV-Grundsatz. Daß "Neger" per definitionem rassistisch ist, ist schlicht falsch. Man kann vielleicht schreiben, daß es "häufig rassistisch verwendet wurde und wird" und daß "es daher heute meist als rassistisch gilt". Mehr aber nicht. Das Wort wird durchaus auch von deutschen Sprechern ohne rassistischen Hintergedanken verwendet. Außerdem: Wenn "Neger" als Wort rassistisch wäre, müßte man auch Martin Luther King zum Rassisten machen (one hundred years later the Negro - und eben nicht "the black whom they call Negro" - is still not free). --84.154.102.46 17:33, 8. Apr 2005 (CEST)
- In der Linguistik wird so etwas soviel ich weiß als Sprachlicher Zweifelsfall bezeichnet (Wolf Peter Klein, Linguist am germanistischen Institut der Ruhr-Universität Bochum). Ein Wort, das verschiedene Konnotationen je nach Sprecher hat (siehe auch den Streit um Studenten oder Studierende) bzw. wo der Sprecher sich verschiedener Bedeutungen eines Wortes bewußt ist. Die Bedeutung des Wortes "Neger" ist offenbar nicht eindeutig. Für mich - und offensichtlich viele andere - ist es eindeutig rassistisch. Für andere ist es wertfrei. Ich heb den Einleitungssatz dementsprechen noch einmal überarbeitet. Um nicht in den Verdacht zu geraten hier Theoriefindung zu betreiben, ein paar Zitate (zu linguistischer Literatur habe ich jetzt am Wochendende keinen Zugriff, deshalb ein paar Websites):
- Die Psychologin Grada Kilomba Ferreira, selbst afrikanische Abstammung, in "Don´t You Call Me Neger" ([1]), veröffentlicht auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung ([2]):
- "Als ich diesen Text schrieb, musste ich zunächst überlegen, wie ich das Wort "Neger" benutzen kann, denn das Wort ist schmerzhaft. Ich habe mich entschieden statt des Euphemismus "N-wort", den Begriff "Neger" zu benutzen, um ihn zu dekonstruieren. Das ist eine für mich schwierige Entscheidung, da ich als Schwarze Frau durch dieses Wort nahezu täglich entwürdigt werde. Denn das Wort "Neger" ist kein neutrales Wort, es ist ein Weißes Konzept."
- Ein Artikel aus dem Spiegel, online leider nur gegen Gebühr abrufbar ([3]), mit dem Titel "Der "Bastard" bleibt im Gespräch":
- "Ich benutze 'Neger', wann ich will", sagte Parsifal-Tenor Endrik Wottrich und liegt damit im Trend einer neuen sprachlichen Unbefangenheit, die sich in den Medien hierzulande breit macht. "Neger" und "Bastarde" sind nicht mehr tabu in deutschen Zeitungen. Zum Glück gibt es jetzt ein kritisches Nachschlagewerk als Korrektiv.
- In diesem Sinn auch der Text "Strategien gegen Rassismus in den (österreichischen) Medien: Vorläufige Richtlinien" ([4]) des Vereines "ZARA (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit)":
- Die Medien tragen wesentlich zur Thematisierung und zum Abbau von Rassismus bei. Zum Beispiel ist es mit Hilfe der Medien gelungen, das Wort »Negerin« bzw. »Neger« als rassistisch zu erkennen und aus dem allgemeinen Sprachgebrauch zu verbannen.
- Auf einer Website (de-Domain), deren URL ich hier nicht wiedergeben möchte, werden Witze gesammelt. Eine Seite listet "Neger-Witze". Ganz oben findet sich auch gleich der Hinweis auf "Kannibalenwitze".
- Der deutsche Autor Philipp Schiemann in der Beantwortung von Kritik, die ihm vorwirft das Wort "Neger" in einem Buch verwendet zu haben:
- Jedenfalls erklärte mir mein Freund, dass er, wenn er mich nicht kennen würde, das ansonsten als lesenswert empfundene Buch nach der Lektüre eben jenes Satzes umgehend „in die Tonne geworfen hœtte“. Zwischen uns entbrannte eine Diskussion, in der sich die Frage stellte, ob „Neger“ nun eine diskriminierende Bezeichnung sei oder nicht; ich hatte dieses Wort ebenso wie den Ausdruck „negroid“ für die Bezeichnung der Physiognomie afrikanischer Menschen nie als ein solches verstanden. Bei der Nachsicht in diversen Wörterbüchern konnte ich zwar vom ethymologischen her im Französischen „nègre“, im Spanischen und Portugiesischen „negro“ und im Lateinischen „niger“ nachlesen (was an und für sich keine Wertung darstellt, „niger“ beispielsweise meint schlicht „schwarz“), musste aber bei der Recherche im Internet und auch bei der Prüfung in Lexikas neueren Datums feststellen, dass die Bezeichnung „Neger“ mittlerweile eindeutig als abwertend verstanden wird. Unnötig zu sagen, dass einem Menschen, für den die Sprache das täglich Brot bedeutet, derartige Verfehlungen in keinem Fall passieren dürften.
- Tatsache ist, dass mir der Vorwurf des Rassismus wie ein Wackerstein im Magen liegt; es gibt in unserem politisch allzu bemüht korrekten Deutschland wohl keinen anderen Vorwurf, der Menschen in kürzester Zeit so arg zugrunde richten kann. Einzig akzeptabel und zulässig ist an dieser Stelle deshalb meine Entschuldigung für den Absatz im Ganzen oder den „Neger“ im Besonderen an all jene, die sich angegriffen oder unwohl beim Lesen gefühlt haben. Diese sei hiermit ausgesprochen und insbesondere an meine afrikanischen Leser gerichtet – sollten sich diese überhaupt betroffen fühlen.
- Zuletzt noch für die Fußballfreunde. Auf der Website der "Löwen-Fans gegen Rechts" findet sich der Aufruf ([5]):
- Was also können wir tun? Ganz einfach. Fangen wir bei uns an. Da die Sprache das Denken bestimmt (oder denken wir in Videos? Nein.), streichen wir jetzt, sofort, alle Schimpfwörter aus unserem Gebrauchswortschatz, deren Hintergrund rassistisch oder gegen Minderheiten gerichtet ist (also alles, »Neger«, »Kanak«, bis »Jud« und »Schwuchtel«) – das ist eine Frage der Menschenwürde.
- --Tsui 01:53, 10. Apr 2005 (CEST)
Diskussion zu Indianer-Volk / siehe Tsimshian
[Quelltext bearbeiten]Hallo Napa, diese Einfügung macht nur Sinn, weil sie diverse Beiträge leichter zusammenfügt. Sowohl der Begriff Indiander, als auch der Begriff Volk sind durchaus nicht unproblematisch. Neutraler war die ursprüngliche Formulierung, die bei kolonial geprägten Begriffe vermeidet. Beide Begriff sind sehr wahrscheinlich auch eurozentristische Fremdbezeichnungen. Ich möchte deshalb vorschlagen, dass wir nach den Begriffen suchen, die die jeweiligen Gesellschaften (hier die Tsimshian) für sich selbst verwenden. Vielleicht hast du auch daran ein Interesse, auch bezogen auf die vielen vergleichbaren Beiträge? Grüße, andrax 12:52, 1. Mai 2005 (CEST)
- In der ursprünglichen Variante stand nicht, was die Tsimshian waren resp. sind, deshalb die Einfügung. Der Begriff Indianer war tatsächlich einige Zeit verpönt. Da sich heute die (US-)Indianer aber selbst American Indian, zu deutsch: Indianer, nennen, und da sich in der jüngeren Vergangenheit tatsächlich so was wie ein pan-indianisches Gemeinschaftsgefühl entwickelt hat, scheint mir der Begriff durchaus in Ordnung. Z.B. die Menschenrechtsorganisation Incomindios Schweiz, die intensiv mit Indianern zusammenarbeitet, ist auch wieder zum Begriff Indianer zurückgekehrt. Was den Begriff Volk anbelangt: Hm, was genau ist dagegen einzuwenden? Was wären die Alternativen? Ethnie? Besagt etwa das selbe, klingt aber etwas elitärer. --Napa 13:18, 1. Mai 2005 (CEST)
- Danke für die schnelle Antwort. Es ist immer heikel eine Gesellschaft von Menschen einer Gattung zuzuordnen. Deshalb fand ich die ursprüngliche Lösung sehr neutral: Die Tsimshian leben an der.... Begriffe wie Indianer und besonders Volk haben eine homogenisierende Wirkung. Besser ist es zu beschreiben, wie diese Gesellschaft sich organisiert. Das versuchen ja auch fast alle Artikel zu diesen Themen in aller Regel. Viele hier als Volk, Ethnie oder Indianer einsortierte Gesellschaften kennen für sich solche Begriffe gar nicht. Sie entstammen heit alle aus der europäischen Kultur und tauchen so oft erst seit der Kolonialzeit auf. Wenn eine Bezeichnung notwendig ist, dann ist Gesellschaft der sicher die neutralste Formulierung. Bezüglich American Indian fände ich es spannend tiefer in die politische Geschichte ihres Widerstandes und ihrer Organisation zu gehen - als politischer Begriff macht er ja durchaus Sinn a la: Ihr schmeißt uns ungerechtfertigterweise alle über einen Haufen und nennt uns Indianer. Jetzt, wo wir erneut um unsere Rechte kämpfen weisen wir bewusst unsererseits auf diese Begriffliche Nivillierung hin ... possible? Damit wäre immer noch zu reflektieren, ob wir kolonial geprägte und homogenisierende Begriffe vermeiden können. Du kennst dich doch etwas mit politischen Bewegungen in Amerika aus? Ich denke, etwas Recherche würde sich lohnen. Bleiben wir am Ball? Grüße, andrax 19:29, 1. Mai 2005 (CEST)
- Konkret zu diesem Fall: Die Tsimshian leben an der... ist mir zu offen. Was und wer sind die Tsimishian? Eine Hunderasse? Ein anderes Tier? Menschen? Diese Formulierung ist schwammig und unklar.
- Danke für die schnelle Antwort. Es ist immer heikel eine Gesellschaft von Menschen einer Gattung zuzuordnen. Deshalb fand ich die ursprüngliche Lösung sehr neutral: Die Tsimshian leben an der.... Begriffe wie Indianer und besonders Volk haben eine homogenisierende Wirkung. Besser ist es zu beschreiben, wie diese Gesellschaft sich organisiert. Das versuchen ja auch fast alle Artikel zu diesen Themen in aller Regel. Viele hier als Volk, Ethnie oder Indianer einsortierte Gesellschaften kennen für sich solche Begriffe gar nicht. Sie entstammen heit alle aus der europäischen Kultur und tauchen so oft erst seit der Kolonialzeit auf. Wenn eine Bezeichnung notwendig ist, dann ist Gesellschaft der sicher die neutralste Formulierung. Bezüglich American Indian fände ich es spannend tiefer in die politische Geschichte ihres Widerstandes und ihrer Organisation zu gehen - als politischer Begriff macht er ja durchaus Sinn a la: Ihr schmeißt uns ungerechtfertigterweise alle über einen Haufen und nennt uns Indianer. Jetzt, wo wir erneut um unsere Rechte kämpfen weisen wir bewusst unsererseits auf diese Begriffliche Nivillierung hin ... possible? Damit wäre immer noch zu reflektieren, ob wir kolonial geprägte und homogenisierende Begriffe vermeiden können. Du kennst dich doch etwas mit politischen Bewegungen in Amerika aus? Ich denke, etwas Recherche würde sich lohnen. Bleiben wir am Ball? Grüße, andrax 19:29, 1. Mai 2005 (CEST)
- Im allgemeinen: Eine wertneutrale Sprache ist sehr wichtig und ich begrüsse solche Bestrebungen. Ich denke, die Umbenennungen z.B. des Artikels über die Apache in Inde (Volk) geht in diese Richtung. (s. Wikipedia:Namenskonventionen#Stammesbezeichnungen). Diese Massnahmen sollten aber in einem gesunden Mass bleiben. Als ich vor vielleicht 10-15 Jahren mal einen Indianer fragte, ob für ihn die Bezeichnung Indianer (er sprach auch deutsch) ok sei, guckte er mich nur verständnislos an und fragte, wieso dieser Begriff nicht ok sein sollte. Lasst und keine künstlichen Probleme generieren und nicht papstlicher sein als der Papst. Wertneutrale Formulierungen sind wichtig. Komplizierte ausweichende Begriffe suchen macht aber nur dort Sinn, wo die herkömmlichen Begriffe bei den Bezeichneten negative Gefühle verursachen. Ich habe manchmal Leute, die verweifelt alternative Bezeichnungen fordern, im Verdacht, sich primär elitär über das "gemeine Volk" stellen zu wollen mit ihrer übermässigen kritischen Haltung (wobei ich das hier niemandem unterstellen möchte, in ethnologischen Kreisen ist das aber IMHO häufig der Fall - jede Fachrichtung will sich ja mit eigenem Vokabular von anderen abgrenzen). Bei Indianer und Volk sehe ich nun wirklich keinen Handlungsbedarf. --Napa 10:18, 2. Mai 2005 (CEST)
"Volksstamm"
[Quelltext bearbeiten]Beblawie hat den Begriff "Volksstamm" im Artikel Bayern eingeführt. Im Moment habe ich keine Zeit und keine Lust auf den nächsten Edit-War. Trotzdem, ich halte den Begriff für problematisch, oder ist das vielleicht eine Art "folkloristischer Sprachgebrauch"? Was meinst Du, Andrax? 83.161.18.11 00:03, 18. Jul 2005 (CEST)
- Es ist so, dass die bayerische Landesregierung nicht frei von Rassismen und Nationalismen ist und offiziell einerseits von bayerischen Stämmen schreibt, was sicherlich der Bildung kollektiver Mythen dienen soll, anderseits sich auf Weltausstellungen etc. als hoch-zivilisiert darstellt - hier also sich nicht als Stamm etc. präsentiert, auch ist mir nicht bekannt, dass sich die Bayern als Volkstamm in irgendwelchen "Völkerschauen", sich hätte präsentieren lassen. Offensichtlich ähnlich wie der Arierkult der Nazis, sicher aber nicht annähernd damit zu vergleichen, geht es dabei wohl um die Bildung (nationaler) Mythen, zu der eine Geschichte und das Blut und Wesensmerkmale beschworen werden. Was allen Assoziationen zu dem Begriff "Stamm" gemeinsam ist, ist die damit assozierte Vorstellung von Primitivität und "Wildheit" vs. Zivilisation - die im Fall der bayerischen "Stämme" wohl nur für die Geschichte geltend gemacht wird - Sicher kein Bayer würde sich als "primitiv" betrachten oder mit einem als "Stammesangehörigen" imaginierten Mitglied irgendeiner afrikanischen Gesellschaft gleichsetzten. Auch Herr Stoiber (der sicher von bayerischen Stämmen redet), würde auf eine UNO-Sitzung ernsthaft als "Häuptling" bayerischer "Stämme" bzw. sich mit von Rassisten als "Häuptlinge" titulierte Repräsentanten einer afrikanischen Gesellschaft präsentieren. Ich denke nicht, das Beblawie interessiert ist, Zusammenhänge darzustellen, die den völkischen, nationalistischen und rassistischen Inhalt solcher Begriffe offen legt. Grüße, andrax 22:29, 19. Jul 2005 (CEST)
- Danke für Deine informative und interessante Antwort!83.161.18.11 23:52, 19. Jul 2005 (CEST)
- Wenn ich mir da als Bayer mal eine Bemerkung dazu erlauben darf. Allein die Verwendung des Begriffes "Stamm" durch die bayrische Staatsregierung bedeutet, daß man ihn durchaus verwenden kann, ohne zu diskriminieren, und daß das ein allgemeiner weil regierungsamtlicher Sprachgebrauch ist, der auch zumindest im allgemeinen tatsächlich nicht zu Diskriminierungszwecken verwendet wird. Das hat man auch dann zu respektieren, wenn man selbst einer anderen politischen Couleur angehört als diese Staatsregierung.
- Es ist nicht so, daß der Begriff "Stamm" überhaupt irgendwelche Assoziationen zu Primitivität oder Wildheit wecken würde. Das tut er ganz einfach nicht! Was ein Stamm vielmehr ist, ist eine Ethnie, die kein Volk ist. Bzw. wenn man überhaupt die Begriffe Volk und Ethnie als identisch ansieht, eine Personengruppe, die im allgemeinen nicht allein durch familiäre Abstammung verbunden ist (sonst wäre es eine Sippe), aber entweder ausdrücklich Teil eines Volkes ist oder nicht im (insbes. staatlichen) Zusammenhang eines Volkes steht. Von letzterem kommt vermutlich auch das Mißverständnis bzgl. Primitivität; dennoch denke ich auch bei solchen nicht Stämmen, die nicht Teil eines Volkes sind, keineswegs in erster Linie an afrikanische Stämme, sondern vielmehr an die Germanen während der Völkerwanderung.
- Die bayrische Nationalhymne bezeichnet die Bayern implizit als Stamm (des deutschen Volkes). Heute würde man die Bayern wohl eher als Volk innerhalb des deutschen Volkes, und einige sogar als Volk außerhalb des deutschen Volkes bezeichnen. Die letzteren würden den Begriff "Stamm" vmtl. ablehnen (aber dennoch nichts gegen seine Verwendung haben), die ersteren durchaus billigen (wenn auch nicht unbedingt selbst gebrauchen). Durch die Nichtverwendung des Begriffes "Stamm" lehnt man sich hier nicht gegen Vorstellung von Primitivität, sondern gegen Vorstellungen von politischer Unselbständigkeit auf. Unumstritten ist die Bezeichnung "Stamm" für die Altbayern, Franken und Schwaben. Vielleicht wollen sich auch einige Franken als "Volk außerhalb des bayrischen Volkes" oder (wohl doch eher) als "deutscher Stamm außerhalb des deutschen Stammes Bayern" verstehen, dazu ist mir nichts bekannt. Die offizielle Erhebung zum "Vierten Stamm Bayerns" hat bei der Integration der Sudetendeutschen, vormals "Flüchtlinge", merklich mitgeholfen. --84.154.63.217 19:09, 21. Jul. 2009 (CEST)
- Danke für Deine informative und interessante Antwort!83.161.18.11 23:52, 19. Jul 2005 (CEST)
Geschlechtsneutrale Formulierung in der Wikipedia
[Quelltext bearbeiten]Hallo! Ich finde das Projekt eine Wiki-Antidiskriminierungs-Etikette sehr verfolgenswert. Ein Aspekt den ich hier bis jetzt vermisse ist das Thema geschlechtsneutrale Schreibweise. Leider handelt es sich dabei um einen Punkt der in der Wikipedia zumeist in einer - zumindest in meinen Augen - sehr frustrierender Form abgehandelt wird - siehe etwa die Diskussionen zum Binnen-I unter [6]. Mich würde interessieren, welche Vorschläge wir zu einer Verbesserung der Situation machen könnten und in welcher Form wir das derzeit existierende Problem in die Wiki-Antidiskriminierungs-Etikette integrieren wollen. --Rafl 20:16, 22. Aug 2005 (CEST)
- Hallo Ralf, freu mich sehr, dass du das ansprichts. Fügst du den Punkt ein? Ich bin da ähnlich frustriert. Die Dominanz männlicher Ausdrucksweisen trägt auch sicher nicht dazu bei, dass an der Überzahl der männlichen WP im Verhältnis verändern wird. Prinzipell finde ich, gibt es hier bei, neben dem Problem, dass Frauen hier unsichtbar gemacht werden, auch noch das Problem der Geschlechterkonstruktion. Dazu fällt mir ein, dass es hier auch wenige inhaltlich gute Artikel gibt. Die könnte mensch ja sammeln. Der Vorsatz, Artikel vermehrt auf die Verwendung von Geschlechtszuweisungen und -ausblendungen durchzuarbeiten und in der Diskussion darauf hinzuweisen, wäre nicht verkehrt. Statt dem Binnen-I könne auch abwechselnd Soltatinnen und Soltaten verwendet werden ... Danke für die Anregung, Schöne Grüße, andrax 23:00, 23. Aug 2005 (CEST)
- Man müsste ja nicht von heut auf morgen alle Artikel umschreiben. Das wäre nämlich ziemlich viel Arbeit. Aber eine entsprechende Richtlinie wäre einer Enzyklopädie sicherlich angemessen und wurde von außen bereits häufig kritisiert. Sylvia 17:17, 19. Feb. 2008 (CET)
Kritik an Wikipedia (Rassismus, Eurozentrismus, Sexismus, etc.)
[Quelltext bearbeiten]Unter http://no-racism.net/article/1336/ findet sich ein Recht ausführlicher Artikel zu Wikipedia. Themen sind u.a. rassistische und eurozentristisch geprägte Inhalte der deutschen Ausgabe, der Umgang mit Sexismus sowie das Problem der Tolerierung rechtsextremer UserInnen innerhalb des Projekts. Ist glaube ich ganz interessant im Bezug auf die Antidiskriminierungs-Etikette. Selbige wird im Artikel auch einmal als ein Beispiel für positive Ansätze innerhalb der Wikipedia erwähnt (Zitat: "Einen positiven Ansatz stellt beispielsweise der Vorschlag einer Wiki-Antidiskriminierungs-Etikette dar. Im Moment sind solche Projekte in der Wikipedia allerdings noch ein Minderheiten-Programm."). Klingt wie eine Aufforderung das zu ändern - was haltet ihr davon? --Rafl 13:43, 7. Sep 2005 (CEST)
- Also ich fand, dass der Artikel etwas übertreibt, aber die Tatsache, dass hier jeder dahergelaufene Nazi seine Inhalte einstellen kann, stimmt mich schon irgendwie ängstlich. Nun komme ich auf Grund meines Wikipedia-Betätigungsfeldes (Ortsartikel, Flüsse, Berge etc. in Thüringen) nur selten mit ideologischen Themen in Berührung aber es ist wichtig die Augen offen zu halten und ich wäre dafür, dass betreffende Benutzer, die wiederholt "gebräunte", übrigens auch "gerötete" oder sonstig extremistische, nicht neutrale Beiträge einstellen, mit einer Sperre belegt werden. Ich versuche schon, mich aus solchen Themen rauszuhalten, da meine Meinung eher zum grünen-Happy-Multi-Kulti neigt und ich nicht mit anderen aneinander geraten möchte. Ist mir bis jetzt noch nie konkret passiert, aber bei manchen Artikeln in Bezug auf DDR, Deutsche Teilung, Ossi - Wessi usw. gibt es noch vermehrt Ost- bzw. Westverzerrungen in Punkto Neutralität. Also: Augen auf, denn wir sind frei und lassen uns auch nicht unterwandern! --Michael Sander 19:08, 11. Feb 2006 (CET)
potentielle Ergänzungen zur Liste problematischer Begriffe / N-Worte
[Quelltext bearbeiten]Hi Herr Andrax,
als weitere problematische Bezeichnungen fallen mir noch Zigeuner, Eskimo, Pygmäe, aber auch nicht ethnisch konnotierte Begriffe wie Zwerg / Riese ein., aber auch Begriffe mit Halb- und -[nation], z.B. Halbitaliener können etwas latent Rassistisches an sich haben: Nur das "Fremde" wird thematisiert, evtl. romantisiert, oft aber auch herabgewürdigt ("Vierteljude"). Auch die US-amerikanische Film- und Zeitschriftenindustrie bezeichnet Leute, die nur ein einziges traditionell mit Schwarzen konnotiertes Körpermerkmal besitzen (volle Lippen z. B.) dann oft als "schwarz", auch wenn sie eigentlich ansonsten ganz "weiß" erscheinen: Mariah Carey z. B. Ist also erst „das Blut verunreinigt“, wird sprachlich der "Mischlingsstatus" nicht mehr differenziert, man ist sprachlich quasi "ganz abgestiegen". -- marilyn.hanson 19:44, 20. Dez 2005 (CET)
- Da oft neben "Zigeuner, Eskimo, Pygmäe" auch die Bezeichnung Buschleute bzw. Buschmänner als Rassismus verurteilt wird, möchte ich zu bedenken geben, dass z.B. Der Träger des alternativen Nobelpreises 2005 seine Festrede mit den Worten "My name is Roy Sesana; I am a Gana Bushman from the Kalahari." eröffnet hat. http://www.rightlivelihood.org/speeches/2005-roy-sesana.htm Die Hilforganisation survival-international.org verwendet auch den Begriff Buschmänner und die sollten es vermutlich recht gut einschätzen können, wie mit den Begriffen Stamm, Volk etc. umgegangen werden sollte, da diese Organisation im direkten Kontakt mit den Betroffenen steht. http://www.survival-international.org
- Ähnliches läßt sich nach kurzer Recherche auch im Umgang zentralafrikanischer Waldbewohner mit der Bezeichnung "Pygmäe" feststellen, da die Betreffenden zur Selbstdefinition diesen Begriff durchaus benutzen.
- Auch zu Bedenken geben möchte ich, dass die Bezeichnung "Jude" zwar einerseits oft als Beleidigung verstanden werden muss bzw. als solche gemeint ist, andererseits aber ein Jude nun mal ein Jude ist (für viele hört sich diese Formulierung sehr rassistisch an, was sie aber mit Sicherheit nicht ist). Als sächsischer Jude kann die Bezeichnung "Sachse" oder "Ossi" mich auch beleidigen, es kommt eben bei den meisten Bezeichnungen darauf an, wie (in welchem Zusammenhang, welchem Tonfall) man sie verwendet. Schließlich kann selbst das Wort "Gutmensch" beleidigend gemeint sein. Smilelight 20:06, 3. Mär 2006 (CET)
Der Artikel ist bisher fast nur aus eurozentristischer Perspektive geschrieben. Wäre toll, wenn sich einige Leute finden, die das Thema etwas differenzierter darstellen könnten (und nicht nur aus deutsch/schweizer Behörderperspektive). --Rafl 18:09, 20. Feb 2006 (CET)
LA - Kat. Rassismus !
[Quelltext bearbeiten]wäre wichtig das der nicht übersehen wird!