Benutzer Diskussion:Mazbln/Bosnien-Krieg

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Letzter Kommentar: vor 17 Jahren von Sti in Abschnitt Zur Einleitung
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Vorschlag

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Hallo Martin, ich schlage vor, die gewissermaßen "fertige" Einleitung deines Textes (ein paar Kleinigkeiten würde ich noch anders formulieren bzw. dich um Belege für deine Formulierungen bitten) in Bosnienkrieg zu übertragen und die noch mit Inhalt zu füllenden weiteren Abschnittsüberschriften auf die dortige Diskussionsseite. Oder hast du eine andere Idee? --RainerSti 09:13, 2. Jan. 2007 (CET)Beantworten

Zur Einleitung

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Ich versuche jetzt mal, meine Fragen an die Einleitung zu präzisieren, um sie "wasserdicht" machen zu können:

Unter dem Begriff Bosnien-Krieg wird der Krieg in Bosnien und Herzegowina 1992 bis 1995 verstanden. Infolge des Auseinanderbrechens der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien durch den Austritt Kroatiens und Sloweniens aus der Föderation sowie der damit verbundenen kriegerischen Auseinandersetzungen besonders in Kroatien wuchsen in den Jahren 1990 und 1991 auch die Spannungen zwischen den Ethnien in Bosnien und Herzegowina.

[Dieser Abschnitt ist mir noch nicht neutral genug. Meiner Meinung nach kommt die konfliktanheizende Aktivität von serbischer Seite zu kurz. Die Details muss ich dir nicht beschreiben. Ich will die Beiträge von HR und SLO nicht verharmlosen (auch nicht die von Seiten Ds und der EU). Mein Vorschlag ist aber, hier die Worte "durch den Austritt Kroatiens und Sloweniens aus der Föderation" wegzulassen. Eine andere Frage ist die, die du in dem Geschichtsartikel an mich gestellt hast: ob und wie die ökonomischen Kriegsursachen hier dargestellt werden können. Da habe ich noch keine gute Idee.]

Während große Teile der serbischen Bevölkerung für einen Verbleib in der Föderation und ein engen Verbund mit Serbien plädierten, gab es insbesondere seitens der Führung der Bosniaken [da gab es meiner Erinnerung nach über lange Zeit sehr unterschiedliche Positionen, dazu habe ich aber noch keine Quellen gefunden] den Wunsch, einen eigenen unabhängigen Staat zu bilden, da sie eine Übermacht der Serben im Rest-Jugoslawien fürchteten, während die Kroaten [die meisten Kroaten in der Herzegowina - ich bin vorsichtig bei Pauschalisierungen] sich stärker an Kroatien anlehnen wollten. Diese Spannungen eskalierten mit der vom bosnisch-herzegowinischen Parlament verkündeten Austritt aus der Föderation und der daraufhin erfolgten Ausrufung „Serbischer Autonomer Gebiete“ in mehrheitlich von Serben, aber auch in großer Zahl von anderen Ethnien bewohnten Gegenden von Bosnien und Herzegowina.

[Was meinst du hier mit dem "vom bosnisch-herzegowinischen Parlament verkündeten Austritt aus der Föderation"? Das Memorandum vom 15. Oktober 1991? Das meinte ja nicht die volle Unabhängigkeit Bosnien-Herzegowinas, sondern eine legislative Souveränität INNERHALB innerhalb des jugoslawischen Staatsverbandes (nach Malcolm 1996). Nach Gerhard Meder, Michael Reimann: Chronik des Bosnien-Konfliktes (Jan. 1990 bis März 1996) erklärten schon im Sept. 91 Serben in Bosnien in mehreren Siedlungsgebieten ihre Autonomie. Oder meinst du die "richtige" Ausrufung der Republika Srpska nach dem Referendum im Frühjahr 1992? Von der schreibst du aber im folgenden Abschnitt.] --RainerSti 15:22, 2. Jan. 2007 (CET)Beantworten

Danke für deine Mail. Was hältst du von der folgenden Variante? --RainerSti 22:52, 2. Jan. 2007 (CET)Beantworten

Unter dem Begriff Bosnienkrieg wird der Krieg in Bosnien und Herzegowina 1992 bis 1995 verstanden. Infolge des Auseinanderbrechens der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien sowie der damit verbundenen kriegerischen Auseinandersetzungen besonders in Kroatien (siehe: Kroatien-Krieg) wuchsen in den Jahren 1990 und 1991 auch die Spannungen zwischen den Ethnien in Bosnien und Herzegowina. Während große Teile der serbischen Bevölkerung für einen Verbleib in der Föderation und einen engen Verbund mit Serbien plädierten, gab es insbesondere bei Bosniaken den Wunsch, einen eigenen unabhängigen Staat zu bilden, da sie eine Übermacht Serbiens im sich abzeichnenden Rest-Jugoslawien befürchteten. Kroaten besonders aus der westlichen Herzegowina wollten sich stärker an Kroatien anlehnen. Die Spannungen eskalierten nach der Anfang März 1992 verkündeten Unabhängigkeit der Republik Bosnien und Herzegowina und der Ausrufung einer bosnisch-serbischen Republik.

Serben begannen, durch Vertreibung und Mord rein serbisch besiedelte Gebiete zu schaffen (sogenannte „Ethnische Säuberungen“). Dies führte zu heftigen Gegenreaktionen der Regierung in Sarajevo und mündete in bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen allen drei großen Volksgruppen. Dabei wurden die bosnischen Serben massiv sowohl mit Waffen als auch durch paramilitärische Truppen von Seiten der verbliebenen Bundesrepublik Jugoslawien unterstützt, während die bosnischen Kroaten Unterstützung seitens Kroatien erfuhren. Die Bosniaken (bosnische Muslime) konnten sich anfangs nur auf leichte Waffen der früheren Territorialverteidigung stützen. Später erhielten sie auch internationale Unterstützung, vornehmlich aus arabischen Staaten. Die militärische Übermacht der bosnischen Serben führte dazu, dass diese teilweise bis zu 70 Prozent des Territoriums von Bosnien und Herzegowina kontrollierten. Dazu kamen vom Sommer 1992 bis zum Frühjahr 1994 Kämpfe zwischen Kroaten und Bosniaken hauptsächlich in der Herzegowina sowie die Ausrufung einer so genannten „Autonomen Provinz Westbosnien“ um Bihać und Velika Kladuša durch den Bosniaken Fikret Abdić, der in Konkurrenz zur Regierung in Sarajevo stand.

Auch internationale Vermittlungsbemühungen sowie der Einsatz von UN-Truppen konnten über lange Zeit den Krieg nicht eindämmen. Nachdem es Kroatien mit Hilfe westlicher Staaten im Sommer 1995 gelang, die auf dessen Territorium errichtete Republik Serbische Krajina zu beseitigen, die serbische Seite in die Defensive zu bringen und ein Eindringen gemeinsam mit den bosniakischen Kräften auch in die Republika Srpska drohte, zeigten sich die inzwischen ermüdeten Kriegsparteien, auch unter internationalem Druck insbesondere aus den USA, bereit, ernsthafte Verhandlungen über eine Beendigung des Krieges zu führen. Diese Verhandlungen mündeten Ende 1995 im Dayton-Vertrag, der zum Ende des Krieges führte. Mit dem Vertrag wurden die beiden Entitäten Föderation Bosnien und Herzegowina und Republika Srpska als Bestandteile von Bosnien und Herzegowina festgeschrieben. Gleichzeitig wurde eine internationale militärische und zivile Kontrolle des Landes vereinbart, die bis heute anhält.

Der Bosnien-Krieg forderte etwa 100.000 Tote[1], darunter etwa 320 Blauhelm-Soldaten der UNPROFOR[2]. Etwa 2,2 Millionen Menschen flohen oder wurden vertriehen[3], sowohl innerhalb des Landes als auch ins Ausland. Von den Flüchtlingen und Vertriebenen ist bis heute nur ein Teil zurückgekehrt.

  1. http://www.idc.org.ba
  2. Quellenangabe fehlt
  3. Der Fluch von Dayton, Artikel im „Spiegel“ Nr. 45/2006, S. 134