Benutzer Diskussion:Scialfa/ Manfred Stern
Stern war bereits eine Unperson, als die Kommunistische Internationale (Komintern) und ihre Sektionen unmittelbar nach der Niederlage der Spanischen Republik 1939 eine Bilanz der Ereignisse zogen. So steht z.B. in einer von Gustav Szinda (von Juli bis September 1937 Stabschef der XI. Brigade und von 1939 bis 1940 Mitarbeiter der Abteilung für internationale Kader des ZK der KP Spaniens) zusammengestellten Liste des Kommandobestandes der Internationalen Brigaden, der erste Kommandeur der XI. Brigade sei Hans Kahle gewesen. Der Autor des 1940 im Militärverlag des Volkskommissariats für Verteidigung der UdSSR erschienenen Buches »Der Kampf um Madrid«, A. Samarin, beschrieb ausführlich die Operationen der republikanischen Armee vom Herbst 1936 bis zum Frühjahr 1937, ging auch auf die Rolle der Internationalen Brigaden ein, erwähnte aber nur die Namen der spanischen Kommandeure und weder den gefallenen Helden des Freiheitskampfes, General Lukacs, noch General Kleber. Nach dem XX. Parteitag der KPdSU 1956 wurde Manfred Stern wie viele Opfer des stalinistischen Terrors rehabilitiert. In der Rehabilitationsschrift des Militärkollegiums des Obersten Gerichts der UdSSR ist vermerkt, daß der Tatbestand eines Verbrechens fehle. 1959 schrieb Ludwig Renn in seinem Buch »Im spanischen Krieg« über den »Retter von Madrid«. 1989 konnte das tragische Schicksal General Klebers endlich erhellt werden. Im April jenes Jahres hatte die neugegründete Menschenrechtsorganisation »Memorial« in Rußland einen Abend unter dem Motto »Sie kehrten aus Spanien zurück ...« veranstaltet. Er war jenen sowjetischen Teilnehmern am Spanischen Bürgerkrieg gewidmet, die nach ihrer Rückkehr den stalinistischen Repressalien zum Opfer gefallen waren. Über Manfred Stern sprach sein Sohn, der damals nicht alles über das Leben seines Vaters wußte. Über den bedrückendsten Abschnitt – die 15 Jahre Haft im GULag – berichteten Iwan Grischin-Grischtschuk in dem Artikel »Der Mann, der Madrid rettete« und Anatolij Shigulin in dem Buch »Schwarze Steine«. Vor 1989 konnte sich keiner der Autoren, die über Manfred Stern schrieben, auf Quellen der Komintern- und der Militärarchive oder des Archivs des damaligen NKWD, späteren KGB und jetzigen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) stützen. Erst dem russischen Wissenschaftler und Publizisten Valerij Brun-Zechovoj ist es gelungen, einige neue und sehr wichtige Dokumente aufzufinden. Sie werden im Anhang seines Buches abgedruckt, das zudem einige der wenigen Fotos von Manfred Stern enthält, die überwiegend aus dem Privatarchiv seines Sohnes stammen. Manfred Stern diente nicht dem Stalinismus, sondern den edlen Zielen, die er sich als junger Mensch gesetzt hatte. Er hielt wie viele andere menschliche Güte durchaus mit dem Glauben an die Weisheit der Partei und ihrer Führer für vereinbar. Seinen Idealen blieb er treu – sein selbstloser Einsatz war dafür der beste Beweis. Von diesen Idealen getragen, ist er unter unmenschlichen Bedingungen ein Mensch geblieben. Inhaltsverzeichnis: Vorwort. Vom Dorf Voloka in der Bukovina bis zum Fernen Osten. Fünfzehn Jahre im Dienst der UdSSR und der Komintern. Ein spanisches Jahr. In den Folterkellern Stalins. Nachwort. Anhang: Dokument 1: Brief Manfred Sterns an J.V. Stalin, 1.6. 1944. 2: Brief Manfred Sterns an D.Z. Manuil’skij, 1.6. 1944. 3: Brief D.Z. Manuil’skijs an L. Berija (undatiert). 4: Bittschrift Manfred Sterns an J.V. Stalin, Oktober 1952. Kontakt: Valerij Brun-Zechovoj. C/o RGASPI, Pu‰kinskaja 15, Moskau. Russische Föderation.
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