Benutzerin:Sinja01/Flutkatastrophe im Ahrtal
Die Flutkatatrophe im Ahrtal in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 war die folgenschwerste Naturkatastrophe in der Geschichte von Rheinland-Pfalz.[1] In der Nacht kamen 135 Menschen ums Leben und 766 weitere wurden verletzt. Das jüngste Todesopfer war vier Jahre alt, das älteste 97.[2] Hinzu kamen vier Suizide infolge der Flutkatatstrophe. 9.000 Häuser und 100 Brücken die an der Ahr stehen wurden entweder von den Fluten mitgerissen, zerstört oder beschädigt. 17.000 Menschen verloren ihr gesammtes Hab und Gut. 165.000 Menschen hatten in den Tagen danach weder Strom noch Trinkwasser. Autobahnen waren teilweise monatelang gesperrt und 600 Kilometer Schienen wurden nach Angabe der Deutschen Bahn zerstört. Rund 18 Mrd. Euro Schaden verursachte die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz.[3][4][5][6] Die Aufräum- und Renovierungsarbeiten dauern bis heute (Stand August 2024) an.
Chronologie der Flutkatastrophe im Ahrtal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]10. Juli – 13. Juli
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 10. Juli 2024 warnte das European Flood Awareness System (EFAS) das erste Mal vor einer möglichen Sturmflut, insgesammt stellte die EFAS 25 Warnungen aus. [7] Am 12. Juli 2024 warnte der Deutschte Wetterdienst (DWD) vor dem Tief „Bernd“, welches zu diesem Zeitpunkt noch über Nordfrankreich war, jedoch bereits weiter Richtung Schweiz und Deutschland zog. Der DWD warnte für den 12. Juli 2024 (Montag) vor heftigen Niederschlägen im Schwarzwald, Alb bis in die Südpfalz und das südliche Saarland; es sollten dem DWD zufolge mit 40 bis 70 l/m² an Niederschlag zu rechnen sein. Am Dienstag sei mit schweren Sturmböhen zu rechnen und am Mittwoch, dem Tag der Flut im Ahrtal, sei mit kräftigen Schauern und Gewittern im Westen von Deutschland zu rechnen, die Niederschlagsmenge könne 60 bis 120 l/m² betragen, in Einzelfällen seien Mengen bis 200 l/m² nicht ausgeschlossen.[8][9]
14. Juli
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Vormittag um 11 Uhr gab das Landesumweltamt die zweithöchste Warnstufe aus, außerdem warnte es über die Katastrophenschutz-App „Katwarn“ vor Überflutungen.[10] Der Deutsche Wetterdienst gab für den Westen Deutschlands, insbesondere für das nördliche Saarland, Eifel, Niederrein bis ins Ruhrgebiet, starke und extreme Unwetterwarnungen herraus, es sei mit Niederschlägen von 70 l/m² bis 120 l/m² zu rechnen, lokal seien bis zu 160 l/m² möglich, infolge dessen seien Überflutungen nicht auszuschließen.[11] Im Hochwasserlagebericht des Umweltministeriums gingen die Prognosen davon aus das mit einem deutlichem Hochwasser an der Ahr gerechnet werden müsse. Um 13:15 Uhr wird in Altenahr ein Pegel von 1,20 Metern gemessen. Auf dieser Basis rechnet das Landesamt für Umwelt (LFU) mit einem Höchststand von 3,30 Metern.
Um 14 Uhr ging der Entwurf einer Pressemitteilung an das Umweltministerium, allerdings war dieser bereits veraltet, da er sich auf Daten von 11:17 Uhr bezog. Gegen 14:30 Uhr betrug der Pegelstand in Atenahr 1,38 Meter.[10] Kurz danach warnte die Kreisverwaltung Ahrweiler die Bevölkerung über die Katwarn-App, es sei „örtlich mit Überschwemmungen zu rechnen“. Man solle „bei Überschwemmungsgefahr nicht in Keller und Tiefgaragen“ gehen.[10] Die Prognosen änderten sich schnell, bereits um 15:26 Uhr gingen neuere Berechnungen davon aus, dass der Ahrpegel auf 5,19 Meter steigen könnte. Das Jahrhunderthochwasser von 2016 hatte einen Höchststand von 3,71 Metern.[3][10]
- 16:20 Uhr: Cornelia Weigand, ehemalige Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr, bittet beim Landratsamt um das Ausrufen des Katastrophenfalls. Dieser wird jedoch nicht ausgerufen.[3][10]
- 16:30 Uhr: Anne Spiegel warnt vor einem Hochwasser im Norden des Landes. [3]
- 16:43 Uhr: Anne Spiegel verschickt die Pressemitteilung mit den veralteten Daten von 11:27 Uhr des Landesamts für Umwelt. Darin heißt es: "Wir nehmen die Lage ernst, auch wenn kein Extremhochwasser droht."[3]
- 17:00 Uhr: Die Kreisverwaltung Ahrweiler richtet einen Krisenstab ein.[3] In einem Lagebericht des Krisenstabs wird der Pegelstand der Ahr in Altenahr mit 5,09 Metern angegeben außerdem seien mehrere hundert Einsatzkräfte im Einsatz, zusätzlich seien zusätzliche Kräfte aus den umliegenden Kreisen angefordert. Die A61 sei durch einen Hangrutsch voll gesperrt. Betroffene Gebiete seinen derzeit vor allem Adenau und Altenahr.[12]
- 17:17 Uhr: Das Landesamt für Umwelt ruft die höchste Warnstufe (violett) Katastrophen-Warn-App Katwarn aus.[3][10]
- 17:40 Uhr: Die Kreisverwaltung Ahrweiler ruft die zweithöchste Alarmstufe aus, obwohl die Hochwasser-Warnstufe des Landesumweltamtes schon die höchste ist.[10]
- 18:25 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) senkt seine Prognosen. <- Primärquelle raussuchen Das Landesamt für Umwelt errechnet einen neuen Pegelstand für die Nacht von 4,06 Metern. Dies sei jedoch keine Entwarnung gewesen.
- 18:44 Uhr: Die Präsidentin des Landesamts für Umwelt schreibt ihrem Planungsleiter Shell, dass sich eine Katastrophe anbahnen würde.[3]
- 19:20 Uhr: Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz trifft im neu gegründeten Krisenstab ein.
- 19.30 Uhr: Die ersten Keller werden überflutet. Der Pegel der Ahr steht nun bei 3,92 Metern und ist somit höher als beim Jahrhunderthochwasser von 2016.[3][10]
- 19:57 Uhr: Das Landesamt für Umwelt errechnet neue Prognosen, so soll die Ahr über 5,30 Meter steigen.
- 20:15 Uhr: Landrätin Julia Gieseking ruft den Katastrophenfall aus.[3][10]
- 20:43 Uhr: Das Landesamt für Umwelt erhöht seine Prognose auf 6,81 Meter.[10]
- 20:45 Uhr: Seit 19:30 Uhr ist der Pegel der Ahr um 1,83 Meter gestiegen und liegt nun bei 5,75 Metern.
- 20:56 Uhr: Kreis Ahrweiler twittert einen veralteten Pegelstand (5,09 Meter). Zu diesem Zeitpunkt ist der Pegel der Ahr bereits weiter als 5,75 Meter gestiegen. <- Genauen Pegelstand
- 21:00 Uhr: Der Sensor für die Übermittlung der Pegelstände wird von den Fluten mitgerissen. Ab diesem Zeitpunkt kann nicht mehr erfasst werden wie hoch der Pegel der Ahr tatsächlich ist.[3]
15. Juli
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]16. Juli
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]17. Juli
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]18. Juli =
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Betroffene Orte der Flutkatastrophe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Altenahr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Altenahr starben 7 Menschen durch die Flut. 16 der 17 Brücken wurden zerstört. Die Wasser- und Stromversorgung wurde unterbrochen, der Friedhof überspült und komplett zerstört. Zwischen Altenahr und Reimerzhoven riss das Wasser vor einem Straßentunnel ein Loch in die Straße.[13] Der Pegel der Ahr stieg in Altenahr in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli von einigen Zentimetern auf über 5,75 Meter, bevor der Sensor für die Übermittlung der Pegelstände selbst von den Fluten mitgerissen wurde.[14] Das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz gibt den maximalen Pegelstand der Ahr mit 10 Metern an.[15] 240 Häuser mussten laut Bürgermeister Dominik Gieler abgerissen werden; von den restlichen Gebäuden konnten 10 bis 15 % saniert werden. Der Friedhof wurde durch die Flut schwer beschädigt, der Sportplatz zerstört.[13]
Ahrbrück
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Ahrbrück kamen in der Flutnacht 7 Menschen in der Nähe einer verstopften Bogenbrücke aus dem Jahr 1892 ums Leben.[16] Insgesamt wurden 260 Häuser beschädigt. 20 bis 25 Häuser wurden nach Angaben des Bürgermeisters von der Flut zerstört oder mussten wegen Flutschäden abgerissen werden.[17] Helfer von Navisev errichteten am 20. Juli 2021 eine Trinkwasseraufbereitung in Ahrbrück; sie beschrieben die Lage vor Ort als „kriegsähnlich“.[18]
Bad Neuenahr-Ahrweiler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]68 Menschen aus Bad Neuenahr-Ahrweiler und 2 aus Bad Neuenahr-Heimersheim starben in den Fluten. Fast alle Brücken in der Stadt wurden zerstört, viele Straßen stark beschädigt. Die Brücke in der Landgrafenstraße wurde vorrübergehend vom THW mit einer Delta-Behelfsbrücke ersetzt.[19] Bad Neuenahr-Ahrweiler war von der Strom-, Gas- und Wasserversorgung abgeschnitten.[20] Die Erich Kästner-Realschule Plus wurde durch die Ahr geflutet, die gesamte Haustechnik war zerstört. Fassade, Fenster, Türen, Dämmung, Brandschutztüren sowie Wand-, Boden- und Deckenbeläge mussten erneuert werden. Die Renovierungsarbeiten sollen im 3. Quartal 2025 beendet werden.[21][22] Die Aloisius-Grundschule wurde ebenfalls überschwemmt; das komplette Untergeschoss und der Kriechkeller standen unter Wasser. Bis zu 100 Freiwillige waren täglich wochenlang im Einsatz, um den Schlamm zu entfernen.[23] Sechs von sieben Sportplätzen wurden in der Flutnacht vollständig zerstört. Infolge der Aufräumarbeiten dienten sie als Schuttdeponien. Das Apollinarisstadion konnte nach zwei Jahren wiederaufgebaut und wiedereröffnet werden.[24] Der Friedhof am Ahrtor wurde vollständig verwüstet, Autowracks wurden auf das Gelände gespült, und die Aussegnungshalle sowie die Friedhofshalle wurden zerstört.[25][26] Die Gesamtkosten der Sanierung des Friedhofs belaufen sich auf 6,3 Millionen Euro.[26] Die Tennisanlage des HTC Bad Neuenahr wurde bei der Flutkatastrophe vollständig zerstört. Inzwischen sind 6 der 13 Tennisplätze wieder benutzbar (Stand 30.04.2024); der Wiederaufbau kostete bisher nach Angaben der Stadt 3 Millionen Euro.[27] Alle drei Schwimmbäder der Stadt wurden zerstört; das Freibad Ahrweiler wurde innerhalb von einem Jahr wiederaufgebaut und wiedereröffnet.[28] Mit der Kampagne #wiederbunt startete die Stadt eine Initiative, um transparent und verständlich über den Wiederaufbau zu berichten.[29][30]
Dernau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Dernau kamen 11 Menschen in den Fluten ums Leben.[31] 90 % der Bürger waren von den Fluten betroffen, davon haben laut der Webseite der Stadt „fast alle alles verloren“.[32] Alle zehn Weingüter wurden von den Fluten beschädigt, die Schäden beliefen sich auf rund 87 Millionen Euro. Die Weinbaubrücke, die die beiden Ortsteile von Dernau verband, wurde in der Flutnacht wegen verkeilendem Schwemmgut von den Fluten zerstört.[33] Der Kindergarten wurde so schwer beschädigt, dass er abgerissen werden musste; ein Neubau wurde im Juni 2024 bewilligt.[34] Der Weinbrunnenplatz wurde in den Fluten kompllet zerstört,[35] das Gemeindehaus schwer beschädigt.[36] 15 Mobilheime und 13 Tiny Houses wurden für Betroffene aufgestellt.[31] Dernau ist Mitglied der Gesellschaft „Wiederaufbau- und Zukunftsgesellschaft Mittelahr“, die gegründet wurde, um den Wiederaufbau zu koordinieren.[37]
Insul
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Insul ist eine der Gemeinden, die am stärksten vom Hochwasser betroffen sind; viele Häuser wurden zerstört. Eine Brücke, die den Ort verband, wurde ebenfalls zerstört.[38] In den Tagen nach der Flut errichtete die Bundeswehr eine Behelfsbrücke, um die beiden Ortsteile wieder miteinander zu verbinden.[39][40] Bis 2025 soll eine neue Brücke gebaut werden.[40] Insul war zeitweise von der Wasser- und Stromversorgung abgeschnitten. Am 14.05.2024 stellte die Kreisverwaltung Ahrweiler neue Konzepte zum Hochwasserschutz in Insul vor. In diesem sollen 1000 Maßnahmen umgesetzt werden, um die Ahr und ihre Nebengewässer nachhaltig wiederherzustellen und weiterzuentwickeln.[41]
Mayschoß
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Mayschoß kamen vier Menschen ums Leben. Von den 351 Gebäuden wurden 158 beschädigt oder vollständig zerstört. Fast alle Brücken wurden durch die Fluten zerstört. [42] Der Wohnmobilstellplatz in der Nähe des Bahnhofs wurde von der Flut meterhoch überspült.[43] Zehn Tage lang war Mayschoß kaum erreichbar, da das Hochwasser die Bundesstraße und angrenzende Bahngleise weggerissen hatte. Die Bewohner ebneten und asphaltierten eigenständig einen Schotterweg in den Ort Kalenborn, um wieder mit der Außenwelt verbunden zu sein.[44] Nach der Flut war die Gemeinde von der Strom- und Wasserversorgung abgeschnitten, und für Betroffene wurden 20 Tiny Houses aufgestellt.[42] Feuerwehrleute aus den Orten Neustadt, Speyer und Landau bauten innerhalb von zwei Tagen gemeinsam mit weiteren Helfern aus der Pfalz eine Sanitätsstation, Wasseraufbereitungsanlagen, Stromaggregate, Ortsbeleuchtung, ein Handynetz, eine Medikamenten-Ausgabe und ein Zelt zum Duschen auf.[45] Mit den Gemeinden Dernau und Rech gründete Mayschoß eine Gesellschaft für den Wiederaufbau,[37] diese soll bei der Koordinierung und dem Wiederaufbau helfen.[46]
Rech
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Rech kam eine Person in den Fluten ums Leben. 21 Häuser wurden beschädigt oder von den Fluten mitgerissen. Hinzu kamen weitere massive Schäden an der Infrastruktur, wie an Straßen und der Nepombrücke.[47] Die Bundeswehr unterstützte die Aufräumarbeiten in Rech und half zunächst mit zwei Schlauchbooten aus, damit die Bewohner die Ahr überqueren konnten.[48] Später installierte sie eine provisorische Brücke und verband den zweigeteilten Ort wieder.[47] Der Friedhof von Rech wurde überschwemmt und stark beschädigt.[49] "Das Gemeindehaus und die Grundschule des Ortes wurden in der Flutnacht überschwemmt und schwer beschädigt.[50][51]
Die Nepomukbrücke, die zuvor den Ort verband, wurde in den Fluten schwer beschädigt. Der vierte Brückenbogen wurde mit einem großen Teil des südlichen, rechtsseitigen Ufers fortgerissen.[52] Infolge eines Gutachtens, das aussagte, dass die Ahr beim nächsten Hochwasser allein durch die Brücke um 1,50 Meter ansteigen könne,[53] wurde die Brücke abgerissen.[54]
Schuld
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Schuld gab es zahlreiche Sachschäden zu beklagen. 141 Häuser wurden so stark beschädigt, dass man in ihnen nicht mehr oder nur noch im ersten Stock wohnen konnte, vier Häuser wurden komplett weggespült[55], viele Straßen waren nach der Flutkatastrophe nicht mehr nutzbar.[56] Trotz der massiven Zerstörung von Häusern und Infrastruktur kam in Schuld niemand ums Leben.[57] In Schuld schreiten die Reparaturen und Renovierungen nur schleppend voran.[58]
Sinzig
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Sinzig kamen 13 Menschen in den Fluten ums Leben, 12 davon waren Menschen mit einer geistigen Behinderung, die in einer Einrichtung Lebenshilfe ertranken.[59] Die Caritas Werkstätten des Ortes wurden schwer beschädigt, seit dem 04. März 2024 konnte der dritte Teilbereich der Einrichtung wieder in Betrieb genommen werden.[60] Laut dem Ortsvorsteher wurden mehrere Hundert Häuser beschädigt, drei mussten abgerissen werden.[61] An der Ahrtalbrücke (B9) brach ein Pfeiler, und die Fahrbahn sackte infolgedessen um 2 Meter ab. Die Reparaturen an der Brücke dauerten bis zum 03. September 2022; bis dahin war diese nur einseitig befahrbar. Der eingebrochene Teil der Brücke wurde abgerissen und neu gebaut.[62][63]Die zentrale Kläranlage des Ahrtals sowie viele Hundert Meter Kanalrohre in Sinzig wurden ebenfalls durch die Flut zerstört. Als Folge befanden sich Öl, Schaum und Schlamm in der Ahr. In Ahrbrück, Dernau und anderen Orten an der Ahr wurde das Abwasser direkt in die Ahr gepumpt, wodurch die Seuchengefahr in der Region anstieg..[64] Die Sinziger Kläranlage wird nun an einer hochwassergeschützten Stelle neu aufgebaut.[65] Sie soll 20 Millionen Euro kosten und bis 2030 in Betrieb genommen werden.[66]
Untersuchungsausschuss [67][68]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Untersuchungsausschuss 18/1 “Flutkatastrophe”[69]
- Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses[70]
- Zwei Rücktritte, 42 Sitzungen, 6700 Seiten Protokoll, 227 Zeugen, 20 Sachverständige[71]
- Vorenthalten von Akten seitens NRW Ministerium gegenüber des Ahrtal Ausschusses.[72] <- Quelle überprüfen // Urteil des Verfassungsgerichtshofs -> [73] Aktenzeichen: VerfGH 31/23 [74]
Nachwirkungen in der Region bis 2024
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ermittlungen gegen Jürgen Pföhler
- Wurden eingestellt
- Bewohner können Entscheidung das Verfahren einzustellen nicht nachvollziehen.
- Ermittlungen gegen Jürgen Pföhler
- Wiederaufbau
Ursachen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Globale Erwärmung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laut dem IPCC werden Extremwetterereignisse immer häufiger und intensiver.[78] Modellrechnungen haben gezeigt, dass durch den Klimawandel die Wahrscheinlichkeit einer Flutkatastrophe im Ahrtal 1,2 bis 9 Mal höher, und die Niederschlagsmenge bis zu 19 % erhöht war.[79][80]
Wolkenbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erhöhung der Temperatur in Deutschland um 1.6k[81][82] hat zur Folge, dass sich mehr Feuchtigkeit in der Luft halten kann, die relative Feuchtigkeit ist inzwischen um 11,5% angestiegen. Mehr Wasserdampf in der Atmosphäre bedeutet zum einen, dass sich mehr Wolken bilden können und Niederschläge heftiger werden aber auch das es häufiger zu Gewittern kommt. [82]
Abschwächung und Verlagerung des Polarfrontjetstream nach Norden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die Abschwächung und Verlagerung des Polaren Jetstream nach Norden kommt es in Europa vermehrt zu persistenten Großwetterlagen. Der meridionale Temperaturkontrast ist ein Temperaturunterschied zwischen den äquatorialen und polaren Regionen. Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen in den Polarregionen schneller als in den Tropen, was zu einer Reduzierung dieses Temperaturunterschieds führt. Ein geringerer meridionaler Temperaturkontrast schwächt die treibende Kraft des Jetstreams. Dies führt dazu, dass der Jetstream langsamer und welliger wird, was die Wahrscheinlichkeit für länger anhaltende und extremere Wetterbedingungen erhöht. [83]
Das bedeutet, dass Hoch- und Tiefdruckgebiete länger an einem Ort verweilen. Im Falle eines Extremwetterereignisses wie im Ahrtal verbleit das Unwetter so länger an einem Ort anstatt weiterzuziehen, was wiederum zu weiteren Niederschlägen in der Region geführt hat.[82]
Meteorologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Beginn der zweiten Juliwoche lag ein markanter Höhentrog auf dem Atlantik, sein Zentrum befand sich einige Hundert Kilometer südöstlich der Südspitze Grönlands. Am 11. Juli 2021 erreichte er Irland; 24 Stunden später passierte er die Südwestspitze Cornwalls (England). Am 13. Juli 2021 erreichte der inzwischen als Höhentief auftretende Trog die westliche Nordsee über den Ärmelkanal und die Westhälfte Frankreichs. Über Mitteleuropa sank auf der Vorderseite des Höhentiefs der Luftdruck, und das Tiefdruckgebiet „Bernd" bildete sich.[82] In den folgenden Tagen drängte Hoch „Dana" Tief „Bernd" in Richtung Südeuropa ab. Dadurch kam es zu anhaltenden Starkniederschlägen im Osterzgebirge und der Lausitz sowie im Berchtesgadener Land. Ab dem 19. Juli 2021 entspannte sich die Wettersituation zunehmend.[84]
Schiefergestein[85]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hochwasser Mitteleuropa, Juli 2021 (Deutschland) [82]
Folgen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Todesopfer:[3]
- 30. August 2021: 133
- 23. Juni 2023: 135 + 1 vermisste Person
- Schäden mit mind. 40 Mrd. Euro teuerste Flutkatastrophe seit Ende des zweiten Weltkriegs.[80]
- Größte Naturkatastrophe in der Geschichte von Rheinland-Pfalz.[1]
- 94,5 l pro Quadratmeter an einem Tag mehr als sonst in einem ganzen Monat.[86]
- Auswirkungen auf die physische uns psychische Gesundheit. [87]
Psychische Gesundheit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einer Umfrge des Klima-Anpassung, Hochwasser und Resillienz Projekts[88] an der 516 Haushalte teilnahmen kam herraus das 42% der Befragten auch ein Jahr nach der Flut durch die Ereignisse stark oder sehr stark belastet sind. 28% der Befragten zeigten Anzeichen einer posttraumatischen Belstaungsstörung.[89] Andere Schätzungen gehen von 4000 Betroffenen von PTBS in Folge der Flutkatatrophe aus.[87]
Organisation privater Helfer: [90]
Erdrutsche: [91]
Wichtige Quellen:
- Warnung des Europäischen Flutwarnsystem (EFAS)[92]
- Aktuelle Quelle über die Geschehnisse im Ahrtal: [3]
- Klimawandel[80]
- Bericht der Bundesregierung Hochwasserschutz im Ahrtal[93]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Hochwasser 2021 in RLP: Auf einer Karte die aktuelle Lage in allen Orten. SWR, 20. Juni 2023, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ Noch ein Vermisster - Aktuelle Daten und Fakten. SWR, 23. Juni 2023, abgerufen am 19. August 2024.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen :2. - ↑ Hochwasser im Ahrtal – Wie groß war das Ausmaß der Katastrophe? morgenpost, 5. Juni 2024, abgerufen am 19. August 2024.
- ↑ Ein Wiederaufbau ohne Konzept. deutschlandfunk, 15. Juli 2023, abgerufen am 19. August 2024.
- ↑ Nach der Flut an der Ahr 2021 Wiederaufbau und Aufarbeitung. Bundeszentrale für Politische Bildung, 10. Juli 2023, abgerufen am 20. August 2024.
- ↑ The Copernicus Emergency Management Service forecasts, notifies, and monitors devastating floods in Germany, Netherlands, Belgium and Switzerland. 16. Juli 2021, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ Wetterberuhigung? Erst einmal Fehlanzeige! Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ DWD. Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ a b c d e f g h i j Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen :4. - ↑ Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen :18. - ↑ Lagebericht: Starkregen und Hochwasser an der Ahr. Kreisverwaltung Ahrweiler, 14. Juli 2021, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ a b Flutkatastrophe 2021: Altenahr (Kreis Ahrweiler). SWR, 12. Juni 2023, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ Was ist in der Flutnacht passiert? - Ein Protokoll. SWR, 4. Juli 2024, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Pegel Altenahr / Ahr. Rheinland-Pfalz Landesamt für Umwelt, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ Brücken im Ahrtal: Zwischen Neubau und Denkmalschutz. tagesschau.de, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Flutkatastrophe 2021: Ahrbrück (Kreis Ahrweiler). SWR, 12. Juni 2023, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ Ahrbrück 2021. navisev, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ THW errichtet Behelfsbrücke über die Ahr. SWR, 25. Juli 2021, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Flutkatastrophe 2021: Bad Neuenahr-Ahrweiler (Kreis Ahrweiler). SWR, 23. Juni 2023, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ Erich Kästner - Realschule Plus. Ahrtahl, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Baustellen-Reportage: Erich-Kästner-Realschule Plus. Bad Neuenahr Ahrweiler, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Baustellen-Reportage: Grundschule Ahrweiler. Bad Neuenahr Ahrweiler, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Flutkatastrophe im Ahrtal: Erster zerstörter Sportplatz wiedereröffnet. 12. Juni 2023, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Vorher-Nachher-Bilder: Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe im Ahrtal. tagesschau.de, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ a b Pläne für die Sanierung des Friedhofs Ahrweiler vorgestellt. General Anzeiger, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Bei der Flut zerstörte Tennisanlage eingeweiht - "Aufgeben war keine Option". SWR, 30. April 2024, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ Erstes Schwimmbad in Ahrweiler öffnet wieder nach der Flut. General Anzeiger, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Unsere Stadt wird #wiederbunt. Bad Neuenahr Ahrweiler, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Unsere Stadt wird #wiederbunt. Bad Neuenahr Ahrweiler, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ a b Flutkatastrophe 2021: Dernau (Kreis Ahrweiler). SWR, 21. Juli 2022, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ Flutkatastrophe im WeinKulturDorf Dernau vom 14./15.7.21. Wein Kultur Dorf Dernau, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Weinbaubrücke. Zukunft Mitelahr, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Kindergarten. Zukunft Mittelahr, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Weinbrunnenplatz. Zukunft Mittelahr, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Gemeindehaus. Zukunft Mitteahr, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ a b Zukunft Mittelahr. Abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Flutkatastrophe 2021: Insul (Kreis Ahrweiler). SWR, 12. Juni 2023, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ Nach Hochwasser: Neue Brücke für Insul. Blick aktuell, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ a b Hochwasserkatastrophe 2021 – Sachstandsbericht der Kreisverwaltung. Krerisverwaltung Ahrweiler, S. 47, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Konzepte zum Hochwasserschutz in Insul vorgestellt. Kreisverwaltung Ahrweiler, 14. Mai 2024, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ a b Flutkatastrophe 2021: Mayschoß (Kreis Ahrweiler). SWR, 9. Juni 2024, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ Wohnmobilstellplatz. Zukunft Mittelahr, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Das Winzerdorf, das sich selbst hilft. Süddeutsche Zeitung, 28. Juli 2021, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Mayschoß ist der Pfalz immer noch dankbar nach der Flut im Ahrtal. SWR, 6. März 2023, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Maßnahmen zum Wiederaufbau schaffen Lebensqualität. Zukunft Mittelahr, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ a b Flutkatastrophe 2021: Rech (Kreis Ahrweiler). SWR, 13. Juli 2022, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ Ortsteile von Rech waren vier Tage lang getrennt. General Anzeiger, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Friedhof. Zukunft Mittelahr, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Gemeindehaus. Zukunft Mittelahr, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ St.-Martin-Grundschule. Zukunft Mittelahr, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Nach der Katastrophe: In Rech verlässt man sich lieber auf Selbsthilfe. Rhein-Zeitung, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Aus Sorge vor der nächsten Flut reißt ein kleines Dorf sein Wahrzeichen ab. Focus Online, 2. Juli 2023, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Nepomuk in Ketten: Umstrittener Rückbau der Brücke in Rech hat begonnen. 7. Juli 2023, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Ein Jahr nach dem Ahrtal-Hochwasser:Leben nach der Flut. TAZ, 9. Juli 2022, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Verheerende Schäden in Schuld im Kreis Ahrweiler. SWR, 16. Juli 2021, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Flutkatastrophe 2021: Schuld (Kreis Ahrweiler). SWR, 13. Juli 2022, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ Das eine Dorf ist wieder schön, das andere hat noch immer keine Straße. Focus Online, 8. Februar 2024, abgerufen am 9. August 2024.
- ↑ Tragödie im Lebenshilfehaus. In: Lebenshilfe-Ahrweiler. 16. Juli 2021, abgerufen am 19. August 2024.
- ↑ Wiederaufbau nach der Flut. St. Raphael Caritas Alten- und Behindertenhilfe, abgerufen am 19. August 2024.
- ↑ Flutkatastrophe 2021: Sinzig (Kreis Ahrweiler). SWR, 31. Juli 2022, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ 14 Monate nach Flut: B9-Brücke in Sinzig komplett fertig. SWR, 16. September 2024, abgerufen am 9. August 2024.
- ↑ B9-Ahrbrücke wieder freigegeben. Stadt Sinzig, abgerufen am 9. August 2024.
- ↑ Abwasserproblem: "Die Ahr ist nur noch eine braune Suppe". SWR, 17. August 2021, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Katrin Eder: „Der Wiederaufbau im Ahrtal kommt einen großen Schritt voran“. Reinland Pflaz Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Ahrtal-Aufbau: Millionen für Wasserleitung und Kläranlage. Zeitung für Kommunale Wirtschaft, 23. Mai 2024, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ U-Ausschuss zur Flutkatastrophe - Bericht ab Freitag für jeden online verfügbar. SWR, 1. August 2024, abgerufen am 1. August 2024.
- ↑ Flut-U-Ausschussvorsitzender Haller hält Aufarbeitung für angemessen. SWR, 11. Juli 2024, abgerufen am 1. August 2024.
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- ↑ Organstreitverfahren wegen Nichtvorlage von Akten an den "PUA II - Hochwasserkatastrophe": Verkündungstermin am 9. April 2024. Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen, 22. Februar 2024, abgerufen am 1. August 2024.
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