Krähenbeerblättrige Berberitze
Krähenbeerblättrige Berberitze | ||||||||||||
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Krähenbeerblättrige Berberitze (Berberis empetrifolia) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Berberis empetrifolia | ||||||||||||
Lam. |
Die Krähenbeerblättrige Berberitze oder Krähenbeer(en)-Berberitze (Berberis empetrifolia) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae). Sie stammt aus Südamerika (Mittel-Chile bis Feuerland). Sie wurde 1792 von Jean-Baptiste de Lamarck in Tableau encyclopédique beschrieben. Ihren botanischen Namen hat sie aufgrund ihrer Blätter, die denen von Krähenbeeren-Arten (Empetrum) ähneln.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Krähenbeerblättrige Berberitze ist ein niederliegender, immergrüner Strauch, der nur Wuchshöhen von bis zu 0,6 Meter erreicht. Die Rinde der ein- und zweijährigen Zweige ist gelblich bis rotbraun, kantig, kahl und häufig bereift; die Rinde mehrjähriger Zweige ist grau, gefurcht und mehr oder weniger flockig-rissig. Die ein- bis dreiteiligen Dornen sind hellbraun und werden 0,3 bis 1,8 Zentimeter lang.
Die linealen Laubblätter sitzen an bis zu 2,5 Millimeter langen Stielen, sind bisweilen gebogen, derb, stachelspitzig, 0,5 bis 2 Zentimeter lang und 1 bis 1,2 Millimeter breit, oberseits matt dunkelgrün und unterseits hellgrün gefärbt. Die Blattränder sind nach unten umgerollt, so dass sie sich fast berühren und den Blättern ein nadelartiges Aussehen geben, und weisen zusätzlich mehr oder weniger haarartige Papillen auf, welche die durch die Einrollung der Blattränder entstandene Höhlung gegen allzu große Transpiration schützen. Es handelt sich um Anpassungen an die große Höhe und an die trockenen windigen Standorte, an denen diese Pflanze an der Magellanstraße, in Patagonien und in den Anden lebt (Xerophilie).
Die goldgelben Blüten sind 3 bis 5 Millimeter groß und stehen einzeln oder zu zweit an 2 bis 14 Millimeter langen Stielen und enthalten 12 bis 17 Blütenhüllblätter. Die kugelförmigen Früchte, Beeren mit Narbenresen sind schwarzblau und bereift, 4 bis 7 Millimeter groß und enthalten ein bis neun etwa 3 bis 4 Millimeter lange Samen.
Diese Art blüht in ihrer Heimat von November bis Januar (in Mitteleuropa im Mai) und fruchtet von Dezember bis März.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.[1]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Chile findet sich diese Art von den Anden der Región de Coquimbo und in Argentinien von den Anden der Provinz Mendoza bis nach Feuerland im Süden beider Länder. Sie steigt von Meereshöhe bis in 3000 Meter NN. In Südamerika wird diese Art zarcilla, monte negro und uva de la cordillera genannt.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Pflanzenart wird selten als Hecken- und Zierstrauch verwendet. Alle Pflanzenteile außer den Beerenfrüchten der Krähenbeerblättrigen Berberitze sind, wie die meisten Berberitzen, giftig.
Hybriden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schmalblättrige Berberitze (Berberis × stenophylla hort.) ist eine Hybride aus der Krähenbeerblättrigen Berberitze und Darwins Berberitze.
Es sind auch natürliche Hybriden mit Berberis montana und Berberis grevilleana bekannt.
Synonyme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Krähenbeerblättrige Berberitze gibt es folgende Synonyme:
- Berberis empetrifolia var. magellanica C.K.Schneid.
- Berberis mutabilis Phil.
- Berberis revoluta Sm. ex DC.
- Berberis wawrana C.K.Schneid.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage, Band IV/1. Teil, Carl Hanser Verlag, München 1958.
- Jost Fitschen (Begr.), Franz H. Meyer, Ulrich Hecker, Hans Rolf Höster, Fred-Günter Schroeder: Gehölzflora. 11. erw. und korr. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01268-7.
- Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. 2. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2006, ISBN 3-8001-4832-3.
- Camillo Karl Schneider: Illustriertes Handbuch der Laubholzkunde. Erste Lieferung, Verlag Gustav Fischer, Jena 1904, S. 298, Fig. 194, online auf biodiversitylibrary.org.
- Georg Tischler: Die Berberidaceen und Podophyllaceen. Versuch einer morphologisch-biologischen Monographie. In: A. Engler (Hrsg.): Botanische Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie. 31. Band, Engelmann, Leipzig 1902, online auf biodiversitylibrary.org.
- Leslie R. Landrum: Revision of Berberis (Berberidaceae) in Chile and Adjacent Southern Argentina. In: Annals of the Missouri Botanical Garden. Band 86, Nr. 4, 1999, S. 808 f, 818, online auf biodiversitylibrary.org.
- Leslie R. Landrum: Berberidaceae. In: Flora de Chile. Band 2, Nr. 2, 2003.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Berberis empetrifolia in der Flora Chilena (span.) ( vom 4. Mai 2013 im Internet Archive)
- Berberis empetrifolia auf chileflora.com.
- Bestimmungsschlüssel der chilenischen Berberis-Arten und Beschreibung dieser Art (span.; PDF; 2,05 MB).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Berberis empetrifolia bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis