Beregowoje (Kaliningrad, Krasnosnamensk)
Untergegangener Ort
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Beregowoje (russisch Береговое, deutsch Nowischken, 1928–1945: Brämerhusen, litauisch Noviškiai) ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.
Die Ortsstelle befindet sich acht Kilometer östlich von Pobedino (Schillehnen/Schillfelde) unmittelbar an der Szeszuppe, die hier die Grenze zu Litauen bildet. Am gegenüberliegenden Ufer befindet sich der kleine litauische Ort Žaltynai.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um 1540 gab es in diesem Bereich die Streusiedlung Berckenwerder, die sich an der Szeszuppe entlang zog.[1] Um 1780 bestand Nowischken, das vorher Nobeningken genannt wurde, aus einem adeligen Dorf und einem kölmischen Gut. Gutsherr war ein Kriegsrat Wlömer.[2] 1874 wurde der Gutsbezirk Nowischken in den neu gebildeten Amtsbezirk Doristhal im Kreis Pillkallen eingegliedert.[3] Zum Gutsbezirk Nowischken gehörte auch das Vorwerk Neuhof(f). Um 1900 wurde die Landgemeinde Nathalwethen (s. u.) als Vorwerk an Nowischken angeschlossen. 1928 wurde der Gutsbezirk in eine Landgemeinde umgewandelt und nach der Gutsbesitzerfamilie Braemer orthographisch nicht ganz richtig in Brämerhusen umbenannt.
1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt das eigentliche Nowischken den russischen Namen Beregowoje und wurde gleichzeitig dem neu gebildeten Dorfsowjet Pobedinski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[4] Beregowoje wurde vor 1975 aus dem Ortsregister gestrichen.[5]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Bemerkungen |
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1867[6] | 221 | |
1871[6] | 227 | |
1885[7] | 240 | Davon in Neuhoff 81 |
1905[8] | 215 | Davon in Nathalwethen 6, in Neuhof 67 |
1910[9] | 232 | |
1925[10] | 239 | |
1933[11] | 222 | |
1939[12] | 185 |
Nathalwethen (Brämerswalde)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nat(h)alwethen, auch Matholischken genannt, war um 1780 ein königliches Bauerndorf mit drei,[13] später vier Höfen.[14] 1874 wurde die Landgemeinde Nathalwethen dem neu gebildeten Amtsbezirk Wisborienen zugeordnet.[15] Um 1900 wurde Nathalwethen als Vorwerk an das Gut Nowischken (s. o.) angeschlossen. 1938 wurde das Vorwerk in Brämerswalde umbenannt.
Über eine etwaige Wiederbesiedelung nach 1945 ist nichts bekannt. Es wurde aber in unmittelbarer Nähe eine Straßenbrücke über die Szeszuppe in die Litauische SSR errichtet (54° 54′ 31″ N, 22° 48′ 28″ O ), die nicht mehr da ist.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner |
---|---|
1867[6] | 52 |
1871[6] | 52 |
1885[7] | 50 |
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nowischken/Brämerhusen gehörte zum evangelischen Kirchspiel Schirwindt, Nathalwethen allerdings zum evangelischen Kirchspiel Schillehnen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nowischken bei genwiki.genealogy.net
- Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Brämerhusen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Portal:Pillkallen/Geschichte/Aus_der_Geschichte_des_Kreises_(von_Erwin_Spehr)) Erwin Spehr: Aus der Geschichte des Kreises Schloßberg (Pillkallen), auf genwiki.genealogy.net
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 107.
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Doristhal
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru (rar-Datei) taucht er nicht mehr auf.
- ↑ a b c d Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
- ↑ a b >Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
- ↑ Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, Band 67, 1927
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
- ↑ Michael Rademacher: Kreis Pillkallen/Schloßberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 107.
- ↑ Alexander August Mützell: Neues Topographisch-Statistisch-Geographisches Wörterbuch des Preussischen Staates, Dritter Band, Kr-O, Halle 1822
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Grenzhöhe