Berliner Bäder-Betriebe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Berliner Bäderbetriebe)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Berliner Bäder-Betriebe

Logo
Rechtsform Anstalt des öffentlichen Rechts
Gründung 1996
Sitz Berlin, Deutschland Deutschland
Leitung Johannes Kleinsorg (Vorstandsvorsitzender),
Marie Rupprecht (Vorstand)
Mitarbeiterzahl 724 (Jahresdurchschnitt 2018)[1]
Umsatz 19,3 Mio. € (2018)
(Landeszuschuss: 58,1 Mio. €)[1]
Website www.berlinerbaeder.de
Stand: September 2019

Die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) sind der größte kommunale Bäderbetreiber Europas. Insgesamt unterstehen den BBB 61 Bäder. Sie verwalten 26 Schwimmhallen, 4 Kombibäder (Hallen- und Sommerbad) für den öffentlichen Badebetrieb, weitere sieben nichtöffentliche Schwimmeinrichtungen für den Schul- und Vereinsbetrieb sowie 26 Frei- und Sommerbäder. Letztere sind etwa zu einem Drittel an private Betreiber verpachtet. Zudem gehören den Berliner Bäder-Betrieben 22 Saunen, von denen drei verpachtet sind.[2] Jährlich besuchen etwa sechs Millionen Menschen diese Einrichtungen (Stand: 2017).

Die Berliner Bäder-Betriebe wurden 1996 als Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet. Sie übernahmen die Trägerschaft der Bäder von den bis dahin zuständigen Berliner Bezirken. Die finanzielle Ausstattung des Zuschussbetriebs geht seither kontinuierlich zurück. Während die Bezirke 1995 für ihre Bäder noch rund 79 Millionen Euro erhielten, reduzierte das Land Berlin im Jahr 2000 den Zuschuss auf 55,8 Millionen Euro und im Jahr 2006 auf 37,3 Millionen Euro. In den Jahren 2001 und 2002 mussten deshalb elf Bäder geschlossen werden. Im Jahr 2002 wurden die Eintrittspreise erhöht und Ermäßigungen reduziert. 2014 sind die Preise erneut angehoben worden.

In den Erhalt oder gar die technische Erneuerung der Schwimmhallen wurde so gut wie gar nicht investiert, es besteht ein hoher Sanierungs­stau. Dieser wird im Frühjahr 2019 mit rund 230 Millionen Euro beziffert.[3] Deshalb musste 2018 die Schwimmhalle Holzmarktstraße für immer schließen. Der Fortbestand weiterer Schwimmhallen ist gefährdet.

Seit Anfang Juni 2024 ist die Nutzung einiger Bäder nur noch mit einem Onlineticket möglich.[4]

Die Schwimmanlagen der BBB sind Orte des Schwimmenlernens, des Breiten- und Leistungssports, des Gesundheits- und Rehabilitationssports und Naherholungsorte für die Bevölkerung.

Der nichtöffentliche Badebetrieb für das Schul- und Vereinsschwimmen hat einen Anteil von rund 50 Prozent des gesamten Badebetriebs.

Die Bäderbetriebe haben mit dem im Jahr 2018 beschlossenen Investitionspaket vor zwei Bäder neu zu errichten:[5]

  • Multifunktionsbad Mariendorf: soll das alte Kombibad ersetzen; Kosten: 31 Millionen Euro; voraussichtliche Inbetriebnahme: 2024 (im März 2019 noch in der Planungs- und Abstimmungsphase)
  • Multifunktionsbad Pankow: Erweiterungsbau zum bestehenden Sommerbad; Kosten: 29 Millionen Euro; voraussichtliche Inbetriebnahme: 2024 (im März 2019 noch in der Planungs- und Abstimmungsphase)

Sanierung und Modernisierung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2018 erhielten die Bäder-Betriebe vom Senat eine Kapitalzusage, sodass ab 2019 drei dringende Investitionen begonnen werden konnten: Seit Juni 2019 konnten Sanierungsarbeiten im Stadtbad Tiergarten und im Paracelsusbad beginnen, Anfang 2020 wurde das Spreewaldbad im Ortsteil Kreuzberg für zwei Jahre zwecks Komplettsanierung geschlossen. Bereits im Sommer 2018 wurden Schüler mit Bussen zu Schwimmhallen in Tempelhof und Schöneberg gebracht.[6] Kleinere Baumaßnahmen erfolgen im Jahr 2019 auch in anderen Bädern, ohne dass diese dafür geschlossen werden mussten.[3]

Die Einnahmen und Ausgaben der Berliner Bäder-Betriebe 2019 nach Positionen
Quelle: Infrastrukturatlas 2020[7]

Das Sanierungsprogramm sollte bis Ende 2021 dauern.[5] Im Einzelnen handelt es sich um folgende Maßnahmen (Auswahl der Objekte, die mehr als eine Million Euro kosten):

  • Tiergarten: Grundinstandsetzung und Bau eines Außenbeckens; Beginn der Arbeiten: Juni 2019; Kosten: 12,1 Millionen Euro
  • Paracelsus in Reinickendorf: umfassende Instandsetzung; Dauer der Arbeiten: voraussichtlich von Juni 2019 bis Juni 2021[veraltet]; Kosten: ca. 8 Millionen Euro
  • Wellenbad am Spreewaldplatz in Kreuzberg: Grundinstandsetzung und barrierefreier Ausbau; Dauer der Arbeiten: voraussichtlich von Anfang 2020 bis Sommer 2022[veraltet]; Kosten: ca. 15 Millionen Euro
  • Schwimmhalle Marzahn am Helene-Weigel-Platz: Einbau eines Edelstahlbeckens; Dauer der Arbeiten: Mai bis November 2019[veraltet]; Kosten: 2 Millionen Euro
  • Stadtbad Schöneberg: Austausch Lüftungsanlagen, Beseitigung von Fliesenschäden, Wiederaufbau der Sauna; Dauer der Arbeiten: Juni bis November 2019[veraltet]; Kosten: rund 3,5 Millionen Euro
  • Schwimmhalle Buch: umfassende Modernisierung der Wasseranlagen und des Gebäudes, Erweiterung der Sauna; Wiedereröffnet: Januar 2020[8]; Kosten: 6,2 Millionen Euro
  • SSE, Prenzlauer Berg: Abschluss Sanierung Wettkampfbecken bis Juni 2019[veraltet]; Kosten: 1,2 Millionen Euro
  • Schaffung von Zwischenlösungen für das Prinzenbad (Bau einer Interims-Schwimmhalle) und für das Kombibad Seestraße (Errichtung einer Traglufthalle über zwei Außenbecken im Dezember 2019[veraltet])

Die Berliner Bäder-Betriebe sind über ihre Tochter BBB Infrastruktur GmbH & Co. KG mittelbar an der Gesellschaft PD – Berater der öffentlichen Hand beteiligt.[9]

Freibäder und Schwimmhallen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
(alphabetisch sortiert nach Ortsteilen)
  • Uta Maria Bräuer und Jost Lehne: Bäderbau in Berlin. Architektonische Wasserwelten von 1800 bis heute. Lukas Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-86732-129-7.
  • Susanne Rost, Gerhard Lehrke: Schöner schwimmen. In: Berliner Zeitung, 21. März ????. S. 9.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Geschäftsbericht 2018 (PDF), 90 S., abgerufen am 13. April 2020.
  2. Homepage der Bäderbetriebe mit einigen Daten (Memento vom 27. Juli 2013 im Internet Archive)
  3. a b BBB aktuell, Informationsbroschüre der Berliner Bäder-Betriebe, Ausgabe 1/2019.
  4. Martin Schwarzbeck: Wie Online-Pflicht Menschen ausschließt. netzpolitik.org, 31. August 2024, abgerufen am 2. September 2024.
  5. a b Schöner schwimmen… (s. Literatur)
  6. Susanne Lenz: Die Schwimmhalle an der Holzmarktstaße schließt. In: Berliner Zeitung, 19. April 2018, S. 15.
  7. Infrastrukturatlas – Daten und Fakten über öffentliche Räume und Netze (Memento vom 14. November 2020 im Internet Archive) Berlin 2020, ISBN 978-3-86928-220-6, dort S. 28
  8. https://www.berliner-woche.de/buch/c-sport/bucher-schwimmhalle-an-der-wolfgang-heinz-strasse-nach-fast-zwei-jahren-sanierung-wiedereroeffnet_a248062
  9. Vorstellung der PD. (PDF) In: pd-g.de. 12. Mai 2021, archiviert vom Original am 21. Mai 2021; abgerufen am 21. Mai 2021.