Hohe Mandling

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Hohe Mandling

Hohe Mandling (967 m) mit dem oberen Teil der Süßwände, aufgenommen im Raimundviertel in Pernitz

Höhe 967 m ü. A.
Lage Niederösterreich, Österreich
Gebirge Gutensteiner Alpen
Dominanz 5,8 km → Hohe Wand
Schartenhöhe 337 m ↓ Geyersattel
Koordinaten 47° 53′ 42″ N, 16° 0′ 32″ OKoordinaten: 47° 53′ 42″ N, 16° 0′ 32″ O
Hohe Mandling (Niederösterreich)
Hohe Mandling (Niederösterreich)
Normalweg Wanderung

Die Hohe Mandling (bisweilen: der Hohe Mandling) ist ein 967 m ü. A. hoher Berg in den Gutensteiner Alpen im südlichen Niederösterreich.

Lage und Umgebung

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Die Hohe Mandling erhebt sich mit recht steilen Flanken zwei Kilometer nördlich des Piestingtals. Der gesamte Westteil des Bergstocks und auch sein höchster Punkt gehören zum Gebiet der Marktgemeinde Pernitz im Bezirk Wiener Neustadt-Land. Die Südostflanke liegt im Gebiet der Marktgemeinde Waldegg, während die nordöstlichen Ausläufer zum Gemeindegebiet von Hernstein und somit bereits zum Bezirk Baden gehören.

Nördlich des Bergstocks entspringt der Feichtenbach, der im Pernitzer Ortsteil Ortmann in die Piesting mündet. Die nördliche Grenze zum Nachbarberg Waxeneck bildet der Geyersattel. Hier entspringt der Veitsauer Bach, der nach Nordosten durch Grillenberg in die Triesting abfließt. Von der östlich benachbarten, etwas niedrigeren Vorderen Mandling wird der Berg durch das Stampftal getrennt.

Die Hohe Mandling ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer. Auf der Gipfelkuppe des Berges stand auf der sogenannten Knödelwiese die Berndorfer Hütte, die 2007 abbrannte und deren verbliebene Grundmauern in der Folge auch abgetragen wurden.[1]

Entstehung des Namens

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Die Hohe Mandling wurde erstmals 1369 als Mandlich erwähnt. Nach Heinz Pohl ist der Name slawischen Ursprungs und leitet sich von slawisch *monьnika, von *monĭ-/*moń- (= „Hals“, „Sattel“) ab. Dieser Wortstamm machte die gleiche Bedeutungsentwicklung durch wie das Lateinische collum (= „Hals“ hin zu „Sattel“, „Pass“).[2]

Uneinigkeit besteht darüber, ob Mandling männlichen oder weiblichen Geschlechts ist. In Landkarten lassen sich sowohl die Bezeichnung „Hohe Mandling“ als auch „Hoher Mandling“ finden. Die Karten des BEV verwenden die weibliche Form.[3]

Am 20. November 1866 wurde der letzte Wolf Niederösterreichs zwischen Fotzeben und der Hohen Mandling durch den erzherzoglichen Forstadjunkten Michael Wagner aus dem Berndorfer Ortsteil Steinhof erlegt. Daran erinnert nicht nur eine Gedenktafel, die an jener Stelle aufgehängt wurde, sondern auch die in der Gegend verbreiteten Sagen über einen Geisterwolf, der zwischen der Wolfsbuche und der nördlich von Pottenstein gelegenen Wolfsgeist (Lage) spuken soll.

Gedenktafel an jener Stelle, an der der letzte Wolf Niederösterreichs erlegt wurde

Auf der Hohen Mandling eröffnete am 1. August 1920 die „Ortsgruppe Berndorf und Umgebung“ in einer zweckgemäß instandgesetzten Jagdhütte der Forst- und Domänendirektion Herrnstein die Berndorfer Hütte als Provisorium, um das Gebiet der Mandling dem Touristenverkehr leichter zu erschließen. Die bereits geplante Schutzhütte, für deren Verwirklichung die Geldmittel noch nicht gereicht hatten,[Anm. 1] war neben dem Bauprovisorium (das auf Pritschen mit Heu immerhin 20 Personen Nächtigung bieten konnte) als Modell im Maßstab 1:25 zu besichtigen.[4]

Auf Betreiben des Berndorfer Turnvereins Jahn fand am 8. September 1923 auf der entsprechend vorbereiteten Bergwiese das erste Bergturnfest statt. Diese sich auf den völkischen Gedanken stützende Veranstaltung (ab 1925: Gau-Bergturnfest) fand, mit Ausnahme des Jahres 1934, bis 1943 (dem 19. Mal),[5] jährlich statt.[6] Bisweilen nahmen 400 Personen an den leichtathletischen Wettbewerben teil;[7] für einen Teil der bis zu 2000 Besucher wurden (neben der beschränkten Zahl von Unterbringungen im Schutzhaus sowie einer unweit gelegenen Jagdhütte) Zelte aufgebaut; wer keine Unterkunft in Gipfelnähe finden konnte, wählte den morgendlichen Aufstieg vorzugsweise vom Talschluss des zu Hernstein gehörenden Grillenbergtals, der Schwaig, wo in manchen Jahren ein Fahrradparkplatz eingerichtet war.

Nach zweijähriger Bauzeit wurde am 27. Juli 1924 das ursprüngliche Bauvorhaben mit einer Eröffnungsfeier erfolgreich abgeschlossen.[8] Die Berndorfer Hütte wurde während des Zweiten Weltkriegs wegen ihrer schwer erreichbaren Lage von Partisanen und Deserteuren als Zentrum des bewaffneten Widerstandes gegen den Nationalsozialismus genutzt.

Der Gipfelbereich, wo bis 2007 die Berndorfer Hütte stand.

Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Berndorfer Gruppe nicht wieder gegründet wurde, übernahm der Österreichische Gebirgsverein die Berndorfer Hütte, welche (nach einigen Verwaltungsproblemen während der 1980er-Jahre) an die 1979 als Verein ins Leben gerufene Gruppe Baden[9] kam. Neu verpflichtete Pächter renovierten 1980[10] die Schutzhütte und erhielten sie auf diese Weise weiterhin als Übernachtungs- und Verpflegungsstätte für Besucher des Berges. Vom 9. auf den 10. November 2007 brannte die Hütte aus bisher ungeklärter Ursache bis auf die Grundmauern ab,[11] eine 27 Einsatzfahrzeuge umfassende Löschaktion blieb aufgrund der einschichtigen Örtlichkeit ohne Erfolg.[12][Anm. 2]

Die Hohe Mandling ist auf folgenden Wegen erreichbar:

  • Von Grillenberg, Gemeinde Hernstein, erschließt sich die Hohe Mandling über einen Forstweg durch die Fotzeben.
  • Von Neusiedl, Gemeinde Hernstein, geht ein Forstweg über den kleinen und großen Rosenkogel auf die Hohe Mandling.
  • Die Süßwände aus der Quarb
    Von Reichental, Gemeinde Waldegg, kann entweder aus der Talenge der Quarb entlang der Süßwände oder über den Mozartfelsen[13] zum Gipfel gelangt werden.
  • Die Wanderroute 231 hinauf zur Spitze über den Kleinen Rosenkogel (730 m) beginnt in Waldegg,[13] ist aber auch von Oed (ebenfalls Waldegg) aus über das Stampftal und von Alkersdorf über den Wanderweg 201A zu erreichen.
  • Von Pernitzer Ortsteil Ortmann ist der Gipfel über den steilen Wanderweg 36 durch die Reissleiten und über das ca. 2022 abgetragene[14] Gehöft Mandling 2 (Mittermandlingsbauer bzw. „Braunsberger“ bzw. „Reuscher“) zu erreichen.
  • Von Feichtenbach, ebenfalls Gemeinde Pernitz, führt ein steiler Wanderweg über den Geyersattel zum Gipfel der Hohen Mandling.
  • Vom Waxeneckhaus her kommt der Nordalpenweg, der sich unter dem Gipfel in zwei Varianten teilt. Die Hauptroute 01 verläuft hinunter nach Waidmannsfeld, die Variante 01 über Peisching auf die Hohe Wand.

Nächste Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeit ist das Waxeneckhaus auf 785 Meter Seehöhe, das sich in der Nähe des Geyersattels auf dem Waxeneck befindet.

  • Csaba Szépfalusi: Wandererlebnis Wienerwald und Gutensteiner Alpen, Kral-Verlag, Berndorf 2011. ISBN 978-3-99024-023-6
Commons: Hohe Mandling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kurt Kettner (u. a.): Ostalpen. Schutzhütten in Deutschland, Österreich und Südtirol. 1074 Schutzhütten und Biwakschachteln des DAV, OeAV, AVS und CAI sowie zahlreicher anderer alpiner Vereinigungen und privater Bewirtschafter. 9. Auflage. Die Alpenvereinshütten. Band 1. Bergverlag Rother, München 2005, ISBN 3-7633-8073-6, S. 228, online, abgerufen am 5. Oktober 2010.
  2. Bergnamen nach Heinz Pohl
  3. ÖK 50 in der Datenbank von Geoland (Memento des Originals vom 17. Januar 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geoland.at
  4. Pa.: Eröffnung der Berndorfer Hütte auf der Hohen Mandling. In: Der Gebirgsfreund. Zeitschrift des Oesterreichischen Gebirgsvereins, Jahrgang 1920, Nr. 9–10/1920, 15. September 1920 (XXXI. Jahrgang), S. 135. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/gbf
  5. Triestingtaler Nachrichten. Bergturnfest auf der Hohen Mandling. In: Badener Zeitung, Nr. 70/1943 (LXIV. Jahrgang), 4. September 1943, S. 5, Mitte rechts. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt
  6. Triestingtaler Nachrichten. Zum Bergturnfest auf der Hohen Mandling. Sonntag den 5. September 1943. In: Badener Zeitung, Nr. 69/1943 (LXIV. Jahrgang), 1. September 1943, S. 3, Mitte rechts. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt
  7. Triestingtaler Nachrichten. Bergturnfest auf der Hohen Mandling. In: Badener Zeitung, Nr. 72/1943 (LXIV. Jahrgang), 11. September 1943, S. 5, unten links. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt
  8. R. Lauer: Die Eröffnung der Berndorfer Hütte. In: Der Gebirgsfreund. Zeitschrift des Oesterreichischen Gebirgsvereines, Jahrgang 1924, Nr. 10/1924, 1. Oktober 1924 (XXXV. Jahrgang), S. 124 f. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/gbf
  9. Julius Böheimer: Vereine von Baden bei Wien. Badener Presse Club, Baden 2001, S. 129 f.
  10. Feichtenbach. In: Peter Aichinger-Rosenberger (u. a.): Niederösterreich südlich der Donau. Band 1: A bis L. Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, topographisches Denkmälerinventar. Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 3-85028-364-X, S. 424.
  11. Schutzhaus bis auf Grundmauern abgebrannt. In: oesterreich.orf.at, 10. November 2007, abgerufen am 25. Oktober 2013.
  12. Einsatzbericht des Bezirksfeuerwehrkommandos Wiener Neustadt
  13. a b Franz und Rudolf Hauleitner: Wiener Hausberge. Hohe Wand, Schneeberg, Raxalpe, Semmering. 52 ausgewählte Wanderungen. 6. Auflage. Rother-Wanderführer, München 2009, ISBN 978-3-7633-4216-7, S. 40 f., online, abgerufen am 5. Oktober 2010.
  14. Abgetragenes Gehöft Mandling 2. Auf unterirdisch.de, 11. Juni 2022, abgerufen am 22. Mai 2023.
  1. 1919 konnte man Anteilscheine zugunsten der Errichtung des Mandlingschutzhauses erwerben. – Siehe: Anteilschein für das Mandlingschutzhaus.. In: Badener Zeitung, 29. Oktober 1919, S. 3 Mitte. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt
  2. Als in der Nacht vom 1. auf den 2. September 2013 auf der Hohen Wand die Scheimhütte ohne augenscheinlichen Grund abbrannte, wurde dies aufseiten des Landeskriminalamtes Niederösterreich zum Anlass genommen, im Hinblick auf Brandstiftung die Zerstörung der Berndorfer Hütte erneut zu untersuchen. – Siehe: Kripo ermittelt wegen Brandstiftung. In dem Zusammenhang wird ein Großbrand aus dem Jahr 2007 neu überprüft. In: kurier.at, 4. September 2013, abgerufen am 28. Dezember 2013.