Bethesda Statement on Open Access Publishing
Das Bethesda Statement on Open Access Publishing (Deutsch Bethesda-Erklärung zu open access) ist eine Erklärung vom 20. Juli 2003, in dem erstmals eine Definition veröffentlicht wurde, was unter einer Open-Access-Publikation verstanden wird. Während es in der Budapest Open Access Initiative (BOAI) vom Februar 2002 um die kostenfreie Online-Verfügbarkeit zu wissenschaftlichen Zeitschriftenartikeln ging, wird in der Bethesda-Erklärung der Schwerpunkt auf das elektronische Open-Access-Publizieren gelegt.[1] Auch die Bethesda-Erklärung bezieht sich in erster Linie auf wissenschaftliche Fachzeitschriften,[2] der Wortlaut der Erklärung ist jedoch nicht darauf beschränkt.[3]
Inhalt der Erklärung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 11. April 2003 fand am Howard Hughes Medical Institute in Chevy Chase (Maryland) ein Treffen statt, bei dem 24 Personen (darunter David J. Lipman, Marc Kirschner, Patrick O. Brown, Harold E. Varmus, Richard J. Roberts, Gerald M. Rubin und Peter Suber), das Thema „besserer Zugang zu wissenschaftlicher Literatur“ diskutierten. In der drei Monate später publizierten Erklärung werden zwei Bedingungen festgelegt, die Veröffentlichungen erfüllen müssen, damit sie als Open Access gelten: ein kostenfreies, weltweites, unwiderrufliches, dauerhaftes Zugangsrecht und eine Lizenz zum Kopieren, zur Nutzung, zur Verbreitung und zur Erstellung abgeleiteter Werke sowie eine Hinterlegung in einem Online-Repositorium, das den freien Zugang, die Interoperabilität und die Langzeitarchivierung gewährleistet.
Eine wichtige Erweiterung im Vergleich zur BOAI ist demnach, dass von der Originalpublikation abgeleitete Werke erstellt werden dürfen, die ebenfalls frei verbreitet werden dürfen.[4]
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinsam mit der schon erwähnten BOAI und der Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen etablierte das Bethesda-Statement den Begriff Open Access, unter dem Prinzipien und Initiativen zusammengefasst werden, die versuchen, den Zugang zu Wissenschaft zu verbessern.[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stefan Gradmann: Publizieren im Open-Access-Modell. Allgemeine Einführung und Grundaussagen.cms-journal 32, 2009. Online unter https://doi.org/10.18452/6564
- ↑ Rafael Ball: Wissenschaftskommunikation im Wandel. Von Gutenberg bis Open Science, Springer VS, Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-658-31540-5. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31541-2 S. 98.
- ↑ Walt Crawford: Open access: what you need to know now. American Library Association, Chicago 2011. ISBN 978-0-8389-1106-8. Auszug bei Google Books S. 14.
- ↑ Charles W. Bailey: What Is Open Access? 2006. https://web.archive.org/web/20120306045039/http://www.digital-scholarship.org/cwb/WhatIsOA.htm
- ↑ Walt Crawford: Open access: what you need to know now. American Library Association, Chicago 2011. ISBN 978-0-8389-1106-8.verschiedene Kapitel bei Google Books S. 11.