Bezirk Volosca-Abbazia
Der Bezirk Volosca-Abbazia (ursprünglich: Volosca; italienisch: capitanato distrettuale Volosca-Abbazia; slowenisch: okrajni glavarstvo Volosko-Opatija; kroatisch: kotarsko satničtvo Volosko-Opatija) war ein Politischer Bezirk in der Markgrafschaft Istrien. Der Bezirk umfasste Gebiete im nordöstlichen Istrien.
Das Gebiet wurde nach dem Ersten Weltkrieg dem Königreich Italien zugeschlagen, nach 1947 wurde es von Jugoslawien annektiert und ist seit 1991 Teil Kroatiens.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die modernen, politischen Bezirke der Habsburgermonarchie wurden um das Jahr 1868 im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung geschaffen.[1] Der Bezirk Volosca-Abbazia wurde dabei 1868 aus den zwei Gerichtsbezirken Volosca (Volosko) und Castelnuovo (Podgrad) geschaffen.[2]
1869 lebten im Bezirk Volosca-Abbazia 37.265 Personen, bis zum Jahr 1910 stieg die Einwohnerzahl auf 54.550 an. Davon haben 30.478 Kroatisch (55,9 %) als Umgangssprache angegeben, 17.365 Personen sprachen Slowenisch (31,8 %), 2.406 Deutsch (7,9 %) und 954 Italienisch (1,7 %). Der Bezirk umfasste zuletzt eine Fläche von 759,13 km² sowie zwei Gerichtsbezirke mit insgesamt acht Gemeinden.
Jahr | Ein- wohner |
Deutsch- sprachige |
Italienisch- sprachige |
Slowenisch- sprachige |
Kroatisch- sprachige |
---|---|---|---|---|---|
1869 | 37.265 | ||||
1880 | 39.690 | 91 | 576 | 10.195 | 28.506 |
1890 | 43.459 | 723 | 730 | 13.640 | 27.666 |
1910 | 54.550 | 2.406 | 954 | 17.365 | 30.478 |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen ...“
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868, die Durchführung des Gesetzes vom 19. Mai 1868 (Reichs-Gesetz-Blatt Nr. 44) in Böhmen, Dalmatien, Oesterreich unter und ob der Enns, Steiermark, Kärnthen, Bukowina, Mähren, Schlesien, Tirol und Vorarlberg, Istrien, Görz und Gradiska betreffend.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Orts-Repertorium von Triest und Gebiet, Görz, Gradisca und Istrien. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1896 bearbeitet. Wien 1873
- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium vom Küstenlande. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1896 bearbeitet. Wien 1885
- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium des Österreichisch-Illyrischen Küstenlandes. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. Wien 1894
- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium für das Österreichisch-Illyrische Küstenland. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1918 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder)