Biene (Wappentier)
In der Heraldik ist das Insekt Biene ein Wappentier.
Als gemeine Figur wird sie einzeln oder im Dreipass, also 2:1 im Wappen dargestellt, andere Darstellungen sind jedoch nicht ausgeschlossen. Die in der Draufsicht gezeigte Biene ist leicht stilisiert und die Farbgebung ist sehr häufig gold oder gelb. Die Biene steht für Fleiß, Arbeitseifer und Ordnung.
Als Symbol der Unsterblichkeit und Auferstehung wurde die Biene gewählt, um die neue Dynastie von Napoleon mit den Ursprüngen Frankreichs zu verbinden. Goldene Bienen (eigentlich Zikaden) wurden 1653 in Tournai im Grab von Childerich I. entdeckt, dem Gründer der merowingischen Dynastie im Jahr 457 und Vater von Chlodwig. Sie galten als das älteste Emblem der Herrscher Frankreichs.[1] Napoleon Bonaparte hat die Biene vielen Städten als Auszeichnung verliehen. Die Wappen dieser Städte „erster Ordnung“ (Bonne ville de l’Empire français; dt.: Gute Stadt des französischen Imperiums) hatten im roten Schildhaupt drei Bienen gemäß napoleonischer Heraldik. Eine dieser so ausgezeichneten Städte war Mainz. In der Franzosenzeit (napoleonische Kaiserzeit) sind viele Wappen geändert worden, indem die Lilien durch die bonapartischen Bienen ersetzt wurden, die im Grunde nichts anderes als umgedrehte Lilien (Fleur de Lys) waren.
Redend ist das Wappen von Wespen in der Magdeburger Börde.
Das Papstwappen Urban VIII. zeigt in Blau drei Bienen (2:1) gestellt.
Bienenkorb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bienenkorb, auch Bienenstock, ist wie die Biene ein beliebtes Motiv im Wappen. Beide gemeinen Figuren sind nicht immer voneinander zu trennen. Er ist dem natürlichen Korb nachempfunden und leicht stilisiert. Das Flugloch ist zum Betrachter gerichtet. Seine Farbgebung erfolgt vorwiegend in Gold (gelb), wobei andere Farben möglich sind. Er kann mit oder ohne seine Bewohner dargestellt sein. Die Oberfläche wird leicht geschuppt oder mit umlaufenden Ringen gezeigt, aber nicht bei der Beschreibung erwähnt. Der Bienenkorb kann auch von einer Wappenfigur gehalten werden. Weite Verbreitung erfuhren Bienen, wie auch vor allem der Bienenstock, durch die Symbolik der Freimaurer. In La Chaux-de-Fonds steht es seit 1851 allgemein für die bereits oben genannte Tugend Fleiß (siehe Foto Glasfenster München) und die aufstrebende Industrie.
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Das Mainzer Rad mit Bienen
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Wappen Bremens als Bonne ville de l’Empire français (1811–1813)
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Bienenkorb im Wappen von Ebeleben
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ähnlich in Frommenhausen
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oder Lengenbostel
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Wappen von Alt Zechsdorf
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Wappen von Rajon Bilokurakyne
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Wappen von Bilowitz
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Wappen von Binsdorf
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Wappen von Bischkek (1908)
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Wappen von Borne
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Wappen Kreis Caraș-Severin
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Wappen von La Chaux-de-Fonds
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Wappen von Deutsch Knönitz
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Wappen von Dobrotiw
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Wappen von Dschankoj
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Wappen von Dub bei Prachatitz
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Wappen von Srch
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Wappen von Fleißen
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Wappen von Högersdorf
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Wappen von Jemiltschyne
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Wappen von Kelnik
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Wappen von Kirchenpingarten
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Wappen von Klimawitschy
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Wappen von Leschetitz
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Wappen von Landgemeinde Leuber
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Wappen von Manchester
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Wappen von Medenytschi
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Wappen von Medonost
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Wappen von Melitopol
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Wappen von Melsdorf
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Wappen von Mora
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Wappen von St. Ulrich in Gröden
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Wappen von Sapytiw
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Wappen von Rajon Sosnyzja bis 2020
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Wappen von Rajon Swatowe
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Wappen von Lhota Wlachowa
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Wappen Reinsdorf (Sachsen) mit 43 Bienen
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Wappen von Landgemeinde Schwirz
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Wappen von Simferopol
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Wappen von Tambow
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Wappen von Oblast Tambow
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Wappen von Tschelakow
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Wappen von Rajon Wilschanka bis 2020
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Wappen Zeillern (Niederösterreich)
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Borne (Overijssel)
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Bienenkorb im Siegel Utahs/USA
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Wappen von Nachitschewan am Don (Russland)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- David Engels, Carla Nicolaye (Hrsg.): Ille operum custos. Kulturgeschichtliche Beiträge zur antiken Bienensymbolik und ihrer Rezeption (= Spudasmata. Bd. 118). Olms, Hildesheim u. a. 2008, ISBN 978-3-487-13606-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ The symbols of Empire. Abgerufen am 29. April 2022 (amerikanisches Englisch).