Triftern

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Wappen Deutschlandkarte
Triftern
Deutschlandkarte, Position des Marktes Triftern hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 24′ N, 13° 1′ OKoordinaten: 48° 24′ N, 13° 1′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Rottal-Inn
Höhe: 391 m ü. NHN
Fläche: 62,24 km2
Einwohner: 5311 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 85 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84371
Vorwahl: 08562
Kfz-Kennzeichen: PAN, EG, GRI, VIB
Gemeindeschlüssel: 09 2 77 149
Marktgliederung: 95 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Magistratsstraße 1
84371 Triftern
Website: www.triftern.de
Erste Bürgermeisterin: Edith Lirsch (ÖDP)
Lage des Marktes Triftern im Landkreis Rottal-Inn
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Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt
Triftern von Osten
Die Pfarrkirche St. Stephanus

Triftern ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn.

Geografische Lage

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Triftern liegt im Isar-Inn-Hügelland am Altbach in einem kleinen Seitental der Rott etwa sieben Kilometer südöstlich der Kreisstadt Pfarrkirchen, zwölf Kilometer südwestlich von Bad Birnbach, 28 km westlich von Pocking, 17 km nördlich von Simbach bzw. 18 km von Braunau sowie 20 km östlich von Eggenfelden. Die nächstgelegene Bahnstation ist der fünf Kilometer entfernte Haltepunkt Anzenkirchen an der Bahnstrecke Passau–Neumarkt-Sankt Veit.

Gemeindegliederung

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Es gibt 95 Gemeindeteile:[2]

Bis zum 19. Jahrhundert

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Zahlreiche Funde aus der Steinzeit und der Bronzezeit verweisen auf eine vorgeschichtliche Besiedelung. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Truftara während der Regierungszeit des Bischofs Reginhar von Passau (818–838). Der Name wird von althochdeutsch trufteren (hin- und herschwingen) abgeleitet und findet sich im Wort Trift (Holztransport). Nach Truftrin, Truftiren, Truftern, Trüftern und Trifftern ist Triftern erst ab 1797 bezeugt.

Das Marktrecht wurde dem Ort 1388 verliehen. Der Nachweis hierüber ist ein Giltverzeichnis von 1388, das als Urkunde den Nachweis über die Markterhebung bringt. Am 25. April 1486 erhielt der Markt Triftern von Herzog Georg dem Reichen das Wappenrecht. Der Markt gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Pfarrkirchen des Kurfürstentums Bayern. Triftern besaß ein Marktgericht mit magistratischen Eigenrechten. Im Jahr 1806 wurde dem Markt die Justizgewalt genommen. Triftern bildete einen eigenen Steuerdistrikt. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. 1860 wurde die Wiedereinführung der magistratischen Verfassung erlaubt.

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden in den Markt Triftern am 1. Januar 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Lengsham, Voglarn und Wiesing[3], am 1. Januar 1972 Anzenkirchen eingegliedert.[3] Am 1. Januar 1976 kamen Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Ulbering hinzu. Neukirchen bei Pfarrkirchen folgte am 1. Mai 1978.[4]

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 4987 auf 5248 um 261 Einwohner bzw. um 5,2 %.

  • 1961: 5175 Einwohner
  • 1970: 5075 Einwohner
  • 1987: 5012 Einwohner
  • 1991: 5148 Einwohner
  • 1995: 5250 Einwohner
  • 2000: 5375 Einwohner
  • 2005: 5415 Einwohner
  • 2010: 5208 Einwohner
  • 2015: 5235 Einwohner
  • 2020: 5234 Einwohner

Hochwasser 2016

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Nach anhaltenden Regenfällen[5] schwoll der kleine Altbach am 31. Mai 2016 zu einem 200 Meter breiten reißenden Fluss an, setzte den Ortskern unter Wasser und machte etliche Straßen unpassierbar. Zufahrtsstraßen und Brücken waren überschwemmt, und Eingeschlossene wurden mit Hubschraubern gerettet. Der Landkreis Rottal-Inn rief den Katastrophenfall aus.[6][7]

  1. Bürgermeisterin: Edith Lirsch (ÖDP)
  2. Bürgermeister: Hermann Ertl (WG Anzenkirchen)
  3. Bürgermeister: Josef Hasmann (WG Neukirchen)

Marktgemeinderat

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Die Gemeinderatswahlen seit 2008 ergaben folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:

Partei/Liste 2020[8] 2014[9] 2008
% Sitze Sitze Sitze
CSU 14,20 3 6 5
Wählergemeinschaft Anzenkirchen (WGA) 23,40 5 4 4
ödp 17,20 3 4 3
Wählergemeinschaft Umland Voglarn-Lengsham-Wiesing (WGU) 20,40 4 3 4
Wähergemeinschaft Neukirchen (WGN) 20,10 4 3 4
Freie Wähler 4,70 1
Blasonierung: „In Silber auf blauem Dreiberg stehend ein rot gekleideter barhäuptiger Mann, der ein goldenes Sieb mit beiden Händen hält.“[10]

Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche St. Stephan

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Der spätgotische einschiffige Bau aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erhielt 1860/61 zwei Seitenschiffe. Die Kuppel des Westturms stammt aus dem Jahr 1741. Die Ausstattung der Kirche ist neugotisch. Ein Rotmarmorgrabmal für Leo von Lenberg zu Triftern entstand etwa 1520.

Markt und Schloss Triftern nach einem Stich von Michael Wening von 1721

Ehemaliges Schloss Triftern

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Von den Bauten rund um die Pfarrkirche blieben ein dreigeschossiger Bau des 16. Jahrhunderts und das vom 17. bis zum 19. Jahrhundert entstandene Weiherhaus mit Krüppelwalmdach erhalten.

Kaser Steinstube

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Die Kaser Steinstube, in einem Waldstück zwischen Unterpaikertsham, Voglarn und Osten gelegen (48° 22′ 35″ N, 12° 59' 58″ E), ist eine Ansammlung größerer Gesteinsblöcke, die sich über mehr als 100 Meter Länge und bis zu 20 Meter Breite erstreckt. Es handelt sich dabei um einen Blockstrom, der im Laufe des Quartärs am Westrand der Hochfläche, die sich südöstlich von Triftern ausdehnt, entstand. Das dort anstehende, harte miozäne Quarzkonglomerat der Oberen Süßwassermolasse verwitterte zu Blöcken, die durch Bodenfließen hangabwärts Richtung Westen transportiert wurden.

Der Blockstrom ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) als geowissenschaftlich wertvolles Geotop (Geotop-Nummer: 277R001) und Naturdenkmal ausgewiesen.[11] Es wurde auch vom LfU mit dem offiziellen Gütesiegel Bayerns schönste Geotope ausgezeichnet.[12]

Bildung und Erziehung

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  • Graf Lenberger Grund- und Mittelschule Triftern
  • Kindergarten St. Stephan Triftern
  • Freifrau Fleissner von Wostrowitz-Kindergarten in Anzenkirchen
  • Gemeindebücherei, hervorgegangen aus der vormaligen Pfarrbücherei

Söhne und Töchter der Gemeinde

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Personen in Verbindung mit der Gemeinde

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  • Barbara Engleder (* 1982), Sportschützin und Olympiasiegerin 2016, wohnt in Triftern
Commons: Triftern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Triftern, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 22. August 2021.
  3. a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 542.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 629 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Passauer Neue Presse: Videos vom Hochwasser im Landkreis Rottal-Inn. In: Pfarrkirchen - Nachrichten - Zeitung - Rottaler Anzeiger. (pnp.de [abgerufen am 8. Juli 2018]).
  6. Reportage aus Triftern spiegel.de, 2. Juni 2016.
  7. Holger Becker: Flut war die bislang größte Herausforderung. (wochenblatt.de [abgerufen am 8. Juli 2018]).
  8. wahl.info: Gemeinderatswahl & Bürgermeisterwahl in Triftern 2020 - Kandidaten & Ergebnisse. Abgerufen am 8. Januar 2021.
  9. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 15. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.triftern.de
  10. Eintrag zum Wappen von Triftern in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  11. Bayerisches Landesamt für Umwelt, Geotop Blockstrom "Kaser Steinstube" SW von Voglarn (abgerufen am 9. Dezember 2017).
  12. Bayerns schönste Geotope, Blockstrom Kaser Steinstuben (abgerufen am 9. Dezember 2017)