Ständerbohlenbau

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Bohlenständerhaus in Hedingen, Schweiz

Der Ständerbohlenbau oder Bohlenständerbau ist eine seit dem 15. Jahrhundert im süddeutschen Raum und in der Schweiz weit verbreitete Holzbauweise. Es handelt sich dabei um einen Vorläufer des oberdeutschen Fachwerks.

Bei dieser Bauweise werden senkrechte Ständer in weitem Abstand auf einer Schwelle eingezapft. Zwischen den Ständern werden senkrecht nebeneinander- oder waagerecht übereinandergeschichtete, armdicke Bohlen eingefügt und durch Nuten oder Falze gesichert. Nach oben werden Ständer und Bohlen mit einem (oftmals verdoppelten) Rahmholz (Rähm) abgeschlossen. Schräge, eingeblattete[1] Bänder oder Schwerter verbessern die Steifigkeit der Wand. Sind die eingefügten Bohlen ebenso stark wie die Ständer, spricht man auch von einem ausgeblocktem Ständerbau.[2]

Die Ständer können mehrere Stockwerke umfassen. Deshalb trat die Bauweise auch bei Kirchen, Schulen, Herrschaftshäusern und Vierseithöfen auf. Bei fachkundiger Ausführung und passender Dachkonstruktion sind Ständerbohlen-Gebäude sehr stabil und haltbar, viele sind bis heute erhalten.

In der Schweiz ist diese Bauweise auch unter dem Namen Fleckbau bekannt. Die einzelnen Flecken sind die horizontal zwischen den Ständern eingenuteten Bohlen.

Einzelnachweise

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  1. Vorindustrieller Holzbau. Universitätsbibliothek, Heidelberg 2023, ISBN 978-3-96929-223-5 (Digitalisat auf journals.ub.uni-heidelberg.de, abgerufen am 18. August 2024), S. 38–39, 2.2 Verblattung.
  2. Helmut Gebhard: Bauernhäuser in Bayern. Hugendubel, München 1999, ISBN 978-3-89631-369-0, S. 379.