Bohne
Als Bohne bezeichnet man sowohl die runden, teils länglichen oder nierenförmigen Samen als auch die sie umgebende Hülse mitsamt den eingeschlossenen Samen (zum Beispiel Grüne Bohnen, Prinzessbohnen, Ackerbohnen, auch von der Linsen-Wicke) und ebenfalls die gesamte solche Samen bildende Pflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder auch Leguminosae). Es gibt zahlreiche Gattungen und Arten von Pflanzen mit unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Eigenschaften und Verwendungszwecken, die alle als Bohnen bezeichnet werden. Verschiedene Bohnen sind bedeutende Nutzpflanzen. Die wichtigsten Bohnen in Mitteleuropa sind die Samen der Gartenbohne (Phaseolus vulgaris).
Manche Bohnenarten enthalten giftige Lektine (z.B Phaseolin), die durch Garen zerstört werden. Sie sollten deshalb nicht roh gegessen werden.
Bohnenpflanzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die als Bohne bezeichneten Pflanzen gehören fast alle zur Tribus Phaseoleae in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae).
Die verschiedenen Bohnenarten sind nach Gattungen aufgeführt und soweit möglich nach ihrem geographischen Ursprung geordnet.
Asien, Europa und Afrika
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die traditionelle europäische Bohne ist:
- Vicia faba L., Ackerbohne, lateinisch Faba, auch als Puffbohne, Saubohne, Pferdebohne oder Dicke Bohne bekannt.
Sie gehört nicht zur oben genannten Tribus Phaseoleae, sondern zur Tribus Fabeae (Syn.: Vicieae), zu der auch die Erbse, die Kichererbse und die Linse gehören.
Eine der wichtigsten Nutzpflanzen, Ursprung in Ostasien:
- Glycine max (L.) Merill, Sojabohne, wird heute vor allem in Nord- und Südamerika angebaut
Viele Arten aus der Gattung der Vigna-Bohnen sind in Asien oder Afrika beheimatet. Speziell findet man:
- Vigna aconitifolia (Jacq.) Maréchal, Mattenbohne
- Vigna angularis (Willd.) Ohwi & H.Ohashi, Adzukibohne
- Vigna mungo (L.) Hepper, Urdbohne
- Vigna radiata (L.) R.Wilczek, Mungbohne
- Vigna subterranea (L.) Verdc., Bambara-Erdnuss
- Vigna umbellata (Thunb.) Ohwi & H.Ohashi, Reisbohne
- Vigna unguiculata (L.) Walp., Augenbohne. Von ihr werden drei Unterarten genutzt:
- Vigna unguiculata subsp. cylindrica (L.) Van Eselt., Catjang-Bohne
- Vigna unguiculata subsp. sesquipedalis (L.) Verdc., Spargelbohne
- Vigna unguiculata (L.) Walp. subsp. unguiculata
- Vigna vexillata (L.) A. Rich. (kein deutscher Name)
Ursprung wahrscheinlich in Indien:
- Cajanus cajan (L.) Millsp., Straucherbse, heute in den Tropen weit verbreitet
Ursprung in Asien oder Afrika:
- Cyamopsis tetragonolobus (L.) Taub., Guarbohne, aus der Guargummi gewonnen wird, Hauptanbaugebiete Indien und Pakistan
Weniger bekannt sind die folgenden afrikanischen Arten:
- Macrotyloma geocarpum (Harms) Maréchal & Baudet, Erdbohne
- Macrotyloma uniflorum (Lam.) Verdc., Pferdebohne
- Psophocarpus tetragonolobus (L.) DC., Goabohne
- Sphenostylis stenocarpa (Hochst. ex A.Rich.) Harms, Afrikanische Yambohne
- Lablab purpureus (L.) Sweet, Helmbohne, Faselbohne, Lablab-Bohne
Amerika
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Viele der bekannten Arten stammen aus der Neuen Welt:
- Phaseolus vulgaris L., Gartenbohne
- Phaseolus lunatus L., Limabohne, Mondbohne
- Phaseolus acutifolius A. Gray, Teparybohne
- Phaseolus coccineus L., Feuerbohne, in Österreich auch Käferbohne genannt
Die Gartenbohne ist die heute in Europa und Nordamerika hauptsächlich verwendete Bohne. Dazu zählen zahlreiche Sorten in verschiedenen Farben: grüne Bohne, gelbe Wachsbohne, weiße Bohne, rote Kidneybohne, gesprenkelte Pintobohne etc. (siehe Gartenbohne#Sorten). Zuvor wurde in Europa die Ackerbohne (Vicia faba) gegessen.
Andere traditionelle Bohnenpflanzen der Neuen Welt, von denen aber nur deren Wurzel ungiftig zu sein scheint und verzehrt wird, sind:
- Pachyrhizus ahipa (Wedd.) Parodi, Andine Knollenbohne
- Pachyrhizus erosus (L.) Urb., Yambohne
- Pachyrhizus tuberosus (Lam.) Spreng., Knollenbohne
Gemischte Herkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Canavalia ensiformis (L.) DC., Jackbohne, Ursprung in Mittelamerika
- Canavalia gladiata (Jacq.) DC., Schwertbohne, Ursprung in der Paläotropis (Afrika oder Asien)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Annual Report CIAT – Bean Program (Strategic Research and Regional Networks), CIAT, Palmira/Kolumbien, Dezember 1994
- Sigmund Rehm, Handbuch der Landwirtschaft und Ernährung in den Entwicklungsländern, Bd. 4, Spezieller Pflanzenbau in den Tropen und Subtropen, Göttingen 1989
- Current Topics in Breeding Common Beans, CIAT, Kolumbien, November 1988
- White, J.W. 1981. A quantitative analysis of the growth and development of bean plants (Phaseolus vulgaris L.). PhD Thesis, University of California, Berkeley