Bohren & der Club of Gore

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Bohren & der Club of Gore
Allgemeine Informationen
Herkunft Mülheim an der Ruhr, Deutschland
Genre(s) Dark Jazz
Aktive Jahre
Gründung 1988
Auflösung
Website www.bohrenundderclubofgore.com
Gründungsmitglieder
Morten Gass
Kontrabass, Schlagzeug
Robin Rodenberg
Reiner Henseleit (bis 1996)
Schlagzeug
Thorsten Benning (bis 2015)
Aktuelle Besetzung
Orgel, Mellotron, Fender Rhodes, Baritongitarre, Schlagzeug
Morten Gass
Kontrabass, Schlagzeug
Robin Rodenberg
Saxophon, Fender Rhodes, Klavier, Vibraphon, Schlagzeug
Christoph Clöser (seit 1997)

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Bohren & der Club of Gore wurden 1988 in Mülheim an der Ruhr ursprünglich als Heavy-Metal- bzw. Hardcore-Band gegründet, inzwischen spielt sie jedoch einen Dark Jazz genannten Crossover aus Jazz, Doom-Metal und Ambient.

Gründungsmitglieder der Band, die ursprünglich nur Bohren hieß, waren 1988 Thorsten Benning, Morten Gass, Robin Rodenberg und Reiner Henseleit. Letzterer verließ die Band im Jahr 1996 und wurde im darauffolgenden Jahr durch Christoph Clöser ersetzt. Als Huldigung an die niederländische Gruppe Gore wurde der Name 1993 um „& der Club of Gore“ erweitert, da diese sie dazu angeregt hatte, Instrumentalmusik zu spielen.[1]

In den ersten Jahren spielten die Musiker Metal[2][3] und Hardcore[4][3] in verschiedenen Variationen, im Jahre 1992 erfolgte dann ein Stilwechsel, der für die Band von großer Bedeutung war: Fortan produzieren sie eine einzigartige Mischung aus Jazz, Doom Metal und Ambient,[3] mit der sie bekannt wurden.

Ende 2015 verließ Schlagzeuger Thorsten Benning die Band. Die verbliebenen Mitglieder arbeiten seitdem als Trio weiter.[5]

Als Instrumente kommen E-Bass beziehungsweise Kontrabass, Tenorsaxophon, Klavier, Rhodes-Piano oder Vibraphon und mit Besen gespieltes Schlagzeug zum Einsatz. Die überwiegend instrumentalen Stücke sind geprägt durch abwechslungsarme, minimalistische Langsamkeit und meditative, sphärische Stimmungen.[3] Auf ihrer Website beschreibt die Band ihren Stil als „doom ridden jazz music“.[6] Spätestens auf der 1997 erschienenen Doppel-CD Midnight Radio waren alle Metal-Anklänge aus der Musik verschwunden. Geblieben ist die getragene, oftmals düstere Atmosphäre, die ihnen auch von verschiedener Seite die Genre-Bezeichnung „Horror-Jazz“ einbrachte.[7] Oder mehr beschreibend: „Musik an der Grenze zum Stillstand“.[7] Selbstironisch und in Bezug auf den zum Slogan gewordenen Manowar-Liedtext „Other bands play, Manowar kill“ sagte Morten Gass 2003 über die Band: „Other bands play, Bohren bore!“[3] Für den Kulturspiegel waren die langen Stücke „karg-düstere Klanglandschaften“.[8] Die tageszeitung beschrieb sie als „bedrohlich und trostlos“ und „finstere Langsamkeit“ und nannte als filmische Pendants David Lynch und John Carpenter.[2] Morten Gass tendiert jedoch eindeutig zu den älteren Horrorfilmen von George Romero und Dario Argento.[2] Der Meinung, die zähe Einfachheit der Musik würde auch einfach zu erzeugen sein, tritt Christoph Clöser entgegen: „Wenn man so wenig spielt, ist jeder Ton wichtig. Der Entscheidungsprozess kriegt eine ganz andere Bedeutung. Man arbeitet da unheimlich am Detail. Das Arbeiten an den Stücken ist wirklich körperlich anstrengend.“[2]

Live-Präsentation

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Die Bühne ist „verfinstert“[9] oder liegt zumindest „im Halbdunkel“[2] bei „schummriger Beleuchtung“[3] durch „ein paar winzige Halogenpunktstrahler“,[9] deren Aufleuchten dem Takt folgt. In „stilsichere Anzüge gekleidet“[2] kommentieren die Musiker düster-flüsternd[2] ihre Instrumentalwerke, um danach ihren erzeugten Tönen „hinterherzuhorchen“.[9] Dabei spielt sich niemand in den Vordergrund, kein Frontmann-Gehabe, keine Solo-Eskapade soll die ganzheitliche Wirkung des Akustikgebildes trüben.[3]

Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[10]
Piano Nights
 DE4907.02.2014(1 Wo.)
Patchouli Blue
 DE2131.01.2020(1 Wo.)
  • 1992: Langspielkassette (Demo, Selbstverlag)
  • 1993: Luder, Samba und Tavernen (Demo, Selbstverlag)
  • 1994: Bohren & der Club of Gore (Single, Burt Reynolds Moustache Records)
  • 1994: Schwarzer Sabbat für Dean Martin (Split-Single mit Wald, Epistrophy)
  • 1994: Gore Motel (Album, Epistrophy/Ipecac Recordings)
  • 1995: Midnight Radio (Album, Epistrophy)
  • 2000: Sunset Mission (Album, Wonder Records)
  • 2002: Black Earth (Album, Wonder Records)
  • 2005: Geisterfaust (Album, Wonder Records)
  • 2008: Dolores (Album, PIAS Recordings)
  • 2010: Mitleid Lady (Single, begrenzte Auflage, Latitudes Records)
  • 2011: Beileid (EP mit Mike Patton, PIAS Recordings)
  • 2014: Piano Nights (Album, PIAS Recordings)
  • 2016: Bohren for Beginners (Kompilation, PIAS Recordings)
  • 2020: Patchouli Blue (Album, PIAS Recordings)
Commons: Bohren & der Club of Gore – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. BUDCOG, Biographie
  2. a b c d e f g Tim Stüttgen: Reise ans Ende der kleinen Finger. Monotonie und Schönheit, Doom Jazz und „Geisterfaust“: Die Mülheimer Band Bohren & der Club of Gore ist eines der vielleicht langsamsten Musik-Kollektive der Welt – seine Musik klingt genauso bedrohlich wie trostlos, wie der Soundtrack zu Filmen eines David Lynch oder eines John Carpenter. In: die tageszeitung. 30. April 2005, kultur, S. 21 (taz.de [abgerufen am 12. Juli 2015]).
  3. a b c d e f g Bohren und der Club of Gore. In: laut.de. Abgerufen am 11. Mai 2014.
  4. Martin Büsser: Bohren und der Club of Gore: Gore Motel. In: Pop und Destruktion (= Testcard. Beiträge zur Popgeschichte). Nr. 1. testcard-Verlag, Oppenheim 1995, ISBN 3-931555-00-3, Rezensionen, S. 253.
  5. BUDCOG, Biographie. In: www.bohrenundderclubofgore.com. Abgerufen am 12. Mai 2021.
  6. Biographie auf der bandeigenen Website (englisch)
  7. a b Bernd Sievers: Bohren & der Club of Gore. Geisterfaust. In: Eclipsed. Nr. 73, Juni 2005, CD-Reviews, S. 47.
  8. Christoph Dallach, Marianne Wellershoff: Bohren & Der Club of Gore: Geisterfaust. In: Kulturspiegel. Mai 2005, Neue CDs – Pop, S. 39 (spiegel.de [abgerufen am 11. Mai 2014]).
  9. a b c Jens Balzer: Drei Sorten Metal. Bohren und der Club of Gore, Jesu und Isis spielten in der Volksbühne. In: Berliner Zeitung. 14. Mai 2005 (berliner-zeitung.de [abgerufen am 11. Mai 2014]).
  10. Chartdiskografie Deutschland