Wiesenhummel
Wiesenhummel | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Wiesenhummel (Bombus pratorum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bombus pratorum | ||||||||||||
(Linnaeus, 1761) |
Die Wiesenhummel (Bombus pratorum) gehört zur Gattung der Hummeln.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wiesenhummeln gehören zu den kleineren Hummelarten. Die Arbeiterinnen und Drohnen werden nicht größer als 14 mm und die Königinnen 15 bis 17 mm. Ihr Kragen und das zweite Hinterleibssegment sind gelb, die Oberseite des hinteren Segments (Tergit) ist orange. Körper und Kragen sind struppig behaart, wie bei Hummeln üblich. Farbvariationen sind möglich. Die ersten Arbeiterinnen können sehr klein sein. Ihr Kopf ist kurz bis mittellang mit einem Rüssel von 8 bis 14 mm Länge. Man kann die Art auch mit der Glockenblumen-Hummel (Bombus soroeensis) verwechseln.[1]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wiesenhummeln kommen in ganz Europa, außer auf der Iberischen Halbinsel, vor. Hoch im Norden bilden sie allerdings keine Staaten. Man findet sie in lichten Wäldern, auf Wiesen, in Parks und Gärten. Man zählt sie zu den Hemerophilen und Ubiquisten.
Nahrung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ihre Nahrung besteht aus dem Nektar und den Pollen verschiedener Pflanzen. Bis jetzt sind mehr als 130 Pflanzenarten als Nahrungsquelle nachgewiesen. Dazu gehören Akelei, Gemeiner Ziest, Herzgespann, Johannisbeere, Kastanien, Lupine, Rotklee, Schöllkraut, Schwarznessel, Stachelbeere, Taubnessel.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wiesenhummelköniginnen überwintern an einem geschützten Platz in der Erde und fliegen früh im Jahr, meist schon im März, auf der Suche nach einem geeigneten Nistplatz. Den finden sie in der Regel oberirdisch im Gebüsch, in Hecken oder in Mauerspalten. Allerdings kann auch manchmal ein verlassenes Mäusenest als Unterschlupf dienen. Sie bauen ihre ersten Waben selbst, bestücken sie mit einem Gemisch aus Nektar und Pollen und legen ihre ersten Eier. Daraus schlüpfen die Larven, die sich nach 5 bis 10 Tagen verpuppen (Holometabole Insekten). Nach der Metamorphose übernehmen die ersten Arbeiterinnen sofort die weitere Brutpflege und Nahrungsbeschaffung. Je nach Nahrungsangebot und Gesundheit hat ein Wiesenhummelvolk eine Größe von 50 bis 120 Tieren.
Auf dem Höhepunkt des Lebenszyklus des Hummelvolkes produziert die Königin die Drohnen aus unbefruchteten Eiern (Parthenogenese) und die Jungköniginnen. Nach deren Hochzeitsflug sterben die Drohnen in der Regel ab, und die Jungköniginnen verkriechen sich meist schon im August, um im folgenden Jahr einen neuen Staat zu gründen. In guten Jahren ist eine zweite Generation möglich. Auf jeden Fall stirbt die alte Königin im Herbst mit ihrem Volk.
Parasiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wald-Kuckuckshummel, Bombus (Psithyrus) sylvestris
Norwegische Kuckuckshummel, Bombus (Psithyrus) norvegicus. Der Hauptwirt dieser Kuckuckshummelart ist die Baumhummel, nur gelegentlich werden Wiesenhummelvölker parasitiert.
Feld-Kuckuckshummel, Bombus (Psithyrus) campestris. Hauptwirt der Feld-Schmarotzerhummel ist die Ackerhummel und als Nebenwirt wird die Wiesenhummel genannt.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wiesenhummel bei pollenhoeschen.de
- Michael Chinery: Pareys Buch der Insekten. Über 2000 Insekten Europas. 2. Auflage, Kosmos, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-440-13289-0
- Eberhard von Hagen, Ambros Aichhorn: Hummeln. Bestimmen, ansiedeln, vermehren, schützen. 6. erweiterte und aktualisierte Auflage, Fauna-Verlag, Nottuln 2014, ISBN 978-3-935980-32-6
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helmut Hintermeier, Margrit Hintermeier: Bienen, Hummeln, Wespen im Garten und in der Landschaft. Honigbienen, Hummeln, Solitärbienen, Wespen, Hornissen, Überlebenshilfen. 8. Auflage, Obst- und Gartenbauverlag, München 2017, ISBN 978-3-87596-123-2
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eberhard von Hagen: Hummeln. bestimmen, ansiedeln, vermehren, schützen. Naturbuch Verlag, Augsburg 1994, ISBN 3-89440-041-2, S. 218 f.