Jan Boomers

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Jan Boomers (* 27. August 1927 in Eindhoven; † 1. Januar 1999 in Solingen) war ein deutscher Maler, Graphiker und Radierer.

Jan Boomers wurde als Sohn des Erich Boomers und dessen Ehefrau Johanna in der niederländischen Stadt Eindhoven geboren. Nach Abschluss der Volksschule trat er 1940 in das Priesterseminar Tilburg ein, aber verließ das Kloster 1942 wieder und kehrte nach Eindhoven zurück. Dort besuchte er das St.-Joris-College und die Design Academy Eindhoven mit dem Schwerpunkt Malerei. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte er zu einer Gruppe junger Künstler, die neue Wege des künstlerischen Ausdrucks suchten.[1]

Da Jan Boomers, wie sein Vater, die deutsche Staatsangehörigkeit besaß, wurde er 1947 nach Deutschland ausgewiesen. Die Familie war schon seit 1895 in Solingen ansässig, sein Vater dadurch also gebürtiger Solinger. Zunächst fühlte er sich in dieser Stadt, getrennt von seiner Familie, nicht wohl, bis er 1948 seine spätere Ehefrau Ruth Möhring (24. März 1928 – 29. November 2021)[2] kennenlernte. Künstlerisch suchte er noch lange nach einer eigenen Formensprache und wagte in den 1960er Jahren erste Ausstellungen seiner Zeichnungen und Bilder. Insgesamt kam er auf über 200 Einzelpräsentationen in Deutschland, Europa und Amerika. 1987 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Paris.

Boomers veranstaltete das jährliche Solinger Kindermalfest und mehrere andere Aktionen im öffentlichen Raum, darunter in Schulen, Parks und Fußgängertunneln.[3] Diese Tunnel sind inzwischen verschlossen, aber seine Werke bleiben dort erhalten. Er unterrichtete an Volkshochschulen und gab Radierseminare in Berlin, Kiel und Ahaus. Einer seiner Schüler ist der Graphiker und Radierer Hans-Joachim Uthke. 1986 reiste Jan Boomers im Rahmen der Solinger Städtefreundschaft nach Jinotega in Nicaragua, wo er im folgenden Jahr Ausstellungen seiner Werke durchführte. Daraus entwickelten sich regelmäßige jährliche Wohltätigkeits-Versteigerungen in Solingen zusammen mit anderen Künstlern zugunsten Jinotegas.[4]

Infolge seiner Vielseitigkeit hinterlässt Boomers ein wechselvolles Bilderwerk. Es sind einerseits farbkräftige Gemälde, teils surreal oder geheimnisvoll, andererseits verwirrende oder aufregende Radierungen und Zeichnungen. Aber alle wecken Interesse und Neugier des Betrachters. Als persönlich stilbildend erscheint häufig die umrahmende Linie, mit Farben gefüllt oder auch leer.[5]

  • Jan Boomers – Meine Bilder, das bin ich. Museum Baden, Solingen-Gräfrath 1997.

Einzelnachweise

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  1. Kurzbiographie Jan Boomers in: Meine Bilder, das bin ich. Seite 15.
  2. Todesanzeige, Solinger Tageblatt, 8. Dezember 2021
  3. Die fröhlichen „Männlein“ leben. Solinger Tageblatt, 4. August 2012.
  4. Versteigerung bringt 3.500 Euro für Jinotega. Solinger Tageblatt, 1. Oktober 2024
  5. Rolf Jessewitsch: Jan Boomers und die Geschichte seiner Bilder. Einführung in: Meine Bilder, das bin ich. Seite 7 – 11.