Brigantier

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Die Brigantier waren ein zu den Vindelikern zählender Volksstamm der Kelten in Vorarlberg.[1] Nach ihnen ist die Stadt Bregenz (lateinisch Brigantium, keltisch/griechisch Brigantion) benannt, die von den Brigantiern gegründet worden war und als stärkstes keltisches Oppidum (befestigte Siedlung) im östlichen Bodenseeraum galt.[2] Im Jahre 1987 feierte die Landeshauptstadt Bregenz den 2000. Jahrestag der römischen Eroberung.[1]

Das Ethnonym ist bei Strabon als Βριγάντιοι (Brigántioi) überliefert, bei Ptolemäus als Βριξάνται (Brixántai) und auf dem Tropaeum Alpium (und somit als Sekundärüberlieferung bei Plinius dem Älteren) als Brixentes[3] (eingedeutscht Brixenten). In der Literatur wurden diese Stämme gelegentlich gesondert betrachtet, es gibt jedoch gute Argumente für die Annahme einer Identität aller drei.[4]

Es wird eine zumindest kulturelle Verwandtschaft zum in Britannien angesiedelten keltischen Volk der Briganten vermutet. Zugrunde liegt wohl altkeltisch brigantes „die Hohen“ oder „die Erhabenen“ (der Name der Göttin Brigantia gilt als lateinische Angleichung der femininen Form *Brigantī „die Erhabene“, vgl. die irische Namensform Brigid; der Ortsname könnte aber auch eine „hochgelegene Festung“ bezeichnen,[5] wobei der Name des Volkes dann ebenso gut vom Ortsnamen abgeleitet sein könnte anstatt umgekehrt) – entweder im konkreten Sinne „die Hochlandbewohner“ oder im übertragenen Sinne als „die Edlen“ zu verstehen; der Name der Burgunden ist wohl dessen germanische Entsprechung. Geht man jedoch von der Wortbedeutung briga = „Anhöhe, Hügel, Berg, Seeufer“ – ein bei keltischen Siedlungsgründungen in ganz Europa weit verbreiteter Namensteil – aus, dann wären die Briganten oder Brigantier einfach die „Siedler am Wasser“ und die nach einigen Quellen bei beiden Stämmen verehrte Brigantia die wie auch immer geartete Gottheit dieser Siedler, vermutlich in Verbindung mit einem Wasserheiligtum.[6][7]

Ungefähr um 400 v. Chr. gründeten sie die Stadt Brigantion (Brigantioi) als keltisches Oppidum am Bodensee. Bei antiken Autoren wurde der Obersee anfangs Lacus Brigantinus (See der Brigantier) genannt.[8]

Die Brigantier wurden nach diversen Schlachten 15 v. Chr. von den Römern unterworfen und mit der Zeit romanisiert.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c Thomas Schmidts: Zentralorte der Provinz Raetien. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Dezember 2015; abgerufen am 13. August 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.rgzm.de
  2. Henric L. Wuermeling: Die Geschichte Bayerns. Langen/Müller, 2002, ISBN 3-7844-2884-3.
  3. In der Literatur erscheint auch die Schreibung Brixenetes.
  4. Ernst Meyer: Die geschichtlichen Nachrichten über die Räter und ihre Wohnsitze. In: Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte. Band 55, 1970, S. 119—125
  5. David Stifter, 12. Oktober 2007, Keltisch in Österreich (Vortragstext in PDF-Form; 124 kB) (Memento des Originals vom 8. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/homepage.univie.ac.at, S. 6. Abgerufen am 1. September 2008.
  6. Karl-Heinz Burmeister: Geschichte Vorarlbergs. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1998, ISBN 3-486-56354-8.
  7. Martin Gerasch: Administration, Militär und Wirtschaft im römischen Raetien: Augusta Vindelicum und Castra Regina. Grin Verlag, 2010, ISBN 3-640-50077-6.
  8. Maximiliam Ciresa: RAETIA ROMANICA: Das alpine Osträtien - Alttirol - im ersten Jahrtausend n. Chr. Books on Demand, 2010, ISBN 3-8391-5654-8.