Bulwersturmvogel
Bulwersturmvogel | ||||||||||
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Bulwersturmvogel (Bulweria bulwerii) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Bulweria bulwerii | ||||||||||
(Jardine & Selby, 1828) |
Der Bulwersturmvogel (Bulweria bulwerii) ist eine monotypische Art aus der Familie der Sturmvögel. Die Art ist ein sehr seltener Irrgast an den Küsten Europas. Es gibt einige wenige Nachweise für Großbritannien, Irland, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal.[1] Name, lateinischer Name und Gattungsname verweisen auf den englischen Naturforscher und Maler Reverend James Bulwer (1794–1879), der das Typus-Exemplar, anhand dem die Art beschrieben wurde, auf Madeira gesammelt hatte.[2]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim Bulwersturmvogel handelt es sich um eine sehr dunkel rußbraune, kleine und schlanke Sturmvogelart mit langen, schmalen Flügeln, die aufgrund hellerer Armdecken oberseits eine blasse Längsbinde tragen. Die Flügelunterseite ist einfarbig dunkel, der Schnabel schwarz. Die Füße sind fleischfarben. Der recht lange Schwanz ist ein arttypisches Merkmal. Er ist meist zusammengelegt und wirkt dann sehr schmal, wenn er aufgefächert wird, was eher selten der Fall ist, macht er einen keilförmigen Eindruck.
Der Bulwersturmvogel erreicht eine Körpergröße zwischen 26 und 28 Zentimeter und wiegt zwischen 78 und 130 Gramm. Die Flügelspannweite beträgt 68 bis 73 Zentimeter.
Stimme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ruft nur nachts am Brutplatz. Von dort ist ein dumpfes, heiser bellendes und gereihtes hroo zu vernehmen, das an eine Dampflok erinnert.[3]
Verbreitung und Bestand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bulwersturmvogel ist pantropisch verbreitet. Brutgebiete in der Westpaläarktis finden sich auf den Azoren, Madeira, Kanaren und den Kapverden. Im Pazifik kommt die Art vom Osten Chinas bis nach Hawaii und den Marquesa-Inseln vor. Der europäische Brutbestand dieser Art beträgt etwa 7.000 bis 9.000 Brutpaare.[4]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bulwersturmvögel sind Koloniebrüter. Sie bauen ihre Nester in kleinen Höhlen unter Felsblöcken oder Felswänden. Der etwas größere Sepia-Sturmvogel ist ein Nistplatzkonkurrent, so dass die Bulwersturmvögel häufig auf Brutplätze mit recht kleinen Eingängen ausweichen müssen.
Am Brutplatz halten sich die Vögel von April bis August auf. Nach Ende der Brutzeit kommt es zu Streuungswandungen in alle Ozeane der tropischen und subtropischen Zonen. Die Nahrung der Bulwersturmvögel besteht überwiegend aus Plankton und Kammquallen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans-Günther Bauer, Einhard Bezzel, Wolfgang Fiedler (Hrsg.): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. Band 1: Nonpasseriformes – Nichtsperlingsvögel. Aula-Verlag Wiebelsheim, Wiesbaden 2005, ISBN 3-89104-647-2.
- G. S. Tuck, H. Heinzel: Die Meeresvögel der Welt. Verlag Paul Parey, Hamburg/Berlin 1980, ISBN 3-490-07818-7.
- Lars Svensson, P. J. Grant, K. Mularney, D. Zetterström: Der neue Kosmos-Vogelführer. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07720-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bulweria bulwerii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2009. Eingestellt von: BirdLife International, 2009. Abgerufen am 26. Juli 2010.
- Bulwersturmvogel (Bulweria bulwerii) bei Avibase
- Bulwersturmvogel (Bulweria bulwerii) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Bulwersturmvogel (Bulweria bulwerii)
- Bulwer's Petrel (Bulweria bulwerii) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bauer et al. (Hrsg.): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. Band 1, S. 214.
- ↑ William Jardine, Prideaux John Selby: Illustrations of Ornithology. Band 2. W.H. Lizars, Edinburgh 1828, Plate 65, doi:10.5962/bhl.title.60404 (englisch, biodiversitylibrary.org).
- ↑ Svenson et al.: Der neue Kosmos-Vogelführer. S. 22.
- ↑ Bauer et al. (Hrsg.): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. Band 1, S. 215.