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Burghard Körner

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Burghard Körner[1] (auch: Burchard Körner;[2] * 28. September 1886 in Göttingen; † 28. Juni 1973 in Pley (bei Herzogenrath) war ein deutscher Architekt, Regierungsbaurat, Ministerialrat, Hochschullehrer an der Technischen Hochschule in Hannover, Fakultätsdekan und „[...] „eifriger Naziunterstützer““.[1]

Burghard Körner wurde in der Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs 1886 als Sohn eines Weinhändlers in Göttingen geboren, wo er auch sein Abitur ablegte.[1]

In den Jahren von 1906 bis 1911 studierte er Architektur an der damaligen Technischen Hochschule in Hannover, gefolgt von einer Ausbildung zum Regierungsbaumeister in den Jahren von 1911 bis 1919, die zeitweilig durch die Teilnahme am Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde.[1] Seit 1906 war Körner Mitglied der Hannoverschen Burschenschaft Germania.[3][4]

Zur Zeit der Weimarer Republik wurde Körner 1922 zum Regierungsbaurat ernannt.[1]

Zum 1. Mai 1933 trat Burghard Körner in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 2.641.501),[5][2] er wurde im Folgejahr 1934 zum Ministerialrat ernannt[1] und übernahm im selben Jahr bis 1936 zudem die Funktion eines Kommissarischen Blockwarts der NSDAP. Unterdessen war er 1935 auch der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) beigetreten,[2] und wurde 1936 Mitglied im Reichsluftschutzbund (RLB).[2]

1937 wurde Körner zum Professor für Grundbau und Wasserbau an der Technischen Hochschule Hannover ernannt,[1] trat im selben Jahr dem NS-Bund Deutscher Technik (NSBDT) bei, wurde dessen Schulungsobmann für die Wasserwirtschaft (bis 1945), trat sowohl dem NS-Altherrenbund als auch dem Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbund bei und übernahm das Amt des Dekans der Fakultät für das Bauwesen (bis 1940).[2] Als Vertreter der Dozentenschaft saß er von 1940 bis 1945 im Senat der Technischen Hochschule Hannover.[6]

1939 wurde Körner an die „Reichsuniversität“ in Prag abgeordnet, ein Amt, das er dort bis 1940 ausübte. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges blieb er Schulungsobmann für die Wasserwirtschaft, wurde dann aber 1945 bis 1946 interniert, während er bereits 1945 auf Befehl der Britischen Militärregierung von der Technischen Hochschule Hannover entlassen worden war.[2]

Laut dem Entnazifizierungsausschuss der Hochschule von Anfang 1947 zeigte Körner eine „entschieden nationalsozialistische Gesinnung“ und vertrat „einen konsequenten Antisemitismus“.[6] Unter den Briten wurde Körner 1947 im Entnazifizierungsverfahren noch in die Kategorie III eingestuft wurde, also „als [...] eifriger Naziunterstützer“. Im Jahr 1949 wurde er in die Kategorie V eingestuft, galt nun also als „entlastet“. Somit konnte der fünf Jahre zuvor von der TH Hannover als Professor entlassene Körner im Jahr 1950 nun in den Ruhestand eintreten – mit den Pensionsbezügen eines Professors.[2]

Zudem wurde Burchard Körner vor 1966 von der Technischen Hochschule Hannover zum Dr.-Ing. E. h. ernannt.[2]

  • Erforschung der physikalischen Gesetze, nach welchen die Durchsickerung des Wassers durch eine Talsperre oder durch den Untergrund stattfindet (= Mitteilungen der Preußischen Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau, Berlin, Heft 14; Sonderdruck von Berichten der Internationalen Talsperren-Kommission), Berlin NW 87, Schleuseninsel im Tiergarten: Preußische Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau, 1933
  • Hans Krey: Modellversuche für einen Fluß mit starker Geschiebebewegung ohne erkennbare Bankwanderung, im Auftrag der Preußischen Akademie des Bauwesens bearbeitete von Burghard Körner, Berlin: Ernst & Sohn, 1935

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Körner, Burghard in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Bearbeitung vom 6. Februar 2013, zuletzt abgerufen am 18. November 2016
  2. a b c d e f g h Michele Barricelli, Holger Butenschön, Michael Jung, Jörg-Detlef Kühne, Lars Nebelung, Joachim Perels: Nationalsozialistische Unrechtsmaßnahmen an der Technischen Hochschule Hannover. Beeinträchtigungen und Begünstigungen von 1933 bis 1945. Hrsg. vom Präsidium der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2016, ISBN 978-3-7319-0429-8, S. 101 u.ö.; vollständig als PDF-Dokument)
  3. Willy Nolte (Hrsg.): Burschenschafter-Stammrolle. Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer-Semester 1934. Berlin 1934, S. 258.
  4. Unsere Toten. In: Burschenschaftliche Blätter, 88. Jg. (1973), H. 6, S. 197.
  5. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/21961061
  6. a b Michael Jung: „Voll Begeisterung schlagen unsere Herzen zum Führer.“ Die Technische Hochschule Hannover und ihre Professoren im Nationalsozialismus, Diss., Books on Demand, Norderstedt 2013, ISBN 978-3-8482-6451-3, S. 256