Burg Grubenhagen (Vollrathsruhe)
Burg Grubenhagen | |
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Mauerreste des Bergfrieds | |
Staat | Deutschland |
Ort | Vollrathsruhe-Schloß Grubenhagen |
Entstehungszeit | 13. Jahrhundert |
Burgentyp | Niederungsburg, Ortslage |
Erhaltungszustand | Mauerreste, Wassergraben |
Ständische Stellung | Adlige |
Bauweise | Feldstein, Backstein |
Geographische Lage | 53° 40′ N, 12° 29′ O |
Höhenlage | 41 m ü. NN |
Burg Grubenhagen ist die Ruine einer Niederungsburg in Schloß Grubenhagen, einem Ortsteil von Vollrathsruhe im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burg wurde im 13. Jahrhundert von der Familie von Grube angelegt und bis zum 15. Jahrhundert ausgebaut. Die späteren Burgherren stellte die Familie von Maltzan, die nördlich der Burg eine Gutsanlage errichtete, die die Burg im 19. Jahrhundert schließlich als Herrensitz ablöste.
Phasenweise bildete sich mit Grubenhagen eine eigene genealogische Familienlinie der Freiherren von Maltzahn heraus. Bereits bis 1815 gab es eine damalige Linie Mo(a)ltzan-Grubenhagen.[1] August Christoph Freiherr von Maltzahn und seine erste Ehefrau Johanne von Ramin begründeten das Haus Grubenhagen. August Wilhelm Julius von Maltzahn,[2] mecklenburgisch-strelitzscher Kammerherr und Klosterhauptmann von Malchow, übernahm die Begüterung, dann nannte sich sein Sohn der preußische Major Curt von Maltzahn Herr auf Schloß Grubenhagen. Mit seiner zweiten Frau Luise von Bülow hatte er zwei nicht erbberechtigte Töchter. Und so ging nachfolgend das Besitztum an die Familienlinie Maltzahn-Moltzow. Sie stellten dann auch die Gutseigentümer im 20. Jahrhundert.
Das letztmals 1928, kurz vor der großen Wirtschaftskrise, amtlich publizierte Landwirtschaftliche Adressbuch für Mecklenburg weist als unmittelbare zum Schloß Grubenhagen zugehörigen Besitz eine Fläche von etwa 352 ha aus. Wie in ganz Nordostdeutschland stand die Schafsviehwirtschaft im Mittelpunkt des Gutsbetriebes. Grubenhagen hatte den Status eines alten Lehen. Zum Gutsbereich gehörten Anfang des 20. Jahrhunderts ein landwirtschaftlicher Betrieb mit einer intensiven Viehwirtschaft, 236 Schafe und 76 Stück Rindvieh. Die Fläche des Gutes umfasste rund 353 ha.[3] Eigentümer war damals Wilhelm von Maltzahn-Moltzow (1884–1931), liiert mit Renate von Müller-Klein Luckow. Erbe wurde Bernd-Wilhelm von Maltzahn (1911–1945). Er war mit Rosemarie Schilling verheiratet und die Tochter und die beiden Söhne sind alle auf Schloß Grubenhagen geboren.[4] Hauptsitz der Gutsbesitzerfamilie war zuletzt das 1316 ha Gut Moltzow.
Beschreibung der Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der Burg sind nur wenige bauliche Überreste erhalten, im Wesentlichen 10 Meter hohe Mauerteile des einstigen Bergfrieds mit einer Mauerstärke von 3,3 Metern aus Feldsteinen und Backstein. Der Rest der Anlage kann hauptsächlich über die geologischen Gegebenheiten vor Ort erschlossen werden. Im Nordwesten befand sich die kreisrunde Hauptburg, der sich nach Südosten eine etwas tieferliegende, etwa rechteckige Vorburg anschloss. Die gesamte Anlage war von einem breiten Wassergraben umgeben, der teilweise noch erhalten ist.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm von Maltzan (1854–1933), Gutsherr in Grubenhagen, MdR
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR, Bezirk Neubrandenburg, 2. Auflage, Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1986, S. 471.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zu Burg Grubenhagen in der privaten Datenbank Alle Burgen.
- Burg Schloß Grubenhagen, Private Website, abgerufen am 13. Januar 2017
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ C. G. Evers: Genealogisch-historische Darstellung der Abstammung des verstorbenen Erb-Land-Marschalls Cord Jaspar Ferdinand von Moltzan auf Grubenhagen, Rothenmoor, Ulrichshausen und Moltzow c. P. In: Vita. Dritte Periode. I. Vom Jahre 1530, bis auf jetzige Zeit. Buchdruckerei von C. Hoepfner, Neubrandenburg 1841, S. 166 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 23. Januar 2022]).
- ↑ Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1858. In: "Der Gotha", erschienen bis 1942. Achter Jahrgang. Auflage. Freiherrliche Häuser nach alphabetischer Ordnung, Maltzan. Justus Perthes, Gotha 7. Oktober 1857, S. 427–428 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 23. Januar 2022]).
- ↑ Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer`s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe von Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts mit Angabe der Gutseigenschaft, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung vieler Behörden und der Landbünde zu Güstrow und Neubrandenburg (Hrsg.): 4. Letzte Ausgabe. 4. Auflage. IV Reihe Paul Niekammer. Verlag von Niekammer`s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1928, S. 209 (g-h-h.de [abgerufen am 23. Januar 2022]).
- ↑ Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Wilhelm v. Blaschek, Jürgen v. Flotow, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser / A (Uradel) 1956. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Gesamtreihe von 1951 bis 2015. Band II, Nr. 13. C. A. Starke, 1956, ISSN 0435-2408, S. 302–320 (d-nb.info [abgerufen am 23. Januar 2022]).