Ormož
Ormož Friedau | |||
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Basisdaten | |||
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Staat | Slowenien | ||
Historische Region | Untersteiermark / Štajerska | ||
Statistische Region | Podravska (Draugebiet) | ||
Gemeinde | Gemeinde Ormož | ||
Koordinaten | 46° 25′ N, 16° 9′ O | ||
Höhe | 218 m. i. J. | ||
Einwohner | 1.986 (2023[1]) | ||
Telefonvorwahl | (+386) 2 | ||
Postleitzahl | 2270 | ||
Kfz-Kennzeichen | MB | ||
Struktur und Verwaltung | |||
Sitz der Verwaltung | Ormož | ||
Postanschrift | Ptujska cesta 6 2270 Ormož | ||
Website |
Die Stadt Ormož (deutsch: Friedau) ist eine Kleinstadt im Nordosten Sloweniens. Sie ist Hauptort und Verwaltungssitz der 61 Siedlungen umfassenden Gemeinde Ormož. Ormož liegt am östlichen Rand des Pettauer Feldes (Ptujsko polje) in der historischen Region Spodnja Štajerska (Untersteiermark) und in der statistischen Region Podravska.[2]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ormož liegt am linken Ufer der Drau, die die südliche Gemeindegrenze und damit auch die Grenze zu Kroatien bildet. Der zentrale und nördliche Teil des für die Region relativ großen Gemeindegebietes liegt in den Slovenske gorice (Windische Bühel). Mehrere kleine Bäche ziehen dort von Nord nach Süd und münden anschließend in die Drau. Einziger größerer Fluss neben der Drau ist die Pesnica (Pößnitz), die kurz vor der Stadt in sie mündet. Kurz danach wird sie zum Stausee Ormoško jezero aufgestaut.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ormož wurde 1273 in schriftlichen Aufzeichnungen als Holrmůs (und 1299 als Holrmues und 1320 als Holrmůs) erwähnt. Der Name basiert auf dem lateinischen Namen Alramus, der dem germanischen Alram (< *Aþala-hraban, wörtlich „edler Ravan“) entlehnt ist. Die mit dem Namen bezeichnete Person ist ungewiss, ein möglicher Namensgeber ist der Salzburger Bischof A(da)lram (reg. 821–836), da das Ormož-Gebiet im 9. Jahrhundert in den Besitz des Erzbistums Salzburg überging.[3]
In der Antike hieß die Stadt Curta. Sie wird im Itinerarium Antonini und von Ptolemäus erwähnt.[4]
Die Stadt erhielt 1293 das Markt- und 1331 das Stadtrecht und hieß dann lange Zeit zu deutsch Friedau. Mit der Gründung des SHS-Staates nach dem Ersten Weltkrieg erhielt die Stadt schließlich ihren heutigen Namen.
Bis ins 20. Jahrhundert hinein war Friedau eine überwiegend deutschsprachige Stadt mit einem slowenischen Umland. Bei der Volkszählung 1900 gaben von den 892 Einwohnern 593 Deutsch und 227 Slowenisch als Umgangssprache an.[5]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Burg Ormož und Regionalmuseum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von der Stadt durch eine Mauer getrennt liegt die als Wehrburg an der Grenze zum damaligen Königreich Ungarn von Friedrich von Pettau erbaute Burg Ormož, welche 1278 erstmals erwähnt wird. Im Jahre 1487 musste sich die Stadt gegen einen Einfall von Ungarn behaupten, 1532 hinterließen die vordringenden Osmanen Zerstörung, weiters aufständische ungarische Bauern, die Heiducken, (1605) und die Kuruzen (1704). Die Burg ist heute der lokale Standort des Regionalmuseums Ptuj-Ormož.[6]
Burg Velika Nedelja
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burg liegt im gleichnamigen Dorf (deutsch: Großsonntag). Sie ist Standort einer Außenstelle des Regionalmuseums.[7]
Ormož-Stausee und Lagune
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ormož-See, ein Stausee der Drau, liegt etwas außerhalb der Stadt Ormož. Neben dem Stausee befindet sich ein Naturschutzgebiet, die Ormož-Lagune, bestehend aus sechs ehemaligen Rückhaltebecken, die der heute stillgelegten Zuckerfabrik in Ormož dienten. Nach der Schließung der Zuckerfabrik verwandelten sich die sechs Rückhaltebecken in ein Sumpfgebiet und wurden zu einem wichtigen Lebensraum für Vögel, darunter auch einige vom Aussterben bedrohte Zugvogelarten.[8]
Wald und Weinberge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Landschaft nördlich von Ormož ist hügelig mit vielen Wäldern und Weinbergen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Zeiller: Ormosd. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Provinciarum Austriacarum. Austria, Styria, Carinthia, Carniolia, Tyrolis … (= Topographia Germaniae. Band 10). 3. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1679, S. 32 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Gemeinde
- Ormož auf 24cities.eu, Kompetenzzentrum Steirisches Thermenland-Oststeiermark
- Karte der Gemeinde Ormož auf Geopedia
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Population by settlements, detailed data, 1 January 2023. Abgerufen am 14. Januar 2024.
- ↑ Ormož (Gemeinde, Slowenien) – Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte und Lage. Abgerufen am 1. August 2023.
- ↑ Marko Snoj: Etimološki slovar slovenskih zemljepisnih imen. Modrijan and Založba ZRC, Ljubljana 2009, S. 292.
- ↑ J. Šašel: Rimske ceste v Sloveniji / Roman roads in Slovenia. In: Arheološka najdišča Slovenije. Ljubljana, 1975, S. 91.
- ↑ K. K. Statistische Zentralkommission: Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Band IV Steiermark. Wien 1904, S. 210.
- ↑ Ormož castle and Castle’s outbuilding. Abgerufen am 14. Januar 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Velika Nedelja Castle. Abgerufen am 14. Januar 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Ormož Basins Nature Reserve (englisch). DOPPS. Abgerufen am 14. Januar 2024.