Burgdamm (Bremen)
Burgdamm ist ein Ortsteil des Stadtteils Burglesum innerhalb des Bezirkes Bremen-Nord.
Geografie und Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Burgdamm befindet sich im nordwestlichsten Teil Bremens. Südlich grenzt es an den Fluss Lesum, östlich und nördlich an das niedersächsische Ritterhude. Westlich von Burgdamm liegt der Burglesumer Ortsteil Lesum, südlich, auf der anderen Seite der Lesum, Burg-Grambke. Der südliche Teil Burgdamms ist geprägt durch die Lesumwiesen.
Burgdamm
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohner: 5500
Der Kernbereich Burgdamms befindet sich im südwestlichen Teil des Ortes, westlich der Autobahn 27. Das ursprüngliche Burgdamm ist geprägt durch überwiegend alte Bebauung. Das Zentrum Burgdamms befindet sich auf einem Hügel, welcher von der Stader Landstraße und Bremerhavener Heerstraße umrahmt ist. Im südlichen Burgdamm liegt der Bahnhof Burg, welcher der größte und wichtigste Bahnhof Bremen-Nords ist. Zwischen dem Bf Burg und der Lesum befindet sich der Steindamm, das größte Gewerbegebiet des Ortsteils.[1]
Marßel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohner: 5441[2]
Marßel befindet sich östlich der A27. Dieses Wohnviertel entstand größtenteils erst in den 1960er Jahren im Rahmen des sozialen Wohnungsbau. Schon früher wurde südlich des Marßeler Feld das Bauerndorf Mercele/Marsele gegründet. Dieses Gebiet ist heute besser bekannt als Alt-Marßel, während man mit Marßel hauptsächlich das Marßeler Feld verbindet. Marßel grent im Osten an Ritterhude und im Norden an den Ritterhuder Ortsteil Ihlpohl. Südlich des Marßeler Feld befindet sich der Pellens Park. Dieser wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Johannes Pellens gegründet.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits 1243 wurde Mercele erstmalig erwähnt. Es war der Name eines Rittergeschlechts, dessen Angehörige 1180 Ministerialen des Erzbischof waren. Burgdamm war ursprünglich der 1388 gebaute Damm Borchdamm upen damm. Im Jahre 1277 wurde Burg, heute südlich des politischen Burgdamms, erstmals erwähnt.[4] 1387/88 wurde erstmals eine Brücke über die Lesum gebaut. Zur gleichen Zeit wurde auch der Steindamm erbaut, welcher somit die älteste Straße Burgdamms ist.[5] 1813-15 wurde die Lesumbrücke durch eine neue Holzbrücke ersetzt. 1821 hatte Burgdamm 61 Einwohner. Die Industrie im heutigen Burgdamm nimmt daraufhin stark zu, da der Bereich nördlich der Lesum nicht zum Deutschen Zollgebiet gehört. Baumwollwäscherein, Tabak- und Porzellanfabriken siedeln sich nördlich der Lesum an.[6] Seitdem ist das heutige Gebiet des südlichen Burgdamms auch als Burgdamm bekannt. Im Jahre 1860 entstand das heutige Burgdamm aus Vorburgdamm, Burgdamm und Marßel. 1866 wurde Burgdamm preußisch. Nach 1888 nimmt der Industriewachstum in Burgdamm stark ab, da das Gebiet fortan zum Zollgebiet Bremens gehört und sich Unternehmen und Fabriken näher bei dem Stadtzentrum ansiedeln. 1892/93 wurde die erste Eisenbrücke über die Lesum gebaut. [7] Anfang des 20. Jahrhunderts hat Burgdamm die 1500 Einwohner-Grenze erreicht. 1936 wurde Burgdamm in Lesum eingegliedert. Ab 1960 veränderte sich Burgdamm noch einmal schlagartig durch den Bau der Wohnsiedlung auf dem Marßeler Feld. Auch die Einwohnerzahl wurde dadurch größer und verachfachte sich auf über 12000. Seitdem nimmt sie stetig ab, auf heute 11000.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evangelisch-Lutherische Söderblomkirche in Marßel, erbaut Ende der 1960er Jahre[8]
- Katholische St. Birgitta Kirche in Marßel, erbaut 1972
- Lloyd-Villa in Burgdamm an der Stader Landstraße
- Bananenbrücke über die A27, Verbindung zwischen Burgdamm und Marßel
Parks und Grünanlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pellens Park, Anfang des 20. Jahrhunderts von Johannes Pellens, nördlich von Alt-Marßel gegründet
- Lesumwiesen, Feuchtgebiet zwischen Bebauung Burgdamms und der Lesum, heute beliebtes Naherholungsgebiet
Kunst und Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis Anfang 2024 gab es an der Stader Landstraße das Hauswirtschaftsmuseum Köksch un Qualm.
In Burgdamm befinden sich zahlreiche bemalte Fassaden, wie in der Rügenwalder Straße oder Helsingborger Straße.
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Allgemein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Freiwillige Feuerwehr Burgdamm, Burgdammer Ring 68
Schulen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grundschule Burgdamm, Stargarder Straße 11
- Grundschule an der Landskronastraße (Marßel), Landskronastraße 46
- Oberschule Helsinkistraße, Helsinkistraße 10-12
Soziales
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kindergarten Burgdamm
- Kindergarten Landskronastraße
- Kindergarten Helsinkistraße
- Stadtteilhaus Cigarettenmanufactur, Stader Landstraße
- Stadtteilhaus Marßel, Helsingborger Platz
- Gemeindezentrum Söderblomgemeinde
- Gemeindezentrum St. Birgitta
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sportanlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bezirkssportanlage am Pellens Park
Sportvereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sportgemeinschaft Marßel von 1965
Wirtschaft und Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Großteil der Unternehmen in Burgdamm befindet sich im Gewerbegebiet Steindamm. Dort sind circa 50 Unternehmen ansässig. Auch im Südwesten von Marßel findet sich ein kleines Gewerbegebiet. In Burgdamm, an der Stader Landstraße befindet sich einer der 11 Standorte von Tiemann Nutzfahrzeuge.[9]
Im Zentrum von Marßel findet man mit dem Marßel Einkaufszentrum das größte Einkaufszentrum Burgdamms. In der Bremerhavener Heerstraße gibt es zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten und gastronomische Einrichtungen. Bei dem Einkaufszentrum in Marßel finden häufig Wochenmärkte statt.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Straßen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die wichtigste Straße des Stadtteils ist die A27, auch wenn sich komplett in Burgdamm keine Anschlussstelle befindet. Von der Anschlussstelle Bremen-Nord ist sowohl Burgdamm, als auch Marßel gut zu erreichen. Die wichtigste städtische Straße ist die Stader Landstraße, welche die größte Kreuzung des Stadtteils mit Ritterhude verbindet. Weitere bedeutende Straßen sind:
- Bremerhavener Heerstraße (Nord-Süd-Hauptachse im westlichen Burgdamm)
- Stockholmer Straße (Große Verbindungsstraße innerhalb Marßels)
- Steindamm (Älteste Straße Burgdamms und "Umgehung" des Bahnhofs Burg)
- Burgdammer Ring (Zentrale Verbindung innerhalb Burgdamms)
- Marßel (Älteste Marßels und eine der längsten Straßen Burgdamms)
ÖPNV
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem Trennungsbahnhof Bremen-Burg befindet sich in Burgdamm der wichtigste ÖPNV-Knotenpunkt Bremen-Nords. Dort zweigt die Bahnstrecke Bremen-Burg - Bremen-Vegesack von der Bahnstrecke Bremen - Bremerhaven ab. Letztere führt über knapp 3 Kilometer durch Burgdamm, besitzt allerdings keinen weiteren Halt. Am Bahnhof Burg halten folgende Linien der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen:[10]
- RS1: Bremen-Farge - Bremen-Vegesack - Bremen Hbf - Verden (Aller)
- RS2: Bremerhaven-Lehe - Bremen Hbf - Twistringen
Darüber hinaus halten mehrere Buslinien Bremer Straßenbahn AG (BSAG):[11]
Zwischen 1949 und 1961 fuhr von Gröpelingen nach Burgdamm, zum sogenannten Gummibahnhof ein Trolleybus. Dieser wendete auf dem heutigen Goldbergplatz. Der Spitzname Gummibahnhof entstand durch das Quitschen der Busreifen.[12]
Es gibt Pläne, dass an der historischen Straße Marßel ein Haltepunkt der RS2 entsteht.[13][14]
Rad- und Wanderwege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der einzige große Rad- und Wanderweg in Burgdamm führt von Ritterhude nach Vegesack, entlang der Lesum.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ WFB: Gewerbegebiete in Bremen: Flächen für individuelle Bedürfnisse. Abgerufen am 7. November 2024.
- ↑ Marßel - Soziale Stadt Bremen. Abgerufen am 7. November 2024.
- ↑ Pellens Park. Abgerufen am 7. November 2024.
- ↑ Burglesum - aus der Geschichte. Abgerufen am 7. November 2024.
- ↑ Burglesum - aus der Geschichte. Abgerufen am 7. November 2024.
- ↑ Burglesum - aus der Geschichte. Abgerufen am 7. November 2024.
- ↑ Burglesum - aus der Geschichte. Abgerufen am 7. November 2024.
- ↑ Imke Molkewehrum: Söderblom-Kirche: Gemeinderäume und Kirchenschiff unter einem Dach. 4. April 2022, abgerufen am 7. November 2024.
- ↑ Nutzfahrzeuge im Norden. 23. Januar 2023, abgerufen am 7. November 2024 (deutsch).
- ↑ Regio-S-Bahn - NordWestBahn. 4. November 2024, abgerufen am 7. November 2024.
- ↑ Bremer Straßenbahn AG | BSAG. Abgerufen am 7. November 2024.
- ↑ Bremens Trolleybusse und der Gummibahnhof. 12. April 2021, abgerufen am 7. November 2024.
- ↑ Aljoscha-Marcello Dohme: Bremen-Nord: Wie es um die Planungen für weitere Bahnhöfe steht. 28. April 2024, abgerufen am 7. November 2024.
- ↑ Aljoscha-Marcello Dohme: Bremen-Nord: Drei neue Haltepunkte für die Regio-S-Bahn werden geprüft. Abgerufen am 7. November 2024.
Koordinaten: 53° 10′ N, 8° 43′ O