CXCR3

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CXCR3
Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 368 AS; 40,7 kDa
Sekundär- bis Quartärstruktur 7TM
Bezeichner
Gen-Namen
Externe IDs
Vorkommen
Homologie-Familie Hovergen
Übergeordnetes Taxon Wirbeltiere

CXCR3 (kurz für CXC-Motiv-Chemokinrezeptor 3, auch CD183) ist ein Rezeptorprotein aus der Familie der Chemokinrezeptoren. CXCR3 kommt insbesondere an der Oberfläche von Zellen des Immunsystems, wie beispielsweise T-Lymphozyten und Natürliche Killerzellen, vor. Dieser Rezeptor kann durch die Chemokine CXCL9 (MIG), CXCL10 (IP-10) und CXCL11 (I-TAC) stimuliert werden und vermittelt seine Effekte durch Aktivierung einer intrazellulären Signaltransduktionskaskade an der Gi-Proteine beteiligt sind. CXCR3 spielt bei der Entstehung entzündlicher Erkrankungen eine bedeutende Rolle und ist daher ein Ziel für die Entwicklung neuer Arzneistoffe.

CXCR3 kann innerhalb des blutbildenden Systems auf verschiedenen Lymphozyten, insbesondere aktivierten T-Lymphozyten und NK-Zellen, sowie auf Epithel- und Endothelzellen nachgewiesen werden. Zusammen mit dem Chemokinrezeptor CCR5 ist CXCR3 bevorzugt auf den für die zellvermittelte Immunabwehr verantwortlichen Typ1-T-Helferzellen (TH1-Lymphozyten) zu finden.[1]

CXCR3 wird durch ein Gen auf dem Chromosom 10 Genlocus q13 codiert. Es sind zwei verschiedene Isoformen von CXCR3 bekannt, die durch unterschiedliches Splicing entstehen: CXCR3-A und CXCR3-B. Beide Isoformen unterscheiden sich in der Länge ihrer N-terminalen Aminosäuresequenzen. CXCR3-B ist zusätzlich in der Lage, das Chemokin CXCL4 (PF-4) zu binden.[2]

Strukturell gehört CXCR3 zu den G-Protein-gekoppelten Rezeptoren. Nach Anbindung der Chemokine CXCL9, CXCL10 oder CXCL11 wird eine Signaltransduktionskaskade im Zellinneren aktiviert, an der G-Proteine, Ca2+ und MAP-Kinasen beteiligt sind. Die Signaltransduktionskaskade schließt auch eine Aktivierung von Integrinen und Veränderungen im Zytoskelett ein. Diese sind Voraussetzungen für eine zielgerichtete Bewegung (Chemotaxis) von CXCR3-exprimierenden Zellen zu einem Chemokin-Gradienten hin während einer Entzündung.

Einzelnachweise

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  1. Qin S, Rottman JB, Myers P, et al: The chemokine receptors CXCR3 and CCR5 mark subsets of T cells associated with certain inflammatory reactions. In: J. Clin. Invest. 101. Jahrgang, Nr. 4, Februar 1998, S. 746–754, doi:10.1172/JCI1422, PMID 9466968, PMC 508621 (freier Volltext).
  2. Lasagni L, Francalanci M, Annunziato F, et al: An alternatively spliced variant of CXCR3 mediates the inhibition of endothelial cell growth induced by IP-10, Mig, and I-TAC, and acts as functional receptor for platelet factor 4. In: J. Exp. Med. 197. Jahrgang, Nr. 11, Juni 2003, S. 1537–1549, doi:10.1084/jem.20021897, PMID 12782716, PMC 2193908 (freier Volltext).