Nördliches Patagonisches Eisfeld
Nördliche Patagonische Eisfeld | ||
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Nördliche Patagonische Eisfeld, Blickrichtung nach Nordwesten | ||
Lage | Región de Aisén (Chile) | |
Gebirge | Anden | |
Typ | Plateaugletscher | |
Fläche | 4200 km² | |
Koordinaten | 47° 0′ S, 73° 30′ W | |
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Der Nördliches Patagonisches Eisfeld (in Spanisch Campo de Hielo Patagónico Norte) ist eine Eiskappe westlich von Puerto Guadal in Patagonien.
Er liegt vollständig im Nationalpark Laguna San Rafael in der Región de Aisén in Chile. Sein Mittelpunkt befindet sich etwa bei (⊙ ). Bei einer Fläche von 4200 km² hatte er eine Nord-Süd-Ausdehnung von 120 km, eine West-Ost-Ausdehnung von 50–70 km. Wichtigster Gipfel ist der Cerro San Valentín 4058 m, höchster Berg Patagoniens.
Im Jahr 2000 betrug die Fläche des Eisschildes noch 3.856 km² (± 211 km²), im Jahr 2012 waren es 3.740 km² (± 200 km²). In der Jahresmassenbilanz verlor der Eisschild in diesem Zeitraum etwas mehr als 1 Meter Wasseräquivalent pro Jahr (± 0.21).[1]
Die beiden größten der 30 bedeutenden Auslassgletscher sind der San-Rafael- und der San-Quintín-Gletscher. Der San-Rafael-Gletscher nimmt seinen Anfang am Cerro San Valentin und mündet westlich davon in die Laguna San Rafael. Er zählt zu den am schnellsten fließenden Gletschern der Erde. Noch am Ende des 19. Jahrhunderts erstreckte sich das Eis des Gletschers weit in die Lagune und bildete einen Piedmontgletscher. Seitdem hat sich der San-Rafael-Gletscher deutlich zurückgezogen, seine Fläche nahm bis 2017 um 11,5 % ab. Südwestlich des San-Rafael-Gletschers liegt der San-Quintín-Gletscher, der seit 1870 14,6 % seiner Fläche verloren hat, aber immer noch ein Piedmontgletscher ist.[2]
Das Nördliche Patagonische Eisfeld ist, zusammen mit dem etwa dreimal so großen Südlichen Patagonischen Eisfeld, Relikt des Patagonischer Eisschildes, der vor 18.000 Jahren, auf dem Höhepunkt der letzten Kaltzeit, große Teile der Südanden bedeckte.[3]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Inés Dussaillant, Etienne Berthier und Fanny Brun: Geodetic Mass Balance of the Northern Patagonian Icefield from 2000 to 2012 Using Two Independent Methods. In: Frontiers in Earth Science. 12. Februar 2018, doi:10.3389/feart.2018.00008.
- ↑ North Patagonian Icefield. NASA Earth Observatory, 11. April 2017, abgerufen am 15. Juli 2018.
- ↑ Kathryn Hansen: Melting beauty: The Patagonian icefields. NASA Earth Observatory, 11. Juli 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.