Nationalpark Canaima
Nationalpark Canaima
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Charakteristisch für Canaima sind die Tafelberge | ||
Lage: | Bolívar, Venezuela | |
Fläche: | 30000 km² | |
Gründung: | 12. Juni 1962 | |
Der Río Carrao stürzt sich in mehreren Wasserfällen, darunter der Salto Sapo, in die Lagune von Canaima |
Der Nationalpark Canaima (span. Parque Nacional Canaima) befindet sich in der Gran Sabana, im Bundesstaat Bolívar im Südosten von Venezuela. Der 1962 ausgewiesene Park ist 28.160 km² groß und hat die WDPA-ID 313.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Regierung von Venezuela gründete den Nationalpark am 12. Juni 1962. Er umfasste zu Beginn eine Fläche von 10.000 km². 1975 wurde der Park auf eine Gesamtfläche von 30.000 km² erweitert und ist damit einer der größten Nationalparks der Welt. Er grenzt im Süden an Brasilien und Guyana.[2] Der Nationalpark Canaima ist einer von sechs Nationalparks auf dem Gebiet des Amazonas.[3] Die UNESCO erklärte ihn 1994 zum Weltnaturerbe.
Während der Versorgungskrise in Venezuela ab 2015 blieben die Touristen größtenteils aus. Entgegen ihrer Gepflogenheiten der Hochachtung gegenüber ihrer Umwelt begannen die Bewohner, oft Angehörige des indigenen Volkes der Pemón, in illegalen Minen innerhalb des Nationalparks nach Gold zu schürfen.[4] Bereits zuvor war der Nationalpark wiederkehrend Symbol für den Wettstreit indigener Nutzung und dem Extraktivismus der Regierung Chavez.[5]
Landschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet der Gran Sabana, im Bergland von Guayana, ist ein von Tälern zerklüftetes Hochland. Charakteristisch für den Nationalpark sind mächtige Tafelberge aus Sandstein, die Tepuis genannt werden und ungefähr 65 % des Parks bedecken. Auf ihren Hochplateaus hat sich eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Auf Grund der klimatischen Isolation der Hochplateaus vom tropischen Regenwald hat die Evolution in der Isolation über Jahrmillionen einen großen Teil von endemischen Arten hervorgebracht. Einige der höchsten Wasserfälle der Welt wie der Salto Ángel oder der Salto Kukenan stürzen von den Tafelbergen in die Tiefe. Sie sind eine besondere Attraktion für den Tourismus.[6]
Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Nationalpark Canaima besitzt eine abwechslungsreiche Fauna, die sich nach verschiedenen Umweltfaktoren wie Höhe und Vegetationstyp im Park verteilt. Die Artenzahl verteilt sich auf: 118 Säugetiere, 550 Vögel, 72 Reptilien und 55 Amphibien[7][8]. Unter den gefundenen Arten sind:
- Riesengürteltier (Priodontes maximus)
- Riesenotter (Pteronura brasiliensis)
- Großer Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla)
- Puma (Puma concolor)
- Jaguar (Panthera onca)
- Eigentliches Zweifingerfaultier (Choloepus didactylus)
- Weißkopfsaki (Pithecia pithecia)
- Braunrückensaki (Chiropotes israelita)
- Roraima-Maus (Podoxymys roraimae)
- Tepui-Zwergbeutelratte (Marmosa tyleriana)
- Harpyie (Harpia harpyja)
- Blaustirn-Zwergara (Diopsittaca nobilis)
- Veilchenpapagei (Pionus fuscus)
- Gelbgebänderter Baumsteiger (Dendrobates leucomelas)
- Grüner Leguan (Iguana iguana)
- Kolibris (Trochilinae)
- Tukane (Ramphastidae).
- Südamerikanischer Buschmeister (Lachesis muta)
Flora
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Nationalpark Canaima enthält schätzungsweise 3000–5000 Arten von Phanerogamen und Farnen. Das Tepui-System (das alle Tepui-Formationen umfasst und als Pantepui bekannt ist) enthält einen hohen Anteil an endemischen Taxa. Zum Beispiel wurden 900 Arten höherer Pflanzen vom Auyán Tepui identifiziert, von denen etwa 10 % in diesem Massiv endemisch sind. Canaima ist auch berühmt für seine Vielfalt an Orchideen, mit geschätzten 500 Arten im Nationalpark[9].
Es gibt über 300 endemische Arten nur in der Gran Sabana:
- Endemische Gattungen: Achnopogon, Chimantaea, Quelchia, Tepuia, Mallophyton, Adenanthe.
- Häufige insektenfressende Arten aus den Gattungen: Bromelia, Drosera, Heliamphora, Utricularia.
Hydrographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Nationalpark umfasst die gesamte Wasserscheide des rechten Ufers des Flusses Caroní und zwei der höchsten Wasserfälle der Welt, die Salto Ángel und die Salto Kukenan sowie zahlreiche Wasserfälle in geringerer Höhe.
Touristenattraktionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Westlicher Bereich
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Östlicher Bereich
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Galerie
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Panoramablick auf die Lagune von Canaima
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Kukenan Sonnenuntergang
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Mount Roraima
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Kukenan Tepui
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Tepuis in Canaima
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Chinak-Meru
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Roraima-Tepui im Guayana-Hochland
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Kamá Wasserfall
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Wasserfall von Canaima
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Kukenán
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Blick vom ankommenden Flugzeug auf die Lagune von Canaima, Saltos Golondrina, Saltos Ucaima und die Landebahn
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Canaima-Lagune und Ucaima-Wasserfälle
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Kavac-Höhlen
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El Hacha-Fälle
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Wasserfälle El Hacha und Ucaima, Carrao-Fluss und Canaima-Lagune
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
- Canaima-Nationalpark auf biolib.cz (englisch)
- Protected Planet Seite für Canaima
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Protected Planet | Canaima. Abgerufen am 3. Dezember 2020.
- ↑ Canaima National Park. WWF, abgerufen am 14. Juli 2016 (englisch).
- ↑ Living Amazon Report 2016. (PDF) WWF, S. 81, abgerufen am 14. Juli 2016 (englisch).
- ↑ Quiénes son los pemones y cómo viven en rebeldía contra el gobierno de Nicolás Maduro en una de las zonas más remotas de Venezuela, BBC, 4. Januar 2019
- ↑ Iokiñe Rodríguez, Vladimir Aguilar: Games of Power in Conflicts over Extractivism in Canaima National Park, Venezuela. In: Iokiñe Rodríguez, Mariana Walter, Leah Temper (Hrsg.): Just Transformations. Grassroots Struggles for Alternative Futures (= Knowledge Unlatched). Pluto Press, London 2024, ISBN 978-0-7453-4477-5, S. 104–131 (oapen.org).
- ↑ The World's Highest Free-Falling Waterfall. In: WWF. Abgerufen am 14. Juli 2016 (englisch).
- ↑ UNEP World Conservation Monitoring Centre ( vom 10. Juli 1997 im Internet Archive)
- ↑ Government of Venezuela (1993). World Heritage List Nomination: Canaima National Park, Venezuela. 53pp. + Maps and Annexes.
- ↑ UNEP World Conservation Monitoring Centre ( vom 10. Juli 1997 im Internet Archive)