Carbonlaufschuh

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Der Carbon-Laufschuh ist ein moderner Laufschuh, der durch die Integration von Carbon-Sohlen gekennzeichnet ist. Diese Schuhe wurden entwickelt, um die Laufökonomie zu verbessern, indem sie die Energieübertragung effizienter gestalten und den Energieverlust minimieren. Die Laufökonomie beschreibt wie viel Sauerstoff über eine Strecke beim Laufen verbraucht wird. Der herkömmliche Laufschuh ist primär auf Dämpfung und Komfort ausgerichtet, was vor allem dem Schutz der Gelenke dient. Der Carbon-Laufschuh dagegen hat eine harte Sohle und funktioniert demnach ohne Dämpfung.

Fila testete die Technologie der Carbonschuhen schon 1996. Sie benannten den „Silva Racer“ nach der Legende Germán Silva. 2002 trug Paul Tergat die, bis zu diesem Zeitpunkt, neueste Version des Schuhs.[1] Der wohl bekannteste Laufschuh mit einer Carbonfaserplatte wurde 2022 von Nike auf den Markt gebracht. Eliud Kipchoge brach mit dem Alphafly Next % 2 den Weltrekord.[2]

Die Sohle des Schuhs besteht aus einer Carbonplatte und einer Zwischensohle. Die Carbonplatte versteift die Länge des Schuhs und kann somit als Hebel fungieren. Die Carbonplatte ist gekrümmt und ermöglicht dadurch eine bessere Abrollbewegung. Die Zwischensohle besteht aus einem Schaum.[3]

Das Design des Carbon-Laufschuhs verbessert die Laufökonomie durch eine steife Carbon-Faserplatte in der Zwischensohle, die aus Schaum besteht. Hierbei ist es wichtig, wo und wie die Carbon-Platte im Schuh verbaut ist. Sie erzeugt eine federnde Wirkung und optimiert dadurch die Energieübertragung.[4] Es handelt sich hierbei um kinetische Energie. Das unterstützt eine effizientere Abstoßbewegung, erfordert jedoch eine Anpassung der Lauftechnik. Die Kombination von Carbonfaserplatten und reaktionsfähigen Schäumen fördert eine bessere Laufleistung, wodurch bessere Zeiten erreicht werden können. Die Platte kann somit als Hebel fungieren. Durch die Krümmung der Platte wird suggeriert, dass der nach vorne schaukeln kann. Dank der steifen Carbon Sohle geht der gesamte Input an Energie, den der Läufer einbringt, auch wieder raus.[5] Das ist der Unterschied zu herkömmlichen Sohlen, dort gibt es einen Energieverlust in der federnden Sohle.

Durch den Erhalt der Energie mit Hilfe der nicht-gedämpften Sohle führt es ebenso zu einem geringeren Verbrauch der physiologischen Energie. Im Körper wird der Sauerstoffverbrauch und die Muskelermüdung verringert.[6] Es wurde gezeigt, dass Läufer mit Carbon-Laufschuhen eine gesteigerte Laufökonomie erreichen können, was in Wettkämpfen zu deutlich besseren Zeiten führen kann.[7] Diese Effizienzsteigerung ermöglicht es den Athleten, ihre Ausdauer zu verlängern und ihre Gesamtleistung zu verbessern.

Das Hauptkriterium betrifft die Fairness im Wettkampf. Es wird argumentiert, dass die Schuhe einen unzulässigen Vorteil verschaffen und somit die Chancengleichheit unter den Athleten beeinträchtigt ist. Deshalb wurden Regularien von Sportverbänden eingeführt, um die Verwendung von Carbon-Laufschuhen den Grundsätzen des fairen Wettkampfs anzupassen.[8]

Ein weiterer Kritikpunkt ist das erhöhte Risiko von Sportverletzungen durch die veränderte Fußmechanik. Durch die steife Carbon-Sohle, ist die Belastung auf Muskeln und Gelenke verstärkt. Das fördert das Risiko von Überlastungsverletzungen enorm. Vor allem für Laien und diejenigen, die nicht an die spezielle Lauftechnik gewöhnt sind, sollten diese Schuhe nicht zum Trainingsalltag gehören. Daher ist beim Kauf solcher Schuhe Vorsicht geboten, da nur selten von Verkäufern und Internetseiten auf die Risiken, vor allem für Laien hingewiesen wird.[9]

Einzelnachweise

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  1. 2003 – Paul Tergat, Marathon Shoe History. In: Marathon Shoe History. Abgerufen am 18. Juli 2024 (amerikanisches Englisch).
  2. 2022 – Eliud Kipchoge, Marathon Shoe History. In: Marathon Shoe History. Abgerufen am 18. Juli 2024 (amerikanisches Englisch).
  3. Dr Chris Bramah: Carbon Fibre Running Trainers: Science behind the super shoes. 14. Dezember 2020, abgerufen am 18. Juli 2024 (englisch).
  4. Prof Dr Gert-Peter Brüggemann: Muskuloskelettale Belastung beim Laufen. In: sportärztezeitung. 5. Mai 2023, abgerufen am 18. Juli 2024 (deutsch).
  5. Keonyoung Oh, Sukyung Park: The bending stiffness of shoes is beneficial to running energetics if it does not disturb the natural MTP joint flexion. In: Journal of Biomechanics. Band 53, Februar 2017, S. 127–135, doi:10.1016/j.jbiomech.2017.01.014 (elsevier.com [abgerufen am 18. Juli 2024]).
  6. Yang Song, Xuanzhen Cen, Hairong Chen, Dong Sun, Goran Munivrana, Kovács Bálint, István Bíró, Yaodong Gu: The influence of running shoe with different carbon-fiber plate designs on internal foot mechanics: A pilot computational analysis. In: Journal of Biomechanics. Band 153, Mai 2023, S. 111597, doi:10.1016/j.jbiomech.2023.111597 (elsevier.com [abgerufen am 18. Juli 2024]).
  7. Clarissa S. Whiting, Wouter Hoogkamer, Rodger Kram: Metabolic cost of level, uphill, and downhill running in highly cushioned shoes with carbon-fiber plates. In: Journal of Sport and Health Science. Band 11, Nr. 3, Mai 2022, S. 303–308, doi:10.1016/j.jshs.2021.10.004, PMID 34740871, PMC 9189710 (freier Volltext) – (elsevier.com [abgerufen am 18. Juli 2024]).
  8. Die Laufschuh-Revolution oder: Warum auf der Straße die Rekorde purzeln. 3. April 2021, abgerufen am 18. Juli 2024 (deutsch).
  9. Sven Reuter: Carbon-Laufschuhe und Verletzungen? In: Orthopädie & Physiotherapie Starnberg. 13. November 2023, abgerufen am 18. Juli 2024 (deutsch).