Dreinervige Segge
Dreinervige Segge | ||||||||||||
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Dreinervige Segge (Carex trinervis), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Carex trinervis | ||||||||||||
Degl. |
Die Dreinervige Segge[1] (Carex trinervis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seggen (Carex) innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Sie gedeiht an den europäischen atlantischen Küsten.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Mertkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Dreinervige Segge wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen 10 bis 40, selten bis zu 60 Zentimetern. Sie bildet verlängerte grau- bis rot-braune Ausläufer.[2] Die Stängel sind steif aufrecht oder gekrümmt, stumpf dreikantig und vollkommen glatt und nur am Grund beblättert.[2]
Die Laubblätter sind 2 bis 3 Millimeter breit, grau-grün und borstlich gefaltet; sie sind nicht zurückgekrümmt und mindestens so lang wie der Stängel und beim Trocknen rollen sich die Ränder nach oben auf. Die grundständigen Scheiden „tragen“ Spreiten, sind blass-braun und zerfasern nicht netzartig.
Gnerative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit reicht von Juni bis Juli.[2] Die Dreinervige Segge ist eine Verschiedenährige Segge; die männlichen und weiblichen Ährchen sind getrennt und verschieden. Die Ährchen stehen entfernt voneinander. Es gibt ein bis vier männliche Ährchen, die 20 bis 40 Millimeter lang sind. Die zwei oder drei weiblichen Ährchen sind 10 bis 40 Millimeter lang, aufrecht und fast sitzend und enthalten dicht angeordnete Blüten. Das unterste Hüllblatt ist länger als der Blütenstand. Auch die oberen Hüllblätter haben eine zumindest kurze Spreite. Die Tragblätter der weiblichen Blüten sind braun und haben einen dreiadrigen grünen Kiel sowie einen schmalen Hautrand. Sie sind so lang wie die Schläuche oder etwas kürzer. Die Schläuche sind bei einer Länge von 3,5 bis 5 Millimetern sowie einer Breite von etwa 2 Millimetern breit-eiförmig bis elliptisch, stark abgeflacht, auf der Innenseite flach und außen gewölbt;[2] sie sind gelblich-grün bis grau-grün, oft mit purpurfarbenen Flecken und deutlich längsnervig, oft mit drei stark hervortretenden Nerven. Der Schnabel ist sehr kurz und nicht gespalten.[2] Der Griffel trägt zwei Narben.
Die dunkel-braune bis fast schwarze Frucht ist 2 bis 2,5 Millimeter lang und etwa 1,5 Millimeter breit.[2]
Vorkommen und Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Dreinervige Segge ist auf die atlantischen Küsten Europas beschränkt. Sie kommt von Dänemark bis ins südwestliche Spanien vor.[3] Sie ist ein submeridional bis temperates, euozeanisch-litorales Florenelement. Es gibt Vorkommen in Portugal, Spanien, Frankreich, den Niederlanden, Deutschland und Dänemark.[4] Früher kam sie auch im Vereinigten Königreich vor.[4] Die Dreinervige Segge kommt in Deutschland vereinzelt auf den Ostfriesischen Inseln von Spiekeroog, Memmert, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, und Wangerooge bis Borkum vor; sie kommt auch auf den Nordfriesischen Inseln Amrum sowie Sylt vor.[5][6] In Dänemark kommt sie an der Küste Jütlands und auf Rømø und Fanø vor.[7]
In der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Deutschlands nach Metzing et al. 2018 ist die sehr seltene Dreinervige Segge unverändert zur Roten Liste von 1998 in der Gefährdungskategorie 2 = „stark gefährdet“; es wird ein mäßiger Rückgang verzeichnet.[1]
Sie besiedelt in Mitteleuropa in erster Linie nährstoffarme, feuchte, versumpfte und vermoorte Standorte in Dünentälern.[5] Die Dreinervige Segge gedeiht am besten auf nassen, verfestigt-sandigen und vor allem anmoorigen, basenarmen und meist kalkfreien, sauren Böden.[5] Sie ist eine Assoziationscharakterart des Caricetum trinervi-nigrae (im Verband Caricion nigrae).
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung von Carex trinervis erfolgte 1807 durch Jean Vincent Yves Degland in Jean-Louis-Auguste Loiseleur-Deslongchampss Flora Gallica, seu Enumeratio plantarum in Gallia sponte nascentium. 2. Auflage, Band 2, S. 731.[3] Synonyme für Carex trinervis Degl. sind: Osculisa trinervis (Degl.) Raf., Vignea trinervis (Degl.) Rchb., Carex acuta var. trinervis (Degl.) Jess., Carex glauca subsp. trinervis (Degl.) Asch. & Graebn., Carex glauca var. digyna Boeckele, Carex acuta var. nervosa G.Mey., Carex cerina Dumort. nom. illeg., Carex frisica H.Koch, Carex trinervis var. laxa Lange.[3]
Carex trinervis bildet mit der Schlank-Segge (Carex acuta) die Naturhybride Carex ×terschellingensis Jac.Koopman, Więcław & Waltje, die nach der Insel Terschelling benannt und 2021 erstbeschrieben wurde; sie kommt an den Küsten Westeuropas vor.[8]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin (DDR) 1987, ISBN 3-06-012539-2 (Areal).
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Carex trinervis Degl., Dreinervige Segge. auf FloraWeb.de
- ↑ a b c d e f Wolfram Schultze-Motel: Familie Cyperaceae. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Band II, Teil 1. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1980, ISBN 3-489-54020-4, S. 158.
- ↑ a b c Datenblatt Carex trinervis bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
- ↑ a b P.Jiménez-Mejías, M.Luceño (2011+): Cyperaceae. Datenblatt Carex trinervis In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ a b c Dietmar Aichele, Hans-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Band 5, Schwanenblumengewächse bis Wasserlinsengewächse. 2. überarbeitete Auflage, Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
- ↑ Rolf Niedringhaus, Volker Haeseler, Peter Janiesch (Hrsg.): Die Flora und Fauna der Ostfriesischen Inseln – Artenverzeichnisse und Auswertungen zur Biodiversität. In: Schriftenreihe Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Band 11, 2008. Volltext-PDF.
- ↑ Michael Koltzenburg: Carex. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024. ISBN 978-3-494-01943-7. S. 239.
- ↑ Datenblatt Carex × terschellingensis bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dreinervige Segge. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Abruf der Herbarbelegen durch FloraWeb aus dem Portal Virtuelles Herbarium zur Flora von Deutschland des Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz.