Kurzgaumen-Flughunde

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Kurzgaumen-Flughunde

Schlangenzahn-Harlekinflughund (Casinycteris ophiodon), Museumsexemplar

Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Familie: Flughunde (Pteropodidae)
Unterfamilie: Rousettinae
Tribus: Scotonycterini
Gattung: Kurzgaumen-Flughunde
Wissenschaftlicher Name
Casinycteris
Thomas, 1910

Die Kurzgaumen-Flughunde (Casinycteris) sind eine Gattung in der Familie der Flughunde mit drei Arten, die in Afrika verbreitet sind.[1]

Die Gattung wurde 1910 von Oldfield Thomas für den Goldenen Kurzgaumen-Flughund (Casinycteris argynnis) etabliert.[2] Als 2014 der Campo-Ma'an-Kurzschnauzenflughund (Casinycteris campomaanensis) erstbeschrieben wurde, wurde festgestellt, dass auch der Schlangenzahn-Harlekinflughund (Casinycteris ophiodon) näher mit diesen beiden Arten, als mit den Harlekinflughunden (Scotonycteris) verwandt ist. Er wechselte deshalb die Gattung.[1]

Das wichtigste Kennzeichen für die Gattung, laut ursprünglicher Beschreibung, war der sehr kurze Gaumen bei Casinycteris argynnis. Auch wenn die anderen beiden Arten etwas längere Gaumen besitzen, so bestätigen genetische Studien deren Zugehörigkeit. Der Goldene Kurzgaumen-Flughund ist mit 50 bis 62 mm langen Unterarmen am kleinsten und die anderen Gattungsmitglieder besitzen 72 bis 88 mm lange Unterarme. Im Gesicht und hinter den Ohren können, wie bei den Harlekinflughunden, weißliche Flecken vorkommen. Typisch sind lange Eckzähne und drei obere sowie fünf untere Backenzähne. Weitere abweichende Details des Schädels unterscheiden die Gattung von den Harlekinflughunden. Je nach Art ist das oberseitige Fell rotbraun oder dunkelbraun und die Unterseite etwas heller.[3][4][1]

Arten und Verbreitung

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Es zählen drei Arten zur Gattung.[5][1]

Die IUCN listet nur den Goldenen Kurzgaumen-Flughund als nicht gefährdet und den Campo-Ma'an-Kurzschnauzenflughund mit unzureichende Datenlage.[5]

Einzelnachweise

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  1. a b c d Alexandre Hassanin: Description of a new bat species of the tribe Scotonycterini (Chiroptera, Pteropodidae) from southwestern Cameroon. In: Comptes Rendus Biologies. 337. Jahrgang, Nr. 2, 2014, S. 134–142, doi:10.1016/j.crvi.2013.12.006 (englisch, sciencedirect.com).
  2. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Casinycteris).
  3. Jonathan Kingdon: Mammals of Africa. IV: Hedgehogs, Shrews and Bats. A&C Black, 2014, S. 229–230 (Casinycteris).
  4. R. Edwards: Pohle’s fruit bat. In: ARKive. 2011, archiviert vom Original am 2017; abgerufen am 13. Dezember 2024 (englisch).
  5. a b Casinycteris in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2022. Abgerufen am 13. Dezember 2024.