Zettlitz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Ceesewitz)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
?
Hilfe zu Wappen
Zettlitz
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Zettlitz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 4′ N, 12° 50′ OKoordinaten: 51° 4′ N, 12° 50′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Mittelsachsen
Verwaltungs­gemeinschaft: Rochlitz
Höhe: 262 m ü. NHN
Fläche: 15,68 km2
Einwohner: 666 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner je km2
Postleitzahl: 09306
Vorwahl: 03737
Kfz-Kennzeichen: FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL
Gemeindeschlüssel: 14 5 22 600
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
An der Kirche 6
09306 Zettlitz
Website: www.gemeinde-zettlitz.de
Bürgermeister: Thomas Arnold
Lage der Gemeinde Zettlitz im Landkreis Mittelsachsen
KarteAltmittweidaAugustusburgBobritzsch-HilbersdorfBrand-ErbisdorfBurgstädtClaußnitzDöbelnDorfchemnitzEppendorfErlau (Sachsen)FlöhaFrankenberg/SachsenFrauenstein (Erzgebirge)FreibergGeringswaldeGroßhartmannsdorfGroßschirmaGroßweitzschenHainichenHalsbrückeHarthaHartmannsdorf (bei Chemnitz)JahnatalKönigsfeld (Sachsen)Königshain-WiederauKriebsteinLeisnigLeubsdorf (Sachsen)Lichtenau (Sachsen)Lichtenberg/Erzgeb.LunzenauMittweidaMühlau (Sachsen)Mulda/Sa.Neuhausen/Erzgeb.NiederwiesaOberschönaOederanPenigRechenberg-BienenmühleReinsberg (Sachsen)RochlitzRossau (Sachsen)RoßweinSaydaSeelitzStriegistalTauraWaldheimWechselburgWeißenborn/Erzgeb.ZettlitzSachsen
Karte
Siegelmarke der Gemeinde Zettlitz

Zettlitz ist eine Gemeinde im Norden des Landkreises Mittelsachsen zwischen den Städten Rochlitz und Geringswalde. Sie ist Teil der Verwaltungsgemeinschaft Rochlitz mit Sitz in der gleichnamigen Stadt.

Zettlitz liegt am östlichen Ufer der Zwickauer Mulde. Etwa fünf Kilometer südwestlich befindet sich die Stadt Rochlitz und etwa 35 Kilometer weiter südlich die Stadt Chemnitz.

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angrenzende Gemeinden sind Geringswalde (Stadt), Königsfeld, Rochlitz (Stadt) und Seelitz im Landkreis Mittelsachsen sowie Colditz (Stadt) und Zschadraß im Landkreis Leipzig.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen:

Gemeindeamt Zettlitz

Erste urkundliche Erwähnung, weitere verbürgte Ortsnamenformen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1233 wird ein Heinricus de Ceteliz in einer Urkunde erwähnt, das ist der erste indirekte urkundliche Nachweis einer Gemeinde dieses Namens. Unklar ist, ob sich die Urkunde auf Zettlitz bei Rochlitz oder Zedtlitz bei Borna bezieht.[2] Das 1350 erstmals genannte Czetelicz meint mit Sicherheit das jetzige Zettlitz. Der Ortsname ist altsorbischer Herkunft und bedeutet Dorf eines Cetel....

Weitere in Urkunden genannte Schreibweisen des Ortsnamens[3] sind:

  • 1350, 1378: Czetelicz
  • 1400, 1445, 1447 Czetlicz
  • 1548: Zettelitz
  • 1749: Zettlitz
  • 1791: Zettlitz

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Arnsdorf[4] 01.04.1935
Ceesewitz[5][6] 01.07.1950
Hermsdorf (früher: Hochhermsdorf)[5][6] 01.07.1950
01.07.1965
Eingemeindung nach Aitzendorf,
Umgliederung nach Zettlitz
Kralapp[5] 01.07.1964
Methau[5] 01.07.1950
Rüx[5] 01.07.1964

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1998: 1092
  • 1999: 1118
  • 2000: 1063
  • 2001: 1053
  • 2002: 1015
  • 2003: 957
  • 2004: 898
  • 2005: 882
  • 2007: 832
  • 2009: 810
  • 2010: 807
  • 2011: 800
  • 2012: 783
  • 2013: 778
  • 2015: 737
Datenquelle: Statistisches Landesamt Sachsen

Mit 794 Einwohnern (Stand: 30. Juni 2012) stellt Zettlitz nach der Gemeinde Rathen mit 372 Einwohnern, gemessen an der Bevölkerung, die zweitkleinste Gemeinde Sachsens.

Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 71,9 % % (2019: 62,7 %)
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
60,4 %
15,3 %
15,3 %
6,2 %
2,8 %
FFWa
FSVb
ZGGc
Chord
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−14
+1,5 %p
−1,6 %p
+15,3 %p
+6,2 %p
−12,1 %p
FFW
FSV
ZGG
Chor
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a WV der FFW Gemeinde Zettlitz
b WV FSV Zettlitz
c Zukunft.Gemeinsam.Gestalten
d Wählervereinigung „Chor“

Seit der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 10 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • Wählervereinigung der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Zettlitz: 6 Sitze
  • Wählervereinigung des FSV Zettlitz: 2 Sitze
  • Wählervereinigung „Chor“: 1 Sitz
  • Zukunft.Gemeinsam.Gestalten 1 Sitz
letzte Gemeinderatswahlen
Gemeinderat ab 2024
6
2
1
1
Insgesamt 10 Sitze
  • FFW: 6
  • FSV: 2
  • ZGG: 1
  • Chor: 1
Liste 2024[7] 2019[8] 2014[9]
Sitze in % Sitze in % Sitze in %
Wählervereinigung der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Zettlitz 6 60,4 6 58,9 6 56,8
Wählervereinigung des FSV Zettlitz 2 15,3 1 16,9
Zukunft.Gemeinsam.Gestalten 1 15,3
Wählervereinigung „Chor“ 1 6,2 1 9,4 1 13,6
Linke 2,8 1 14,9 3 29,6
Wahlbeteiligung 71,9 % 62,7 % 51,9 %

Im November 2016 wurde der gebürtige Rochlitzer Steffen Dathe mit 84 % der Stimmen zum Bürgermeister gewählt.[10] Seit 2023 ist Thomas Arnold Bürgermeister.[11]

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2023 Thomas Arnold Arnold 89,4
2016 Steffen Dathe Dathe 84,0
2015 Thomas Arnold Einzelvorschlag 77,9
2010 Anrold 54,2
2008 Jürgen Wünsche WV Feuerwehr 96,1
2001 93,4

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Impressionen aus Zettlitz

Die Gemeinde ist von der Landwirtschaft geprägt. Von besonderer Bedeutung ist die AGRO AG Methau, die etwa 4200 ha Ackerland und 250 ha Grünland bewirtschaftet (Stand 2010), in Methau eine 1975 errichtete und 1978 erweiterte Milchviehanlage[12] und in Ceesewitz eine Schweinemastanlage betreibt. 2005 errichtete sie eine Biogasanlage zur Energiegewinnung.[13]

Nahe dem Ortsteil Methau wurde mindestens seit dem 16. Jahrhundert[14] und bis ins 20. Jahrhundert[15] Schiefer gebrochen, der zur Dachdeckung und Fassadenverkleidung verwendet wurde.[16]

Die Bundesstraße 175 berührt das Gemeindegebiet im Süden, die Ortsteile sind durch mehrere Kreis- und Gemeindestraßen miteinander verbunden. Zettlitz wird im ÖPNV durch Busse des Verkehrsverbundes Mittelsachsen bedient, die die Gemeinde mit den nahegelegenen Städten, insbesondere den Bahnstationen in Geithain und Waldheim, verbinden. Eine direkte Bahnanbindung besteht nicht, die früher durch den Ortsteil Kralapp (ohne Bahnstation) führende Bahnstrecke Glauchau–Wurzen ist ebenso wie die durch die südlichen Nachbargemeinden verlaufende Bahnstrecke Waldheim–Rochlitz mittlerweile stillgelegt. Die nächsten Stationen an den Strecken Riesa–Chemnitz und Neukieritzsch–Chemnitz liegen etwa 10 km entfernt.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Christian-Rietschel-Eiche (Zettlitz), Infotafel
  • Christian Rietschel (1908–1997), Dr. theol., Theologe, Schriftsteller und Künstler, 1936 bis 1950 Pfarrer in Zettlitz

Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Friedrich Ladegast (1818–1905), im heutigen Ortsteil Hermsdorf geboren, bedeutender deutscher Orgelbauer
  • Richard Steche: Zettlitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 14. Heft: Amtshauptmannschaft Rochlitz. C. C. Meinhold, Dresden 1890, S. 134.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
  2. Ernst Eichler, Hans Walther (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen, Berlin 2001, ISBN 3-05-003728-8, Band II, Seite 640
  3. Karlheinz Blaschke (Hrsg.): Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, Neuausgabe, Leipzig 2006, ISBN 3-937209-15-8, Seite 838
  4. Das Sachsenbuch, Kommunal-Verlag Sachsen KG, Dresden, 1943
  5. a b c d e Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  6. a b Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere, 1952, Herausgeber: Ministerium des Innern des Landes Sachsen
  7. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 9. September 2024.
  8. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 9. September 2024.
  9. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 9. September 2024.
  10. Unbekannte Überschrift. In: freiepresse.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. Februar 2024.@1@2Vorlage:Toter Link/www.freiepresse.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  11. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Wahlergebnisse 2023 - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 1. März 2024.
  12. Methauer Perspektiven. Betriebsreportage, Neue Landwirtschaft 8/95 pp. 7-10. Aufgerufen am 18. August 2014
  13. Methauer AGRO-AG. Aufgerufen am 18. August 2014
  14. Gemeinde Zettlitz - Geschichte. (Memento vom 19. August 2014 im Internet Archive) Aufgerufen am 18. August 2014
  15. Die Schiefervorkommen von Sachsen. Aufgerufen am 18. August 2014
  16. Heiner Siedel: Die Dachschiefervorkommen um Methau, Zettlitz und Penna im nordwestlichen Schiefermantel des sächsischen Granulitgebirges und ihre historische Nutzung. In: Veröffentlichungen des Museums für Naturkunde Chemnitz, Band 46 (2023), S. 91–116.
Commons: Zettlitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien