Céu Azul
Município de Céu Azul Céu Azul | |||
---|---|---|---|
Weizenfelder in Céu Azul | |||
| |||
Koordinaten | 25° 9′ S, 53° 51′ W | ||
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná | |||
Symbole | |||
| |||
Gründung | 22. Dezember 1968 | ||
Basisdaten | |||
Staat | Brasilien | ||
Bundesstaat | Paraná | ||
ISO 3166-2 | BR-PR | ||
Região intermediária | Cascavel (seit 2017) | ||
Região imediata | Cascavel (seit 2017) | ||
Mesoregion | Oeste Paranaense (1989–2017) | ||
Mikroregion | Foz do Iguaçu (1989–2017) | ||
Höhe | 636 m | ||
Klima | gemäßigt warm (Cfa) | ||
Fläche | 1179 km² | ||
Einwohner | 11.872 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021) | ||
Dichte | 10,1 Ew./km² | ||
Gemeindecode | IBGE: 4105300 | ||
Politik | |||
Stadtpräfekt | Laurindo Sperotto (2021–2024) | ||
Partei | PP (2021–2024) | ||
Wirtschaft | |||
BIP | 605,7 Mio. R$ 51.483 R$ pro Kopf (2019) | ||
HDI | 0,732 (hoch) (2010) | ||
Céu Azul ist ein brasilianisches Munizip im Westen des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 11.872 Einwohner, die sich Céu-Azulenser nennen. Seine Fläche beträgt 1.179 km². Es liegt 636 Meter über dem Meeresspiegel.
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten Bewohner schlugen ihr Lager auf dem Hügel auf, auf dem sich heute die Pfarrkirche befindet. Sie beobachteten, dass der Himmel klar und himmelblau war und sich in Richtung Park in dunklem Blau präsentierte. Deshalb beschlossen sie, ihren Ort Céu Azul (deutsch: Blauer Himmel) zu nennen. Ursprünglich hatte es auch Befürworter der Namen Ivete und Ibiapó gegeben.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Besiedlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Besiedlung der Gemeinde begann im Jahr 1952 mit der Colonizadora Pinho e Terras Ltda. Alfredo Paschoal Ruaro, Emilio Henrique Gomez und Reinaldo Antonio Biazus übernahmen die Geschäftsführung.
Auf Einladung von Ruaro kamen einige Familienväter aus Rio Grande do Sul, um Vorarbeiten zu leisten, und holten 1953 ihre Familien nach.
Im Jahr 1960 entstand ein Migrationsstrom aus dem Norden Paranás und Brasiliens. Die Zuzügler ließen sich im nördlichen Teil des Munizips, dem heutigen Vera Cruz do Oeste, nieder.
Im Oktober 1964 kamen mehrere deutschstämmige Familien aus Piratuba (Santa Catarina) unter der Leitung von Arnoldo Thrun nach Céu Azul. Bald darauf kamen die Familie Bazzo aus Joaçaba (SC) und die Familie Gomez aus Erechim (RS). Sie waren Lutheraner und trugen viel zur Entwicklung von Céu Azul bei.[1]
Eines der ersten Anliegen der Einwanderer war der Bau der katholischen Kirche. Als Schutzpatron wählten sie den heiligen Josef von Nazaret, der wie die meisten der Neuankömmlinge von Beruf Zimmermann war. Damals waren die Gemeinden der Pfarrei Foz do Iguaçu unterstellt, später gehörte die Kapelle von Céu Azul zunächst zu Medianeira und dann zu Matelândia. Erst 1964 wurde die örtliche Pfarrei gegründet, deren erster Vikar Rafael Piveta war.[2]
Erhebung zum Munizip
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Céu Azul wurde durch das Staatsgesetz Nr. 5407 vom 8. Oktober 1966 aus Matelândia ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 22. Dezember 1968 als Munizip installiert.[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fläche und Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Céu Azul liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[3] Seine Fläche beträgt 1179 km².[4] Es liegt auf einer Höhe von 636 Metern.[5]
Vegetation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Biom von Céu Azul ist Mata Atlântica.[4]
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (2155 mm pro Jahr). Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 20,7 °C. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa.[6]
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Céu Azul liegt in den Einzugsgebieten des Rio Paraná und des Rio Iguaçu. Dieser bildet die südliche Grenze des Munizips. Die westliche Grenze folgt dem Verlauf des rechten Iguaçu-Nebenflusses Rio Floriano. Die nördliche Grenze bildet der Rio São Francisco Falso (Braço Norte), der in Richtung Paraná fließt.
Straßen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Céu Azul liegt an der BR-277, die Foz do Iguaçu mit dem Hafen Paranaguá verbindet
Durch Céu Azul verlief seit vorkolumbischen Zeiten eine Nebenstrecke des Peabiru-Wegs vom Atlantik nach Peru. Diese Nebenstrecke ging vom Mittellauf des Paranapanema bei Jardim Olinda in südwestlicher Richtung nach Santa Catarina und durchquerte das Gebiet von Céu Azul. Nach der Zerstörung der Reduktionen, die die Jesuiten im heutigen Paraná zum Schutz der Ureinwohner eingerichtet hatten, geriet der Weg in Vergessenheit.
Nachbarmunizipien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vera Cruz do Oeste und São Pedro do Iguaçu | Santa Tereza do Oeste | |
Matelândia | Capanema |
Stadtverwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister: Laurindo Sperotto, PP (2021–2024)
Vizebürgermeister: Rui Carlos Maccari, PSL (2021–2024)[7]
Demografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Stadt | Land |
---|---|---|---|
1970 | 23.219 | 18 % | 82 % |
1980 | 25.441 | 46 % | 54 % |
1991 | 10.586 | 55 % | 45 % |
2000 | 10.445 | 69 % | 31 % |
2010 | 11.032 | 76 % | 24 % |
2021 | 11.872 |
Quelle: IBGE, bis 2010: Volkszählungen[8] und für 2021: Schätzung[4]
Ethnische Zusammensetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gruppe * | 1991 | 2000 | 2010 | wer sich als … |
---|---|---|---|---|
Weiße | 76,5 % | 84,3 % | 71,9 % | weiß bezeichnet |
Schwarze | 2,6 % | 2,1 % | 1,3 % | schwarz bezeichnet |
Gelbe | 0,0 % | 0,1 % | 0,3 % | von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet |
Braune | 20,7 % | 12,4 % | 26,3 % | braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet |
Indigene | 0,2 % | 0,0 % | 0,2 % | Ureinwohner oder Indio bezeichnet |
ohne Angabe | 0,0 % | 1,0 % | 0,0 % | |
Gesamt | 100,0 % | 100,0 % | 100,0 % | |
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[9] |
Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den südlichen Teil des Munizipgebiets nimmt der Nationalpark Iguaçu ein, der sich entlang dem Nordufer des Iguaçu von Santa Tereza do Oeste bis nach Foz do Iguaçu erstreckt.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kennzahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einem Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner von 51.482,64 R$ bzw. rund 11.400 €[11] lag Céu Azul 2019 auf dem 28. Platz im höchsten Viertel der 399 Munizipien Paranás.[12]
Sein hoher Index der menschlichen Entwicklung von 0,732 (2010) setzte es auf den 76. Platz ebenfalls im besten Viertel der paranaischen Munizipien.[13]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Stadtpräfektur, Prefeitura Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
- Atlas do Desenvolvimento Humano no Brasil: Céu Azul, PR (sozialstatistische Angaben, brasilianisches Portugiesisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c História Céu Azul PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 2. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ O Município / História do Município. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Céu Azul, abgerufen am 2. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ a b c Panorama Céu Azul. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 1. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 1. Mai 2022.
- ↑ Klima Céu Azul: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 1. Mai 2022.
- ↑ Prefeito e vereadores de Céu Azul tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 2. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 / População por município - 1872-2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2013, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 232 (brasilianisches Portugiesisch, gov.br [MS Excel; 3,1 MB; abgerufen am 7. April 2022]).
- ↑ Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
- ↑ IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Céu Azul und Cor ou raça).
- ↑ Euro - Real. finanzen.net GmbH, Karlsruhe, 31. Dezember 2019, abgerufen am 27. April 2022 (Kurs 2019 bei 4,50 R$/€).
- ↑ Produto Interno Bruto dos Municípios / PIB per capita / Série revisada / 2019. In: Pesquisas. IBGE, abgerufen am 1. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
- ↑ Índice de Desenvolvimento Humano. In: Pesquisas / IDH (2010). IBGE, abgerufen am 1. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).