Chaim Berlin

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Fotografie des Rabbiners Chaim Berlin
Chaim Berlin

Chaim Berlin (russisch Хаим Берлин; geboren im Jahr 1832 in Waloschyn (Russisches Kaiserreich, heute in Belarus)[1]; gestorben am 24. September 1912 in Jerusalem[1]) war ein orthodoxer Rabbiner[2]. Er war Oberrabbiner von Moskau (1865–1885)[3][2] und später aschkenasischer Oberrabbiner von Jerusalem (1909–1912)[3][4].

Chaim Berlin war der erste Sohn des Rabbiners Naphtali Zwi Juda Berlin[3][4] und seiner Frau Reina Batja Waloschyner (auch: Voloziner)[5]. Er wurde in Waloschyn geboren, wo sein Vater die jüdische Gemeinde leitete[4] und seine Mutter eine gelehrte Rebbetzin war[5]. Er hatte zahlreiche Geschwister, sein Halbbruder ist Meir Bar-Ilan.

Im Jahr 1865 wurde er Oberrabbiner Moskaus[4], was er 24 Jahre lang ausübte. Auf Bitten seines Vaters kam er etwa im Jahr 1889 zurück nach Waloschyn[2][4] und brachte seine umfangreiche Bibliothek mit.[2] Er wurde dort leitender Rabbinatsrichter am Beth Din[2][4]. Er lehrte auch an der Jeschiwa seines Vaters in Waloschyn[2] und leitete diese kurzzeitig. Da er bei den Studenten kein beliebter Dozent wurde, reiste er bald nach Berlin, Amsterdam, Paris und London.[2] Ab 1892 bis 1897 war er der Rabbiner von Kobryn[4]. Er wechselte auf die Stelle des Rabbiners in Jelisawetgrad (dem heute ukrainischen Kropywnyzkyj)[4].

Chaim Berlin zog im Jahr 1906 nach Jerusalem um[4], wo er Assistent des aschkenasischen Jerusalemer Oberrabbiners, Shmuel Salant, wurde[4], den er bereits seit vielen Jahren kannte[4]. Als Salant im Jahr 1909 starb, folgte er ihm als aschkenasischer Oberrabbiner Jerusalems.[4] Er war dies bis zu seinem Tod im Jahr 1912.[1][4]

Grabstein Chaim Berlins in Jerusalem mit langer, hebräischer Inschrift
Grabstein Chaim Berlins in Jerusalem

Berlin liegt auf dem Jüdischen Friedhof am Ölberg begraben.[4] Im Jerusalemer Ortsteil Rechavia ist die Straße haRav Berlin nach ihm benannt.

Commons: Chaim Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c הרב מגאון רבי חיים ברלין איננו. In: Moriah (Zeitung). Nr. 225. Jerusalem 25. September 1912, S. 1 (hebräisch, nli.org.il [abgerufen am 8. September 2024] Titel auf Deutsch in etwa:„Rabbi Chaim Berlin ist gegangen“; online archiviert in: Israelische Nationalbibliothek).
  2. a b c d e f g Berel Wein: Triumph of Survival. The Story of the Jews in the Modern Era 1650-1995. Rahway (New Jersey) September 1990 (englisch).
  3. a b c Shmuel Goldin: Unlocking the Torah Text: Vayikra (= Unlocking the Torah Text. Band 3). Jerusalem 2007, S. 264–265 (englisch).
  4. a b c d e f g h i j k l m n Biography of Rabbi Chaim Berlin (1832-1912) and his relationship to the Rabbi Meir Baal Haneis charity in Israel. Rabbi Meir Baal Haneis Salant, New Jersey, archiviert vom Original am 15. Juli 2011; abgerufen am 8. September 2024 (englisch).
  5. a b Brenda Bacon: Rayna Batya Berlin. In: The Shalvi/Hyman Encyclopedia of Jewish Women. Jewish Women’s Archive, abgerufen am 8. September 2024 (englisch).