Chaudhuri

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Chaudhuri war in Indien ein Amt sowie ein Ehrentitel und ist heute ein Familienname, vor allem in Bangladesch,[1] Indien und Pakistan. Er kommt auch in den Schreibweisen Chaudhari, Chaudhri, Chaudhry, Chaudhury, Choudhri, Choudhuri, Choudhury, Chowdhuri oder Chowdhury vor.

Herkunft und Bedeutung

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Die Herkunft der Bezeichnung Chaudhuri (Hindi चौधरी caudhrī, Urdu چودھر, bengalisch চৌধুরী caudhurī) ist dunkel; sie wird gelegentlich als „Besitzer von Vier“ oder von Sanskrit चक्रधर cakradhara (Prakrit cakradharī) als „einen Diskus tragend“, d. h. „Herrscher, Gouverneur“, gedeutet.[2]

Der Ehrentitel Chaudhuri in Nordindien[3] bezeichnete in vorkolonialer Zeit zunächst ein Dorfoberhaupt, einen Clanchef oder einen Landbesitzer im Rang direkt unter den Zamindars (Großgrundbesitzern), der in seinem Pargana (Bezirk) im Zusammenwirken mit dem Qanungo und dem Amīn auch mit der Steuereinziehung betraut war.[4] In Britisch-Indien wurde der Titel auch zur Bezeichnung des Vormanns bestimmter Berufsgruppen zur Erledigung öffentlicher Arbeiten verwendet, etwa zur Marktaufsicht.

  1. Rang 7 der Familiennamen in Bangladesh 2014 (2 % der Bevölkerung); Familiennamen in Bangladesh
  2. Hobson-Jobson, Glossary, S. 213 f., mit Belegen seit 1300 n. Chr.; Monier-Williams, Sanskrit-English Dictionary, S. 381; s. a. Mylius, Wörterbuch Sanskrit-Deutsch, S. 151; Böhtlingk, Sanskrit-Wörterbuch in kürzerer Fassung II, S. 203; Platts, A Dictionary of Urdu, S. 450
  3. Im Dekhan wurde die Position als Deshmukh („Mund des Landes“, Gutsbesitzer, reicher Bauer) bezeichnet; Richards, The Mughal Empire, S. 81; Gatzlaff-Hälsig, Handwörterbuch Hindi-Deutsch, S. 652
  4. Richards, The Mughal Empire, S. 87–88