ChemCar
ChemCar ist ein seit 2006 jährlich stattfindender in Deutschland ausgetragener Wettbewerb, bei welchem Studenten aus den Bereichen der Verfahrenstechnik und der Chemie mit selbst entwickelten, reaktions-betriebenen Fahrzeugen gegeneinander antreten. Ziel dieses Rennens ist die möglichst präzise Auslegung des Reaktionssystems, sodass das ChemCar eine festgelegte Strecke mit einer Zuladung möglichst genau zurücklegen kann. Der ChemCar-Wettbewerb wird durch die kreativen jungen Verfahrensingenieure (kjVI), die VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (VDI-GVC) und die DECHEMA organisiert.
Geschichtliche Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der erste deutsche ChemCar-Wettbewerb wurde am 27. September 2006 zu den GVC/DECHEMA-Jahrestagungen in Wiesbaden durchgeführt. Das erste in einem ChemCar-Wettbewerb gestartete Fahrzeug stammte von der Technischen Universität Dresden (Team Conficon DD), während der Sieger des ersten ChemCar-Wettbewerbs das Team Playmobil der Technischen Universität Clausthal war.
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick zu den bis 2023 stattgefundenen ChemCar-Wettbewerben:[veraltet]
Jahr | Veranstaltung | Ort | Teamanzahl | Zielweite [m] |
Zuladung |
---|---|---|---|---|---|
2006 | GVC/DECHEMA-Jahrestagungen | Wiesbaden | 8 | 28,80 | 500 g |
2007 | ProcessNet Jahrestagung | Aachen | 9 | 12,00 | 500 g |
2008 | ProcessNet Jahrestagung | Karlsruhe | 6 | 15,50 | 300 g |
2009 | ProcessNet Jahrestagung | Mannheim | 7 | 11,00 | 200 g |
2010 | ProcessNet Jahrestagung | Aachen | 7 | 16,50 | 30 % |
2011 | ECCE | Berlin | 10 | 17,00 | 30 % |
2012 | ProcessNet Jahrestagung | Karlsruhe | 7 | 18,50 | 30 % |
2013 | PAAT | Bruchsal | 9 | 9,00 | 30 % |
2014 | ProcessNet Jahrestagung | Aachen | 9 | 12,00 | 20 % |
2015 | Jahrestreffen der Fachgemeinschaft Fluiddynamik und Trenntechnik | Bamberg | 8 | 8,50 | 15 % |
2016 | ProcessNet Jahrestagung | Aachen | 7 | 15,00 | 30 % |
2017 | PAAT | Würzburg | 9 | 16,50 | 10 % |
2018 | ProcessNet Jahrestagung | Aachen | 7 | 14,50 | 30 % |
2019 | PAAT | Dortmund | 4 | 9,00 | 0 % |
2020 | PAAT | Webkonferenz | 5 | 9,50 | 10 % |
2021 | ECCE | Webkonferenz | 7 | 11,50 | 10 % |
2022 | (Bio)Process Engineering - a Key to Sustainable Development | Aachen | 5 | 10,00 | 25 % |
2023 | ECCE | Berlin | 4 | 12,50 | 0 % |
Platzierungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rangliste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Platzierung | Einrichtung | 1. Platz | 2. Platz | 3. Platz | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|
1. | Technische Universität Clausthal | 5 | 2 | 0 | 7 |
2. | RWTH Aachen | 3 | 3 | 5 | 11 |
3. | Technische Universität Dortmund | 3 | 0 | 4 | 7 |
4. | Technische Universität Berlin | 1 | 4 | 2 | 7 |
5. | Sepuluh Nopember Institute of Technology | 1 | 1 | 1 | 3 |
6. | Universität Bremen | 1 | 1 | 0 | 2 |
8. | Technische Universität Dresden | 1 | 0 | 1 | 2 |
9. | Universität Ulm | 1 | 0 | 0 | 1 |
11. | FH Münster | 0 | 2 | 0 | 2 |
12. | Technische Universität Chemnitz | 0 | 1 | 1 | 2 |
13. | Islamic Azad University, Najafabad Branch | 0 | 1 | 0 | 1 |
16. | Technische Universität Darmstadt | 0 | 0 | 1 | 1 |
Regelwerk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit seiner Einführung wird das Reglement des ChemCar-Wettbewerbes jährlich erweitert oder korrigiert. Die jeweils aktuelle Version ist auf der Chemcar Website zu finden.[1]
Dotierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 1. Platz im ChemCar-Wettbewerb ist mit einem Preisgeld von 2000,00 € und dem ChemCar-Pokal dotiert, während der Preis für den 2. Platz 1000,00 € und für den 3. Platz 500,00 € beträgt.
Teilnahmeberechtigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den ChemCar-Wettbewerb sind Studenten aus allen Studienrichtungen ohne akademischen Abschluss zugelassen. Jedes Team hat einen Teamleiter zu wählen und sollte einen Betreuer mit einem akademischen Abschluss aus dem Bereich der Verfahrenstechnik, des Maschinenbaus, der Chemie oder dergleichen haben.
Fahrzeugkriterien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Energiequelle für den Fahrzeugantrieb darf nur eine chemische Reaktion sein. Die Verwendung kommerziell erhältlicher Batterien für den Fahrzeugantrieb ist untersagt. Es dürfen keine Vorrichtungen verwendet werden, die es ermöglichen, das Fahrzeug fernzusteuern. Das Fahrzeug muss bestimmten Größen- und Gewichtslimitierungen entsprechen und so ausgelegt sein, dass ein Zusatzgewicht von bis zu 30 % von seiner Leerlast transportiert werden kann.
Konzeptphase
In der ersten Phase erarbeiten die studentischen Teams ein Konzept zum Aufbau und Betrieb ihres Fahrzeugs. Die eingereichten Konzepte werden dann hinsichtlich der Erfüllung der genannten Anforderungen und der Originalität bewertet und die besten 9 für den eigentlichen Wettbewerb ausgewählt. Die zugelassenen Teams müssen dann ein ausführliches Sicherheitskonzept erstellen, in dem sie die vom Fahrzeug ausgehenden Gefahren beschreiben und bewerten.
Wettbewerb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der eigentliche Wettbewerb gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil beinhaltet eine Posterpräsentation, bei welcher die jeweiligen Fahrzeuge und ihr Antrieb einer Jury aus Industrievertretern vorgestellt werden. Erst im Anschluss findet das eigentliche Rennen statt, bei welchem unmittelbar vor Beginn die zurückzulegende Fahrstrecke und das Zuladungsgewicht bekannt gegeben werden. Zusätzlich findet eine ausführliche Sicherheitsbeurteilung statt, die ebenfalls in die Wertung eingeht. Für die Teilnahme am Rennen ist das erfolgreiche Absolvieren dieser Sicherheitsbeurteilung zwingend erforderlich. Das endgültige Ranking setzt sich zusammen aus der Bewertung der Posterpräsentation, der Sicherheitsbewertung sowie der Platzierung beim Rennen.