China Central Television

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Chinesisches Zentral-Fernsehen

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Rechtsform staatlich
Sitz Peking, Volksrepublik China
Branche Medien, Fernsehen,
Website www.cctv.com
Neue Sendezentrale: China Central Television Headquarters, Beijing

China Central Television (chinesisch 中国中央电视台, Pinyin Zhōngguó Zhōngyāng Diànshìtái – „Chinesisches Zentral-Fernsehen“), oft abgekürzt CCTV, ist der größte Fernsehsender in der Volksrepublik China. Organisatorisch ist er ein Teil des Ministeriums für Radio, Fernsehen und Film der Volksrepublik und hat als solcher eine journalistische Abhängigkeit von der Regierung. Zu ihren Funktionen zählen soziale Bildung sowie der Informationsdienst für Nachrichtenkommunikation, Kultur und Unterhaltung.

CCTV gilt derzeit ähnlich wie Press TV im Iran, Russia Today und teleSUR in Venezuela als staatliches Propaganda-Sprachrohr des Präsidenten Xi Jinping und der Kommunistischen Partei (KPCh). Sie ist als Fernsehsender ausschließlich der Regierung (Staatsrat) und dem Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas gegenüber verantwortlich.[1]

Die Nachrichtenberichterstattung folgt den Vorgaben der Propagandaabteilung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). In den 1990ern wurden dem Sender, wie den vielen anderen Medienunternehmen in China, die staatlichen Subventionen massiv gekürzt. Dies führt in der Programmgestaltung zu einem Balanceakt zwischen der staatlich vorgegebenen Linie und einer Programmwahl, die am freien Markt im Wettbewerb um Zuschauer und Werbeeinnahmen überstehen kann. In der Suche nach Zuschauern konkurriert CCTV mit lokalen, ebenfalls staatlich betriebenen Sendern, die sich zu größeren Mediengruppen zusammengeschlossen haben, um gegen CCTV bestehen zu können.

Alte Sendezentrale: CCTV, Beijing

Nachdem der „Überragende FührerMao Zedong 1954 die Gründung einer eigenen Fernsehstation angeordnet hatte, wurden im Dezember 1957 Luo Donghe and Meng Qiyu zur Inspektion der jeweiligen Fernsehstationen in die Sowjetunion und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) entsandt. CCTV wurde am 1. Mai 1958 als staatliche Nachrichtenagentur zur Lenkung der öffentlichen Meinung gegründet und diente seither als Propagandainstrument der Kommunistischen Partei Chinas. Man begann mit der ersten Übertragung am 2. September 1958 unter dem Namen Peking-Fernsehen, nachdem am 1. Mai desselben Jahres erste experimentelle Übertragungen erfolgreich verliefen. Der Name wurde am 1. Mai 1978 auf CCTV geändert.[1]

Im Jahr 2008 wurden zeitgleich mit den Olympischen Sommerspielen die China Central Television Headquarters, der neue Hauptsitz des Senders eröffnet.

Am 9. Februar 2012 startete China Central Television einen neuen Kanal CCTV America, der aus Washington, D.C. sendet und der es mit anderen internationalen Nachrichtenkanälen aufnehmen soll.[2]

Als Xi Jinping am 19. Februar 2016 die CCTV-Zentrale besuchte, gab er die Marschrichtung vor: „Folgt der Partei und berichtet positiv!“ Die CCTV-Mitarbeiter hatten ihn mit einem Banner begrüßt: „Unser Nachname lautet »Partei«! Wir sind absolut loyal! Bitte inspizieren Sie uns!“ Tatsächlich verlief der Besuch wie die Inspektion einer Truppeneinheit.[3]

Empfang von CCTV

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CCTV bietet 16 Programme und konkurriert damit nicht nur mit anderen lokalen Sendern, sondern auch mit den über Satellit empfangbaren ausländischen Stationen. Die meisten der Programme werden mit einer fortlaufenden Nummer benannt, ohne weitere Beschreibung (etwa: CCTV-1, CCTV-2 usw.).

Außerhalb Chinas ist nur der Empfang von CCTV-4 („Übersee-Kanal“), CCTV-9 (englischsprachig), CCTV-News (englischsprachig) und CCTV-E&F (spanisch- und französischsprachig) möglich, die über Digital Video Broadcasting (DVB) übertragen werden. Sie sind über viele Satelliten weltweit empfangbar. Internetdienste wie PPLive übertragen das Programm auch via Internet. Die Programme sind auch inoffiziell über Livestation zu empfangen, wo die Livestreams von Nutzern hinzugefügt worden sind. CCTV hat kürzlich auf DVB umgestellt, nicht nur wegen der besseren Signalqualität, sondern auch um Gebühren von etwa 10 US-Dollar pro Jahr erheben zu können.

CCTV strahlt regelmäßig falsche oder erzwungene Geständnisse von beschuldigten oder verurteilten Verbrechern aus und produziert dazu entsprechende Programme.[4] Diese Programme werden häufig vor dem Beginn formeller Gerichtsverfahren gedreht.[5] Opfer dieser Praxis sind sowohl inländische Dissidenten wie Anwälte, Journalisten und Aktivisten, als auch Ausländer.[6][7][8]

Laut einem ehemaligen Mitarbeiter habe er rund 1000 Anweisungen pro Jahr von den Zensurbehörden erhalten, ob und wie er berichten dürfe.[9]

Zum 60. Geburtstag von Radio Free Europe im Oktober 2010 bezeichnete Walter Isaacson, Präsident des Aspen-Instituts und des Broadcasting Board of Governors, unter anderem die Medienanstalt China Central Television als „Feind“. Isaacson korrigierte sich später, er habe „Feinde“ in Bezug auf Afghanistan gemeint und nicht auf die Länder und Fernsehanstalten, die er in seiner Rede erwähnt hatte.[10]

Kanäle von CCTV

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Hauptquartier mit Park
Commons: China Central Television – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Ying Zhu: Two Billion Eyes: The Story of China Central Television. New Press, 2010, ISBN 978-1-59558-802-9 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Peter Foster: China launches global news TV station., In: The Telegraph. 9. Februar 2012. Abgerufen am 12. Februar 2012. (englisch)
  3. Hendrik Ankenbrand: „Unser Nachname lautet »Partei«, wir sind absolut loyal!“ Fördern, beschützen, gar »lieben« sollen Chinas Journalisten die herrschenden Kommunisten, das macht Staatschef Xi Jinping ihnen klar. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Februar 2016, S. 15.
  4. Benjamin Carlson: In China, the confession will be televised. In fact, it already is. In: pri.org. Public Radio International, abgerufen am 13. Oktober 2020 (englisch).
  5. Edward Wong: China Uses Foreigners' Televised Confessions to Serve Its Own Ends. In: nytimes.com. The New York Times, abgerufen am 13. Oktober 2020 (englisch).
  6. Zheping Huang: China is using televised confessions to shame detained lawyers, journalists, and activists. In: qz.com. Quartz, abgerufen am 13. Oktober 2020 (englisch).
  7. Josh Chin: On Chinese TV, Confessions Are All the Rage. In: wsj.com. The Wall Street Journal, abgerufen am 13. Oktober 2020 (englisch).
  8. Steven Jiang: Trial by media? Confessions go prime time in China. In: cnn.com. CNN, abgerufen am 13. Oktober 2020 (englisch).
  9. Ruth Kirchner: Direktiven vom Wahrheitsministerium. Chinas Medien und die Zensur. In: tagesschau.de. ARD-aktuell, 23. April 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Oktober 2020; abgerufen am 25. September 2021.
  10. Josh Rogin: New BBG chief wants more money to combat “enemies” such as China and Russia (Memento vom 24. Mai 2012 im Internet Archive). In: foreignpolicy.com, Foreign Policy, 5. Oktober 2010. (englisch)