Chlorhydrinierung
Als Chlorhydrinierung wird die Bildungsreaktion von Chlorhydrinen bezeichnet. Dieses sind Chloralkohole, bei denen das Chlor und die Hydroxygruppe an benachbarte Kohlenstoffatome gebunden sind.
Beispiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von technische Bedeutung ist zum Beispiel die Herstellung von Epichlorhydrin, wobei durch Chlorhydrinierung von Allylchlorid mit hypochloriger Säure werden 1,3-Dichlor-propan-2-ol und 2,3-Dichlorpropan-1-ol[1] gewonnen werden. In einem nachfolgenden Schritt entsteht dann durch Umsetzen mit Natriumhydroxid racemisches Epichlorhydrin.
In gleicher Weise sind durch Chlorhydrinierung von Propen Propylenchlorhydrin (PCH) und Propylenoxid zugänglich.[2]
Weitere Beispiele sind die Addition von hypochloriger Säure an eine olefinische Doppelbindung oder die Addition von Chlorwasserstoff an Propenoxid.[3]
Auch die Addition von Peroxiden und Titan(IV)-chlorid an Olefinen[4] und eine Reihe weiterer Verfahren[5] sind bekannt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- E. Bartholomé (Hrsg.), E. Biekert (Hrsg.), H. Hellmann (Hrsg.): Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie. Wiley-VCH, 1984, ISBN 978-3527200009.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu 2,3-Dichlorpropan-1-ol: CAS-Nr.: 616-23-9 , EG-Nr.: 210-470-0 , ECHA-InfoCard: 100.009.519 , GESTIS: 17940 , PubChem: 12018 , ChemSpider: 11523 , Wikidata: Q27269940.
- ↑ Patent DE 19614683, Verfahren zur Herstellung von Propylenoxid durch Chlorhydrinierung und Alkalilaugeverseifung, angemeldet 13. April 1996.
- ↑ E. Buss, A. Rockstuhl, F. R. D. Schnurpfeil: Untersuchungen zum Mechanismus der Chlorhydrinierung von Olefinen. In: Journal für Praktische Chemie. 324, 1982, S. 197–208, doi:10.1002/prac.19823240204.
- ↑ Janice M. Klunder, Maurice Caron, Mamoru Uchiyama, K. B. Sharpless: Chlorohydroxylation of olefins with peroxides and titanium tetrachloride. In: The Journal of Organic Chemistry. Band 50, Nr. 6, 1985, S. 912–915, doi:10.1021/jo00206a048.
- ↑ Chemical Processing Handbook. CRC Press, ISBN 978-1-4822-7722-7, S. 390 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).