Christian Mali
Christian Friedrich Mali (* 6. Oktober 1832 in Darthuizen, Niederlande; † 1. Oktober 1906 in München) war ein deutscher Tier-, Landschafts- und Genremaler der Münchner Schule. Er war der jüngere Bruder des Malers Johannes Cornelis Jacobus Mali.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christian Mali war das jüngste von zehn Geschwistern, die fast alle künstlerisches Talent besaßen. Seine Schwester war mit dem Nimwegener Maler Pieter Francis Peters verheiratet, der auch Einfluss auf Christian Mali und seinen Bruder Jan ausübte. Nach dem raschen Tod seines Vaters 1833 kam Mali mit seiner Mutter nach Württemberg und war bis 1858 als Xylograph in Stuttgart tätig. Er wechselte zu seinem Bruder Jan nach München, wo er 1860 seinen Freund Anton Braith kennenlernte. Er bildete sich in der Landschaftsmalerei aus, mit der er infolge einer Reise nach Italien auch die Architekturmalerei verband. Damals entstanden der Abend in Verona (Neue Pinakothek, München), Partie aus Venedig und Das Kloster Maulbronn.
1865 ging Mali nach Düsseldorf und von da nach Paris, wo das Studium der Werke Troyons und dessen Einfluss ihn bewogen, sich der Tiermalerei, insbesondere dem Malen von Schafen, zu widmen.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Luitpold von Bayern, mit dem er befreundet war, ehrte ihn bei einem Atelierbesuch mit dem bayerischen St.-Michaels-Orden. Der württembergische König würdigte ihn mit dem Friedrichs-Orden. 1889 wurde ihm der Professorentitel verliehen, 1902 die Ehrenbürgerwürde von Weilheim an der Teck, am 14. April 1905 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Biberach an der Riß. Nach seinem Tode wurde er auf eigenen Wunsch nach Biberach überführt und neben seinem Freund Anton Braith auf dem katholischen Friedhof beerdigt. Seinen künstlerischen Nachlass, sein Atelier und 60.000 Mark vermachte er der Stadt Biberach.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu seinen frühen, mehr landschaftlichen Bildern gehören Partenkirchen, Partie aus der Schwäbischen Alb, Kochem an der Mosel, Der Hallstätter See und Sommertag auf der Fraueninsel (gemeinsam mit Jan Johann Cornelis Mali).
Zu den späteren, auf welchen die Tierstaffage überwiegt, gehören Die heimziehende Herde, Morgen und Abend im Dorf, Des Schäfers Morgengruß, Der verregnete Viehmarkt, Schafe bei herannahendem Gewitter, Die Table d'hote im Stall, Schafe im Frühjahr, Dorfpartie am Bodensee und Ein Morgen bei Amalfi.
Nachlass
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die reich ausgestatteten Atelier-Schauräume aus München mit den Nachlässen von Anton Braith und Christian Mali sind heute im Braith-Mali-Museum in Biberach an der Riß zu sehen. Sie gelten als seltene Beispiele für gut erhaltene Künstlerateliers des 19. Jahrhunderts und sind damit ein Kulturdenkmal ersten Ranges.
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 22. Januar 2017 wurde eine Folge der Sendung Lieb & Teuer des NDR ausgestrahlt, die von Janin Ullmann moderiert wurde. Darin wurde mit der Gemälde-Expertin Ariane Skora ein Gemälde von Christian Mali besprochen. Ein Besuch im Braith-Mali-Museum rundete die Folge ab.[1] Am 4. Februar 2018 wurde wieder in einer Folge der Sendung ein Gemälde von Mali besprochen. Die Gemälde-Expertin war diesmal Barbara Guarnieri.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mali, Christian. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 23: Leitenstorfer–Mander. E. A. Seemann, Leipzig 1929, S. 594 (biblos.pk.edu.pl).
- Hans-Peter Bühler: Anton Braith, Christian Mali. Tiermalerei der Münchner Schule. Von Zabern, Mainz 1981, ISBN 3-8053-0534-6.
- Heinz Höfchen: Mali, Christian. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 731 (Digitalisat).
- Mali, Christian Friedrich. In: Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstler-Lexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1882, S. 350 (retrobibliothek.de).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Christian Mali im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Künstlerkolonie Brannenburg ( vom 13. Dezember 2002 im Internet Archive)
- Maler Mali – vom Waisenknaben zum Millionär In: Stuttgarter Zeitung. 5. Oktober 2006 ([1]).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
---|---|
NAME | Mali, Christian |
ALTERNATIVNAMEN | Mali, Christian Friedrich (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 6. Oktober 1832 |
GEBURTSORT | Darthuizen, Niederlande |
STERBEDATUM | 1. Oktober 1906 |
STERBEORT | München |
- Tiermaler
- Maler (München)
- Hochschullehrer (Akademie der Bildenden Künste München)
- Träger des Verdienstordens vom Heiligen Michael
- Träger des Friedrichs-Ordens (Ausprägung unbekannt)
- Ehrenbürger von Biberach an der Riß
- Niederländer
- Geboren 1832
- Gestorben 1906
- Mann
- Person (Weilheim an der Teck)
- Ehrenbürger im Landkreis Esslingen