Colònia de Sant Jordi
Gemeinde Ses Salines: Colònia de Sant Jordi | ||
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Lage der Gemeinde Ses Salines auf Mallorca | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
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Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Balearische Inseln | |
Insel: | Mallorca | |
Comarca: | Migjorn | |
Koordinaten: | 39° 19′ N, 3° 0′ O | |
Einwohner: | 2.900 (2011)INE | |
Ortskennzahl: | 07059000200 |
Colònia de Sant Jordi (kastilisch Colonia de San Jorge, deutsch Kolonie des Heiligen Georg) ist ein Küstenort in der Gemeinde Ses Salines im Süden der spanischen Baleareninsel Mallorca. Der ehemalige Fischerort entwickelte sich durch die in der Nähe liegenden Strände von es Trenc, es Dolç, es Carbó und es Roquetes zu einem stark frequentierten Ferienort mit 2917 Einwohnern (2010).[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Megalithdenkmäler weisen darauf hin, dass die Region um Colónia de Sant Jordí schon in der Bronzezeit besiedelt war. Auf dem vorgelagerten Inselchen Na Guardis und Na Moltona unterhielten im 4. Jahrhundert v. Chr. die Phönizier Stützpunkte.
In den nahe der Ortschaft gelegenen Salinen wird seit 2000 Jahren Salz gewonnen.
Die Keimzelle des Ortes liegt an der Plaça de sa Torre, an der man im 16. Jahrhundert einen Wachturm zur Abwehr von Piraten errichtete. Die eigentliche Ortsgründung geht auf Ende des 19. Jahrhunderts zurück, als auf Gesuch des Adligen Marqués del Palmer sich Bauern ansiedelten, die auf den umliegenden Feldern Getreide und Gemüse anbauten.[2] Als weitere Einnahmequellen dienten Fischfang und die Salzgewinnung. 1894 belief sich die Bevölkerung auf 100 Einwohner.[3]
An den Wachturm erinnert heute nichts mehr, wohl aber an Marqués del Palmer, nach dem an der Platja Estanys ein in den 1960er Jahren erbautes großes Touristenhotel benannt ist (heute Universal Hotel Marqués). Mit mehreren in der Nachbarschaft befindlichen Luxushotels wird zunehmend auf gehobenen Tourismus gesetzt.
Salinen von Llevant
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An den nördlichen Ortsrand von Colònia de Sant Jordi grenzen die Salzfelder der Salines de Llevant. In den Salinen wird seit 2000 Jahren Salz gewonnen. Seit 2017 ist ein Teil des angrenzenden Gebiets als Naturschutzgebiet ausgewiesen (Parc Natural es Trenc – Salobrar de Campos). Im Winter können dort u. a. Rosaflamingos gesichtet werden.[4]
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Sommerfest in Colònia de Sant Jordi findet am ersten Samstag und Sonntag im August statt. Der Wochenmarkt öffnet mittwochs am Nachmittag.
Küstenwanderwege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Östlich von der Hafenpromenade beginnt ein Küstenpfad zu den Stränden s'Dolç und ses Roquetes, von dort kommt man über Cala en Tugores und Platja des Caragol zum Far des Cap de ses Salines. Unterwegs stehen zehn von den Franquisten während des Spanischen Bürgerkriegs errichtete Bunker.[5][6]
Vom nördlichen Ortsrand kann entlang der Salinen zum Strand Es Trenc gewandert werden.[7]
Ausflug nach Cabrera
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Colònia de Sant Jordi befindet sich das Informationszentrum des Nationalparks Archipiélago de Cabrera (siehe auch: Sehenswürdigkeiten von Ses Salines). Im Sommerhalbjahr werden vom Sport- und Fischereihafen aus Bootsausflüge nach Cabrera angeboten. Auf der autofreien Insel sind mehrere Wanderwege ausgewiesen.[8]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ INE. Abgerufen am 3. Februar 2011 (spanisch).
- ↑ Wie Mallorcas Sehnsuchtsort Colònia de Sant Jordí geboren wurde, Mallorca Zeitung, 30. Januar 2022
- ↑ Wie Mallorcas Sehnsuchtsort Colònia de Sant Jordí geboren wurde, Mallorca Zeitung, 30. Januar 2022
- ↑ Gerhard Beese: Mallorca. BLV Verlagsgesellschaft, Münchem 1994, ISBN 3-405-14510-4, S. 104.
- ↑ Rolf Goetz: Leichte Wanderungen Mallorca. Bergverlag Rother, München 2023, ISBN 978-3-7633-3314-1, S. 192.
- ↑ Wolfgang Heitzmann, Gerhard Hirtlreiter: Mallorca. Bruckmann Verlag, München 2019, ISBN 978-3-7343-1191-8, S. 101.
- ↑ Rolf Goetz: Rother Wanderführer Mallorca. Bergverlag Rother, München 2024, ISBN 978-3-7633-4618-9, S. 243.
- ↑ Rolf Goetz: Rother Wanderführer Mallorca. Bergverlag Rother, München 2024, ISBN 978-3-7633-4618-9, S. 250.